Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DIE WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN SAMSTAG, 3. DEZEMBER 2005 SEITE 13 SÜSSES Wie wichtig das Weihnachtsgeschäft für Schokoladefabrikanten ist 
und welche Gele­ genheit es bietet. "j 5 
IBK 
1 internationale ! Bodenseekon 
VORRANG In welchen Bcrcichen die IBK-Mitglieder ei­ ne Weiterentwicklung des Bodenseeleitbildes wünschen. g 
RÜCKKEHR Was ausschlaggebend dafür war, dass «Heidi - Das Musical» im nächs­ ten Jahr wieder aufge­ führt wird. £ 1 
WARTEN Für welche Spielkon­ sole die Fans gestern den Minusgraden trotzten und auf Schlaf verzichteten. 
22 VOLKS BLATT NEWS 
Wenn Kunst Kratzer hat US-Leistungsbilanzdefizit kein Zeichen für Instabilität LONDON - Das hohe Leistungsbilanzdefizit der USA könnte nach Einschätzung von US- Notenbank-Chef Alan Greenspan eine natür­ liche Entwicklung der Finanzmärkte und kein Zeichen für Instabilität sein. Schliesslich sei der Dollar bisher trotz des hohen Defizits nicht nachhaltig unter Druck geraten, sagte der scheidende US-Notenbank-Präsident ges­ tern am Rande des G7-Treffens in London. Für viele Ökonomen und internationale Orga­ nisationen ist das hohe Lcistungsbilanzdefizit eine der Hauptgefahren für die Weltwirt­ schaft. Nach Einschätzung von Greenspan sind die enormen Haushaltsdefizite und der Protektionismus die grössten Gefahren für die Weltwirtschaft. Zuvor äusserte sich der britische Finanzminister Gordon Brown in London zu Agrarsubventionen. Brown for­ derte die Industrieländer auf, ihren Agrarpro- tektionismus aufzugeben. Wenn die reichen Länder die Handelshürdcn wie Zölle und Subventionen zurückgeschrauben würden, so dass die Entwicklungsländer am Weltmarkt teilhaben könnten, wäre das gut für die ge­ samte globale Wirtschaft. Sein Eintreten für einen faireren Welthandel besonders im Agrarbereich - zwei Wochen vor der Welt­ handelsrunde in Hongkong - wurde auch als Signal der Stärke im Streit um den EU-Fi- nanzplan gesehen. (sda) 
Wirtschaft und Kunst: Kunstversicherungen klären auf - Die Nische wächst US-Arbettslosenquote unverän­ dert" mehr Arbeitsplätze WASHINGTON - Zwei Monate nach den verheerenden Hurrikan? «Katrina» und «Rita» bat der 
Arbeitsmarktfn den USA wieder deut­ lich angezogen. Im November seien 215 000 neue Stellen geschaffen worden, teilte das Ar­ beitsministerium am Freitag in Washington mit. Nach revidierten Berechnungen hatte es im Oktober nur einen Zuwachs von 44 000 statt der angegebenen 56 000 Jobs gegeben. Die UStWjrtMJhaft hofft angesichts der gu$sn Zahlen vojjn Arbeitsmarkt, dass die Konsu­ menten das Feiertagsgeschäft kräftig beleben. Die Arbeitslosenquote , ist im November wie von Experten erwartet unverändert geblieben. Sie lag wie im Vbrmotiat bei 5,0 Prozent. Die durchschruttlichen^ Stundenlöhne stiegen er- wartungsgemtlss leicht um 0,2 Prozent zum Vormonat auf 16.32 Dollar.,Die durchschnitt­ liche Wochenarbeitszeit ging geringfügig auf 33,7 Stunden zurück. (sda) 
VADUZ - Kunst macht Vergnü­ gen und scheint ein gutes In­ vestment zu sein. Auch nach der letzten Börsenbaisse blieb die Nachfrage stabil. Ein ziem­ licher Nachholbedarf besteht dagegen bei Kunstversicherun­ gen. Die liechtensteinische Uni- qa stärkt ihre Position im Schweizer Markt. • Kn matla  Pfal ffar Privatsammlungen sind geheim wie im Märchen die verbotenen Zim­ mer. Und die hat Frank Häcker am liebsten. «Der echte Sammler ver­ fügt über kunstgcschichtliches Wissen, informiert sich umfassend, sucht sorgfältig, hängt die Bilder an die eigenen 
Wände, achtet auf Licht und Raumklima», begründet der Kunsthistoriker, Verwaltungsrat und Leiter Sachversicherung der Uniqa Versicherung AG. Erstaun­ lich, dass trotz solcher Leiden­ schaft ein Grossteil des privaten Kunstbesitzes gar nicht oder wie simpler Hausrat versichert ist. Alarmanlage schreckt Diebe auf Was aber, wenn der kostbare Louis XV Lüster auf das wertvolle Jugendstil Tischchen fällt? Was, wenn eine der 500 Glühbirnen der Installation aus den 60er-Jahren er­ lischt und die Ersatzbirne heller leuchtet? Was, wenn die Turmuhr aus der Zeit von George III trotz sorgfältiger Verpackung beim Um­ zug Kratzer abbekommt? Was, wenn Diebe mit der wertvollen Art­ deco-Skulptur durch die ungesi­ cherte Tür verschwinden? «Ab ei­ ner Versicherungssumme von einer halben Million Franken sollte man über eine Alarmanlage nachden­ ken, die zu einem Wachunterneh­ men oder zur Polizei führt», sagt Frank Häcker. Noch ist eher Aufklärung als Konkurrenzkampf das Ziel der we­ nigen Kunstversicherer, die sich bislang den Nischenmarkt teilen. Die Axa Art Versicherung gilt in Europa, Deutschland und der Schweiz als die grösste. Als Part­ ner der Art Basel arbeitet sie neu mit der Art Basel Miami Beach zu­ sammen. In Deutschland sind Axa und Mannheimer Versiche­ rung die führenden Player. Den Schweizer Markt mit einer grossen Sammlerdichte bearbeiten Axa, National Versicherung und Uniqa, wobei auch die Allianz beginnt, sich als Kunstversichercr zu posi­ tionieren. Schlagkräftiges Ait-Loss-fiegistar Sieben wertvolle Kunstwerke werden pro Tag in Deutschland ge­ stohlen, sagt die Statistik. Ein Ein­ bruch im Brückemuseum in Berlin kostete den Versicherer einige Millionen Euro. Die Profidiebe 
hat­Frank 
Häcker: Kunstversicherer geben einen grossen Vertrauensvorachuss. ten Alarmanlagen und Bewegungs­ melder minutiös ausgespäht. «Nicht zu unterschätzen ist das Ri­ siko mutwilliger Zerstörung, wie vor wenigen Wochen in Bregenz geschehen, als eine Besucherin ein Gemälde von Roy Lichtenstcin mit dem Messer attackierte», sagt Frank Häcker. Bisher selten holten sich skrupellose Kunstdiebe hoch­ karätige Kunstwerke mit Waffenge­ walt: wie Edvard Münchs «Der Schrei» von 1893 aus dem Munch- Museum in Oslo. Bei Museen über­ nimmt übrigens häufig eine Gruppe von Versicherungen das Risiko. Ein schlagkräftiges Instrument gegen Kunstdiebstahl ist das Art Loss-Register, dem auch die Uniqa angeschlossen ist. Bislang konnten gestohlene Kunstwerke im Wert von mehr als 100 Millionen US- Dollar identifiziert werden. Jeder vierte Fall wird laut Statistik aufge­ klärt. Das Art-Loss-Register (ALR) ist die grösste private EDV-Daten­ bank zur Aufklärung von Kunst­ diebstählen weltweit. Über 130 (XX) Sammlerstücke 
und Wertgegen­ stände sind detailliert registriert. Kunsthistoriker in Büros in Lon­ don, New York, Köln, St. Peters­ burg gleichen die aktuelle Ware von Auktionshäusern, Galerien und Händlern ab und leisten in Zu­ sammenarbeit mit der Polizei einen 
wichtigen Beitrag zur Eindäm­ mung von Kunstkriminalität, die zunehmend zur Finanzierung des Drogenhandels und damit der Geldwäscherei dient. Rekordpreise - kein Glücksfall Normale Versicherungen versi­ chern auch eine Plastik von Joseph Beuys oder ein Bild von Gerhard Richter wie die Stereoanlage, die höchstens gegen Feuer, Elementar­ ereignisse, Wasser und Einbruch­ diebstahl versichert ist. Kunstversi­ cherungen decken alle Gefahren ab, auch Transportschäden, Trick­diebstahl, 
persönliches Missge­ schick, Restaurierung. Die Uniqa hat mit der Allrisk-Versicherung Casaarte ein Versicherungspaket entwickelt, das ganz individuelle Konzepte bietet: für Ausstellungen, Museen, Firmen- und Privatsamm­ lungen. «Kunstversicherer geben einen grossen Vertrauensvor- schuss», erklärt Häcker. Die Kunsthistoriker der Versiche­ rungen bringen viel Know-how ein, um über persönliche Gespräche und Inventare den Versicherungs­ wert nach dem aktuellen Preis auf dem internationalen Markt zu be­ stimmen. Wenn ein Bild wie Pablo Picassos «Garcon ä la pipe» bei So- theby's in New York bei einer Kunst- auktion für über 100 Millionen Dollar, die Hand wechselt, schreibt das zwar Auktionsgeschichte. Für die Versicherung sind solche 
«Aus- • rcisxr» problematisch. M Extrem­ fall könnte ein Rekordpreis nur kurze Zeit gehen. Nicht umsonst gilt der Gewinn bringende Aus­ tausch von Kunstwerken als un­ durchsichtig. Kunstpreise auf hohem Niveau Die Zahl finanzkräftiger Samm­ ler wächst, zu denen viele Wirt­ schaftsprominente zählen. Nach dem Boom der 80er-Jahre und dem Crash der 90er-Jahre wächst der Kun$tmarkt seit Jahren kontinuier­ lich, auch wenn die Börsen verhal­ tener reagierten. Die moderne und zeitgenössische Kunst ist preislich bereits wieder auf einem sehr ho­ hen Niveau. «Zwar gab es 2005 viele Rekordergebnisse für Werke der klassischen Moderne und zeit­ genössischen Kunst, doch die meis­ ten Kunstwerke kosten nicht Milli­ onenbeträge», relativiert Frank Häcker. «Junge Sammler, die mit einem kleinen Budget junge Kunst erstehen oder Sammelgebiete wie die Alten Meister sorgen zwar seltener für Schlagzeilen in der Fachpresse, sind aber mindestens genauso reizvoll wie die neuesten Rekordzuschläge aus New York und London.» WIRTSCHAFT UND KUNST Nicht nur gibt es in Liechtenstein leidenschaftliche Privatsammler, auch investieren eine Reihe von Familienstiftungen in Kunst und Kultur. Für Banken ist Kultur ein Mittel, sich an ihrem Standort zu verankern. Für andere gehört Kunst zum Maikennamen. In ei­ ner lockeren Serie zeigt das Liechtensteiner Volksblatt Ver­ bindungen auf zwischen Kunst­ welt und Wirtschaftsleben. Samstag, 19. Februar 2005: Michael Hilti und die Ausstellung 
der Hilti art foundation im Kunst­ museum Liechtenstein Samstag, 9, April 2005: Peter und Renate Marxer und die selbstbewußt^ ..Architektur der Centrum Baijk'inVaduz Samstag, £$ April 2005: Jo­ seph Fehr uittjtlie Förderung re­ gionaler 
Kunst der Liechtenstei­ nischen L«|^|esbank und der emotionales 
j|raft der Kunst Samstag^rg# 
2Q05; S. D. Prinz Philipp von und zu Liech­ tenstein und wie die Fürstliche Sammlung die LOT Bank in Liechtenstein zur Marke nacht /
	        

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