Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

FREITAG. 9. DEZEMBER 2.05 
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SPLITTER nsKWm-' Mt: Symbolträchtiger Händedruck BELFAST - Die Staatsoberhäupter Grossbri­ tanniens und Irlands sind am Donnerstag erst­ mals auf nordirischem Boden zusammenge­ kommen. Das Treffen der britischen Königin Elizabeth II. mit der irischen Präsidentin Ma­ ry McAleese wäre noch vor wenigen Jahren unmöglich gewesen, hätte es doch bei den unionstreuen nordirischen Protestanten Em­ pörung hervorgerufen. Im Karfreitagsabkom­ men 1998 gab die Republik Irland ihre Ge­ bietsansprüche auf die britische Provinz Nordirland jedoch offiziell auf. Das Treffen zwischen McAleese und der Queen verlief störungsfrei. Es heizte zudem Spekulationen an, dass Elizabeth II. schon bald die Republik Irland besuchen könnte. Seit 1911, Uls noch ganz Irland zu Grossbritannien gehörte, hat kein britischer Monarch den Süden der Insel besucht. (AP) ftm* erinnern an 25. Todestag von John Lennon NEW YORK - Die Welt der Rockmusik hat gestern des 25. Todestags von John Lennon gedacht In New York wurde dazu aufgerufen, « sich zur Erinnerung an den Ex-Beatle im Cen­ tral Park zu versammeln. «Wir gehen raus, um seine Musik, sein Vermächtnis und seit» politischen Statements zu feiern», sagte Can- dido Bonilla. «Er stand für Frieden, Liebe und soziales Bewusstsein. Er hätte eine enorme Bedeutung fite die Welt.» Geplant waren zwei Schweigeminuten um 10.50 Uhr und um 11.15 Uhr (16,50 und 17.15 Uhr MEZ), als Lennon am 8, Dezember 1980 von einem geistig verwirrten Fan angeschossen wurde und kurz darauf seinen schweren Verletzun­ gen erlag. Der 40-Jährige war damals auf dem Heimweg von einer Plattenaufnahme. (AP) 
Opfer der Sicherheit Bewaffnete Flugbegleiter erschlossen Passagier in Miami MIAMI - Bei einem dramati­ schen Zwischenfall auf dem Flughafen ran Miami haben be­ waffnete Flugbegleiter einen Pessagler erschossen. Oer 44- jährige US-Bürger war verdäch­ tigt worden, eine Bombe bei sich zu haben. Sprengstoff wur­ de spüter keiner gefunden. Es war das erste Mal, dass die seit den Terroranschlägen vom 11. Sep­ tember 2001 vermehrt auf US-Flü­ gen eingesetzten «Sky Marshals» einen Passagier getötet haben, der ihren Anweisungen nicht Folge leistete. Der Passagier kam den Angaben zufolge aus Quito in Ecuador und ging bei dem Zwischenstopp in Mi­ ami an Bord eines Flugzeuges nach Orlando (Florida). Nach Angaben Von 
Augenzeugen stritten sich der 44-Jährige und seine Begleiterin. «Der Mann war sehr nervös, die Frau zitterte. Es ging etwas vor sich, was nicht in Ordnung war», sagte Mary Gardner einem Fern­ sehsender. Der Mann sei dann mit rudernden Armen durch den Gang der Maschine gestürmt, habe Flug­ begleiter und Passagiere umgestos- scn und etwas von einer Bombe ge­ murmelt. Zwei «Sky Marshals» an Bord der Boeing 757 von American Air­ lines forderten daraufhin den Pas­ sagier auf, sich auf den Boden zu legen. Nach Angaben eines Spre­ chers des Ministeriums für innere Sicherheit griff der aus Costa Rica 
Bei eimm dramatischen Zwischenfall auf dem Flughafen von Miami ha­ ben bewaffnete Hugbeglelter einen Passagler erschossen. stammende Amerikaner stattdessen nach seinem Handgepäck, worauf die Flugbegleiter das Feuer eröff­ neten. Seine Begleiterin hatte noch auf Englisch «Stop, Stop» und dann auf Spanisch «Er ist krank, er ist krank», gerufen. Nach unbestätigten Meldungen 
war der Mann psy­chisch 
krank und hatte seine Medi­ kamente nicht genommen. Es gebe keine Verbindung des Falls zu einem terroristischen Hintergrund oder anderen Ereignis­ sen, sagte James Bauer, örtlicher Chef der bewaffneten Flugbeglei­ ter. Polizei und Spezialkräfte um­ stellten das Flugzeug. Die Passa­giere 
kamen mit erhobenen Händen aus der Maschine, wie es von den Sicherheitskräften angeordnet wor­ den war. Spürhunde suchten das Gepäck der insgesamt 144 Passa­ giere nach Sprengstoff ab. Es ist der erste Fall, in dem be­ waffnete US-Flugbegleiter einen Menschen erschossen haben. «Sky Marshals» werden in den USA seit einer Entführungswelle in den 70er-Jahren eingesetzt. Waren es vor den Anschlägen des U. September 2001 nach offiziel­ len Angaben nur 33 solcher bewaff­ neter Flugbegleiter, soll ihre Zahl heute in die Tausende reichen. Ge­ naue Zahlen werden jedoch nicht veröffentlicht. Tausende von «Sky Marshals» Nicht in allen 27 000 Flügen, die jeden Tag in den USA starten oder landen, sitzen nach Angaben des Nachrichtensenders CNN «Sky Marshals». Der Einsatz sei von der Zahl der Passagiere und dem Ziel­ flughafen abhängig. Die bewaffneten Flugbegleiter dürfen an Bord beispielsweise nicht mit anderen Fluggästen reden oder Kopfhörer aufsetzen. Hält sich ein 
Passagier verdächtig lange auf einer Toilette auf, sieht der Beglei­ ter nach dem Rechten. An der Klei­ dung sind die «Sky Marshals» nicht unbedingt erkennbar. Nach den Worten von Passagier Mike Beshears trug der Flugbegleiter ein «Hawaii- Hemd». 
(sda) Rice um Schadensbegrenzung bemüht Foltervorwürfe zurückgewiesen - Nato-Ressortchefs mit Erklärungen zufrieden BRÜSSEL - US-Aussenmlnisterin Condoleezza Rice ist In der CIA- Affäre zunehmend um Scha­ densbegrenzung In Europa be­ müht, weist Foltervorwiirfe aber entschieden zurück. «Wir haben weder Flughäfen noch den Luftraum (in Europa) dazu ge­ nutzt, um Personen an Orte zu brin­ gen, wo sie gefoltert wurden», sag­ te Rice beim Treffen der Nato- Aussenminister am Donnerstag in Brüssel. Mehrere europäische Mi­ nister äusserten sich zufrieden mit der Ausführungen von Rice. Der deutsche Ressortchef Frank-Walter Steinmeier berichtete von einem «offenen Gespräch». Europäische 
Aussenminister hätten bei einem gemeinsamen Essen mit Rice am Mittwochabend in Brüssel «ihre Sorge vorbringen können, dass wir uns bei der Interpretation des inter­ nationalen Rechts nicht auseinan­ der bewegen können». Rice ihrer­ seits habe «zugesagt, dass in den USA internationale Vereinbarun­ gen keine andere Auslegung finden als in Europa». Berichte, wonach deutsche Be­ hörden in die CIA-Affäre verwi­ ckelt sein könnten, dementierte Steinmeier. Er habe «kein Ver­ ständnis dafür, dass so getan wird, als seien solche Operationen unter Beteiligung deutscher Behörden 
gelaufen». Über Detailfragen wer­ de er voraussichtlich schon in der nächsten Woche in den Gremien des Deutschen Bundestages Aus­ kunft geben. Auf einer Pressekonferenz beton­ te Rice, die USA respektierten die Souveränität ihrer Verbündeten. Es sei für die Regierung in Washing­ ton wichtig, auch im Kampf gegen den Terror nationale Gesetze und internationale Verpflichtungen ein­ zuhalten. Andererseits befänden sich Demokratien im Kampf gegen den Terror in einem Dilemma. Sie müssten ihre Bürger schützen, dies aber nach Recht und Gesetz tun. Politik der US-Regierung sei es, 
Folter nicht zuzulassen, sagte Rice. Bei Verstössen wie im Fall der Misshandlungen im irakischen Ge­ fängnis Abu Ghraib, komme es zu Ermittlungen und zur Verurteilung der Schuldigen. Nato-Generalse­ kretär Jaap de Hoop Scheffcr sagte, Rice habe bei der Diskussion «die Luft rein» gemacht. Der französische Aussenminister Philippe Douste-Blazy betonte zwar: «Wir alle, haben die Verant­ wortung, den Terrorismus zu be­ kämpfen.» Jeder Mensch habe aber ein Recht auf Schutz nach den internationalen Konventionen. Er mahnte in dem Fall «grösstmögli- che Transparenz» an. (AP) ANZiicu-: < 111 iv I: i I (i:: I! f o I' V ! 
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Ins Netz gegangen Mutmasslicher Kriegsverbrecher verhaftet BEL6RAB - Wer Jahre nach sei­ ner Anklage vor dem UN- Kriegsverbrechertribunal ist der kroatische Ex-6eneral Ante Gotovina verhaftet worden. Der 50-Jährige wurde in der Nacht zum Donnerstag auf Teneriffa fest­ genommen, wie Chefanklägerin Carla del Ponte in Belgrad mitteil­ te. Der kroatische Ministerpräsi­ dent Ivo Sanader begrüsste Gotovi- nas Festnahme. Die Regierung in Zagreb werde alles tun, um die Wahrheit ans Licht zu bringen, sagte Sanader während einer Kabf- nettssitzung. Gotovina soll für den Tod von 150 Serben und die Ver­ treibung von ISO000 Menschen in der Krajina verantwortlich sein. In dieser Uberwiegend von Serben be­wohnten 
Region im Osten Kroa­ tiens fand 1995 eine der letzten Of­ fensiven des Balkankriegs statt. Gotovina wurde 2001 angeklagt, danach verlor sich jede Spur. Die Forderung nach seiner Ausliefe­ rung hat in diesem Jahr die Auf­ nahme von Beitrittsgesprächen der EU mit Kroatien verzögert. Der Ex-General sei in einem Hotel im SUden Teneriffas festgenommen worden. Del Ponte dankte den spa­ nischen und kroatischen Behörden für ihre Unterstützung. Gotovina soll jetzt nach Den Haag gebracht werden, um sich vor dem Gericht der Vereinten Nationen zu verant­ worten. «Jetzt erwarte ich Mladic und Karadzic», sagte die Schwei­ zer Juristin Carla Del Ponte. (AP) 
X iL X X A 7lfl flllftfUP llättihwt T T T T T MI {JUMMr MHjH; 0mm Unbekannter «Nikolaus» verteilte Im Spital Geld KONSTANZ - Als eine Art Sa- michlaus hat sich ein Unbekann­ ter am Dienstag im Konstanzer Spital betätigt: Er steckte Ange­ stellten, einer Putzfrau und einer Besucherin insgesamt 320 Fran­ ken zu. 300 Franken davon wur­ den bei der Stadt Konstanz abge­ geben. Am Morgen des Nikolaus­ tages fragte ein kleiner, untersetz­ ter etwa 40-jähriger Mann im Spi­ tal Konstanz eine Angestellte nach einer Patientin. Während diese ihm erklärte, die Frau sei auf dieser Station unbekannt, steckte ihr der Frager 20 Ranken zu. Eine Krankenschwester ging 
ihm nach und gab ihm das Geld zurück. Kurz darauf fragte er im Erdgeschoss eine Besucherin er­ neut nach der Patientin und erhielt wieder eine negative Antwort. Darauf fasste er einer anwesenden Frau in die Jackentasche und ver- liess das Krankenhaus. Später fand sie darin 100 Franken. Kurze Zeit später kehrte der Mann zu­ rück, ging auf eine Reinemache­ frau zu und griff dieser in die Kit­ teltasche. Als diese mit ihrem Wi­ schmopp drohte, flüchte der Mann in unbekannte Richtung. Neben der Reinemachefrau lagen danach 200 Frankein 
auf «fem Bo­ den. Die 300 Franken wurden als Fundsache bei der Stadt Konstanz abgegeben. (sda)
	        

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