Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

\,-i ANZMGl! 1:»' DIE SPORTNEWS FÜR LIECHTENSTEIN MONTAG, 19. DEZEMBER 2005 
SEITE 11 PECHVOGEL DES TAGES Weshalb Claudio Spre­ cher bei der Abfahrt in Gröden nicht zum Ein­ satz kam. 1 
AUSZEICHNUNG DES TAGES Mit welcher Medaille Boxlcgende Muham­ mad Ali ausgezeichnet wurde. "j 
VORSCHAU DES TAGES Wie sich das Liechten­ steiner Bob-Team auf die neue Saison vorbe­ reitet hat. 
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WM-TITEL DES TAGES Gegen wen sich Niko­ lai Walujew den Schwergewichts-WM- Titel holte. 17 VOLKS BLATT 
NEWS Sprecher durfte nicht starten SKI ALPIN - Einer der Pechvögel der Welt­ cup-Abfahrt in Gröden war LSV-Athlet Clau­ dio Sprecher. Der 25-jährige Gampriner warte­ te im Starthäuschen umsonst auf seinen Ein­ satz. Nach 41 Läufern wurde das Rennen auf­ grund der widrigen Witterungsbedingungen abgebrochen. Sprechcr hatte Nummer 54.(mb) Toyota trennte sich von Brunner FORMEL 1 - Das Toyota-Formel-1-Team hat sich vom Chefdesigner Gustav Brunner (55) getrennt. Der im Mai 2001 bei Minardi abgesprungene Österreicher verstand sich mit dem vor zwei Jahren als Technischer Direktor von Renault gekommenen Briten Mike Ga- scoync (42) mehr schlecht als recht. Brunner arbeitete ab 1978 für ATS, dann für Arrows und abermals ATS, Alfa Romeo, March, Fer­ rari, Rial, Zakspeed, Leyton House, Minardi, 1993 bis 1997 nochmals für Ferrari und seit 1998 wieder für Minardi. (si) Ali erhielt Friedensmedaille . • * BOXEN - Als erster Sportler ist Boxlegende Muhammad Ali mit der Otto-Hahn-Friedens- medaille in Gold der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen ausgezeichnet wor­ den. Der 63-Jährige erhielt in Berlin die Me­ daille für sein lebenslanges Engagement in der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung und seinen Einsatz als UN-Botschafter. Ali ist der zehnte Träger der Friedcnsmedaille. Vor ihm waren unter anderen Michail Gorbatschow so­ wie der österreichisch-israelische Architekt und Autor Simon Wiesenthal geehrt worden. Mit der Otto-Hahn-Friedensmedaille werden seit 1988 Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise für herausragende Verdienste um Frieden und Völkerverständi­ gung verdient gemacht haben. (si) Kohler übernimmt in Duisburg FUSSBALL - Neun Tage nach der fristlosen Entlassung von Norbert Meier wegen seiner Kopfstossattacke hat Bundesligaaufsteiger Duisburg mit Jürgen Kohler einen neuen Trai­ ner verpflichtet. Der 105-fache deutsche Inter­ nationale unterzeichnete einen Vertrag bis Sommer 20()7. (si) VOLKS BLATT 
REKORD Bar$a überbot Rekordserie FUSSBALL - Der FC Barce­ lona ist zurzeit das Überflie­ gerteam der spanischen Pri- mera Division. Mit dem 3:1-, Auswärtssieg bei' Atifsteiger Cadiz gewann «Bar^a» zum zwölften Mal in Folge und überbot damit den eigenen Rekord aus der Saison 1955/56. Auch ohne Ronal- dinho (Grippe) war Barcelonas Erfolg nie gefährdet. Der Kameruner Samuel Eto'o er­ zielte dabei zwei Treffer (45. per Penal­ ty/49.) und ist nach 16 Runden mit 15 Toren der Topskorcr der Liga. (si) 
«Lebenstraum erfüllt» Marco Büchel gewinnt Weltcup-Abfahrt in Gröden - «Fluch» der Ehefrau beendet Mit der Nummer 24 raste Marco Büchel zu seinem zweiten Weitcup-Sieg, dem ersten in der Abfahrt, und erfüllte sich damit einen Lebenstraum. GRÖDEN - Der 17. Dezember wird in die Annalen des Liechtenstei­ nischen Skiverbandes (LSV) ein­ gehen. Auf den Tag genau zwölf Jahre nach dem Sieg von Mar­ kus Foser, der 1993 mit der Startnummer 66 eine der gröss- ten Ski-Sensationen schuf, ge­ wann Marco Büchel am Samstag als zweiter Liechtensteiner die Weltcup-Abfahrt von Gröden. • Micha»! Banvgnut l «Irgendwann wollte ich noch eine Abfahrt gewinnen. Denn die Ab­ fahrt ist die Königsdisziplin, das ist echter Männersport. Nun ging die­ ser Lebenstraum in Erfüllung», versuchte Marco Büchel beim ers­ ten Siegerinterview, seine Gefühle in Worte zu fassen. Die geröteten Augen zeigten deutlich, welche Emotionen dieser Triumph bei ihm ausgelöst hatte. «Als ich allein im Zelt sass, konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten», schildert «Büx» die ersten Augenblicke nach seinem ersten Sieg' in der Königs­ disziplin. Genau 12 Jahre musste das Länd- le warten, ehe nach Markus Foser wieder ein Liechtensteiner eine Weltcup-Abfahrt für sich entschei­ den konnte. Eine Sensation wie Fo- sers Erfolg war der Triumph von Marco Büchel allerdings nicht. Mit Platz 2 letztes Jahr in Val d'lsere und Rang 3 Ende November in Lake Louise hatte der LSV-Speed- king sein enormes Potenzial in der Abfahrt schon zweimal angedeutet. Wimpemschlag vor Walchhofer Mit der Startnummer 24 hatte Marco Büchel den Führenden Mi­ chael Walchhofer noch abgefangen - um den Wimpernschlag von 0,02 Sekunden. «Ich hatte Glück», gab «Büx» hinterher zu, «im unteren 
Teil hatte ich den nötigen Rücken­ wind.» Glück hatte Marco Büchel schon vorher. Weil am späten Vor­ mittag in Gröden starker Schneefall einsetzte, musste die Strecke ver­ kürzt werden. Das Rennen begann nun beim Super-G-Start, dadurch fehlte der Sprung über die Kamel­ buckel - das Kriterium wurde dies­ mal nicht übersprungen, sondern ausgefahren. «Büx» hatte am Vor­ mittag ganz darauf vergessen, diese Passage zu besichtigen: «Ich hatte keine Ahnung, wie ich da fahren sollte.» Bei Ghedina entschuldigt Dank seiner jahrelangen Erfah­ rung meisterte der 34-Jährige auch dieses Probleme, knallte im oberen Teil die beste Zwischenzeit in den Schnee, erwischte auch noch die Csiaslat perfekt und verteidigte sei­ ne Spitzenposition bis ins Ziel. Hinter Büchel, Walchhofer und dem Kanadier Erik Guay blieb Lo­ kalmatador und Top-Favorit Kristian Ghedina «nur» der 4. Platz. «Es tut mir leid für Kristian», entschuldig­ te sich Marco Büchel mit Tränen in den Augen beim 'Publikum, «ich hätte ihm den Sieg gegönnt. Aber ich selbst geniesse ihn auch.» Mit seinen 34 Lenzen ist «Büx» der drittälteste Athlet hinter Leo Stock und Stephan Eberharter, der sich in die Siegerliste einer Abfahrt eintragen konnte. Dabei galt Marco Büchel, einer der beliebtesten Fah­ rer im Skizirkus, lange als reiner Riesenslalom-Spezialist. Erst vor fünf Jahren Wagte sich Büchel erst­ mals auf eine Abfahrt und belegte in Kitzbühel 2000 auf Anhieb mit ei­ ner der letzten Startnummern den 22. Rang. Drei Jahre später holte er im gleichen Rennen seinen ersten Top-Ten-Platz (9.) und jetzt im 44. Rennen seinen ersten Sieg. «Wäre ich nicht Abfahrer geworden, hätte 
ich meine Karriere wohl längst be­ endet», bekennt Büchel, «diese Dis­ ziplin macht am meisten Spass.» Doris einmal als Glücksbringer Auch wenn mit dem Abfahrtssieg ein Lebenstraum erfüllt wurde, ge­ stillt ist Büchels Hunger nach Erfol­ gen noch nicht. Eine Medaille bei Olympia 2006 in Turin steht noch auf dem Speiseplan des Balzners: «Wenn mir das gelingt, ist meine Karriere nach Wunsch verlaufen.» 
Erleichtert über Büchels Sieg war auch Ehefrau Doris, die bisher nur äusserst selten als Glücksbringer in Erscheinung getreten war. Denn wenn Doris vor Ort war, schaffte «Büx» nur einen seiner insgesamt 12 Podestplätze. Am Samstag ende­ te der Fluch. «Endlich ist der Bann gebrochen», lachte Doris, «ich wollte eigentlich schon abreisen.» Sie blieb doch, und v^urde Zeuge des bislang grössten Triumphes ih­ res Mannes. 
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Bank - DI« Privatbank des Fürstenhaus«* von Liechtenstein. Ski Weltcup 2005/2006 Wir gratulieren Marco Büchel zum Sieg in der Weltcup-Abfahrt in Gröden. LGT Bank in Liechtenstein AG Vaduz Tel.+423 235 II 22  mfoOlgt.com •   www.lgt.com Hiuptipontor Alpin 
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