Volltext: EINTRACHT (2005) (Ostern)

EINTRACHT OSTERN 
2005 DIE TUGEND DER DANKBARKEIT «Dankbarkeit - die Tugend, die niemand kannte» (j. 
Turgenjew) Karl Danzer Karl Danzer wurde 1906 im schwä- bischen Reutlingen in einfachsten Verhältnissen geboren. Bereits in jungen Jahren faszinierte ihn die Vielfalt und Schönheit hochwertiger Hölzer. Er richtete seine Ausbildung deshalb ganz auf diesen Rohstoff aus und vertiefte sein Fachwissen anschliessend durch seine berufli- che Tätigkeit in verschiedenen Un- ternehmen. Vom Unternehmer ... 1932, also bereits mit 26 Jahren, gründete er in Paris, der seinerzeiti- gen Hochburg des Furnierhand- werks, die «Karl Danzer Courtier en bois et placages». Die Faszination für Furnier, insbesondere für wert- volle Exoten und Maserhölzer, be- gleitete ihn ein Leben lang. Nach erfolgreichen Beteiligungen an ei- ner Rundholz- und einer Furnier- handelsgesellschaft in Deutschland begann er 1947 mit dem Bau seines ersten Furnierwerks in Reutlingen, aus dem im Verlaufe der Jahre die international operierende Danzer-Gruppe 
als weltweit grösste Her- stellerin von Messerfurnieren her- auswuchs. Heute gehören dazu in Europa, Nordamerika und Afrika acht Furnierwerke sowie fünf Säge- werke. An den Produktionsstand- orten werden Hölzer der jeweiligen Regionen zu hochwertigen Furnie- ren oder Schnittholz verarbeitet und über weltweit 27 Verkaufsniederlas- sungen vertrieben. Die Unterneh- mensgruppe beschäftigt rund 5 000 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Umsatz von über 500 Mio. Euro. ... zum Wohltäter 1970 zog sich Karl Danzer nach Eschen zurück. Er wollte sich von der aktiven und verantwortungsvol- len Tätigkeit entlasten und übergab die Leitung seines Unternehmens an seine beiden Söhne Karl Heinz und Hans-Jörg. Sein schönes Anwe- sen in Eschen wurde zu seinem neuen Lebensinhalt. Als tief gläubi- ger Mensch richtete er seine Le- benseinstellung nach christlich-ethi- schen Grundwerten aus und wid- mete sich in seiner Eschner Zeit vielen kulturellen, humanitären und sozialen Aufgaben im In- und Aus- land, wobei ihm die Gemeinde Eschen besonders am Herzen lag. Am 11. November 1990 verstarb Karl Danzer nach einem erfüllten Leben. Ich machte seine Bekanntschaft per Zufall im Zusammenhang mit einer grosszügigen Spende Karl Danzers an das Liechtensteinische Rote Kreuz. In der Folge war es mir ver- gönnt, mich während vieler Jahre zu seinem engeren liechtensteini- schen Freundeskreis zählen zu dür- fen. Ich erinnere mich sehr gerne an diese Bekanntschaft und an die hochstehenden menschlichen Eigen- schaften Karl Danzers, die mir stets einen tiefen Eindruck hinterlassen haben. Seine menschliche Art, sein Verständnis für die Nöte und Sor- gen seiner Mitbürger schufen ihm viele Sympathien. Das Wohl und die Wehen seiner Mitmenschen und der ihm Anvertrauten waren ihm stets ein grosses Anliegen. Immer wieder half er Menschen, die un- verschuldet in Not geraten oder be- nachteiligt 
waren.Wirken 
im Stillen Karl Danzer lebte zurückgezogen und trat in der liechtensteinischen Öffentlichkeit bewusst selten in Er- scheinung, Medienveröffentlichun- gen gehörten nicht zu seiner be- scheidenen Wesensart. Um so mehr war er im Stillen ein Mäzen für Liechtenstein in unge- ahntem Ausmass. Nebst unzähligen persönlichen Vergabungen gründe- te er 1976 die Auxilium Stiftung. Kurz nach seinem Tode wurde zu- dem die nach ihm benannte Karl Danzer Stiftung errichtet. Beide Stif- tungen gehörten und gehören noch heute zu den grosszügigsten Donato- ren in unserem Lande. Sie haben seit ihrem Bestehen praktisch alle liech- tensteinischen humanitären, kulturel- len und sozialen Institutionen mit Beiträgen bedacht. In Liechtenstein wurden bis zum Jahre 2004 rund 3 Mio. Franken ausgeschüttet, eine weitere Million Franken ging an ausländische Institutionen. Es wür- de zu weit führen, die Spenden im Einzelnen auszuführen. Es darf aber gesagt werden, dass immer wieder namhafte Spenden an das Liechten- steinische Rote Kreuz, das Liech- tenstein-Institut, die Familienhilfe und Krankenpflege, Musikvereine, Jugend-Verbände etc. gingen. Mit der Gründung der Karl Danzer Stiftung haben seine Nachkommen sichergestellt, dass seine humanitä- re Verpflichtung, sein soziales En- gagement und sein Einsatz für kul- turelle Werte weiterleben. Im Stif- tungszweck haben sie u.a. festge- schrieben: «Anlage und Verwaltung des Stiftungsfonds und des Stiftungs- vermögens zur Ausrichtung von Lei- stungen an die vom Stiftungsrat be- stimmten natürlichen und juristi- schen Personen und Organisatio- nen, Einrichtungen und Werke im Fürstentum Liechtenstein, die ge- meinnützige, kulturelle, gesundheit- liche und fürsorgerische Zwecke verfolgen.»Dr. Heinz Batliner 30
	        

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