MONTAG, 19. DEZEMBER 2005 BLATT 
I INLAND NACHRICHT Islamistischer Verein in Liechtenstein ausgehoben VADUZ/BUCHS - Nach über einjährigen Ermittlungen gegen einen religiösen islamis­ tischen Verein sind in Liechtenstein zwei tür­ kische Staatsbürger in Untersuchungshaft ge­ setzt worden. Auch in der Schweiz wurde Be­ weismaterial sichergestellt. Das Liechtenstei­ ner Landgericht nahm die Untersuchung auf Antrag der Staatsanwaltschaft im Dezember vergangenen Jahres auf. Zuvor hatte die Kri­ minalpolizei bereits mehrere Monate er­ mittelt. Zwei Hauptbeschuldigtc sind am l. Dd- zenjber dieses' Jahres in Untersuchungshaft genommen worden. Dies bestätigt Staatsan­ walt Robert Wallner in einem Mail, welches der Nachrichtenagentur sda vorliegt. Es be­ stehe der Verdacht, dass sich die beiden In­ haftierten unter dem Deckmantel eines einge­ tragenen Vereins an der terroristischen Verei­ nigung «Stürmerfront des grossen islami­ schen Ostens» beteiligt hätten. Kampf für islamisches Grossreich Gemäss Wallners Angaben wird den bei­ den die Mitgliedschaft in dieser terroristi­ schen Vereinigung, deren finanzielle Unter­ stützung sowie Rassendiskriminierung an­ gelastet. Die «Stürmerfront des grossen is­ lamischen Ostens» kämpft für ein islami­ sches Grossreich nach den Gesetzen der Scharia. Sie verübte in der Türkei, wo sie als eine der gefährlichsten Terrororganisationen gilt, 
mehrere Anschläge. In die Schlagzeilen war die Organisation geraten, weil sie sich gemeinsam mit al-Kaida zu den Selbst­ mordanschlägen mit über 50 Todesopfern vom November 2003 in Istanbul bekannt hatte. Imam ausgewiesen Ob die Mitglieder des Liechtensteiner Ver­ eins Kontakt zu den Urhebern dieser Atten­ tate gehabt haben, ist Gegenstand der lau­ fenden Ermittlungen. Bei mehreren Haus­ durchsuchungen in Liechtenstein und der Schweiz wurde umfangreiches Beweismate­ rial sichergestellt. In diesem Zusammenhang wurden im Mai dieses Jahres in Buchs eine Hausdurchsu­ chung durchgeführt und Dokumente be­ schlagnahmt. Tätig geworden waren die Bundesanwaltschaft, die Bundeskriminalpoli­ zei und die St. Galler Kantonspolizei auf­ grund eines Rechtshilfegesuchs Liechten­ steins wegen Terrorvcrdachts. Dabei stellten die Behörden fest, dass sich der Imam ohne fremdenpolizeiliche Bewilli­ gung in der Schweiz aufhielt und illegal er­ werbstätig war. Er wurde aus der Schweiz ausgewiesen und mit einer Einreisesperre von drei Jahren belegt. (sda) anzhicii; 
Skisaison in Malbun eröffnet MALBUN - Seit Samstag ist die Skisaision in Malbun offiziell eröffnet. Stürmisches Winter­ wetter trieb die Schneehungrigen in die war­ me Stube: Im Bild von links Anton Eberle (Vorsteher Balzers), Mario Schddler (Präsi­ dent Verkehrsverein Triesenberg/Malbun) und T\irna-Chef Rainer Lampert. (Red.) Z*el S 
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Barocke Adventsfreude Der Rias-Kammerchor und die Akademie für Alte Musik in St. Laurentius SCHAAN - Die Akademie für Alte Musik und den Rias-Kam­ merchor verbindet eine lang­ jährige, fruchtbare Zusammen­ arbeit, von deren hoher Qualität sich die Liechtensteiner Musik­ freunde vor vier Jahren schon einmal überzeugen konnten. Am vierten 
Adventssonntag waren die Berliner erneut mit Bachs Weihnachtsoratorium In der Schaaner Pfarrkirche zu Bast. • Arno UHtler Gleichsam zur Einstimmung auf das lange Weihnachts-Oratorium BWV 248 sang der Rias-Kammer­ chor unter der Leitung von Daniel Reuss die sehr kurze, nur vom Bass begleitete 
Bach-Motette «Lobet den Herrn, alle Heiden, BWV 230» und überzeugte schon zu Anfang mit leichten Höhen, absoluter Exaktheit und strahlender Klarheit. Bei den sich anschliessenden ers­ ten drei Teilen des Oratoriums kam die jahrelange Zusammenarbeit des Chors mit der Akademie für Alte Musik zum Tragen, gepaart mit ei­ ner übereinstimmenden Vorstellung vom barocken Klang. 
Der Chor, der sich gerade im Bereich der alten Musik- Meriten erworben hat, zeichnet sich aber nicht nur durch einen brillanten Gesamtklang, son­ dern auch durch bewundernswerte Solisten in seinen eigenen Reihen aus. Solisten aus den eigenen Reihen Die sieben Gesangssolisten des Abends (Christina Kaiser, 
Stepha-Dirigent 
Daniel Reuss vermittelte mit dem RIAS-Kammerchor und der Akademie für Alte Musik barocke Ad- ventsfreude erster Güte. nie Pctitlaurent, Sopran; Hildegard Wiedcmann, Ulrike Bartsch, Alt: Volker Arndt, Tenor: Ingolf Horcn- burg Seidel, Clemens Heidrich, Bass) waren, bis auf den wie schon vor vier Jahren hervorragenden Te­ nor Werner GUra, der den Evangelis­ ten sang, sämtlich Mitglieder des Berliner Ensembles. Hildegard Wiedcmann etwa vermochte gleich im ersten Teil, insbesondere mit ih­ rer ausdrucksstarken 
Interpretation der Arie «Bereite dich, Zion», zu begeistern. Ihre Alt-Kollegin Ulrike Bartsch 
verlieh der Arie «Schlafe, mein Liebster, geniesse der Ruh» im Teil II mit ihrer raumfüllenden 
Stimme, mit denen sie die langen Töne bis in den hintersten Winkel der Laurentiuskirche trug, echte menschliche Wärme. Alle Solisten sangen mühelos, äusserst klar arti­ kuliert und waren auch aus ungüns­ tiger Sitzposition in allen Nuancen sehr gut zu hören und zu verstehen. Klangfarbliche Fülle" Den zweiten Teil einleitende Sin- fonia ging Reuss mit Bcdacht und geringem Tempo an. Die tief ausge­ leuchteten, warmen Klangfarben Hessen gerade auch diesen Teilab­ schnitt zu einem besonderen Hör- genuss werden. Insgesamt gelang 
dem Orchester eine klangfarblich volle, nichts zu wünschen übrig lassende Darbietung, die sich mit der erstklassigen Leistung des Chors und der Solisten zu einem nachhaltigen Erlebnis verband. Unterstützung krebskranker Kinder Benefizkonzert mit Chor, Marimba, Querflöte in der Pfarrkirche Bendern BENDERN - Grossartig, das Be­ nefizkonzert In der Pfarrkirche Bendern zugunsten hilfsbedürf­ tiger krebskranker Kinder und Jugendlicher, unter Mitwirkung des «cantori silvae» und der jungen Musiker mit Querflöte und Marimba. •Theres Matt Bereits zum elften Mal organisiert die Stiftung zur Unterstützung von hilfsbedürftigen Kindern und Ju­ gendlichen mit Sitz in Vaduz kultu­ relle Veranstaltungen. Im Beisein der Stiftungsräte Markus Hasler und Friedhelm Gruber, der die lei­ der wenig zahlreichen Besucher begrüsste und sich beim Projekt­ chor aus dem Bregenzerwald für den unentgeltlichen Einsatz be­ dankte, erlebten die Gäste ein be­ eindruckendes Weihnachtskonzert. Virtuose Darbietung Mit einer Sonate von J.S. Bach, eindrücklich dargeboten von jun­ gen Künstlern auf der Querflöte und zwei Marimbas, begann eine musikalische Sternstunde. Der 23 Sänger zählende gemischte Chor «cantori silvae» unter Leitung von Doris Glatter-Götz Hessen in be­ eindruckendem Zusammenklang Wcinhnachtsliedcr von Crüger, Bach und Reger erklingen, teils in vierstimmigem Chor a capella, teils instrumental begleitet. Dazwischen kam G.F. Händels «Largo» für zwei Marimbas in einer Klangfülle sondergleichen zur Aufführung, wie auch die Bourrec und Gigue aus der Englischen Suite. Mit G.P. 
Eine musikalische Sternstunde: Der gemischte Chor «cantori silvae» unter der Leitung von Doris Glatter-Götz. Telemanns 2. Fantasie für Querflö­ te beeindruckte Maria Jauk mit ih­ rem Soloauftritt in strahlender Klangsprache. Nahezu unerschöpf­ lich das Klangspektrum in einer Improvisation von Gottfried Barca- ba und Georg Mittermüller auf wechselnden Instrumenten in über­ wältigender Tonsprache -r überge­ hend in eine Komposition von Kei- ko Abc «Wind across Mountains» für zwei Marimbas - virtuos in stimmungsvollem Klängteppich dargeboten. Furioser Höhepunkt Mit der Uraufführung eines Wer­ kes von Peter Barcaba «Jesu Ge­ burt, op. 32» für 6-8-stimmigen 
Chor, Flöte und Marimbas, er­ reichte der Konzertabend die Krö­ nung. Berührend, mit aufrüttelnder Aussagekraft in grossartigem Klanggefüge mit einer mächtigen Alleluja-Fuge beeindruckten Sän­ ger und Musiker mit ihrem Können unter Leitung des Komponisten. Der langanhaltende Applaus ver­ dankte ein beeindruckendes Kon­ zert, das im Laufe des Dezember in St. Gerold, Schwarzenberg und Dornbirn nochmals zur Auffüh­ rung kommt. Der Erlös kommt dem Stiftungszweck entsprechend hilfsbedürftigen krebskranken Kindern im Umfeld des jeweiligen Veranstaltungsortes zugute. Stif­ tungsrat, Kuratorium und Vertei-lungausschuss 
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