Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

G, 15. DEZEMBER 2005 BLATT 
INTERNATIONAL 36 S5SI 
SPLITTER «Prenups» regeln das Privatleben der Promis LOS ANGELES- Nur ein Football-Spiel pro Woche, keine Übernachtungen der Schwiegermutter, vorgeschriebene Positionen beim Sex - in den Eheverträgen amerikani­ scher Promis ist alles genau geregelt. Ohne «prenuptial agreement», kurz «prenup» ge­ nannt, geht heute in Hollywood kaum jemand eine Ehe ein. Angesichts der Kurzlebigkeit vieler Ehen soll der kurz als «prenup» be­ zeichnete Vertrag die Stars vor Vermögens­ verlusten im Scheidungsfall schützen - und vor allerlei anderem Ungemach, wie an den Beispielen deutlich wird. So bedauert mittler­ weile vermutlich auch die Sängerin Jessica Simpson, dass sie bei ihrer Hochzeit vor drei Jahren auf den Abschluß eines Ehevertrags verzichtet hat: Da sie heute weit mehr ver­ dient als ihr Noch-Gatte Kevin Lachey, muss sie ihm nach der Ende November angekün­ digten Scheidung vermutlich Millionen zah­ len. (AP) NEW YORK - Als menschliche! lerin im neiten «King Koog» bnuicht Naomi 3w, die von dem!"* auch angemessen:. «Ja. sie ist ein' Not, 
aber sie ist härter im Nehmen.» Sowieso werde im wahrm Leben nur seilen mnter. Aberkenneine Miuis iä d»N*he ist, • 
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Schockierende Aussagen Iranischer Präsident nennt Holocaust einen Mythos TEHERAN - Mit neuen antilsrae- llschen Äusserungen hat dar Iranischa Präsident Mahmud Ahmadinedschad dla Konfronta­ tion mit dem Westen weiter verschärft. Er bezeichnete dan Holocaust gastaro als «Mythos» und verlangte eine Verlegung Israels nach Europa oder Nord­ amerika. Europäische Politiker und die US-Regierung reagier­ ten mit Emptfrung. Die deutsche Bundeskanzlerin An­ gela Merkel nannte die Äusserun­ gen «unfassbar». Sie wolle auf eine Missbilligung durch den Europäi­ schen Rat am Wochenende dringen und sich mit der britischen EU- Ratspräsidentschaft besprechen, ob man auch die Vereinten Nationen anrufen solle, erklärte Regierungs­ sprecher Thomas Steg. Der israelische Aussenamtsspre- cher Mark Regev erklärte, Ahmadi- nedschads wiederholt skandalöse Ausfälle enthüllten die «Denk­ weise der herrschenden Clique im Iran» und zeigten «eindeutig die extremistischen Ziele des Re­ gimes». EU-Kommissionspräsident Josd Manuel Barroso erklärte: «Es ist wirklich schockierend, dass das Oberhaupt eines Staates, das einen Sitz bei den Vereinten Nationen hat, so etwas sagen kann.» Der Vor­ sitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, 
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haben einen Mythos unter dem Namen des Holocausts geschaffen und schützen diesen höher als Gott, die Religion und die Propheten«: Mahmud Ahmadinedschad, Iranischer Präsident derte die UN in der «B.Z.» auf, ei­ nen Ausschluss des Irans zu prüfen. Der Fraktionschef der Grünen im Europaparlament, Daniel Cohn- Bendit, schlug einen Ausschluss Irans von der Fussballweltmeister­ schaft vor. Der Sprecher des Weissen Hau­ ses, Scott McClellan, sagte in Wa­ shington: «Alle verantwortungsvol­ len Führer der internationalen Ge­meinschaft 
erkennen, wie abscheu­ lich diese Äusserungen sind.» Dies zeige, dass der Iran keine Atomwaf­ fen entwickeln dürfe, sagte 
McClel­ lan--mit Blick auf das umstrittene iranische Atomprogramm weiter. Ahmadinedschad hatte schon im Oktober mit der Forderung interna­ tionale 
Empörung ausgelöst, Israel von der Landkarte zu tilgen. Ver­ gangene Woche deutete er Zweifel 
am Holocaust an und forderte, der jüdische Staat sollte nach Europa verlegt werden. In einer Rede vor Tausenden von Menschen in der südostiranischen Stadt Sahedan sagte Ahmadinedschad nun, die Europäer hätten den «Mythos» vom Holocaust als Vorwand ge­ nutzt, um mitten in der islamischen Welt einen jüdischen Staat zu er­ richten. (AP) EU vor schwierigem Gipfel EU-Gipfel London bleibt BRÜSSEL - Eine äusserst schwierige Aufgabe steht den EU-Staats- und Regierungschefs an Ihrem Gipfel ab Donnerstag bevor. Für die künftige EU-Fi­ nanzierung präsentierte die bri­ tische Präsidentschaft gestern einen nur wenig geänderten Vorschlag. «La prdsidence coüte eher - die Präsidentschaft kommt teuer zu ste­ hen», lautet eine 
Redewendung un­ ter EU-Diplomaten. Doch während die meisten EU-Staaten während ihrer Zeit als Ratspräsidentschaft mehr Kompromisse eingehen als sonst, gilt dies bei den Briten für die derzeit wichtigste Frage der künftigen EU-Finanzen nicht. Wie lU-KammlSliOMpritldOlrt Jost Manuel I der britische Aussenminister Jack den neuen VencMag enttäuscht 
im Budgetstreit hart sich weh über 
Straw am Mittwoch dem Parlament in London mitteilte, bleibt Grossbri­ tannien in der Frage des eigenen Beitragsrabatts hart. London schlägt neu vor, den EU-Finanzrahmen für die Jahre 2007 bis 2013 auf 849,3 Milliarden Euro zu begrenzen. In der vergangenen Woche hatten die Briten 846,8 Milliarden Euro vorgeschlagen. Und sie ernteten mit ihren Plänen, bei der ländlichen Entwicklung und vor allem der Strukturhilfe an die neuen osteuro­ päischen EU-Mitglieder zu sparen, heftige Kritik von fast allen ande­ ren Staaten/Denn trotz Zugeständ­ nissen in der Höhe von acht Milli­ arden Euro soll der britische Rabatt weiter steigen - von derzeit fünf auf sieben Milliarden Euro, (sda) ANZEIGE \/f )| • 1 • J JL.J. r _ Profitieren Sie nls • A b o n n e n t von Vorzugspreisen 
In Netzen verfangen Dramatische Walrettung SAN FRANCISCO - Ein grosser Buckelwal Ist vor dar Küste von San Francisco In einer dramati­ schen Rettungsaktion aus Fi- schemetzen befreit worden. Nach seiner Rettung habe or steh bei seinen Rettern «be­ dankt». Zum ersten Mal sei damit ein Humback-Wal an der US-Westküs­ te vor dem sicheren Tod in den Netzen bewahrt worden, sagte eine Wal-Expertin am Mittwoch dem «San Francisco Chronicle». Krabbenfischer hatten Taucher zu Hilfe gerufen, um den etwa SO Tonnen schweren und 16 Meter langen Wal aus seiner lebensbe­ drohlichen Lage zu befreien. Die schweren Netze und Krab­benkästen 
zogen das bewegungs­ unfähige Tier unter Wasser. Vier Taucher brauchten mehr als eine Stunde, um die festen Nylon-Seile zu zerschneiden. Das Tier sei anschliessend auf je­ den Taucher zugeschwommen und habe sich mit einem kleinen Na- senstoss bei seinen Rettern «be­ dankt», sagte der Rettungstaucher James Moskito. «Der Wal war fast anhänglich, wie ein Hund, der sich freut, seinen Besitzer zu sehen.» Der Bestand der gefährdeten Buckelwale wird weltweit auf etwa 7000 Tiere geschätzt. Die sehr spielerischen Meeressäuger sind für ihre akrobatischen Sprünge aus dem Wasser und ihre Gesänge be­ kannt. (sda) 
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V 1 rt •M:' «ki'afirlJ» Ji'tli 'ift Ebenezer Scrooge Ist auferstanden LONDON - Ein 56-jähriger Brite hat im Internet eine Kampagne für eine 
idirzere Weihnachtszeit lan­ ciert. Edward Addis kämpft gegen schon Monate vor dem Fest einsetzende Weihnachtslieder, Weihnachtsdekorationen und «übertriebene Schaufensterbe­ leuchtung». Weihnachtsliebhaber bezeichnen Addis aus Cbeltenham in 
SUdwestengland deshalb als Ebenezer Scrooge - nach dem Weihnachten hassenden Geizhals aus Charles Dickens' Erzählung «A Christmas Carol» aus dem Jahr 1843. Addis' Website enthält unter anderem eine «Galerie der 
Schande», in der Fotos von blin­ kenden Rentieren in Einkaufs­ zentren im Oktober abgebildet sind. «Wir sind nicht gegen Weihnachten und auch nicht ge-, gen Leute, die Weihnachten mö­ gen», heisst es auf der Website. Es solle nur die Weihnachtssaison in einem angemessenen Rahmen ge­ halten werden. Auf Flugblättern fordert Addis eine Pause zwischen Sommerferien und Weihnachts­ zeit, in der niemand von Geschäf­ ten genötigt werden sollte, mehr Geld auszugeben. Hausbesitzern teilte er auf Flugblättern mit «Die meisten Leutemögen Beleuchtun­ gen nicht, und es ist sehr egois­ tisch von Ihnen, Ihren Nachbarn das aufzuzwingen.» (sda)
	        

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