Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DIEMSTAG. 22. NOVEMBER 2005 ^ 
INTERNATIONAL 24 VOLKS BLATT 
SPLITTER EU-Staaten öffnen Märkte für Rüstungsgüter BRÜSSEL - Die EU-Staaten haben sich da­ rauf verständigt, ihre Rüstungsmärkte für innereuropäische Unternehmen weitgehend zu öffnen. Nach Angaben von Diplomaten nahmen die EU-Verteidigungsminister am Montag in Brüssel einen entsprechenden Ver­ haltenskodex 
an. Danach sollen die Märkte mit einem Volumen von rund 30 Milliarden Euro für die Konkurrenz aus anderen Mit­ gliedsstaaten geöffnet werden. Die Vereinba­ rung soll im Rahmen des Verhaltenskodex auf Freiwilligkeit beruhen. Dänemark will daran nicht teilnehmen, auch Spanien hat Bedenken angemeldet. Die Rüstungsindustrie ist bislang weitgehend ausgenommen vom europäischen Binnenmarkt. Nach EU-Angaben fällt derzeit rund die 
Hälfte des 3()-Milliarden-Volumens nicht unter die Wettbewerbsregeln der Ge­ meinschaft. (AP) Til Sclmwlger und Ehefrau Dana trennen sich HAMBURG - Kinostar TU Schweiger und seine amerikanische Ehefrau Dana haben sich nach zehn Jahren Ehe getrennt. «Wir haben langsam gemerkt, dass unser Leben nebenein­ anderher läuft», sagte Dana Schweiger der «Bild»-Zeitung. Allerdings will das Paar sich wegen der vier gemeinsamen Kinder im Alter von drei bis zehn Jahren nicht scheiden las­ sen. «Wir trennen uns jetzt, und es kann sein, dass wir wieder zusammenkommen», zitiert das Blatt den Schauspieler. Dana und Til Schweiger haben nach eigenen Angaben vor, sich als Freunde zu trennen. «Über den wich­ tigsten Punkt sind wir uns einig, und das ist die gemeinsame Sorge für unsere Kinder», sagte Dana Schweiger. «Ich glaube, dass uns das sehr gut gelingen wird. Wir haben uns schliesslich getrennt, um den Teufelskreis zu durchbrechen und nicht, weil wir keine Ge­ fühle mehr zueinander haben», sagte Hl Schweiger der Zeitung. (sda) 
Letzter Akt für Angela In neunstündigem Prozedere wird die Regierungsbildung heute abgeschlossen BERLIN - Es war eine der zähes- ten Regierungsbildungen in der Geschichte der Bundesrepublik. Drei Wochen dauerten die Son­ dierungsgespräche der Par­ telen, vier Wochen die Koali­ tionsverhandlungen zwischen Union und SPD. Am 65. Tag nach der Bundestagswahl steht heu­ te der letzte Akt auf dem Pro­ gramm. Bevor die neue Regierung ihre Ar­ beit aufnehmen kann, ist noch eine neunstündige Prozedur zu absolvie­ ren, die mit der Kanzlerwahl am Vor­ mittag beginnt und mit der ersten Kabinettssitzung am Abend endet. Um 10 Uhr kommt der Bundes­ tag zusammen, um CDU-Chefin Angela Merkel zur ersten Kanzle- rin in der Geschichte der Bundesre­ publik zu küren. Eine Aussprache ist vor der geheimen Wahl nicht vorgesehen. Es gilt als sicher, dass Merkel wie alle ihre Vorgänger be­ reits im ersten Wahlgang gewählt wird. Mit Spannung wird aber das Ergebnis erwartet. Die Zustim­ mung wird Aufschluss über den Rückhalt geben, den Merkel in den Koalitionsfraktionen hat. Die Spitzen der Koalitionsfrak­ tionen gehen davon aus, dass es wenig Gegenstimmen geben wird. «Die Mehrheit wird sehr eindeutig sein», hat SPD-Fraktionschcf Franz Müntefering prognostiziert. Eine geschlossene Zustimmung der 
Haute ist der Tag, an dem Angela Merkel als erste Frau zur deutschen Kanzlerin gewählt werden soll. Union ist nicht garantiert. In der CDU und CSU hatte es viel Kritik am Koalitionsvertrag gegeben. Pendeln zwischen Bundestag und Schloss Charlottenburg Nach der Wahl sind noch einige Formalitäten zu erledigen. Mit­ tags erhält Merkel ihre Ernen­ nungsurkunde von Bundespräsi­ dent Horst Köhler im Schloss 
Charlottenburg, das während der Sanierung des Schlosses Bcllevue für offizielle Termine des Staats­ oberhaupts genutzt wird. Gegen 14 Uhr wird sie zur Vereidigung zurück im Parlament erwartet. Die Formel ist im Grundgesetz vorge­ schrieben: «Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deut­ schen Volkes widmen, seinen Nut­ zen 
mehren, Schaden von ihm 
wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten ge­ wissenhaft erfüllen und Gerech­ tigkeit gegen jedermann üben werde.» Ergänzt werden kann der Eid durch «so wahr mir Gott hel­ fe». Es wird erwartet, dass die Pfarrerstochter Merkel den Zusatz verwendet. 
Schröder hatte 1998 und 2002 als erster Kanzler darauf verzichtet. Nach der Vereidigung Merkels werden die 15 Minister von Köhler ernannt und anschliessend eben­ falls im Bundestag vereidigt. Für 17.05 Uhr ist die Amtsübergabe im Kanzleramt terminiert. Gerhard Schröder hat sein Büro und seine Dienstwohnung bereits in den ver­ gangenen Tagen geräumt. Das Ap­ partement im Kanzleramt will Mer­ kel nicht nutzen. Sie behält ihre Wohnung gegenüber der Muscums- insel in Berlin-Mitte, von der aus sie ihren neuen Arbeitsplatz in fünf Minuten mit dem Auto erreichen kann. Um 19 Uhr ist die insgesamt sechsmonatige Übergangszeit seit der Neuwahl-Ankündigung Schrö­ ders beendet und der Machtwech­ sel von Rot-Grün zu Schwarz-Rot vollzogen. Das Kabinett kommt zu seiner ersten Sitzung zusammen, die Um­ setzung des Koalitionsvertrags kann beginnen. (sda) Rücktritt und Neugründung Scharon verlässt Likud für die Gründung einer neuen Partei - Neuwahlen JERUSALEM - Der israelische Ministerpräsident Ariel Scharon hat nach mehr als drei Jahr­ zehnten seinen Likud-Block ver­ lassen, um an 0er Spitze einer neuen Partei bei vorgezogenen Wahlen anzutreten. Mit dem Antrag auf Neuwahlen zog er die Konsequenz aus der schweren Krise, in die seine Regie­ rung durch den Rückzug der Ar­ beitspartei aus der Koalition gera­ ten war. Bei der spätestens für kom­ menden März erwarteten Wahl will Scharon als 
Spitzenkandidat antre­ ten. Israelische Medien sprachen von einem «beispiellosen politi­ schen Erdbeben». Scharon reichte am Montag sei­ nen Rücktritt ein und bat 
Staatsprä-Trat 
gestern offiziell als Minister Präsident zurück: Ariel Scharon. 
sident Moschc Katzav um die Auf­ lösung des Parlaments. Die israeli­ schen Abgeordneten stimmten an­ schliessend mit grosser Mehrheit für eine Auflösung des Parlaments. Damit wurde der Weg für vorge­ zogene Neuwahlen freigemacht. Scharon bestätigte am Montag­ abend offiziell sein Ausscheiden aus der Likud-Partei. «Ich habe be­ schlossen. den Likud zu verlassen», sagte er vor Journalisten. Die Partei könne in ihrer gegenwärtigen Zu­ sammensetzung «Israel nicht zur Erfüllung seiner nationalen Ziele führen». Vor Gefolgsleuten sagte Scharon bei einem ersten Treffen seiner neuen Partei «Nationale Ver­ antwortung» am Montag, politi­ sches Programm sei der internatio­nale 
Nahost-Friedensplan (Road Map). Scharon und der Vorsitzende der israelischen Arbeitspartei, Amir Pcrez, halten sich vergangene Wo­ che für vorgezogene Wahlen im März kommenden Jahres ausge­ sprochen. Politische Beobachter rechnen nach Scharons Schritt mit einer Neuordnung der politischen Land­ karte in Israel. Es ist das erste Mal in der Geschichte des Landes, dass ein regierender Ministerpräsident aus seiner eigenen Partei austritt. Hintergrund von Scharons Ent­ scheidung ist massiver interner Widerstand von mehreren «Rebel­ len» im Likud, die sich gegen sei­ nen Abzug aus dem Gazastreifen gestellt hatten. (sda) AN/lilCir. ;.!iU i , I JiT; ri' Politik - Wirtschaft - Sport - Kultur Bei uns ist alles im Preis inbegriffen Jetzt das abonnieren 0 Monate für CHF 209.- Die günstigste Tages­ zeitung Liechtensteins Anrufen und bestellen 237 5t 41 Profitieren Sie als -Abonnent von Vorzugspreisen 
Lebenslänglich für Mord Mörder von Moshammer verurteilt MÜNCHEN - Wegen Mordes an Rudolph Moshammer hat das Münchner Schwurgericht den 26-jährigen Herisch A. am Mon­ tag zu einer lebenslangen Frei­ heitsstrafe verurteilt. Die Kammer sah es als erwiesen an. dass der Angeklagte den 64-jähri­ gen Unternehmer erdrosselt hatte, um ihn berauben zu können. Der Iraker wurde auch des Raubes mit Todesfolge schuldig gesprochen. Zudem befand das Gericht auf be­ sondere Schwere der Schuld. He­ risch A. hatte gestanden, Mosham­ mer in der Nacht auf den 14. Januar 2005 getötet zu haben. Der 64-Jäh- rige und er hätten sich über die Be­ zahlung für sexuelle Dienste gestrit­ ten und sich gegenseitig mit einem 
Verlängerungskabel geschlagen. Dann habe er Moshammer das Ka­ bel um den Hals geschlungen und zugezogen, gab der Angeklagte an. Das Gericht ging dagegen nicht von einem Streit aus, weil Experten kei­ nerlei Spuren für eine körperliche Auseinandersetzung gefunden hat­ ten. Auch die Staatsanwaltschaft hatte die Tatversion von Herisch A. bezweifelt und eine Verurteilung wegen Mordes, gefordert. Die An­ klage hatte verlangt, die besondere Schwere der Schuld festzustellen und so eine Haftentlassung nach 15 Jahren zu 
verhindern. Die Verteidi­ ger von Herisch A. hatten dagegen auf eine Freiheitsstrafe im unteren zweistelligen Bereich wegen Tot­ schlags plädiert. (AP) 
+ + + + Zu guter Letzt... «läng Kong ist der perfekte Mann» HAMBURG - Schauspielerin Naomi Watts schwärmt für ihren Filmpartner King Kong: «Er ist stark, zuverlässig und treu. Einer, der dich nicht im Stich lässt.» Abgesehen von seiner Grösse, den schlechten Manieren und der extremen Körperbehaarung sei King Kong «der perfekte Mann», sagt sie der Zeitschrift «Brigitte». Die 37-Jährige ist ab dem 14. De­ zember in Peter Jacksons Neu- verfilmung des Kinoklassikers «King Kong» zu sehen. Vor allem in den Schrei-Szenen habe sie sich besonders verausgabt, er­ zählt Watts: «Man muss tech­nisch 
wirklich gut sein, um in ei­ nem Schrei noch ein Gefühl rü- berzubringen. Gut zu schreien ist eine Kunst.» Damit sich ihre Stimmbänder ausreichend erho­ len konnten, Hess Regisseur Peter Jackson («Herr der Ringe») be­ sonders lautstarke Szenen immer vor freien Tagen drehen. (AP)
	        

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