Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DIENSTAG. 13. DEZEMBER 200S BLATT 
UNLAND 
5 DANK Rundbrief von Pater Josef Oehrl aus Angola Meine lieben Freunde und Wohltäter, die Tage fliehen so rasch dahin. Schon bald ist wieder Weihnacht, das Fest der Freude, der Geschenke. Die Menschen wollen ihren Lie­ ben Freude bereiten mit kleinen Gaben. Aber es ist besonders das Fest des grössten Ge­ schenkes, das der himmlische Vater uns gege­ ben hat. Er hat seinen Sohn geschickt. Der Sohn Gottes ist Mensch geworden im Schos­ se der Jungfrau Maria. Jesus sagt: So sehr hat Gott die Welt, die Menschen geliebt, dass Er seinen Sohn für sie dahin gab. Weil Gott uns so sehr liebt, sollen auch wir, seine Kinder einander lieben. Vor seinem Tod am Kreuz gab uns Jesus das neue Gebot: Liebet einan­ der, wie ich euch geliebt habe. | An Weihnachten denke ich mit Freude und Dankbarkeit an die vielen Spenden, die ich während all den Jahren aus meiner Heimat er- i halten habe. Schon in den ersten 19 Jahren er- | hielt ich genügend Hilfe, um die Mission | Hanha aufzubauen. Es waren folgende Ge- | bäude: Internat für Buben und Mädchen, eine | Schreinerei, eine Krankenstation, die Kirche ! und das Wohnhaus für die Patres. I Im Jahr 1973 ging ich in Urlaub und im Ja- • nuar 1974 kehrte ich wieder zurück, aber : nicht mehr in die Mission Hanha, sondern auf j die Mission Kalukembe. Es war kurz vor der i 
Unabhängigkeit von Angola. Als dieser Tag | kam, brach ein grosser Jubel aus im ganzen j 
Land. Aber dieser dauerte nicht lange. Bald begann der Bürgerkrieg, der dem Jubel ein Ende bereitete und das Volk in grosses Elend, , Not und Tod stürzte. Ich hatte dieses Elend fast täglich vor der i Türe. Wie froh war ich, dass ich noch mehr i Hilfe aus meiner Heimat erhielt, vom Ent­ wicklungsdienst und auch private Spenden. ; So konnte ich die Werke der Barmherzigkeit 1 an den Armen ausüben: die Hungernden spei- 1 sen. Wir konnten viele Tonnen Lebensmittel für die Hungernden kaufen. Für viele Kranke kauften wir Medikamente oder gaben ihnen i 
Geld für die Behandlung. Ich erhielt mehrere | Container voller Kleider und anderer nütz- 1 licher Sachen vom Hilfswerk in Triesen. Es ist mir ja nicht möglich, alle Spenden | aufzuschreiben. Ich möchte allen Spendern ein herzliches Vergelts Gott sagen und jene erwähnen, denen ich besonders Dank schul- i 
de. Dem Landesfürsten Hans-Adam, dem Entwicklungsdienst, den lieben Frauen vom | Hilfswerk in Triesen, dem Onkel Herbert. Ge- j 
wiss konnte ich nicht alle Gaben in meinem i 
Gedächtnis bewahren, aber im Himmel ist keine einzige Liebesgabe vergessen. Die letz­ te grosse Spende vom LED war fiir den Bau I der Schreinerei und der Krankenstation hier | in Lubango. i 
Im Juli feierte ich den 82. Geburtstag. Ich spüre, dass meine 80er-Jahre beschwerlicher werden. Meine Gesundheit ist nicht mehr be­ sonders gut. Wenn es nicht besser wird, neh­ me ich im Frühling Abschied von Angola. Doch hoffe ich, es sei nicht der letzte Ab­ schied, ich bin ja hier daheim. Allen lieben Freunden und Wohltätern wünsche ich gnadenreiche Weihnachten und ! den Segen des Christkindes im neuen Jahr. | Und euch allen sende ich liebe <jriisse | Lubango, den 2. Dezember 2005, i 
Pater Josef Oehri 
Österreichs Justizministerin Karin Bestinger hielt beim Liechtenstein Institut «In Referat Ubar die Zusammenarbeit I Justizangelegenhoiten. 
und Österreichs In «Der Qualität verpflichtet» Justizministerin Gastinger freut sich über Liechtensteins Rezeptionsfreudigkeit BENDERN - «Ich traue mich ausserordentlich darüber, dass setze aus Österreich rezipiert wurden», sagte Österreichs Jus­ tizministerin Karin lassHcnnresgenngm *• • • • • - m « I Ii'iili •r MM UBCfllBflllllll IIHIMj, HnanzplatE 
orientiert tensteki an QuaMSt», daran sel Bire Freude umso grösser. » P»ttf Kindt « Liechtenstein habe den modernen Einflüssen des Zivilrechts aus der Schweiz und aus Deutschland widerstanden und setze weiterhin auf das österreichische Traditions­ werk, das sich seit gut 200 Jahren bewährt habe, sagte Justizministerin Karin Gastinger anlässlich ihres ges­ trigen Gastvortrages im Liechten­ stein-Institut. Und dabei übernehme Liechtenstein die Vorschriften sehr vorsichtig und prüfe die Bereiche sehr sorgsam, bevor man die öster­ reichische Gesetzesvorlage zur Übernahme heranziehe. Aus der jüngeren Rezeption im Zi­ vilrecht benannte die Justizministe­ rin das Verbraucherrecht und die mit der Informatik verbundenen Gesetz­ gebungen und betonte, dass Öster­ reich sehr gerne bereit sei, das vor­ handene Wissen an die liechtenstei­ nischen Nachbarn weiterzugeben. Die Früchte der Zusammenarbeit 
zwischen Liechtensteins und Öster­ reichs Justiz würden ohnehin durch die Jahrzehnte dauernde Freund­ schaft untermauert. «Nicht nur fach­ lich funktioniert diese Zusammenar- i^soiKlem die Frem^aft zeigt, auarfbei. Expert® • i-!-• ?^v.>-riT7vv< mngsnutg^edelta, so Gastinger. Österreich testet, Liechtenstein verbessert Für den Bereich des Strafrechts ,zeigte Justizministerin Gastinger . folgendes Funktionieren der Zu­ sammenarbeittauf: Liechtenstein werde noch in dieser Woche eine Gesetzesvorlage zur Diversion im Landtag beraten, welche auf öster­ reichischer Basis beruht. «Die Di­ version ist in Österreich seit dem Jahre 2000 erprobt, nun wird diese Erfolgsgeschichte in Liechtenstein noch verbessert», sagte Gastinger. In diesem Zusammenhang seien noch weitere gemeinsame Verbes­ serungen möglich und geplant. So­ wohl sie selbst, als auch ihr liech­ tensteinischer Amtskollege hätten das Faible für einen funktionieren­ den Opferschutz. Liechtenstein ha­ be unter der früheren Justizministe­ rin einen ersten erfolgreichen Schritt in diese Richtung unter­ nommen, weitere Verbesserungen seien aber gemeinsam möglich. Voneinander profitieren Gastinger hielt in ihrem Vortrag 
Regierungschef Otmar Hasler begriisste die SsterreteMsche Justizmials- terin heaHch. weiter fest, dass mit dem Austausch von Ministeriumsmitarbeitern die Zusammenarbeit zwischen Liech­ tenstein und Österreich in Justizan­ gelegenheiten weiter vertieft wer­ den könne. Mit den so genannten Stages werde eine Tradition fortge­ setzt, der auch bei Richtern und Staatsanwälten seit geraumer Zeit üblich ist. Als höchst erfolgreich bezeich­ nete Gastinger auch die gemeinsa­men 
Bemühungen gegen den Ter­ rorismus und dessen Finanzierung. Hier sei Liechtenstein in den ver­ gangenen Jahren eine Meisterleis­ tung gelungen, indem die «Finanz­ quellen des Terrorismus trocken gelegt wurden». Liechtenstein ha­ be die enorme Herausforderung angenommen und mit Gesetzesan­ passungen die Zukunft fiir einen. funktionierenden Finanzplatz be­ reitet. Liechtensteins Poliztfciwf Adrian Kastor zeigte idsterin die RluniRchkalten des Befüngitisses. 
Herziehe logrilnung: Ministerin Karin SMvortreter neos "hcMRscber.
	        

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