Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

MONTAG, 21. NOVEMBER 2005 VOLKS | | |y| |^| Q VORTRAG Brauchtum in Liechtenstein ESCHEN - Gestern Abend sprach Adulf Pe­ ter Goop (Bild) aus Vaduz, in der Bibliothek des Schulzentrums Eschen zum Thema «Brauchtum Liechtenstein». Adulf Peter Goop ist der Verfasser des 1986 erschienenen Buches «Brauchtum in Liechtenstein», das einen riesigen Erfolg hatte und in 10 000 Exemplaren gedruckt wurde. Als diese Aufla­ ge vor ca. 2 Jahren vergriffen war, erschien ein neues Buch. Dieses beschreibt die Schön­ heit und den Reichtum des Brauchtums in Liechtenstein. Dabei steht eine Gesamtdar­ stellung der im Fürstentum gelebten und aus­ geübten Sitten und Bräuche im Vordergrund. In anschaulicher Weise schildern die Autoren die einzelnen Bräuche in den Kapiteln «Jah­ reslauf» und «Lebenslauf». Ein dritter Teil ist den Kirchen des Landes und dessen Kirchen­ patronen gewidmet. Kirchliches .und 
weltli-Jugendliche 
in die Mitte Liechtenstein am 2. Internationalen Jugendgipfel in Bregenz ches Brauchtum werden in übersichtlicher Gliederung vorgestellt, die wichtigsten Brauchtumsträger genannt und dokumentiert. In jedem Abschnitt spürt man die Begeiste­ rung der Autoren für das Brauchtum und die Liebe zur Heimat. Gleichrangig zum Text las­ sen mehr als 420 prachtvolle Fotos ein buntes Gemälde von Sitten und Bräuchen in Liech­ tenstein lebendig werden. Die Veranstaltung wurde durch die «Frohsinn Volksmusikanten» aus Ruggell musikalisch umrahmt. (PD) FRAUEN IN DER FBP Hospizbewegung - Das geht auch mich was an! SCHAAN - «Du bist wichtig, einfach, weil du bist. Du bist bis zum letzten Augenblick deines Lebens wichtig. Und wir werden alles tun, da­ mit du nicht nur in Frieden sterben kannst, son­ dern leben kannst bis zuletzt.» (Saunders Cice- ly, Gründerin der Hospizbewegung). Auch die 2001 gegründete Hospizbewe­ gung Liechtenstein fühlt sich diesem Leitsatz verpflichtet. Sie begleitet schwer kranke Menschen in ihrer letzten Lebensphase, sie ist für die Angehörigen da und steht ihnen im Prozess des Abschiednehmens und der Trauer zur Seite. Sie will dem sterbenden Menschen ein würdevolles Leben bis zuletzt ermög­ lichen, sei dies zu Hause, im Krankenhaus, im Alters- oder Pflegeheim. Ein Anliegen der Hospizbewegung ist es, die Gesellschaft zu sensibilisieren sich ver­ stärkt mit Sterben und Tod auseinander zu setzen. Verständlicherweise wird das Thema gerne verdrängt, doch es geht uns unweiger­ lich früher oder später alle an. Wir schätzen es sehr, dass sich Franz-Josef Jehle, Mitgründer und Präsident der Hospizbewegung, bereit er­ klärt hat, uns die Hospizbewegung vorzustel­ len. Am 22. November 2005, um 19.30 Uhr im Restaurant Central, Schaan. Zu diesem Themenabend sind alle herzlich eingeladen, Frauen und Männer, Jung und Alt. Wir freuen uns auf eine rege Teilnahme, auf einen interessanten Vortrag und auf eine spannende Diskussion. Vorstand der Frauen in der FBP 
BREGENZ/VABUZ - Am 18. No­ vember fand im Bregenzer Fest­ spielhaus dar 2. Internationale Jugandgipfal statt. Jugendliche aus dar Bodensee-Region haben in Bregenz untereinander und mit Politikern über wichtige An­ liegen diskutiert. Für Liechtenstein nahm Regie- rungsrätin Rita Kieber-Beck teil. Sie wies unter anderem auf die Notwendigkeit verstärkter Integra­ tion von Jugendlichen unterschied­ licher Herkunft hin. Auch mehrere Schulklassen aus Liechtenstein wa­ ren am Gipfel vertreten. «Die ak­ tuellen Ereignisse in Frankreich zeigen uns in aller Deutlichkeit auf, wie wichtig es ist. Jugendliche jeg­ licher Herkunft ungeachtet ihres kulturellen oder religiösen Hinter­ grunds bestmöglich zu integrieren. Nur wenn wir dafür Sorge tragen, dass sie sich selbst als Teil unserer Gesellschaft sehen können, haben sie überhaupt die Chance, einen wertvollen Beitrag an das soziale Gefüge zu leisten», erklärte Regie- rungsrätin Rita Kieber-Beck als zu­ ständige Ministerin für Familie und Chancengleichheit im Rahmen des Jugendgipfels. Für Politik begeistern Ziel des Jugendgipfels ist es, Ju­ gendliche wieder vermehrt für Poli­ tik und politische Themen zu be­ geistern. In gegenseitigem Aus­ tausch untereinander und in direk­ tem Kontakt mit Politikern bot der Gipfel daher den Jugendlichen am Vormittag die Möglichkeit, ihre Stimme und ihre Anliegen in die politischen Entscheidungsprozesse der Bodensee-Region einzubrin­ gen. So ist der Jugendgipfel in ers­ ter Linie ein Forum für die 
Ju-Vertraten 
Liechtenstein am Jugendgipfel in Bregenz, von links: Katja Beck, Gymnasium; Iris Ott, Aha; Wendula Matt, Mitarbeiterin der Regierung; Rita Kieber-Beck, Regierungsrätin, Benjamin Quaderer, Gymnasium. gcndlichen, um am politischen Ge­ schehen zu partizipieren und so die Zukunft mitzugestalten. Integration Dieser Zielsetzung folgend ha­ ben die Jugendlichen die themati­ schen Schwerpunkte des Gipfels im Vorfeld weitgehend selbst be­ stimmt. Zentrale Themen waren dabei neben Integration und Men­ schenrechten vor allem Arbeit, Bil­ dung, Klima, Konsumverhalten und politische Partizipation. Diese Themen wurden seitens der Jugendlichen in Diskussions­ runden mit Politikern aus der Re­ gion erörtert. Regierungsrätin Kie- ber-Beck nahm mit den liechten­ steinischen Jugendlichen am Dis­ kussionsforum «Integration und 
Menschenrechte» teil. «Die Dis­ kussion habe ich als sehr gewinn­ bringend empfunden, schliesslich haben die Jugendlichen intensiv dis­ kutiert und auch nachgefragt. Die­ ser direkte Austausch hat der Poli­ tik aufgezeigt, wo den Jugend­ lichen gewissermassen der Schuh drückt und was sie von den Politi­ kern in diesen Themen erwarten», betonte Regierungsrätin Rita Kie­ ber-Beck im Anschluss an die Dis­ kussionsrunden. Markt der Möglichketten Neben den Diskussionsrunden stand unter anderem ein Markt der Möglichkeiten im Zentrum des Gipfels in Bregenz. An diesem Markt wurden 46 beispielhafte Pro­ jekte vorgestellt, mit denen Jugend­liche 
schon heute die Entwicklung der Bodensee-Region mitbestim­ men. Darüber hinaus fanden Workshops zu verschiedenen The­ men statt und bot sich Raum für künstlerische Darbietungen. Zum Abschluss des Gipfels fand ein grosses Fest mit einem Band-Wett­ bewerb statt. «Wichtig ist, dass es nicht bei rei­ nen Diskussionen bleibt, sondern dass die Anliegen der Jugendlichen tatsächlich in künftige politische Entscheidungen einfliessen und dass die Jugendlichen auch in der Zeit bis zum nächsten Jugendgipfel die Möglichkeit haben, sich in die Gestaltung unserer Region einzu­ bringen», hielt Regierungsrätin Ri­ ta Kieber-Beck zum Abschluss des 2. Jugendgipfels fest. (PD) Für eine breite Wertediskussion Informationsabend der FBP Gamprin zu Initiative und Gegenvorschlag GAMPRIN - Nur mit einem Ja für den Gegenvorschlag werde man künftig noch eine breite Wertedis­ kussion führen können, sagte der FBP-Landtagsabgeordnete Franz Heeb am gestrigen, gut be­ suchten Infoabend in Gamprin. »Martin Bhd i Bei der Abstimmung vom kom­ menden Wochenende geht es laut Franz Heeb vor allem auch um Werthaltungen. Damit diese in Liechtensteins Bevölkerung grund­ legend diskutiert werden können, gelte es dem Gegenvorschlag zur Initiative zu favorisieren. «Ganz wichtig» sei ihm festzuhalten, dass der Gegenvorschlag des Landtages keinesfalls «gegen das Leben» zu verstehen ist. In diesem Sinne sprach sich Heeb für ein doppeltes Ja mit Vorzug des Gegenvorschla­ ges aus. Als der entscheidende Unter­ schied zwischen den beiden Vorla­ gen sieht man den Verankerungsort in der Verfassung. Der Initiativtext sei ein «programmatischer Arti­ kel», erklärte Regierungschef Ot­ mar Hasler. Natürlich bleibe damit ein gewisser Spielraum, dieser sei jedoch viel kleiner als beim Gegen­ vorschlag, der im IV. Hauptstück der Verfassung als Individualrecht verankert würde. Dass nach der Abstimmung eine Diskussion geführt werden soll, dar­ über waren sich gestern Abend alle einig. Entsprechend äusserte sich auch FBP-Geschäftsführer Marcus 
FBP-Obmann Adi Blank bei der Begriissung Im Vereinshaus In Gamprin. Vogt. Für den Diskussionsanstoss durch die Initiative, müsse man den Initianten dankbar sein. Für ihn stellt jedoch besonders die Formu­ lierung «bis zum natürlichen Tod» das Kernproblem der Initiative dar. Dabei gehe es um die Frage, wann ein Tod «würdig» ist und wann nicht. Dazu brauche es, auch mit Blick auf den rasenden Fortschritt der Wissenschaft, eine tiefgehende Auseinandersetzung innerhalb ei­ ner Gesellschaft, auch wenn dazu Jahre nötig seien. Vogt betonte be­ züglich der Debatte über Schwan­ gerschaftsabbruch, dass, wer sich für den Gegenvorschlag ausspre­ che, damit keineswegs eine Fristen­ lösung befürworte. Für ein doppeltes Ja sprach sich auch Parteipräsident Johannes Matt aus. Die beiden Vorlagen verfolg­ten 
das gleiche Grundanliegen, was zu respektieren sei. Deshalb sieht Matt in der Abstimmung einen Ge­ wissensentscheid. Zur RegieningsarMt Es stehen für das Land wichtige Fragenkomplexe an, die «gemein­ sam vorbereitet und dazu auch Lösungen vorgelegt werden müs­ sen», sagte Regierungschef Hasler im Anschluss zur Abstimmungsdis­ kussion. Mit «gemeinsam» betonte er die Regierungskoalition, die sich noch zu bewähren habe. Um für die nachkommenden Genera­ tionen ein gutes Feld bereiten zu können, bedarf es laut Regierungs­ chef Hasler einiger konsquenter Massnahmen. Den Wirtschafts­ standort Liechtenstein gelte es «fit» zu halten. 
Mit dem derzeitigen Staatsbud­ get (rund 850 Millionen Franken) gelte es auszukommen. Um den Staatshaushalt langfristig gesund halten zu können, müssten auch «unangenehme» Aufgaben ange­ gangen werden, betonte Hasler. Er erwähnte die Ausgabenseite des Haushaltes, die einiger Korrekturen bedarf. Die 190 Millionen Franken des Haushaltes, die allein für Sozi­ alleistungen ausgegeben werden, seien Schritt für Schritt zu überprü­ fen und vor allem besser zu koordi­ nieren. Auch der Finanzausgleich zwischen Staat und Gemeinden ist laut Hasler neu zu regeln. Im kom­ menden Jahr zahlt das Land rund 155 Millionen Franken an die Ge­ meinden (ohne Subventionen). Um die anderen Bereiche wie Bildung, Verkehr und auch die von der kom­ menden Abstimmung tangierten Gesellschaftsdiskussion erfolgreich meistern 
zu können, gelte es das seit längeretn angekündigte Regie­ rungsprogramm zu fixieren. Das müsse noch in diesem Jahr gesche­ hen, damit auch genügend Zeit für die Umsetzung bleibe. Scftuihausprojekt Vize-Vorsteher Peter Öhri infor­ mierte gestern über verschiedene Bauprojekte in Gamprin und Ben­ dern. Derzeit in der Wettbewerbs­ phase befindet sich die Schulhaus­ erweiterung. Die geschätzte Bau- summe beläuft sich auf rund 16 Millionen Franken (inklusive Kindergarten), im Mär2 2006 ist Eingabeschluss für die Projekte.
	        

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