Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

VOUKSIl̂l lim ID BLATT inVUO Ulf DIE KULTURNEWS FÜR LIECHTENSTEIN 
ANZEIOE DONNERSTAG, 1. DEZEMBER 2005 SEITE 29 GEPLANT Was die Liechtenstei­ nische Kunstgesell-, schaft (LKG) anläss­ lich ihres 30-jährigen Jubiläums plant. 31 bSSTINEWS Fühlung und Familiensonntag VADUZ - Heute Donnerstag, den 1. Dezem­ ber, findet im Kunstmuseum Liechtenstein um 18 Uhr eine Führung durch die Ausstel­ lung «Biedermeier im Haus Liechtenstein» mit Nicole Ohneberg statt. Die Biedermeier- Sammlung bildet den zeitlichen Endpunkt der Sammlungen 
des Fürsten von und zu Liech­ tenstein und umfasst neben Gemälden, Aqua­ rellen und Möbeln auch eine bedeutende Por­ zellansammlung. Wichtige Beispiele aus die­ sen Bereichen werden in der Ausstellung «Biedermeier im Haus Liechtenstein» im Kunstmuseum Liechtenstein in Vaduz ge­ zeigt, wobei auf die Präsentation der letzten Neuerwerbungen speziell Wert gelegt wird. Der Eintritt ins Museum beträgt 8 Franken. Am kommenden Sonntag, den 4. Dezem­ ber, findet im Kunstmuseum ein Familien­ sonntag für Kinder zwischen 5 und 10 Jahren und ihre Eltern mit Tonia Weibel von 14 bis 16 Uhr in der Ausstellung «Fred Sandback» statt (Bild). Fred Sandback zeichnet mit farbi­ gen Acrylgam im Raum und schafft Skulptu­ ren die Räume verwandeln und uns staunfetf lassen. Von dieser Erfahnlhg lassen wir uns am Familiensonntag führen und gestalten un­ sere eigenen Raumwelten im Schuhkarton. Voranmeldung erforderlich. Die Kosten für die Veranstaltung betragen 15 Franken. (PD) 
BEGEISTERT Mit welchem Pro­ gramm der österreichi­ sche Kabarettist Andre- % Vitäsek im TfcK zu Gast war. 
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TV-ABEND Was es heute Donners­ tag auf den Fernsehka­ nälen Spannendes und Unterhaltendes zu se­ hen gibt. 35 
FEIERLICH Welche beiden Schau­ spielerinnen das Os­ loer Friedensnobel­ preis-Konzert mode­ rieren werden. 
36 «Ein angenehmer Stress» Der Berliner Schauspieler Ulrich Matthes im Gespräch SCHAAN - Am Freitag, 2. De­ zember, feiern Ulrich Matthes und Mitglieder dee Merlin-En­ sembles Wien kurz vor Beginn des doppelten Bedenkjehrs dir W. A. Mozart und Thomas Bern­ hard mit «Thomas Bernhards ZaubarfHHentraum» beide Jubl- lare In einem ganz speziellen Abendprogramm. Das Volkshlatt sprach mit dem Schauspieler des Jahres 2005. • Anw LBtflt r  • Volksblatt: Sie sind beim Euro­ päischen Filmpreis als, «Bester Schauspieler» nominiert. Einen Tag vor der Preisverleihung sind Sie im TaK. Eine Entspannungs­ übung oder eine zusätzliche Be­ lastung? Ulrich 
Mattiwjfc: Dieses Hin und Her ist na^liäk^De zusätzliche Belastung. Am Tag danach bin ich in Basel. Eigentlich wollte ich von Liechtenstein am Samstag gemüt­ lich nach Basel zuckeln mit dem Zug, dann ins Museum gehen und es mir schön machen. Jetzt ha­ be ich einen Samstagabend mit allergrösster Aufregung im Blitz­ lichtgewitter. Aber da ich alle drei Termine gerne wahrnehme, geht es nicht anders. Es gibt ja Schlimme­ res, als als «Bester Europäischer Schauspieler» nominiert zu sein. In­ sofern ist es ein angenehmer Stress. Wie bringen Sie es unter einen Hut, fast zeitgleich so gegensätz­ liche Charaktere wie Pfarrer Kremer im «Neunten Tag» und Joseph Goebbels im «Untergang» zu spielen? « Es ist mein Glück, dass mein Be­ ruf darin besteht, mich in verschie­ dene Menschen hineinzuversetzen, in diesem Falle in Goebbels und in eins von seinen Millionen von 
Op-Ulrich 
Matthes in Locamo anlKssIich der Vorstellung neunte Tag» von Volker SdilSntforff Im August 2004. 
Hirns fem. Es ist schauspielerisch und menschlich eine ausserordentlich interessante Aufgabe, so nah an die Seelenlage eines der Haupttäter des «Dritten Reiches» heranzukommen, indem man sich monatelang mit sei­ nen Tagebüchern beschäftigt, und dann Berichte von KZ-Überleben­ den zu studieren. Es war natürlich anstrengend, seelisch wie physisch: Ich habe für beide Rollen acht Kilo abgenommen. Man möchte nicht so nah an jemanden wie Goebbels her­ ankommen. Und das Leid von je­ mandem, der im KZ war, auch nur annähernd erfassen zu können, ist nahezu unmöglich. Aber ich wollte es so wahrhaftig wie möglich spie­len 
und habe mich sehr hineinbege­ ben in diese Figur. Umso mehr freut es mich, dass das anerkannt wird mit der Nominierung für den Euro­ päischen Filmpreis. Ärgert es Sie ein bisschen, dass Sie dem breiten Publikum als Filmschauspieler bekannt gewor­ den sind, obwohl Sie als Tbeater- schauspieler einiges hinter sich haben? Über das Theater kann man na- turgemäss nicht so viele Leute er­ reichen wie mit Fernsehen oder Film. Das ärgert mich nicht, das ist einfach so. Da ich aber das Theater liebe und ohne es nicht sein kann. 
werde ich auch weiter ein Haupt­ standbein am Theater haben und zwischendurch versuchen, meine Film- und Femsehprojekte, Hörbü­ cher oder Lesungen unter einen Hut zu bringen. Welchen Stellenwert räumen Sie den Auszeichnungen ein, mit de­ nen Sie dieses Jahr überschüttet werden? Ich freue mich jedesmal wahn­ sinnig. Es ist so was anderes, als nur gesagt zu bekommen: Das hast du aber gut gemacht. Diese Aus­ zeichnungen haben dolle Leute vor mir gekriegt, und jetzt mit Daniel Auteuil und Juliette Binoche nomi­ niert zu sein als «Bester Europäi­ scher Filmschauspieler» ist natür­ lich doli! berflötentraum» zusammenge­ führt? In der Prosa ist Bernhard einer der musikalischsten Schriftsteller deutscher Zunge, und er war zeitle­ bens ein Musikfanatiker. Die Zau­ berflöte war seine Erweckungs­ und Lieblingsoper. Der Text, den ich lese, ist nicht so wüterichhaft, wie man Thomas Bernhard ge­ meinhin unterstellt, sondern zart und liebevoll gegenüber zwei ent­ scheidenden Menschen in seinem Leben, nämlich seinem Grossvater und seinem Dienstherren, als er ein Lehrknabe war vor 
den Toren Salz­ burgs. Wir fanden es schön, das mit der Mozart-Musik zu verbinden. Gehen Ihnen Grossanlässe wie das Mozartjahr auf die Nerven? Ich höre doch sonst auch Mozart. Das ist doch völlig wurscht. Mozart zwinkert einmal aus dem Grab und denkt sich: 
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