Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DONNERSTAG, 1. DEZEMBER 2005 
wuufl INLAND 3 NACHRICHTEN Botschafter akkreditiert VADUZ - Gestern überreichten der Botschaf­ ter der Republik Ungarn, Jeno Boros, der Bot­ schafter der Republik Zypern, Komelios Kor- neliou, und der Botschafter des Grossherzog­ tums Luxemburg, Paul Faber, S. D. Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein auf Schloss Vaduz ihre Beglaubigungsschreiben. Vor der Überreichung der Beglaubigungsschreiben statteten die Botschafter Regierungsrätin Rita Kieber-Beck einen Höflichkeitsbesuch im Re­ gierungsgebäude ab. (pafl) Dokumentarfilm «Das Regie­ rungsviertel» im Landeskanal VADUZ - Aufgrund des grossen Interesses am Tag der offenen Tür im Regierungsgebäude am letzten Sonntag wird der Dokumentarfilm über das Regierungsviertel im Landeskanal an fol­ genden Tagen ausgestrahlt: Montag, den 5. Dezember, um 13 und um 18.30 Uhr; am Dienstag, den 13. Dezember, um 12.30 und um 18 Uhr sowie am Sonntag, den 18. Dezember, um 18 Uhr. Die am selben Tag im Regierungs­ gebäude und in der Umgebung aufgenomme­ nen Fotos, die im Landeskanal eingespeist wurden, können ab sofort im Internet unter www.pia.llv.li > Fotoservice > Tag der offenen Tür, heruntergeladen werden. (pafl) Der Präsident zieht ein Fazit VADUZ - Vor sechs Wochen hat die Unab­ hängige Historikerkommission Liechtenstein Zweiter Weltkrieg ihren Schlussbericht publi­ ziert und scchs weitere Studien veröffentlicht, die über bestimmte Einzelfragen erarbeitet worden sind. Über vier Jahre wissenschaft­ licher Forschung und organisatorischer Arbeit wurden investiert. 
MEIN STANDPUNKT Peter Geiger, Präsident der Historikerkom­ mission und ausgewiesener Kenner der liech­ tensteinischen Zeitgeschichte, bietet in sei­ nem Vortrag eine Gesamtschau der geleiste­ ten Arbeiten und zieht ein Fazit. In den Aus­ führungen geht er auf die Gründe ein, welche zur Bildung der Historikerkommission rühr­ ten. Wie lief die Kommissionsarbeit ab und zu welchen Ergebnissen kamen die Forschun­ gen Uber Flüchtlinge, Finanzbeziehungen, Raubkunst und Fluchtkunst, die Produktion für den Kriegsbedarf, «Arisierung» und Zwangsarbeit? Geiger beleuchtet diese Fra­ gen auf dem Hintergrund des zeitgenössi­ schen Kontextes und zeigt Beziehungen und Relationen auf. Wie ist die Stellung der Kom­ mission und ihrer Ergebnisse im internationa­ len Vergleich zu bewerten und welche Bedeu­ tung haben sie nach innen und nach aussen? Der Vortrag findet heute Donnerstag, den 1. Dezember, um 18 Uhr im Liechtensteinschen Landesmuseum (Bild) statt. Der Eintritt ist frei. (PD) 
«Keine Zustimmung für eine reine Fristenlösung» Standpunkt von FBP-Fraktionssprecher Markus Büchel Das Ergebnis des vergangenen Ab­ stimmungswochenendes war ein­ deutig. Nur knapp 20 Prozent der Bevölkerung stimmten Ja für die In­ itiative «Für das Leben», während gut 80 Prozent Ja sagten zum Gegen­ vorschlag des Landtags. Weniger eindeutig als das Abstimmungser­ gebnis waren dann aber die Medien­ echos im Ausland sowie einzelner Exponenten in unserem Land. Vie­ lerorts wurde in das Ergebnis des Ur­ nengangs ein Ja zur Fristenlösung hineininterpretiert. Völlig unzulässig und falsch, wie ich hier ausdrücklich festhalten will. Gehen wir nochmals zur Entste­ hungsgeschichte der Initiative zu­ rück. Seit zirka zwei Jahren wird in unserem Land mehr oder weniger unter Einbezug der Bevölkerung über die Neuregelung des Schwan­ gerschaftskonflikts diskutiert. Die Ausgangslage dazu ist die Über­ zeugung vieler, dass die heutige Regelung im Strafrecht nicht mehr zeitgemäss ist und damit keine Schwangerschaftsabbrüche verhin­ dert werden können. So weit so gut. Während die einen sich mehr nach der Fristenlösung orientierten, suchten andere, vor allem die Frau­ en in der FBP, die Lösung in der Pflichtberatung. Durch die Initiati­ ve «Für das Leben», welche im Hauptanliegen die Fristenlösung verhindern wollte, wurde einer weiteren Dis-kussion, welche gera­ de so richtig begonnen hatte, für's erste der Riegel geschoben. Durch diesen Umstand wurde die Initiative «Für das Leben» vor allein vor dem Hintergrund des Schwan­ gerschaftskonflikts diskutiert. Aber nicht alleine wegen des 
Schwanger­«Dle 
Bürgerpartei ist für dlsse Diskussion gewappnet»: FBP-Fraktionssprecher Markus Büchel. schaftskonflikts sondern auch wegen der unglücklichen Formulie­ rung «... bis zum natürlichen Tod» war die grosse Mehrheit des Landta­ ges mit der Initiative nicht glücklich Obwohl das Grundanliegen Leben zu schützen bejaht wurde, sah man den Bogen in der Initiative zu weit gefasst, Vor allem herrschte Sorge darüber, dass diese grosse 4ind wich­ tige Themenpalette zwischen Emp­ fängnis und natürlichem Tod nach Annahme der Initiative nicht mehr diskutiert werden könne. Raum gelassen Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger haben also nicht darü­ber 
abgestimmt, ob künftig die Fris­ tenregelung oder auch in weiterer Zukunft die heutige Regelung im Strafrecht gelten soll. Sie haben sich im wesentlichen für den Schutz des Lebens (Gegenvorschlag des Landtages) ausgesprochen und der Diskussion für den Schwanger­ schaftskonflikt und andere wichti­ gen Themen Raüjp gelas^n. i -, Die Diskussion* uni deh Schwaß gerschaftskonflikt wenden wir nächs­ tens führen. Dies wurde in der Pha­ se vor der Abstimmung klar, war da­ vor schon klar und wurde jetzt im Nachgang von verschiedenen Seiten erneut klar gemacht. Die Bürgerpar­ tei ist für diese Diskussion gewapp­net. 
Das Papier «Lebenschutz plus» der Frauen in der FBP wurde mehr­ fach diskutiert und gilt als Richt­ schnur der Position der FBP. Klar gegen reliw Fristenüisung Ich habe Ja gesagt zum Gegen­ vorschlag des Landtages und Nein zur Initiative «Für das Leben». Ich 'bin jiber klar gegen eine reine Fris- ' tenlösung und werde dies immer ' sein. Damit möchte ich ganz 
klar zum Ausdruck bringen, dass das Ja zum Gegenvorschlag des Landta­ ges kein Ja zur Fristenlösung war. Immerhin heisst es im Gegen­ vorschlag des Landtages: Jeder Mensch hat das Recht auf Leben! «Er benennt die Themen offen» Audienz bei Papst Benedikt XVI. - Batliner wieder in Kirchengremium benannt VATIKAN/VADUZ - «Papst Bene­ dikt XVI. ist als Mensch äus­ serst beeindruckend, er spricht sehr offen und benennt die an­ stehenden Themen»: Mit diesen Worten umschreibt Herbert Batliner sein erstes persönli­ ches Treffen mit Papst Benedikt XVI.. In einer Privataudienz durfte Batliner ein sehr persön­ liches Gespräch mit dem Pontl- fex führen. »PitarKlmH « Nur sehr wenige Menschen kom­ men in den Genuss einer Privatau­ dienz beim Heiligen Vater. Herbert Batliner traf das katholische Kir­ chenoberhaupt vor acht Tagen im Vatikan. Batliner ist seit 1994 nicht nur Mitglied der päpstlichen Akademie für Sozialwissenschaf­ ten, sondern gehört sogar dem Rat dieses Gremiums an. Die acht Rä­ te - Herbert Batliner ist einer aus diesem erlauchten Kreis - werden von Papst höchstpersönlich er­ nannt. Bn Freund Liechtensteins Im Exklusiv-Gespräch mit dem Liechtensteiner Volksblatt erläuter­ te Herbert Batliner, dass Papst Be­ nedikt XVI. nicht nur als Mensch über eine aussergewöhnliche Aus­ strahlung verfüge. «Als 
deutsch-Herbert 
BatHmr, Mitglied es Rates der päpstlichen Akademie für Sedalwissensdiaften, bei tapst Benedikt XVI.. sprachiger Papst und Freund des Fürstentums Liechtenstein», sei das Treffen mit dem gebürtigen Bay­ ern, der nun das höchste Amt der katholischen Kirche bekleidet, für ihn tief beeindruckend gewesen. «Papst Benedikt XVI. ist Inbegriff der gedanklichen und physischen Beweglichkeit», ergänzte Batliner seine Eindrücke vom ersten persön­ lichen 
Kontakt mit dem Pontifex. Über Liechtenstein schien der 
Papst gut informiert, vor allem über die Fürstliche Familie, die er sehr schätze. Audienz i m engsten Kreis Als Mitglied des Rates der päpst­ lichen Akademie und als «gentiluo- mo de sua santitä» ist für Herbert Batliner jährlich eine Audienz vor­ gesehen. «Der Rat erstattet dem Papst regelmässig Uber die Arbeit Bericht. Dies erfolgt im Rahmen 
einer Privataudienz», so Batliner gegenüber dem Volksblatt. Die päpstliche Akademie filr Sozialwis­ senschaften beschäftigt sich neben anderen Themenfeldern unter ande­ rem mit der Soziallehre der katholi­ schen 
Kirche. Der Rat treffe sich, so Batliner in der Regel zwei bis drei Mal jährlich im Casino Pio IV., einem wunder­ schönen Gebäude innerhalb der va­ tikanischen Mauern. * 
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