Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DIE WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN MITTWOCH, 7. DEZEMBER 2005 SEITE 13 REKORD Warum die Brauerei Eichhof ein Rekorder- gebnix zu verzeichnen hat und wo sie expan­ dieren will. § 
EINBUSSE Warum der Getränke- produzent Rivella mit Einbussen zu kämpfen hat und was die Gründe sind.  15 
STROMAUSFALL Warum der grossflächi­ ge und lange Stromaus- fall in Deutschland 35 Millionen Euro kosten soll. . <17 
ÄRGER Warum die Deutsche Bank mit Ärger vom Bundesgerichtshof in Karlsruhe rechnen 21 
muss. VOLKS BLATT 
NEWS Liechtensteiner Konjunkturgespräche 2005 VADUZ- Vor einem Jahr präsentierte die Konjunkturforschungsstelle Liechtenstein (Kofi) an der Hochschule Liechtenstein ihre ; erste Konjunkturanalyse und -prognose für Liechtenstein. Am Montag, 12. Dezember, von 17 bis 19 Uhr, wird im Rahmen der «Liechtensteiner Konjunkturgespräche 2005» die aktuelle Kofi Konjunkturanalyse und -prognose für 2005/2006 von Prof. Dr. Cars- ten-Henning Schlag (Bild), Leiter der Kofi, vorgestellt. Gastreferent der Liechtensteiner Konjunkturgcspräche ist Prof. Dr. Bernd ; Schips, Leiter der Konjunkturforschungs­ stellc Kol" ETH Zürich. Schips ist einer der renomiertesten Nationalökonomen der Schweiz und wird zu den Determinanten des Wachstumspotcnzials der schweizerischen i Wirtschaft referieren. Informationen und An- ; meldung:  www.kofl.li .  (PD) ABB Schweiz erhält neue Länderchefin ! BADEN - Jasmin Staiblin wird auf Anfang März 2006 neue Länderchefin von ABB , Schweiz. Die 35-jährige Deutsche löst Hans- | petcr Fässlcr ab, der ab Anfang 2006 neuer i 
Leiter der Region Südeuropa und Länderchef von Italien wird. Mit der Ernennung von Stai­ blin setze ABB auf Kontinuität und bestelle j eine bewährte Führungskraft, teilte ABB mit. Staiblin ist derzeit Mitglied des Managements der globalen ABB-Division Energictechnik. Seit 2003 leitet sie dort das Ressort Marke­ ting und Vertrieb. In ihrer jetzigen Aufgabe ; unterstehen ihr rund 2000 Mitarbeitende im j weltweiten Vertrieb. Diese erzielen einen | Umsatz von 10 Milliarden Dollar. | Nach dem Studium der Elektrotechnik und i Physik an der Universität Karlsruhe und in I Stockholm arbeitet Staiblin 1997 im ABB- j Forschungszentrum Dättwil. Sie sammelte | internationale Erfahrung im Verkauf und | Marketing unter anderem in Schweden und | Australien. Bis zum 1. März 2006 übernehme | Peter Smits, der als neuer Chef der Region Zentraleuropa auch für ABB Schweiz zustän­ dig sein werde, die Leitung der Schweizer Ländergesellschaft, schreibt ABB. (sda) Eidgenossenschaft will 2006 netto eine Milliarde aufnehmen ZÜRICH - Die Schweizerische Eidgenos­ senschaft will im Jahr 2006 am Kapitalmarkt netto rund eine Milliarden Franken aufneh­ men. Brutto sollen Anleihen mit einem Volu­ men von etwa 6,5 Milliarden emittiert wer­ den. Dabei sollen die Emissionen monatlich ausser im Dezember 2006 durchgeführt werden, die Schweizerische Nationalbank (SNB) am Dienstag mitteilte. In diesem Jahr hat die Eidgenossenschaft netto 4,5 Milliarden und brutto 7 Milliarden Franken aufgenom­ men. (sda) 
Nun spricht das Personal Swisscom-Angestellte drohen mit Referendum gegen Privatisierung BERN - Swlsscom-Angestellte sind gegen eine Privatisierung des Schweizer Telekommunlka- tionskonzerns. Sollte das Parla­ ment das Vorhaben des Bundes­ rats gutheissen, werde das Re­ ferendum ergriffen, drohen die Gewerkschaften. Beim Bundeshaus nahm am Dienstag ein Vertreter von Finanz­ minister Hans-Rudolf Merz eine entsprechende Resolution entge­ gen. Diese war von den Swisscom- Angcstellten zuvor an einer von der Gewerkschaft Kommunikation einberufenen «Firnienkonferenz Swisscom» einstimmig verabschie­ det worden. Die Mehrheitsbeteiligung des Bundes habe sich für das Geschäft und die Entwicklung des Telefon­ konzerns nie als Hemmschuh er­ wiesen, heisst es darin. Der Bund habe im Gegenteil als Garant und Motor des Unternehmens gedient. Und die Swisscom spüle 1,7 Milliarden jährlich in die Bundes­ kasse - 12 Milliarden von 1998 bis 2004. Nicht die beste Kuh verkaufen Und das Volk profitiere doppelt vom Bundesanteil: Einerseits durch die Abgaben der Swisscom an die Bundeskasse und anderseits durch die gesicherte Grundversorgung in der Telekommunikation, für die al­ lein der Bund garantieren könne. Es gebe keinen Grund, «warum der Bund seine beste Milchkuh im Stall verkaufen sollte». Rund 100 Personen umrahmten die Überbringung der Resolution am Mittag. «Mehr Herz, Herr 
Swfsscom-AngesteNta und Angehörige dar Gewerkschaft Kommunikation demonstrieren gestern in Born gegen die geplante Privatisierung dar Swisscom. Merz» oder «Der Appenzeller schmeckt uns bitter», war auf Transparenten zu lesen. «Blocher in den Nationalrat» stand auf einem anderen. An der Firmenkonferenz Swiss­ com am Vormittag war beschlossen worden, gegen den allfälligen Ver­ kauf der Swisscom-Aktienmehrheit des Bundes das Referendum zu er­ greifen. «Das Referendum kann als beschlossene Sache betrachtet wer­ den», heisst es in der Resolution. Denn Privatisierung heisse auch Arbeitsplatzabbau und Lohndum­ ping. An der Versammlung fielen 
harte Worte. «Was da abläuft, ist ei­ ne Schweinerei», empörte sich ein Gewerkschafter. «Diese Privatisie­ rer gehören nicht in die Landesre­ gierung.» Ein anderer bezeichnete die Kommunikationspolitik des Bundesrates als Katastrophe. Ein weiterer sagte, der Bundesrat lege eine «ungezügelte Frechheit» an den Tag. Vor langem Kampf Giorgio Pardini, Vizepräsident der Gewerkschaft Kommunikation, erklärte, diese Leute hätten 10, 20, 30 oder mehr Jahre für das Unter­nehmen 
gearbeitet. Es sei «nicht mehr als Recht und Anstand», wenn sie sich Gehör verschafften. Man stehe möglicherweise am An­ fang eines lang andauernden Kampfes gegen die Privatisierung. Die Swisscom-Angestellten kön­ nen sich mit einem Referendum Chancen ausrechnen: Die Hälfte der Schweizer Bevölkerung ist laut einer am Dienstag in der «Coopzei- tung» veröffentlichten Umfrage des Link-Instituts gegen die Privati­ sierungspläne. Nur ein knappes Drittel (32 Prozent) unterstützt den Verkauf der Bundesanteile, (sda) «Keine Eskalation» EU-Finanzminister Defizit-Streit mit Brüssel bleibt ungelöst BRÜSSEL - Im neu aufgeflamm­ ten Streit um das ausgeuferte deutsche Defizit haben sich die Bundesregierung und die EU- Kommission nicht auf eine Lö­ sung verständigt. Es gebe aber Übereinstimmung, den Konflikt nicht eskalieren zu lassen, sagte Deutschlands Finanz­ minister Peer Steinbrück am Dienstag in Brüssel nach Beratun­ gen mit seinen EU-Amtskollegen und EU-Kommissionspräsident Jo­ se Manuel Barroso. Steinbrück begrüsste die Absicht von EU-Währungskommissar Joa- qui'n Almunia, erst im Januar und nicht schon in zwei Wochen über den Fortgang des deutschen Defi­ zit-Strafverfahrens zu entscheiden. Spezialfall Deutschland «Es gibt Besonderheiten im Fall von Deutschland. Dies muss 
ausge-den 
Jahr sei auch auf die lÄnjunk- turschwäche zurückzuführen. Deshalb tritt Berlin dafür ein, in dem Verfahren frühere Sparemp­ fehlungen ohne Sanktionsdrohung zu wiederholen. Berlin will den Pakt 2007 mit einem Defzit von un­ ter 3 Prozent vom Bruttoinlands­ produkt wieder einhalten. Almunia ist mit dem Sanierungs­ ziel 2007 einverstanden, will aber die Bussprozedur verschärfen und damit Deutschland in die gefährli­ che Nähe von Sanktionen bringen. Es drohen im schlimmsten Fall Bussen von bis zu 10 Milliarden Euro. Der Spanier sagte, er sei besorgt Uber die Höhe des Defizits, das im laufenden Jahr rund 4 Prozent erreichen dürfte. «Ich bin sicher, dass der neue deutsche Minister zu­ stimmen wird, dass die Kommis­ sion in den kommenden Monaten den neuen Stabilitätspakt umsetzen 
Jost Manuel Barroso (links) be- grUaat den deuteten RnanzImMs- tar Paar Steinbruck. lotet werden», sagte Steinbrück. «Geben Sie uns weitere vier Wo­ chen.» Der erneute Verstoss gegen den Euro-Stabilitätspakt im laufcn-muss», 
sagte er unmissverständ- lich. Er sei jedoch mit einer Ent­ scheidung nicht in Eile. Zuspitzung VMIMMM «Wir wollen eine Zuspitzung wie im November 2003 vermeiden», sagte Steinbruck nach seinem ers­ ten EU-Finanzministerrat. Damals weigerte sich sein Vorgänger Hans Eichel, eine Verschärfung der Pro­ zedur hinzunehmen. Der bis dahin beispiellose Streit zwischen Finanzministerrat und EU-Kommission ging vor den Eu­ ropäischen Gerichtshof. Die damals ausgesetzten Verfah­ ren von Deutschland und Frank­ reich sind bisher nicht wieder auf­ genommen worden. Deutschland verletzt seit 2002 mit Defiziten von mehr als 3 Prozent den Euro-Sta­ bilitätspakt - auch im kommenden Jahr wird mit einem Verstoss ge­ rechnet. (sda)
	        

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