Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DIE WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN SAMSTAG, 26. NOVEMBER 2005 SEITE 15 BLOCKADE Weshalb der Schweizer Bundesrat eine Aus- landsexpansion der Swisscom blockieren will. 15 
EINFÜHRUNG Welche Firma in Liech­ tenstein die Internette- lefonie eingeführt hat und wie es angekom­ men ist. 
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PRODUKTION Welche asiatische Re­ gierung das Grippemit­ tel Tamiflu produzie­ ren will und weshalb. 22 
TOURISMUS Weshalb die islami­ schen Länder ein grös­ seres Stück vom Tou­ rismus-Kuchen haben wollen. 
26 SSmINEWS Teva darf Ivax übernehmen BRÜSSEL - Die EU-Kommission hat grünes Licht für die geplanten Übernahme der US- Generikafirma Ivax durch die israelische Te­ va gegeben. Mit dem 7,4 Mrd. Dollar teuren Zukauf würde Teva vor Novartis wieder die weltweite Nummer eins im Geschäft mit nicht patentgeschützten Medikamenten wer­ den. Durch die Akquisition von Ivax erhielte Teva die Rechte an einer Vielzahl von lukrati­ ven Markenpräparaten. So bekäme Teva bei­ spielsweise den Zugang zu den Atemwegs­ produkten von Ivax. Die US-Firma besitzt ausserdem Vermark­ tungsrechte Tür Nachahmer des Milliarden­ medikaments Zoloft von Pfizer gegen De­ pressionen sowie für Kopien des Mittels | Proscar gegen Prostata-Erkrankungen von Merck & Co. Weltweit sind derzeit günstige Nachahmer- ; medikamente auf dem Vormarsch, da in vie- • len Ländern die Gesundheitssysteme wegen steigender Kosten unter Druck stehen. Zudem ; verlieren in nächster Zeit eine Reihe umsatz- | starker Originalmedikamente ihren Patcnt- j schütz. (sda) i EU einigt sich auf Einfuhrzölle für Bananen aus Lateinamerika BRÜSSEL - Im Streit um die Einfuhrzölle i für Bananen aus Lateinamerika haben sich ; die EU-Staaten auf einen neuen Importzoll in Höhe von 176 Euro pro Tonne geeinigt. Der ; neue Zoll solle ab 1. Januar gelten, teilten Diplomaten am Freitag in Brüssel mit. Den Angaben zufolge stimmten Deutsch- ! land und sechs weitere Länder gegen den 1 Kompromissvorschlag, der in der kommen- ; den Woche auf Ministerebene formell be­ schlossen werden solle. (sda) Handy-Markt wächst 2006 kräftiger als bislang erwartet PEKING - Det finnische Mobiltelefon-Her­ steller Nokia gibt sich zuversichtlich: Das Unternehmen rechnet für das kommende Jahr mit einer stärkeren Handy-Nachfrage als bis­ lang angenommen. «Das robuste Wachstum wird anhalten und unsere Erwartungen wie im vergangenen Jahr Übertreffen», sagte Nokia- Chef Jorma Ollila gestern Freitag vor Journa­ listen in Peking. "-tljlfc 'Uptem^urien, das jedes dritte in der Wwt'verkaufte flidäyproduziert, ging bislang fii/2006 V<%7SUJM£D. 
Handys aus Allein in China werde es bis 2010 zusätzlich 250 Mio. Handybenutzer geben, sagte Ollila. Derzeit sindes 380 Millionen. (sda) 
Verstärkter Aufschwung KOF-Konjunkturbarometer: Wirtschaftswachstum legt an Geschwindigkeit zu ZÜRICH - Die Schweizer Volks­ wirtschaft kommt wieder in Fahrt. Laut dem Barometer der Kon]unkturforschungsstelle K0F der ETH Zürich wird das Wirt­ schaftswachstum In den kom­ menden Monaten an Geschwin­ digkeit zulegen. Im November erreichte das Baro­ meter den Wert 1.12, wie die KOF gestern Freitag mitteilte. Dies lässt ein beschleunigtes Wachstum des Bruttoinlandprodukts im laufenden und vor allem im nächsten Quartal erwarten. Gleichzeitig korrigierten die Forscher auch die letzten Werte nach oben. Im Oktober lag der Stand demnach bei 1.01 (vormals 0.81), im September bei 0.89 (0.75). Starke Aufwärtsbewegung Die positiven Tendenzen leiten sich aus den jüngsten Umfragen in der Industrie 
und im Grosshandel ab. Sowohl der Bestellungseingang, der Auftragsbestand als auch die er­ warteten Einkäufe von Vorproduk­ ten zeigten im Vergleich zu Okt­ ober eine stärkere Aufwärtsbewe­ gung. Wie in der letzten Quartalsumfra­ ge wirkte sich die Beurteilung der 
Laut dem KOF-KonjunMuitaroimtor kommt die Schweizar Volkswirtschaft wieder in Fahrt. Lager im Grosshandel stützend auf das Barometer aus. Der positive Einfluss verstärkte sich gar. Fast keine Veränderung ergab die Um­hin 
beurteilen sie ihre finanzielle Lage in den nächsten 12 Monaten leicht optimistisch. Das KOF-Konjunkturbarometer frage unter Konsumenten. Weiter- weist in qualitativer Form auf die ten hin. 
Entwicklung der gesamtwirt­ schaftlichen Wertschöpfung (Bruttoinlandprodukt) im Vorjah­ resvergleich in etwa sechs Mona- (sda) Rekordgewinn Swissfirst mit gewinnträchtigem Quartal ZÜRICH - Die Bank Swissfirst hat von Juli bis Ende September 2005 ihr bestes Quartal der Fir­ mengeschichte erlebt: Oer Reingewinn schoss um 78 Pro­ zent auf 16,2 Mio. Fr. nach oben. Dies Ist ein neuer Rekord. Die gesamten Erträge seien um 66,3 Prozent geklettert, gab das im Investmentbanking, Asset Manage­ ment und Private Banking tätige Geldhaus gestern Freitag bekannt. Das operative Ergebnis habe sich gar mehr als verdoppelt auf 24,1 Mio. Fr. (von 10,6 Mio. Franken). Dank dem Rekordresultat hat Swissfirst in den ersten neun Mo­ naten unter dem Strich mit 38,1 Mio. Fr. bereits fast so viel Reinge­ winn gemacht wie im gesamten letzten Jahr (38,4 Mio. Franken). Private Banking boomt Am meisten gesteigert hat sich das Private Banking, dessen Nach­ steuerergebnis von 2,8 Mio. auf 7,8 Mio. Fr. stieg. Namentlich die Niederlassung in Liechtenstein habe ausserordentlich gut gearbeitet, sag­ te Finanzchef Daniel Hefti vor den Medien in Zürich. Beim mit Ab­ stand grössten Bereich Investment Banking nahm das Ergebnis nach Steuern um 11,9 Prozent auf 25,5 Mio. Fr. zu. Dagegen schrumpfte 
beim Asset Management das Nach­ steuerergebnis um 34,6 Prozent auf 3 Mio. Franken. Die Abnahme sei auf den Verkauf der Sparte struktu­ rierte Bonds an deren Management zurückzuführen. Die Integration der Bellevue- Gruppe verlaufe schneller als ur­ sprünglich geplant. Die Übertra­ gung des operativen Geschäfts sei am vergangenen Dienstag definitiv abgeschlossen worden. Die Kosten für die Integration würden im vier­ ten Quartal 2005 belastet. Swiss- first-Chef Thomas Matter geht von einem tiefen Millionenbetrag aus. Die erstmalige Konsolidierung erfolge per 1. Oktober. Der Kauf­ preis für die Übernahme des ope­ rativen Geschäfts belief sich auf 276 Mio. Franken. Im Gegenzug haben die Bellevue-Mitarbeiter 50 Prozent der Swissfirst-Aktien er­ worben. Grösster Aktionär der neuen zu­ sammengelegten Bank ist Matter mit 17,1 Prozent vor Martin Bisang mit 9 Prozent. Hansjörg Graf hält 6,4 Prozent, Rumen Hranov 5 Pro­ zent und Daniel Schlatter 4,7 Pro­ zent. Die übrigen Swissfirst-Mitar- beiter seien mit 33,9 Prozent am neuen Finanzinstitut beteiligt. Die restlichen 23,9 Prozent der börsen­ kotierten Bank befinden sich im Publikum. (sda) 
Bundesrat blockiert Einkäufe der Swisscom verboten BERN - Mit seiner Aktienmehr­ heit will der Bund die Ausland­ expansion von Swisscom blo­ ckleren. Das von Swisscom- Chef Jens Alder angestrebte Wachstum Im Ausland ist damit in Gefahr. Nicht aber der Geld- fluss In die Staatskasse. Einer grossen Übernahme im Aus­ land würde der Bundesvertreter im Swisscom-Verwaltungsrat nicht zu­ stimmen, sagte Dieter Leutwyler, Sprecher des Eidg. Finanzdeparte­ ments gestern Freitag auf Anfrage. Der Bundesrat kann sich zwar nicht ins operative Geschäft des Tele- komunternehmens einmischen. Die mögliche 
Übernahme der irischen Eircom könnte jedoch an der Gene­ ralversammlung gestoppt werden. Swisscom strebt seit längerer Zeit eine Übernahme im Ausland an, denn das Wachstumspotenzial in der Schweiz ist begrenzt. In Me­ dienberichten wird Swisscom auch Interesse an der dänischen TDC nachgesagt. Die Ankündigung des Bundesrats kommt nur einen Tag nachdem er bekannt gab, den Verkauf der Swisscom-Äktien vorzubereiten. Bis der Verkauf abgewickelt wer­ den kann, dauert es jedoch noch ei­ nige Zeit. Zuerst muss der Bund die nötigen Gesetze schaffen. Bis 
da-0er 
Bund will die AusUndaxpan- ston dar Swincem btacklerwi.. hin werden der Bundeskasse dank dem Zweidrittelanteil weiterhin Di­ videnden zufliessen. Gelassene Swisscom Die Swisscom reagierte gelassen auf die Ankündigung der Regierung. Sie nehme zur Kenntnis, dass «der Bundesrat seinen Vertreter im Ver­ waltungsrat angewiesen hat, gegen einen allfälligen Beteiligungserwerb von Swisscom 
im Ausland zu stim­ men und sich für eine Ausschüttung der freien Eigenmittel an die Eigen­ kapitalgeber einzusetzen», hiess es in einer Mitteilung. (sda)
	        

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