Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DONNERSTAG, 22. DEZEMBER 2005 
BLATT 
I REGION 21 KONZERT Weihnachtskonzert in der Friedenskapelle Malbun MALBUN - Am Mittwoch, den 28. Dezem­ ber um I7 Uhr findet in der Friedcnskapelle Malbun das bei vielen Musikfreunden und den in- und ausländischen Feriengästen das sehr beliebte Weihnachtskonzert statt. In die­ sem Jahr kann dieses weihnachtliche Konzert in dem stimmungsvollen Kirchenraum ein Ju­ biläum feiern, denn es wird heuer bereits zum 25. Mal durchgeführt. Zu diesem Jubiläum wird natürlich auch ein besonders anspre­ chendes Programm geboten. Die junge Sopranistin Celia Längle und der Bariton Michael Burtscher werden das herrliche «Weihnachtskonzert» von Johann Vierdank, von J. S. Bach «Ich steh an deiner Krippe hier». «O Jcsulein süss» und die geistliche Arie «Bist du bei mir» sowie das «Salve Re­ gina» op. 118 von J. G. Rheinberger singen. Helga Frommelt wird als Violin-Solistin die Sonatine G-Dur von G. Ph. Telemann und zu­ sammen mit Clarissa Frömmelt das Duett in A-Dur für zwei. Violinen spielen. Eröffnet wird das Programm mit einer Ouverture von Johann Abraham Schmikerer und abgerundet mit der «Wcihnachtssinfonie» von Giuseppe Valentini. Die Konzertbesucher haben auch wieder die Möglichkeit gemeinsam und mit instrumentaler Begleitung Weihnachtslieder zu singen. Die Ausführenden sind: Celia Län­ gle, Sopran, Michael Burtscher, Bariton, Hel­ ga und Clarissa Frömmelt, Violinen, Thomas Dünser, Cello, Josef Frommelt, Klarinette und Blockflöte, und Macicj Zborowski, Or­ gel. Dieses Konzert ist eine gemeinsame Ver­ anstaltung der Liechtensteinischen Musik­ schule, von Triesenberg-Malbun Tourismus und der Kulturkommission Triesenberg. (PD) 
TAKINO «Bröken Flowers» «Bröken Flowers» - Der neue Film von Jim Jarmusch mit Bill Murray. Eigentlich will der Mann nur sei­ ne Ruhe haben. Aber man lässt ihn ja nicht. Don Johnston wird mal wieder von einer Freundin verlas­ sen, die ihm vorwirft, ein alternder Don Juan zu sein. Das Altern sieht man ihm an, aber wie ein Schürzen­ jäger wirkt der Mann in seinem vor­ sintflutlichen Trainingsanzug nicht gerade. Trotzdem bekommt er einen rosafarbenen Brief, in dem ihm eine ehemalige Freundin schreibt, er ha­ be einen 19 Jahre alten Sohn, der seinen Vater wohl bald besuchen werde. Don ist perplex, denn der Brief ist anonym und er weiss nicht, wer die Absenderin sein könnte. Vier Frauen kommen für den ent­ sprechenden Zeitraum in Betracht. Also arbeitet ihm sein Nachbar Winston, ein Amateurdetektiv, einen Plan aus, mit dessen Hilfe er seine Verflossenen aufsuchen kann, um herauszufinden, wer die Mutter sei­ nes Sohnes ist. Eine Reise voller Überraschungen und Erkenntnissen. Bei Stilberaterin Laura ist nicht viel amouröses Potential vorhan­ den, bei ihrer Tochter Lolita schon. Aus dem wilden Hippiemädchcn Dora ist ein klinisch reines Mauer­ blümchen geworden. Carmen kom­ muniziert mittlerweile besser mit Tieren. Und Penny hat sich zu einer gefahrliche Rockerbraut entwickelt, die vor allem eines ist: wütend. Es ist eine wunderbar-kuriose Tour d'amour, auf die Regisseur Jim Jarmusch seinen Protagonisten schickt. Er kombiniert die Frage, was in 20 Jahren aus grossen Ge­ fühlen werden kann, mit einem Dc- tektivspicl. Was wäre passiert, wenn man sein Leben mit einem anderen Partner gelebt hätte? Eine klassische Frage, die Jarmusch hier stellt. Er hält die Stimmung und die Spannung in seinem Film, der in Cannes den Grossen Preis gewann, in einem wunderbar leichten Schwebezustand. Bill Murray wan­ delt durch den Film, als sei er nicht ganz von dieser Welt. Mit diesem stoischen Gesichtsausdruck, der so­ wohl ungläubiges Staunen als auch 
Bietet in «Bröken Flowers» Schauspielkunst der Extraklasse: Hauptdar­ steller Bill Murray, der die Figur des Don Johnston verkürperi - im Bedarfsfall - Entsetzen und Resignation spiegelt, erwartet der Grossmeister der kleinen Gesten die Schicksalsschläge, die auf ihn herabprasseln. Eine halb hochgezo­ gene Augenbraue wirkt da schon wie ein Gefühlsausbruch. Bill Murray ist genial, seine Part­ nerinnen Sharon Stonc, Jessica Lan-. ge, Tilda Swinton und Frances Con- roy sind perfekt. «Bröken Flowers» illustriert: wer in die Zukunft will, muss sich der Vergangenheit stellen. Das ist Zen, das ist Jarmusch, das ist rund, das ist brillant. «Bröken Flo­ wers» ist das Beste, was in diesem Kinojahr passieren konnte. «Bröken Flowers» ist heute Donnerstag um 20 Uhr im Takino zu sehen. «Va, vis et deviens» - Flucht ohne 
Identität Ein kleiner Junge flüchtet mit seiner Mutter aus Äthiopien. Ihr Ziel: Israel. Bei ihrem Aufenthalt im Flüchtlingslager im Sudan müs­ sen sich die zwei als Muslime aus­ geben. In Israel dann muss sich das von seiner Mutter getrennte Kind als Jude ausgeben. Schliesslich wird der Junge von einer franko­ phonen sephardischen Familie 
adoptiert. Nach dem Hebräischen muss er nun noch eine weitere Sprache lernen. Doch Schlomo, wie der Junge jetzt heisst, ist intel­ ligent, und er lernt schnell. Zwar hat er als Kind ohne jegliche Verwandtschaft in Israel gar keinen Zugang zum äthiopischen Judentum - erst durch den Kontakt zum Bür­ gerrechtler 
Qis Amrah kommt er mit seinen äthiopischen Wurzeln und jü­ discher Religion in Berührung. Auch zu seinem israelischen Grossvater entwickelt er eine besondere Bezie­hung. 
Doch die weisse, israelische Gesellschaft akzeptiert den jungen Schwarzen nicht. Ausgerechnet die Tochter eines überzeugten Rassisten verliebt sich in Schlomo. Nach ei­ nem Aufenthalt im Kibbuz studiert Schlomo in Frankreich - sehr zum Missfallen seiner Freundin. Radu Mihaileanu erzählt nach sei­ nem eher komödiantisch angelegten Film «Train de vie» eine sehr ernste Geschichte, die nicht von ungefähr mit dokumentarischen Passagen Uber das Schicksal der äthiopischen Juden, der Falascha, beginnt. Diese wurden zwar nach ihrer Flucht aus Äthiopien vom israelischen Geheim­ dienst im Rahmen der Operation Moses nach Israel eingeflogen, aber von grossen Teilen der Gesellschaft nicht als echte Juden akzeptiert. Schlomo leidet zudem darunter, dass er tatsächlich kein Jude ist. Doch auch als äthiopischer Jude ohne christliche Eltern wäre er ein Aussenseiter. Seine gebrochene Identität ist zudem durchaus zeitty­ pisch - und realistischer als die un­ gebrochenen Identitäten, die von Re­ gierungen propagiert werden. Mihai­ leanu sagt dazu: «Die Menschen werden allzu oft nach alten und über­ holten Stereotypen beurteilt..Araber, Juden, Franzosen ... Solche Identitä­ ten sind restriktiv und grob.» «Va, vis et deviens» ist ein Film, der, bei aller Dramatik, auf humor­ volle Weise zeigt, wie falsch solche einfachen Konstrukte sind. «Va, vis et deviens» ist morgen Freitag um 20 Uhr im Takino zu sehen. (PD) ANZF.IOU opumum ßbure * b*um • wotat* r Wir wünschen Ihnen frohe und ßesinnCiche 'Weihnachten und vieffcrfoCß, Qtüchjind Gesundheit im neuen Jahr! Ihr OPÜMÜM-Team Kjirt ßfois "Kind. TeL 00423 / 791 27 57, 'Essanestrasse 164, 9492 ' Eschen Anzahl «Fürstenhütchen»: Vorname: Name: 
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