Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

SAMSTAG, 19. NOVEMBER 2005 BLATT 
I INTERNATIONAL 44 VOLKS BLATT 
SPLITTER Monaco feiert Inthroitisiening MONACO - Monaco feiert heute Samstag die offizielle Inthronisierung von Fürst Albert II. Die Zeremonien beginnen am Vormittag mit ei­ ner Messe in der Kathedrale, in der Alberts El­ tern, Fürst Rainier und Fürstin Gracia, begra­ ben sind. Als Symbol für die Übergabe der Macht wird Albert eine königliche Standarte mit seinem Emblem erhalten, während Rainiers Standarte vor den Toren des Palastes ein letztes Mal der königlichen Garde präsentiert wird. Am Abend will sich Albert ein Fussballspiel zwischen der monegassischen Nationalmann­ schaft und dem französischen Team Saint- Etienne anschauen, danach ist ein Opernbesuch geplant. Zu den Feiern werden ranghohe Ver­ treter aus Politik und Adel erwartet. (AP) 25 000 Jordanier demonstrieren AMMAN - 25 000 Jordanier aller Schichten und politischen Richtungen haben am Freitag in der Hauptstadt Amman gegen den Terro­ rismus demonstriert. Anlass waren die Selbst­ mordanschläge gegen drei Luxushotels in Amman vom 9. November. Dabei hatten iraki­ sche Attentäter 57 Menschen mit in den Tod ge­ rissen. Schon am Tag nach den Anschlägen hat­ te es im ganzen Land Demonstrationen gegen den Terrorismus gegeben. (sda) WASHINGTON - Angelina Jolie hat zur voll­ ständigen Umsetzung eines neuen US-Gesetzes zur Adoption von Waisen aus Entwicklungslän­ dern aufgerufen Für das von Präsident George W. Bush in der vergangenen Woche unterzeich­ nete Gesetz werden nach Angaben der Rftpril- sentantenkausabgeordneten Barbara Lee noch 340 Millionen Dollar benötigt Jolie, die Bot­ schafterin des Guten Willens für das UN- Flüchtlingshilfswerk UNHCR ist, erklärte; «In­ dem wir das Gesetz vollständig finanzieren, würden wir der Welt sagen, wir glauben, dass das Leben eines Kindes in dem ärmsten Land genauso wertvoll ist wie das Leben von Kin­ dern in den Vereinigten Staaten.» Das US-Ge­ setz soll yor allem Kindern helfen, die ihre El­ tern infolge von Aids verloren haben. (AP) 
Appelle wiederholt Weltinformationsgipfel in Tunis - Kompromiss bei der Internetkontrolle TUNIS - Zum Abschluss des Weltinformationsgipfels In Tunis haben Vertreter von 176 lin­ dern besseren Zupang zu Inter­ net und Telefon für arme Men­ schen gefordert. Die Teilnehmer des Gipfels verabschiedeten am Freitag zwei Erklärungen. Darin rufen sie zur Überbrückung der so genannten digitalen Kluft zwischen Industrie- und Entwick­ lungsländern auf. Zudem be­ schlossen die Teilnehmer die Ein­ richtung eines Fonds zur Förderung von Computerprojekten in Ent­ wicklungsländern. Die Uno möchte bis 2015 jedes Dorf der Welt ans Internet anschliessen. Weiter wurde die USA aufgefor­ dert, Verwaltung und Kontrolle des Internets unter Uno-Führung «multilateralen) zu machen. Anfang nächstes Jahr soll das vereinbarte internationale Forum zur Diskus­ sion der Internetpolitik einberufen werden. Dem Gremium hatten die USA zugestimmt, weil es kein Auf­ sichtsrecht hat und sich nicht in technische Fragen einmischt. Kritik an Tunesien Die Konferenz wurde vom Streit über die Informationsfreiheit im Gastgeberland Tunesien überschat­ tet. Vor dem Gipfel waren ein fran­ zösischer Journalist und ein belgi­ sches Fernsehteam gewaltsam an 
i Tunesiens Präsident Zine El Afaidine Ben All (links) und der Schweizer Bundespräsident Samuel Schmld. Recherchen gehindert worden. Und am Donnerstag verweigerte der tu­ nesische Zoll dem Generalsekretär von «Reporter ohne Grenzen», Ro­ bert Mdnard, die Einreise. Tunesien wurde vor und während des Treffens wegen Gängclung ein­ heimischer Medien kritisiert - nicht zuletzt vom Schweizer Bundesprä­ sidenten Samuel Schmid. «Ich er­achte 
es als selbstverständlich, dass hier in Tunis, in diesen Mauern und auch ausserhalb, jeder in völliger Freiheit diskutieren kann», hatte Schmid am Mittwoch gesagt. Sie­ ben Oppositionelle, die mit einem Hungerstreik auf mangelnde Pres­ sefreiheit und Menschenrechte in Tunesien aufmerksam gemacht hat­ ten, brachen ihre Aktion am Freitag 
ab. Sie hätten ihr Ziel erreicht. «Nie mehr sollten die Vereinten Na­ tionen einen Weltgipfel in einem Land abhalten, das internationale Verpflichtungen zur Einhaltung der Menschenrechte und 
der Pressefrei­ heit nicht einhält», sagte Steve Buckley für die Menschenrechtsor­ ganisationen, die Tunesien beob­ achten. (sda) Iran hat Uran-Bomben-Plan Iran besitzt Atombomben-Pläne - Gespräche abgesagt TEHERAN - Iran ist im Besitz ei­ nes Bauplans für den Kern einer Atombombe. Dies geht aus einem vertraulichen Bericht der Inter­ nationalen Atomenergiebehörde hervor, wie die deutsche Presse­ agentur (dpa) meldet Demnach hat Iran in den 80er-Jah- ren von pakistanischen Mittelsmän­ nern Anleitungen zum Bau von Gas­ zentrifugen erhalten, mit welchen Uran bis zur Atombombenfähigkeit angereichert werden könnte. Ausserdem erhielten iranische Wis­ senschaftler auch Pläne zum Bau von Bestandteilen einer Atombom­ be. Hinter den Geschäften stand vermutlich der Vater der pakistani­ schen Atombombe, Abdul Kader 
Demonstrationen für das Atomprogramm vor der Atomanlage Natans bei Isfahan, 322 Kilometer südlich von Teheran. 
Khan. IAEA-Chef Mohammed el Baradei präsentierte den Bericht, welcher der dpa vorliegt, am Freitag den 35 Mitgliedern des lAEA-Gou- vemeursrats in Wien. Darin wird Teheran erneut zur Zusammenar­ beit mit der IAEA gedrängt. El Baradei bestätigte zudem, dass Iran am Mittwoch in seiner Atom­ anlage Natans bei Isfahan'erneut mit der Umwandlung von Uran be­ gonnen habe. Das produzierte Gas Uran-Hexafluorid stehe jedoch un­ ter der Kontrolle der IAEA. Das Gas ist der Grundstoff für die Anreicherung von Uran. Je nach Anreicherungsgrad kann die­ ses dann für die Energiegewinnung oder den Bau von Atombomben (sda/dpa) verwendet werden. ANZ1LIGL- OUiTil i«i:!;{ «1::11 iMICÜ l" Politik - Wirtschaft - Sport - Kultur Bei uns ist alles im Prejs inbegriffen Jetzt das abonnieren * 3 Monate für CHF 209, Die günstigste Tages­ zeitung Liechtensteins .. Anrufotvund bestellen 237 51 41 Profitieren Sie als VOi.I< - > -Abonnent von Vorzugspreisen 
Weltweit geheim CIA und geheime Antiterrorzentren WASHINGTON - Der US-Gehelm­ dienst CIA hat nach einem Be­ richt der «Washington Post» in mehr als 20 Ländern geheime Antiterrorzentren eingerichtet. Die Zentren hätten nichts mit angeblichen geheimen CIA-Ge­ fängnissen zu tun. In den geheimen Antiterrorzentren arbeiteten die US-Amerikaner Sei­ te 
an Seite mit einheimischen Agenten, um Terroristen aufzuspü­ ren, schrieb die Zeitung am Freitag unter Berufung auf Geheimdienst­ beamte. Die Zentren seien über­ wiegend von der CIA finanziert und unter anderem mit modernster Abhörtechnik und Waffen ausge­ stattet. Sie seien mit den wichtigs­ten 
Computer-Datenbasen der CIA vernetzt. Nach einem früheren Bericht der «Washington Post» sollen in osteu­ ropäischen und anderen Ländern auch geheime CIA-Gefängnisse existieren. Die US-Regierung äus­ sert sich nicht dazu. Die Gefäng­ nisse sollen allein von der CIA unterhalten werden, während die Antiterrorzentren gemeinsame Einrichtungen sind. Die Zentren befänden sich in Asien, dem Nahen Osten und Europa, schrieb die Zei­ tung. Schon im Sommer hatte sie über ein solches Geheimzentrum mit dem Code-Namen «Alliance Base» in Paris berichtet. Dort sol­ len auch deutsche Antiterrorexper- ten arbeiten. 
(sda/dpa) 
+ + + + + Zu guter Letzt... + 44+4 Der kleine, braune Beutel... LOS ANGELES - Der kleine, braune Beutel sah aus wie hun­ derte andere, die Fahrgäste schon in seinem Taxi vergessen hatten. Darum schenkte Haider Sediqi dem Fundstück, das ein Gast nach dem Aussteigen am interna­ tionalen Flughafen von Los An­ geles vergessen hatte, zunächst auch keine Beachtung. Erst nach dem Ende der Schicht bat er ei­ nen Kollegen, doch in dem Beu­ tel nach einem Hinweis auf den Besitzer zu suchen. «Oh Gott», sagte der Kollege, als er den in kleinen Plastiktüt- chen verpackten Inhalt sah: fun­kelnde 
Diamanten im Wert von rund 350 000 Dollar. Sediqi ent­ deckte auch noch eine Telefon­ rechnung und rief die Nummer an. «Haben Sie vielleicht etwas ver­ gessen?», fragte er. Am anderen Ende war Geschäftsmann Eric Austein sprachlos. Sein Flug war noch nicht gestartet, daher verab­ redeten sich die beiden bei der Flughafenpolizei. Die bestätigte Austeins Identität und der erhielt seine Diamanten zurück. Austein versprach dem ehrlichen Finder eine Belohnung. Der 40-jährige Sediqi, Vater von zwei Kindern, erklärte, er habe nie daran gedacht, die Diamanten zu behalten. «Gott ist da oben», sag­ te er. «Er sieht immer zu,» (AP) t
	        

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