Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

AN/.ÜIGH DIE KULTURNEWS FÜR LIECHTENSTEIN FREITAG, 25. NOVEMBER 2005 SEITE 23 AUSSTELLUNG Wann im Landesmu- seum eine neue Aus­ stellung eröffnet wird und um was es in die­ ser geht. 25 
KINDER Was Kinder bei der Ad­ ventsveranstaltung in der Landesbibliothek in Vaduz erleben kön- nen.  25 
ALLROUNDER Warum unkonventio­ nelle Autos wie der CrossPolo derzeit total im Trend liegen, auf der Mobil-Seite 26 
TV-ABEND Auf welchen Sendern es heute Abend was zu sehen gibt und wo es gemütlich oder action- reich zugeht. 27 BSUTINEWS Orgelrecital in der Herz-Jesu-Kirche Buchs BUCHS - Am Samstag, den 26. November um 20 Uhr findet in der Herz-Jesu-Kirche Buchs ein Orgelkonzert mit Luca Legnani statt. Er erhielt im Jahr 2001 das Diplom für Orgelspiel und Orgelkompositionen mit den besten Noten beim musikalischen Institut G. Donizetti Bergamo unter der Leitung von G. W. Zanurella und gewann den Simon-Mayr- Preis. Zusätzlich studierte er im gleichen Institut Klavier unter der Leitung von L. De Gregorio und später M. Giovanetti. Im Jahr 2003 erhielt er auch hier das Diplom mit den besten Noten. Er ist Organist in der Basilica S. Martino von Treviglio, der Kirche Madon­ na delie Lacrime, sowie der Schola Cantorum G. B. Cattaneo. Luca Legnani spielt Werke von Vivaldi, Albinoni, Bach, Vierne und Franck. Anlässlich dieses Konzertes präsen­ tieren Don Egidio Todeschini und Pfr. Erich Guntli den Kalender 2006 des Italienerseel­ sorgers Don Egidio, der auch ein hervorra­ gender Fotograph ist. Der Kalender trägt den Titel: Ohne Grenzen - Senza frontiere. Der Kalender wird gratis abgegeben, jedoch mit der Bitte, das Hilfsprojekt finanziell zu unter­ stützen, das Don Egidio vorstellen wird.(PD) Orientalische Nacht BUCHS - Am Samstag, 3. Dezember, veran­ staltet das Werdenberger Kleintheater Fabriggli eine prachtvolle orientalische Nacht. Die Palasttore öffnen sich um 19 Uhr, dann laden die vielfältigen Düfte von Büffet (mit Couscous, Fladenbroten mit Fleisch, Ta- boulet u.v.m.), türkischem Kaffee und Tee zum Gaumenkitzel ein. Eine Augenweide sind die Tänzerinnen vom Tanzstudio Fata Morgana. Ab 20 Uhr zeigen sie die sinnlich verspielten und weiblich erdigen Varianten des orientalischen Tanzes. Als Ohrenschmaus wechseln sich die Geschichtenerzählerinnen Caroline Capiaghi und Petra Kralicek mit be­ zaubernden Erzählungen aus dem Orient ab. Schlussendlich dürfen die Besucherinnen, be­ tört von all den farbigen Sinneseindrücken, die Schönheit des Tanzens selber gemessen. Billettreservation: Dienstag bis Samstag, 18 bis 20 Uhr, Tel. 081 756 66 04 oder im Inter­ net  www.fabriggli.ch .  (PD) Pago Libre in der Tangente ESCHEN - Heute Abend um 20.15 Uhr, gas­ tiert in der Tangente in Eschen das Jazzquar­ tett Pago Libre in folgender Besetzung: Ar- kady Shilkloper Horn, Flh, Alphorn; Tscho Theissing Violin, Voice; John Wolf Brennan p, melodica und Georg Breinschmid b. Seit der Gründung 1989 hat sich Pago Libre als ei­ nes der führenden europäischen Jazzensem­ bles etabliert. In seiner Musik dominiert der klassische Grundklang, dessen Gleichgewicht jedoch immer wieder zugunsten von akusti­ schen Abenteuern aufgegeben wird, wobei die Musiker auf Jazz-, Folk- und Klassikele­ mente aus Irland, Russland, Wien und den Schweizer Alpen zurückgreifen. Als schlag­ zeugloses Quartett erhebt Pago Libre seine ei­ gene, unverwechselbare Stimme. Freie Im­ provisation, zeitgenössische Kompositionen und ein mediterranes Jazzfeeling spielen gleichberechtigte Rollen, ebenso Witz und Sensibilität. Mehr auf der Homepage www. tangente.li. (PD) 
Gegen künstlerische Stagnation Präsentation des Gesamtprogramms der Bregenzer Festspiele 2006 BRE6ENZ - Die «Seebühne» der ersten, von W. A. Mozart ge­ prägten, Festspiele 1946 war ein Kieskahn. Zur Erinnerung daran lud die Festspielleitung gestern die Presse auf die Elisa, einen umgebauten, ehemaligen, Kieskahn. Das österreichische Grossjubiläum des kommenden Jahres zu Ehren Mozarts wird auch an den Bregenzer Festspie­ len nicht spurlos vorübergehen. «Arno tötfla r Vor 60 Jahren hätten die Festspiele auf ähnlich schwankendem Boden gestanden, erinnerte Festspieldirek­ tor Günter Rhomberg. Heute seien angesichts steigender Eigeneinnah­ men die Risiken überschaubar. In­ tendant David Pountney verglich das Programm 2006 mit der Speise­ karte eines Dreisternerestaurants. «Wir hoffen, dass es Sie hungrig macht.» Die Festspiele, die am 19. Juli eröffnet werden, stünden auch diesmal wieder für eine ausgewoge­ ne Mischung aus Avantgarde und Popularität. In den Orchesterkonzer­ ten, die, ähnlich wie die vier Niel­ sen-Konzerte 2005, «nur im Kontext begreifbar seien», werde ein Bogen von W. A. Mozart bis Herbert Willi gespannt. Als erstes Highlight nann­ te er die vollständige Aufführung von Friedrich Cerhas Orches­ terzyklus «Spiegel», «einen der Meilensteine österreichischer Mu­ sik» am Eröffnungstag. Die erfolg­ reiche Operettenschiene werde mit 
Intendant David Pountney präsanttait das neu« UntartitBlgsiüt tiir dl« SMbühira; von Nnta: Kim Brandstnit, Eva Kleinitz, D. Pountney, Günter Rhomberg, Franz Salzmann und Matthlas Lofek. Odenbachs «Blaubart», inszeniert von Stephen Langridge fortgesetzt, 2004 Regisseur der umjubelten Birt- wistle-Oper «The Io Passion». Debussy-Oper mit Ballett Von der Uraufführung der von Ro­ bert Orledge rekonstruierten Debus- sy-Oper «Der Untergang des Hauses Usher» berichtetet die stellvertreten­ de Intendantin Eva Kleinitz. Das «musikalische Juwel» wird kombi­ niert mit einem von Kim Brandstrup choreographierten Ballett «Prelude a 
rapres-midi d'une faune jeune». Es tanzen vier Solisten des renommier­ ten Royal Ballet London. Debussy habe er immer schon machen wol­ len, so Brandstrup. Das Stück sei ei­ ne grosse Herausforderung. Ihn habe daran die «dunkle, phantastische Unterströmung» gereizt. Gegen rückwärts gewandte Utopie Der Kunst-aus-der-Zeit-Verant- wortliche Matthias LoSek betonte das Bekenntnis der Festspiele zu zeitge­nössischer 
Musik im Rahmen der Suche nach einer österreichischen Identität. Die KAZ-Reihe firmiert 2006 unter einer aufgeschnittenen Mozartkugel, laut LoSek «die stim­ mige Bebilderung der internationalen Sichtweise österreichischer Kultur». «Gegenspieler» sei «die rückwärts­ gewandte Utopie, das Klischee». Un­ ter den acht KAZ-Programmpunkten werden wieder einige Uraufführun­ gen zu finden sein, unter anderem «Radek», das neueste Werk des Vor­ arlbergers Richard Dünsen Theater, Musikbox, Wunder «The Secret Hotel» von Janet Cardiff und George Bures Miller im KUB BREGENZ - Janet Cardiff und George Bures Miller haben das Kunsthaus Bregenz mit vier mul­ timedialen Installationen ausge­ staltet; drei davon sind neue Ar­ beiten. Gestern präsentierte das kanadische Künstlerduo seine Ausstellung den Medien. Die Ausstellung «The Secret Hotel» wird heute um 20 Uhr eröffnet. • Arno läffto r KUB-Direktor Eckhard Schneider zeigte sich «overwhelmed», dass drei der komplexen Arbeiten in so kurzer Zeit eigens für das Haus rea­ lisiert wurden. Bures Miller lobte die Offenheit der KUB-Leitung für die «verückten Ideen», die ihnen ange­ sichts der Möglichkeiten des Hauses gekommen seien. «Das ganze Haus wird zum Theater, zur Musikbox, zum Wunder», schwärmte der begeis­ terte Kurator Rudolf Sagmeister. Realität und Fiktion Den Arbeiten ist ihr «cinemato- graphischer Ansatz». gemein, eine weitere wichtige Rolle spielt die 
Janat Cardiff und George Bures Miliar: «Opera for a Small Boom», 2005. «Echte» Oper odar Hirnkino? Musik. Mittels modernster, sehr diskret eingesetzter Technik schaf­ fen Cardiff und Burges Miller eine phantastische, künstliche Welt, in der sich der Betrachter vollständig verliert. Spielerisch wird das brü­ chige Verhältnis von Realität und Fiktion thematisiert. Das einzige schon früher gezeigte Werk, an der Biennale 2001 in Venedig, ist «The Paradise Institute»: Mit Kopfhörern sitzt der Besucher in einem Miniki­nosaal 
und hat ein komprimiertes, vierzehnminütiges Kinoerlebnis en miniature; die gesamte «Hyperper- spektive» wird lebendig: Handys gehen los, Popcorn wird geräusch­ voll gegessen, Menschen unterhal­ ten sich, Schauspieler aus dem Film flüstern einem kichernd ins Ohr. Film und Musik Der Besucher betritt das Museum Uber die Installation «Pianorama»: 
Cardiff und Bures Miller entwi­ ckeln darin plaudernd die Musik zu einem Film; das Geklimper kommt aber nicht aus der Konserve, son­ dern von einem richtigen Klavier, gespielt von einem computergesteu­ erten «Playola». Referenzen zu Fil­ men sind allgegenwärtig: Die Stim­ mung von David Lynchs «Eraserhead» durchzieht «The Para­ dise Institute», wie bei Spike Jonzes «Being John Malkovich» wird bei «The Secret Hotel», das in seiner Ausstattung das Filmset von Stanley Kubricks «The Shining» zitiert, ein zusätzliches, normalerweise un­ sichtbares Stockwerk geschaffen. «Echte» Oper oder Htmklno? Die «Opera for a Small Room» schliesslich dramatisiert das fiktive Leben des realen Plattennarren Roy Dennehy, dem Cardiff und Bures Miller seine Plattensammlung ab­ gekauft haben. Werden wir einer wirklichen Oper teilhaftig oder spielt sich alles nur in Dehennys Kopf ab? Eine fünfte Installation ist übrigens in der Feldkircher Johan­ niter Kirche zu bestaunen.
	        

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