Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

MONTAG, 5. DEZEMBER 2005 BLA??I INLAND 
3 NACHRICHTEN Die Rezeptionsproblematik BENDERN - Am Dienstag, den 6. Dezem­ ber um 18 Uhr, wird sich Max Bizozzero, Präsident des Fürstlichen Obergerichts, zum Abschluss der fünfteiligen Vorlesungsreihe «Rezeption im liechtensteinischen Privat­ recht» in seinem Vortrag am Liechtenstein-In­ stitut mit der Rezeptionsproblematik befas­ sen, wie sie sich für die Rechtsprechung der Fürstlich-Liechtensteinischen Gerichte dar­ stellt. In Bezug auf das rezipierte, d. h. das vom Ausland übernommene Recht, herrscht grundsätzlich die Auffassung, dass es in gleicher Weise auszulegen ist wie im Ur­ sprungsland. Das bedeutet, dass Bedacht ge­ nommen wird auf die dortige höchst-richterli- che Rechtsprechung und die herrschende Lehre. Dementsprechend stellt das rezipierte Recht als solches für die Gerichte kein beson­ deres Problem dar. Probleme ergeben sich aber dann, wenn Recht aus verschiedenen Rechtsordnungen rezipiert wird, wie dies im Fürstentum Liechtenstein der Fall ist. Bekanntlich hat Liechtenstein über weite Strecken das Privatrecht der beiden Nachbar­ staaten Österreich und 
Schweiz übernommen. Es wurde einerseits 1812 und 1846 das öster­ reichische Allgemeine Bürgerliche Gesetz­ buch (ABGB) rezipiert, andererseits wurden im Laufe des 20. Jahrhunderts zahlreiche Be­ stimmungen aus 
dem schweizerischen Recht übernommen wie etwa im Personenrecht, Sa­ chenrecht. Eherecht, Arbcitsvcrtragsrecht so­ wie im Gesellschaftsrecht. Ein weiteres Bei­ spiel bildet das Strassenverkehrsgcsetz samt den privatrechtlichen Bestimmungen über die Haftung bei Unfällen. Neben der Problematik, die das so entstan­ dene «Mischrccht» der Rcchtsanwendung be­ schert, ergeben sich zusätzliche Schwierig­ keiten daraus, dass der liechtensteinische Ge­ setzgeber in den rezipierten Rechtsmaterien oftmals Änderungen vornimmt, indem die für die lokalen Verhältnisse nicht passend er­ scheinenden Bestimmungen der Rczeptions- voriagen weggelassen oder adaptiert werden. Häufig sind den Gcscty.esmatcrialien (Berich­ te und Anträge der Regierung, Land^agspro- tokolle etc.) keine Begründungen für diese Eingriffe in die Rezep­ tionsvorlagen zu entneh­ men. Die auf diese Weise geschaffene Rechtssitua- tion 
stellt für die Richter in Liechtenstein jedenfalls ei­ ne faszinie­ rende Heraus­ forderung dar. Der Vortrag findet am Dienstag, den 6. Dezember von 18 bis ca. 19.30 Uhr, im Liechtenstein-Institut, in Ben­ dern statt. Eintritt: Pro Einzelvortrag 15 Fran­ ken (Studierende zahlen die Hälfte). (PD) Musikschüler und das Jugendensemble konzertieren BALZERS - In Zusammenarbeit mit der Liechtensteinischen Musikschule veranstaltet die Harmoniemusik Balzers am Donnerstag, 8. Dezember, um 17 Uhr, eine Vorspielübung. Ob einzeln oder in kleinen Gruppen, die Mu- sikschüler/-innen freuen sich darauf, im Klei­ nen Saal zu zeigen, was sie schon alles erlernt haben. Zu hören sein werden verschiedenste Blas- und Schlaginstrumente. Wie sie alle zu­ sammen klingen können, zeigt zum Schluss das Jugendensemble der Harmoniemusik, welches unter der Leitung von Christel Eber- le auftreten wird. Die Harmoniemusik Bal­ zers unterstützt aktiv die Ausbildung an der Liechtensteinischen Musikschule und stellt dafür Instrumente zur Verfügung. Nähere In­ formationen hierzu sowie über die Anmelde­ daten im Jahr 2006 erhalten Interessierte bei Armando Frick oder unter  www.hmb.li . Die jungen Musikantinnen und Musikanten laden alle recht herzlich zu ihrer Vorspiel­ übung ein und freuen sich auf Ihren Besuch am Donnerstag, 8. Dezember, um 17 Uhr, im Kleinen Saal in Balzers. (PD) 
Erwartungen übertroffen Benefizanlass mit Karlheinz Böhm war ein toller Erfolg VADUZ - In einer Pressekonfe­ renz am Samstag freute sich die Rhelntaler Junge Wirt- schaftskammer (RJW) über die stolze Spendensumme von 121 000 Franken. Mit dem ge­ spendeten Geld will Karlheinz Böhm in erster Linie Schulen in Äthiopien bauen. • Karl 
iui Mck Nicht ohne Stolz durfte die RJW am Samstag das Spendenergebnis des Benefizanlasses bekannt geben. Die beachtliche Summe von 121 000 Franken ist vor, während und nach dem Anlass zusammen­ gekommen. «Ein toller Erfolg, der unsere Er­ wartungen übertroffen hat», so die Vertreter der RJW, «und der unter anderem sicherlich auch der Anwe­ senheit Karlheinz Böhms zu ver­ danken ist.» 5000 Franken der Ge­ samtsumme kamen allein durch die Wette der RJW zusammen. Wette (zum Glück) verloren Zusätzlich zum Benefizanlass wettete die RJW nämlich, dass kei­ ne 50 Personen, Firmen oder Schu­ len am Samstag ab 11 Uhr im Kunstmuseum eine Spende von mindestens 50 Franken abgeben würden. Glücklicherweise verlor die RJW ihre Wette. Jedes Mitglied 
Du Magnet Karlheinz Böhm brachte an der Gala der Rheintaler J einen vollen Spendentopf: Dar stolze Betrag von 121 000 Franken wurde | der Rheintaler Jungen Wirtschafts­ kammer muss nun einen Tag lang seine Dienste der Hilfsorganisation «Menschen für Menschen» zur Verfügung stellen. Böhm will Schulen bauen Das gesammelte Geld will Karl­ heinz Böhm verstärkt für den Bau von Schulen einsetzen. Insgesamt arbeitet er in über sie­ ben Regionen Äthiopiens und kann 
dabei mehr als 2,8 Millionen Men­ schen im ärmsten Land der Welt helfen. Ausserdem habe er, so Böhm, der Regierung in Liechtenstein nahe gelegt, Äthiopien mit dem Bau dreier Schulen (Kosten 850 000 Euro) zu unterstützen. «Das wäre doch eine schöne Verbindung der 200-Jahrfeier Liechtensteins und des 25. Jubiläums der Hilfsorgani­ sation». 
SPENDENKONTO schaftakammer noch Spenden entgegen. Die Kontonummer der RJW: StOaller Kmitonal- bank, St.GalleftKonto Nummer 13 
55 346.777-18. Dia Vertreter dar RJMf begrünen Karlheinz Böhm, links: Daniel Hägell, rechts: Christoph Pichler. Spenden für Äthiopien Karlheinz Böhm sammelt Spenden für seine Hilfsorganisation TRIESEN - Zum dritten Mal fand am Freitagabend in der Max Heidegger Garage AG in THesen der Benefizabend der Rhelnta­ ler Jungen Wirtschaftskammer (RJW) statt. Die Spenden kom­ men dieses Jahr Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe «Men­ schen für Menschen» zugute. • Karina Frick Über 300 Gäste lockte die Rheinta­ ler junge Wirtschaftskammer am Samstag in die Heidegger Garage in Triesen, wo sie mit ihrem Bene­ fizanlass die Äthiopienhilfe «Men­ schen für Menschen» unterstützte. Der durch die Sissi-Filme berühmt gewordene Schauspieler und Grün­ der der Organisation, Karlheinz Böhm, arbeitet seit 24 Jahren uner­ müdlich für Menschen im afrikani­ schen 
Äthiopien, welches laut 
Rita Kleber-Beck überreicht Karlheinz Bttun im Namen dar Regierung ei­ nen Check über 10 000 Franken. Mitte: Moderator Michael Biedermann. Weltbank das ärmste Land der Welt ist. In einer Talkrunde sprachen Ri­ ta Kieber-Beck und Karlheinz 
Böhm über die dringend nötige Entwicklungshilfe in Afrika. Man müsse den Menschen die Möglich­keit 
geben, sich zu entwickeln und Afrika als Wirtschaftspartner Euro­ pas anerkennen. «Sonst droht schon bald eine Katastrophe», warnte der 77-jährige Schauspieler. Gerade deshalb sollte jedes Kind die Möglichkeit haben, eine ausrei­ chende Schulbildung zu erhalten, denn in Äthiopien kann nicht ein­ mal jedes zweite Kind zur Schule gehen. «Lasst uns also Schulen bauen», sagte Böhm. Die Aufgaben der Äthiopienhilfe beschränken sich aber nicht nur auf Schulen, auch der Bau von Wasserstellen und Krankenhäusern und viele wei­ tere jProjekte hat «Menschen für Menschen» in der Vergangenheit bereits erfolgreich durchgeführt. Aussenministerin Rita Kieber- Beck überreichte dem Ehrenstaats- bürger Äthiopiens im Namen der Regierung einen Scheck über 10 000 Franken.
	        

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