Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

SAMSTAG, 10. DEZEMBER 2005 B?AT?I 
WIRTSCHAFT 
18 WERTEIMTWICKLUNG Deutliche Steigerungen bei Gold und Silber J tou - Umtm rn V* MM -2M9 | L ^ T * 43IM' 
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13 Gold und Silber haben in den vergangenen Jahren eine deutliche Wertsteigerung erfah­ ren, wie die beiden Grafiken zeigen. Diese Entwicklung steht erst an einem historischen Anfang. H.VBI • IM** H» MM -MM Wei y C— ssmm? EINE SICHERE SACHE Boldpreis steigt und steigt Gold ist eine sichere Sache! Nachstehend die Preisentwicklung: 1968: 35 $ pro Unze 1998: 262 $ pro Unze 2004: 445 $ pro Unze 2005: 520 $ pro Unze 2008: deutlich höher 
Preisexplosion bei Gold und Silber Grosse Jahre für Gold und Silber - Interview mit Dr. Jürg Schatz und Ivan Di Girolamo ANZEIGE PÜNTENER ASSET MANAGEMENT WIR SIND IHR EDELMETALL SPEZIALIST Profitieren Sie von der ältesten Geldanlage der Welt I PÜNTENER ASSET MANAGEMENT GMBH Einsiedlertrasse 402 CH-8810 Horgen Tel +41 44 725 97 77 infoQpuent ener-ambh.ch www.puentener-gmbh.ch 
TRIESEN - Immsr mehr Wlrt- schaftsanalysten sind dar An­ stellt, dass die Aufwirtabewe- gung Im Edelmetallsaktor an­ halten wird. Warum dar Preis von Bold und Silber steigt und steigt und wie Sie davon am meisten profitieren, lesen Sie Iii nachstehendem Interview mit Dr. oec. Jiirg Schatz und Ivan Di Girolamo aus Wesen. »Pttir Hart h Volksblatt: Sind Gold und Silber Rohstoffe oder Währungen? Dr. Jiirg Schatz: Gold und Silber sind Rohstoffe, die sich von allen Übrigen Rohstolfen durch einen we­ sentlichen Punkt unterscheiden. Aufgrund ihrer Seltenheit, ihrer ho­ hen Produktionskosten und ihrer physischen und chemischen Eigen­ schaften haben Gold und Silber seit Jahrhunderten Geldwert und Wäh­ rungscharakter erworben. Beide Metalle waren früher im Geldwesen und 
im Währungsbereich das Mass aller Dinge. Gold ist als Wertreserve immer wichtig geblieben. Es dürfte gegenüber den Papierwährungen, die eine unkontrollierbar geworde­ ne Erhöhung der Geldmenge erlei­ den, in den kommenden Jahren eine starke Aufwertung erfahren, Sie haben die Prognose gestellt, dass der Goldpreis massiv anstei­ gen wird und sich z. B. der Sil­ berpreis in den nächsten drei Jahren ohne weiteres verdreifa­ chen oder verfünffachen könnte. Was spricht denn für eine derart explosionsartige und massive Preiserhöhung? Dr. Jiirg Schatz: Zuerst ein Wort zum Silber: Die Silber-Nachfrage ist in vielen traditionellen Anwen­ dungsgebieten stagnierend oder so­ gar rückläufig. Ich denke da an Sil­ bermünzen, an Tafelsilber, an Sil- berschmuck oder an die auf Silber­ basis 
arbeitende traditionelle Foto­ grafie, die Marktanteile an die sil­ berlose Digital-Fotografie verloren hat. Trotzdem hat sich der Silber­ preis in den letzten vier Jahren ver­ doppelt. Dies zeigt, dass eine indu­ strielle Silber-Revolution stattfin­ det, die zwar immer noch, ganz am Anfang einer gewaltigen Entwik- klung steht. Der RUckgang der Sil­ bernachfrage bei den traditionellen Silberverbrauchern wird durch die neuen Anwendungsgebiete bei wei­ tem wettgemacht. Silber-Ionen ha­ ben eine beherrschende Stellungen der Trinkwasseraufbereitung, in der Desinfektion und in Konservie­ rungsverfahren. Silber benötigt man aber auch in der Radiofre­ quenz-Identifikation und in speziel­ len Gebieten des Motorenbaus, um nur einige Stichworte zu nennen. Nun zum Gold: Gold setzt sich sowohl als Währungsgrundlage zu 
Ivan DI Girolamo (links) und Dr. Jiirg Schatz im Volksblatt-Iiiterview: Die beiden Edelmetallexperten erwarten hohe WertzuwMchse bei Gold undi Lasten von papiermässigen Devi­ senreserven als auch als Kapitalan­ lage bei privaten Anlegern wieder vermehrt durch. Das ist ein Trend oder besser gesagt eine Fluchtbe­ wegung, die das Gegenstück zur wahnwitzigen Geldmengenauswei­ tung der Papierwährungen bildet: Echter Wert anstelle von ungesi­ chertem Papier. Die durchschnittli­ che Wertzunahme des Goldes be­ trägt auf Dollarbasis von 1968 bis heute 7,5 % pro Jahr, was man gleichermassen auch als durch­ schnittliche Abwertung des Dollars gegenüber dem Gold bezeichnen kann. Wie steht es denn mit der Gold- und Silberproduktion und der in­ dustriellen Rückgewinnung von Edelmetallen? Ist bei steigenden Preisen nicht mit einer massiven Zunahme des Edelmetall-Ange­ botes zu rechnen? Ivan Di Girolamo: Aufgrund der durch den Einfluss der USA künstlich tief gehaltenen Goldprei­ se ist die Goldproduktion in den letzten Jahren sogar leicht zurük- kgegangen und wird in den kom­ menden Jahren auf dem heutigen Niveau stagnieren. Es dauert näm­ lich mehrere Jahre, bis ein abbau­ würdiges Erzvorkommen als Mine in Produktion gehen kann. Die för­ derungsmöglichen Weltreserven sind ausserdem klar beschränkt. Im Silbersektor gibt es nur ganz weni­ ge reine Silberminen. In weit über 90 % aller Vorkommen findet man Silber nämlich als spärliches Bei­ produkt bei der Gewinnung anderer Metalle. Man kann somit die Sil­ berproduktion nicht einfach hoch­ fahren. Und Silber ist nur sechsmal häufiger als Gold in der Erdkruste vorhanden. Von der Schmuckher­ stellung und der traditionellen Fo­ toindustrie abgesehen ist bei den Jeden Tag erMMmi die USA Ihre tfffontHchen Schulden um mehr als 3 Milliarden DeHar. Meie Anleger verHeren deshalb das Vertrauen In das Papiergeld und werden Edolmetall-BgentBmer. 
meisten Endprodukten oder Verfah­ ren, in denen Gold und Silber ver­ wendet werden, deren Anteil am Gesamtprodukt (z. B. in elektroni­ schen Geräten) bzw. am gesamten Herstellungsprozess derart gering, dass sich die Rückgewinnung nicht lohnt.' Kann denn Silber nicht durch billigeres Material, etwa durch Kupfer ersetzt werden? Ivan Di Girolamo: Bei Silber ist genau das Gegenteil im grossen Massstab passiert. Silber hat das viel teurere Gold und Platin ersetzt. Bei der Trinkwasseraufbereitung, die ein starkes Wachstum verzeich­ net, kann Uberhaupt nur mit Silber gearbeitet werden, weil nur Silber- Metall-Ionen für den biologischen Reinigungsprozess geeignet sind. Und diese grundsätzliche Feststel­ lung gilt praktisch für alle neuen Silber-Anwendungen. Es gibt doch grosse Lagerbestän­ de von Gold und Silber bei Zen­ tralbanken und anderen öffent­ lichen Institutionen, welche einer massiven Preiserhöhung ent­ gegenwirken könnten? Ivan Di Girolamo: Beim Gold ist das richtig, aber es gibt vermehrt Zentralbanken, vor allem aus dem Femen Osten und Südamerika, die Gold kaufen. Diese Institutionen haben den echten Wert und die Machtstellung des Goldes im Ver­ gleich zu den ungedeckten Papier­ währungen klar erkannt. Der Wert des Silbers ist nach der Abschaffung des Silbergeldes mehr und mehr verkannt worden. Die meisten Länder haben ihre für die frühere Münzenprägung gehalte­ nen Silberbestände nach und nach abgestossen. Seit 1990, also wäh­ rend der letzten 17 Jahre, wurde Jahr für Jahr in der Industrie mehr Silber verbraucht, als in Minen ge­ fördert oder industriell zurückge­ wonnen wurde. Die fehlenden Mengen wurden somit aus den vor­ genannten Reserven abgedeckt. Nun sind plötzlich die bisher ver­ fügbaren Lagerbestände aufge­ braucht, die Produktion kann nur geringfügig gesteigert werden, während die Nachfrage immer stür­ mischer zunimmt. Silber zeigt von allen Rohstoffen die extremste strukturelle Defizitsituation. Diese Voraussetzungen in Angebot und Nachfrage üben nicht zuletzt einen unwiderstehlichen Reiz auf Inves­ toren aus, weil stark steigende Prei­ se vorprogrammiert sind. In welcher Form wird denn in Silber investiert? 
Dr. Jürg Schatz: Der grösste Anteil der auf Kapitalanlage ge­ richteten Silberinvestitionen haben sich bis heute aus steuerlichen und kostenmässigen Überlegungen hauptsächlich auf «Silber in Papier­ form» konzentriert. Der Kunde er­ öffnet bei seiner Bank ein so ge­ nanntes Silberkonto mit vertragli­ chem Silberanspruch oder er kauft Terminkontrakte. Die Deckung die­ ser Konti durch physisches Silber beträgt nur einen winzigen Bruch­ teil der ausstehenden Silberansprü­ che, weil die grossen Market-Ma- ker im Silberbereich davon ausge­ hen, dass die Investoren nur am Ge­ winn und nicht am Metall selbst interessiert sind und ihre Ansprü­ che auch papiermässig wieder ein­ decken. Da die echten Silber-Nach- frager jedoch kein Material mehr finden und auch Investoren aus Vorsicht ihre Investition vermehrt auf physische Ware umstellen, ver­ langen immer mehr Marktteilneh­ mer, die Auslieferung ihrer papier­ mässigen Ansprüche in physischer Form. Es ist somit nur noch eine Frage einer kurzen Zeitspanne, bis das nicht mehr möglich ist und der sogenannte Silberkonto-Markt «wegen höherer Gewalt» zu­ sammenbrechen wird. Das wird dann erst recht zu einem wahren Preis-Bonanza im Markt für physi­ sches Silber führen. Dann meinen Sie, dass man bei Gold und Silber sofort handeln müsste, um den Zug nicht zu ver­ passen? Dr. Jürg Schatz: Ja, das ist abso­ lut richtig. Trotz einer Preisverdop­ pelung in den letzten drei Jahren bei beiden Metallen stehen wir aber immer, noch erst ganz am Anfang eines massiven Preisaufschwunges. Welchen Anteil des Vermögens würden Sie denn im Edelmetall- Sektor investieren und wie wür­ den Sie die Investition auf die bei­ den Metalle aufteilen? Ivan Di Girolamo: Diese Frage muss immer von den individuellen Voraussetzungen, das heisst von der gegebenen und gewachsenen Struktur eines Vermögens betrach­ tet werden. Man kann Edelmetalle als jene Asset-Klasse betrachten, die auch im Falle einer grösseren Wirtschaftskrise die beste reale Werterhaltung gewährleisten wird. Bei Silber kann ein Anleger neben der Währungsqualität des Silbers die Mangelsituation, die sich aus der industriellen Nachfrage ergibt, ausnützen. Wenn jemand von den Fortsetzung auf Seite 19 V 
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