Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

MITTWOCH, 30. NOVEMBER 2005 BLATT 
INTERNATIONAL 
24 blattI SPLITTER Hundebesltzerin und Dackel in Schacht gefangen GRAZ - Ein 18 Jahre alter herzkranker Dackel ist am Montagabend in Graz in einen fünf Meter tiefen Regenwasserschacht ge­ stürzt. Die Hundebesitzerin sprang ihrem Tier kurz entschlossen hinterher. Der Feuerwehr gelang es darauf, die Frau und ihren Dackel über eine Leiter zu bergen. Die Hundebesit­ zerin hatte um 21 Uhr bemerkt, dass ihr Dackel in den offenen Schacht gefallen war. Mit ihrem Sprung hinterher wollte sie das herzkranke Tier aus dem knietiefen Wasser retten. (sda) Allergische Frau stirbt nach Erdnuss-Kuss von ihrem Freund OTTAWA - Eine 15-jährige Kanadierin mit einer starken Erdnuss-Allergie ist gestorben, nachdem sie ihren Erdnüsse liebenden Freund geküsst hat. Christina Dösforges starb in ei­ nem Spital in der Provinz Quebec an einem allergischen Schock, wie der Fernsehsender TVA am Montag berichtete. Sie sei extrem allergisch gegen Erdnüsse gewesen, ohne dass ihr Freund davon wusste, berichtete der Sender. (AP) fi \ Wonten's Weritf Awards 2005 LEIPZIG - Für ihren selbstlosen Einsatz wurden gestern Abend die Mütter der SOS- Kinderdörfer als «Frauen des Jahres» ausge­ zeichnet! Zu den Preisträgerinnen zahlen auch die Schauspielerinnen Catherine Deneuve (Bild) und Teri Hatcher («Desperate House- wives»), «Wir ehren herausragende Frauen, die sich in der Männerwelt behauptet haben, ob in Politik, Wirtschaft oder Gesellschaft», sagte der sowjetische Ex-Präsident Michail Gor-batschow im Vorfeld. Der 74-Jährige ist Präsident der «Wori<VAwards»,die den globa­ len Frauenpreis «Woinen's World Awards» vergeben. Weiter sollen in Leipzig die Mode­ schöpferin Donatella Versace, TV-Moderato­ rin Sabine Christiansen und die frühere paki­ stanische Preimehmnisterin Benazir Bhutto ausgezeichnet weiden. (sda) 
Erstmals Deutsche entführt Merkel appelliert an Geiselnehmer im Irak - USA sagen Hilfe zu Di« üMundhtit der Betroffenen ist «oberstes Gebot»: Bundesaussa»minister Stainmelar mit Condoleezza Rica. 
BERLIN/BAGDAD - Im Irak Ist erstmals «Ina Deutsche ent­ führt worden. Dia 43-jihrlge Ar­ chäologin Susanne Osthoff und Ihr Fahrar sind satt Freitag In dla Gewalt unbekannter Täter. Bundeskanzlerin Angela Merkel forderte die Kidnapper gestern ein­ dringlich auf, die Geiseln frei zu lassen. Auf eine angebliche Forde­ rung der Entführer an die Bundes­ regierung, die Zusammenarbeit mit der irakischen Regierung zu stop­ pen, ging sie nicht ein. Die US-Regierung bot Berlin Unterstützung bei der Suche nach Osthoff an. Bundesaussenminister Frank-Walter Steinmeier sagte nach einer Unterredung mit US- Aussenministerin Condoleezza Rice in Washington, deutsche Be­ hörden könnten auf die geographi­ schen Kenntnisse der USA zurück­ greifen. Dies sei zugesagt worden. «Die Bundesrepublik ist nicht er­ pressbar», fügte er hinzu. Osthoff war zunächst als Archäo­ login und später als Helferin im Irak tätig. Sie kennt die Region an Euphrat und Tigris seit mehr als 15 Jahren und erhielt 2003 einen Preis für Zivilcourage. Sie brach am Freitag mit ihrem Fahrer zu einer längeren Fahrt über Land auf. Am Samstag erfuhr das Auswärtige Amt, dass sie nicht an ihrem Zielort eingetroffen war und richtete einen Krisenstab ein. Bis zu 18 Mitarbei­ter 
sind dort seit dem Wochenende rund um die Uhr tätig. Zu Einzel­ heiten der Arbeit wollte sich das Auswärtige Amt nicht äussern. Öffentlich bekannt wurde die Entführung in der Nacht zum Dienstag durch einen Bericht der ARD über ein Video der Entführer, das beim Büro in Bagdad eingegan­ gen sei. Darin hätten die Geiselneh­mer 
die Bundesregierung aufgefor­ dert, ihre Zusammenarbeit mit der irakischen Regierung einzustellen. Andernfalls würden die Deutsche und ihr Fahrer getötet. Nach Anga­ ben der ARD enthält das Video auch ein Ultimatum. Merkel wurde vom Präsidenten des Bundesnachrichtendienstes, August Hanning, über die Entfüh­rung 
auf dem Laufenden gehalten. Auch Aussenminister Steinmeier Hess sich auf seiner USA-Reise re­ gelmässig unterrichten. Die Bundesregierung verurteile die Tat «auf das Schärfste» und werde «al­ les in ihrer Macht stehende tun», um die Entführten so schnell wie möglich in Sicherheit zu bringen, sagte die Kanzlerin. (AP) Vatikan schliesst Homosexuelle aus Kurienkardinal verteidigt Instruktion - Geteilte Reaktionen ROM - Der Vatikan hat verfügt, dass Männer mit «tief sitzen­ den» homosexuellen Neigungen nicht Priester werden können. In der gestern offiziell veröffent­ lichten, aber bereits letzte Woche bekannt gewordenen Erklärung heisst es, Ausnahmen gebe es nur, wenn es sich um vorübergehende Tendenzen handele und diese in den vorangegangenen drei Jahre überwunden worden seien. Papst Benedikt XVI. hat die In­ struktion, an der schon mehrere Jahre gearbeitet wurde, am 31. Au­ gust gebilligt. Der Leiter der Bil­ dungskongregation, Kardinal Ze- non Grocholewski, sagte am Dienstag, der Text spiegele die kirchliche Lehre auf einem Feld 
Unterstittzar der kirchlichen Haltung, die eine «Sdtwulettfcuttur» In Pries­ tersamina ran beklagen, begrüssten die Stellungnahme des Vatikans. 
wider, in dem es in der derzeitigen Welt «einige Verwirrung» gebe. «Viele vertreten die Haltung, nach der die homosexuelle Nei­ gung normal für den Menschen ist, fast als ob es ein drittes Geschlecht gäbe», 
sagte der Kurienkardinal Radio Vatikan. Die Weisung gelte nur für Priesteranwärter, nicht aber für Geistliche, die nach der Weihe ihre Homosexualität entdeckten. Das von der Kongregation für das Katholische Bildungswesen herausgegebene Dokument war vor einer Woche schon im Internet auf der Web-Site einer italieni­ schen katholischen Nachrichtena­ gentur bekannt geworden. Die Re­ aktionen darauf waren unter­ schiedlich. (sda) ANZEIGE / < • r J -/-uj 
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Internationale Kritik USA: 1000. Hinrichtung steht bevor 
< s * WASHINGTON - In den USA wird voraussichtlich diese Woche die 1000. Parsan aalt der Wiedereinführung dar Todes­ strafe Im Jahr 1978 hingerich­ tet. Kritiker sprachen von ei­ nem «Jubiläum dar Barbarei» und kündlgan zahlreiche Pro­ testaktionen an. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International forderte die US-Behörden gestern auf, alle ge­ planten Hinrichtungen auszuset­ zen. Die Todesstrafe sei ineffizient und willkürlich. Es sei erwiesen, dass sie keine abschreckende Wir­ kung erziele, teilte Amnesty mit. Breite Kritik trug dazu bei, dass die Zahl der Hinrichtungen und die Zahl der Todeskandidaten in den 
Gefängnissen in den vergangenen Jahren gesunken sind. Die 1000. Hinrichtung sei nicht als Zeichen dafür anzusehen, dass die Höchststrafe «starke Unterstüt­ zung» geniesse, sagt der Chef des Informationszentrums Uber die To­ desstrafe (DP1C) in Washington, Richard Dieter. Zahlreiche Indika­ toren zeigten, dass sich die USA eher davon befreiten. So verbot der Oberste Gerichts­ hof sukzessive die Hinrichtung von geistig Behinderten (1986), von Straftätern unter 16 Jahren (1987), von geistig Zurückgebliebenen (2002) und dann von Straftätern unter 18 Jahren (2005). Im vergan­ genen Jahr wurden 59 zum Tode Verurteilte hingerichtet. (sda) 
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"M <> Ml"' Der Winter Ist da SchNvarzwald hüllte der Schnee ganze Landstriche in ein weisses SCHWARZ WALD - In Deutsch- Kleid. In den nördlichen Regionen land zeigt sich der Winter bereits erreichte die Schneedecke eine Hö- von seiner besteh Seite. Im he von bis zu 50 Zentimetern. (Red.)
	        

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