DIENSTAG, 27. DEZEMBER 2005 BLATT
UNLAND
3 Politischer Konsens angestrebt Regierung genehmigt Schul- und Profilentwicklung auf der Sekundarstufe VADUZ - Die Regierung hat die Durchführung eines Vorprojekts beschlossen, mittels welchem Grundlagen und Ziele für die ge plante Schul- und Profilentwick lung apif der Sekundarstufe I erar beitet werden sollen. Im Rahmen des von der Regierung am 20. Defcember 2005 beschlossenen Vor projektes werden gleichzeitig prozessu ale und inhaltliche Ziele verfolgt. So geht es im Wesentlichen darum, in ei nem ersten Schritt einen politischen Konsens über die Ausgestaltung der Stufenorganisation und der Verbesse rung der Durchlässigkeit zu erreichen, detaillierte Ziele sowie Strategien und Massnahmen zur Erreichung der ge planten Folgewirkungen zu erarbeiten, sowie darum, einen inhaltlichen, orga nisatorischen, personellen und finan ziellen Rahmen zu definieren. Das Vor projekt soll innerhalb eines Jahres abge schlossen werden. Anschliessend soll ein Gesamtprojekt in Angriff genom men.werden können. Seit vielen Jahren ist die Sekundarstufe 1 mit Oberschule, Realschule und Gymnasium wie auch das Übertrittsverfahren nach der Pri marschule immer wieder Thema bil- dungspolitischer Diskussionen. Orientierungsstufe umstritten So wurde im Jahre 2000 anlässlich der Diskussionen im Landtag zur von der Regierung vorgelegten Gesctzes- vorlafe im Bildungswesen eine breite Übereinstimmung aufgezeigt, was die Prdbl^mfelder und den
HandlungsbeSeit
Jahren ist die Ausgestattung dar Sekundarstufe I immer wieder ein Thema bildungspolitisdier Diskussionen. darf anbelangt. Keine Übereinstim mung wurde jedoch zur geplanten Schulstrukturänderung erzielt, welche die Einführung einer Orientierungs stufe vorgesehen hatte. Der Landtag überwies die Vorlage an die Regierung • mit dem Auftrag, diese in diesem Sin ne zu überprüfen und zu überarbeiten. In der Folge wurden verschiedene Massnahmen und Projekt zur Opti mierung der bestehenden Schulstruk tur gesetzt. Die Organisation der Schulstruktur wurde jedoch nicht mehr diskutiert. Seit einiger Zeit wird nun an der Ausarbeitung von Lö sungsansätzen gearbeitet, die in Richtung
einer «Schul- und Profilentwick lung der Sekundarstufe I gehen. Auch (las angestrebte Gesamtprojekt soll diese Punkte aufnehmen. Vor al lem folgende Folgewirkungen werden von der Regierung von) Gesamtpro jekt erwartet: die Sicherstellung der optimalen Förderung aller Schülerin nen und Schülcr, das Erfüllen von ge sellschaftlichen und wirtschaftlichen Anforderungen, die Berücksichtigung von bildungsökonomischen Anforde rungen. Bessere individuelle Jörderung Das Projekt Weichenstellung und
Grundlagen zur Schul- und Profilent wicklung auf der Sekundarstufe 1 soll zur Profi lentwicklung der Sekundär schulen mit der Möglichkeit einer besseren individuellen Förderung der Begabungen und Interessen der Schü lerinnen und Schülcr, aber auch zum sozialen Lernen beitragen. Bestehen de Defizite oder Schwierigkeiten sol len besser aufgefangen werden kön nen. Dazu sollten die; Sekundärschu len beispielsweise im Rahmen eines vorgegebenen Lehr- und Stundenpla nes ihre Lerninhalte und Lernziele teilweise freigestalten können. Gleichzeitig können sich die Sekundärschulen
durch die Ausrichtung ih res Angebotes ein eigenes Profil ge ben und im Sinne eines qualitativen Wettbewerbs die Attraktivität der Schulen steigern. Wichtige Zielgrös- sen bilden auch die Qualitätsstan dards einer Schule. Deshalb ist das Instrumentarium der Qualitätssiche rung und -entwicklung in Richtung Bildungsstandards konsequent auszu bauen sowie daraus Leistungs- und allenfalls Eintrittsstandards (Berech tigungen, Kriterien) abzuleiten. Im Rahmen der Schuir und Profilent wicklung geht es auch um die Erfül lung zentraler Anforderungen der Wirtschaft und der Gesellschaft, wie zum Beispiel berufsmarktorientierte Abschlüsse, individuelle Vertiefungs richtungen und Lernkarrieren, bilin gualer Unterricht und Integration aus ländischer Schüler, Aufgabenhilfen und Unterstützungsstrukturen für Schulkinder oder Tagesschulen und Entlastungsstrukturen für Eltern. Ge stärkt werden sollen auch die Teilau tonomie der Schulen, die Teament wicklung des Lehrerkollegiums sowie die Führung durch die Schulleitung, damit Schulen ihre Standortvorteile nutzen sowie auf schulexterne und interne Veränderungen rasch und fle xibel reagieren können. Die Projekt organisation besteht aus einem Len-. kungsgremium unter dem Vorsitz von Regierungsrat Hugo Quaderer, dem Projektteam und in einer weiteren Phase zusätzlich noch den Projekt teams an den verschiedenen Schul standorten. (pafi) Jetzt buchen: +423 237 51 51