Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

VOLKS BLATT DIE WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN FÜR LIECHTENSTEIN SAMSTAG, 19. NOVEMBER 2005 SEITE 13 ZIEL EU Wohin es die Capital- Leben Versicherung zieht und wo sie ihr neues Domizil bezo­ gen hat. IIS 
PRÜFSTAND Warum nun auch Swissmedica von Ro­ che vertiefte Angaben zur Sicherheit von Ta­ miflu fordert. 20 
DIE GRÖSSTE Womit die Swiss Re zum grössten Rückver­ sicherer der Welt wird und wie viel dafür ge­ zahlt werden muss.2 
WTO Worauf die USA bei den könunenden WTO-Verhandlungen dringen und was das für Fbigen hätte. 22 BMTÜNEWS Entwicklungsländer profitieren zunehmend von Auswanderern BERLIN - Entwicklungsländer profitieren immer mehr von ihren Auswanderern: Die Gesamtsumme, die Migranten vom Lohn ihrer Arbeit in die Heimatländer zurücksenden, steigt in diesem Jahr voraussichtlich auf rund 167 Mrd. Dollar. Die Summe habe sich in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt, heisst es in einer am Freitag in Berlin veröffentlichten Weltbank-Studie. Besonders arme Länder sind auf das Geld angewiesen: In Staaten wie Lesotho oder Haiti macht es rund ein Viertel des Brattoinlandprodukts (BIP) aus. Aber auch die ehemals zu Jugoslawien gehörenden Länder Bosnien-Herzegowina, und Serbien und Montenegro hängen zu fast einem Fünftel am Geld ihrer Auswanderer. Bei der Höhe der empfangenen Gelder stehen Indien, China und Mexiko 
weltweit an der Spitze. Nach Indien fliessen demnach in diesem Jahr fast 22 Mrd. Dollar durch Migranten zurück. (sda/afp) ide TncnetMtaasbislang deutlichste Signal für eine bald bevorstehende Erhöhung der. Leitzinsen im Euroraum gegeben. «Nach zweieinhalb Jahren, in denen die Zinsen auf einem historisch aussergewöhnlich niedrigen Niveau gehalten wurden, ist der Rat nach meiner Einschätzung bereit, die Zinsen zu än­ dern und das derzeitige Niveau der EZB-Sät­ ze moderat anzuheben», sagte er am Freitag auf einem Bankenkongress in Frankfurt am Main. Die nächste Zinssitzung des EZB-Ra­ tes ist für den I. Dezember vorgesehen. Dann könnte eine Leitzinserhöhung offiziell be­ schlossen und verkündet werden. Trichet wies auf die gestiegenen .Inflationsrisiken unter an­ derem durch den hohen ölpreis hin. Er beton­ te, Preisstabilität werde zu einem «nachhalti­ gen Wachstum und der Schaffung von Ar­ beitsplätzen» im Euroraum beitragen. (AP) L6T nun auch In Südamerika verankert MONTEVIDEO/VADUZ - Am 10. Novem­ ber feierte die LGT im Beisein von S.D. Prinz Philipp die offizielle Eröffnung der Bankreprä­ sentanz in 
Uruguay. Mit der LGT Latin Ame­ rica sowie den beiden Treuhandunternehmen LGT Consultora y Administradora und LGT Trust & Management Services, seit über 50 Jahren Tbchtetgesellschaften der LGT Schwei­ zerische Treuhandgesellschaft, verstärkt die LGT ihr Engagement im Wachstumsmarkt Südamerika, wo sie ihren Kunden alle Leistun­ gen und Produkte im Rahmen eines umfassen­ den «Wealth Managements» bietet. Die LGT ist nun in Europa, Asien, im Mittleren Osten und in Südamerika verankert. (PD) 
ETH: Wissenschaft muss Spitzenleistung mit Verantwortung verbinden Joseph Dato (rechts) and Plus ZÜRICH - DI« ETH will auch 2030 zur Wettslite gehören. Im 150. Jahr Ihres Bestehens geht es um Visionen zur Stärkung dar Konkurrenzfähigkeit. Am «lim dir Wirtschaft und Politik» stand Ihre Rolls als Innova- tlonsqualls für wirtschaftliches Wachstum dar Schweiz Im MtWpunkt. 
imd HOrtsduftsstaiidort Sdnvalz. Um einen Wissenschaftler zu be­ zahlen, braucht es in der Schweiz 22 Steuerzahler. Grund genug, den Dialog mit der Gesellschaft zu er­ öffnen. Eine Woche lang dachte man an der Eidgenössischen Tech­ nischen Hochschule Zürich öffent­ lich Uber die Zukunft der ETH und den Forschungs- und Bildungsplatz Schweiz nach. Im Jahr 150 nach der Gründung der ETH soll mit ETH-Visionen ein Prozess in Gang kommen. Die Lehre der Zukunft, Sinn und Ziel der Forschung, die Verbindung von Berufs- und Le­ benskonzepten, die Nobelpreisträ­ ger der ETH standen ebenso auf dem Programm wie die Vernetzung der Hochschule national und inter­ national. 
wusstsein verbinden. Indem sie sich mit den ethischen Wissensdi­ mensionen der Wissensgesellschaft auseinander setze und den öffent­ lichen Dialog suche, leiste sie ihren Beitrag uM^iterentwicklung der Schweiz ofiBrsichere ihre weltweite Ausstrahlung und Anerkennung. Für Pius Baschera, CEO der Hil- ti-Gruppe, steht These sieben ganz oben. Diese empfiehlt der ETH Zü­ rich, 
die sozialen, kulturellen und unternehmerischen Kompetenzen , von Studenten und Lehrpersonal zu fördern. Bei der Sozialkompetenz der ETH-Studenten gebe es Nach­ holbedarf, sprich bei Themen wie Teamarbeit, Multikulturalität und Kommunikationsfähigkeit, so Ba­ schera. Als Absolvent der ETH und Titularprofessor hat er aktiv an den Zukunftsthesen mitgearbeitet. Zur­ zeit stehe die ETH auf Platz 27 auf der Liste der besten Universitäten weltweit, Ziel sei aber unter die Top Ten zu kommen, gab er das Stichwort. hol So zia Bmmpetanz Neun Thesen wurden am Don­ nerstag am «Tag der Wirtschaft und Politik» 
an der ETH Zürich in die Waagschale geworfen. Die Ge­ schwindigkeit wissenschaftlicher und technischer Innovationsprozesse werde 
sich weiter erhöhen. Die ETH solle deshalb wissenschaftli­ che Spitzenleistungen mit gesell­ schaftlichem Verantwortungsbe-Wie 
die Welt sich bis 2030 verän­ dern werde, dachte der amerikani­ sche Zukunftsforscher Jerome Clayton Glenn voraus. Die menschliche Intelligenz werde in der globalen Wissensgesellschaft zum Wettbewerbsvorteil, die Nano­ technologie den Lebensstandard er­ höhen, Gentechnologie und künst­ liche Intelligenz neue Lebensfor­ men schaffön, sich aus dem Internet ein globales 
«Gehirn» entwickeln. Intelligente Produkte und techni­ sche aufgerüstete Menschen (Cy- borgs) näherten sich an. Die Menschheit befände sich in einer Übergangssituation vom Infoimatkms-zeitalter 
zum Post-Informations­ zeitalter. Glenn baut zum Umgang damit auf eine gebildete Öffentlichkeit, ethisch geschulte Wissenschaftler und einen Konsens unter For­ schungs- und Entwicklungslän­ dern, der in einer internationalen Organisation zum Risikomanage­ ment mündet. Der Beitrag der Uni­ versitäten Hege in der Verbindung von Bio-, Nano- und Informations­ technologie mit Wissenschafts­ ethik, Medizin, Umweltwissen­ schaften, Religion, Philosophie, insgesamt einer globalen Sicht der Dinge. Nötig sei auch die Kommu­ nikation zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. Bgsns Kultur dss Denkens Für die Schweizer Nationalrätin Barbara Haering zählen in dieser Welt der Zukunft vier der neun Thesen besonders. Sie fasst Verant­ wortung weiter. So solle sich die ETH Zürich zwar einerseits ver­ stärkt um die Reform ihres Inge­ nieurbereichs kümmern. Zudem solle sie aber nachhaltiges Wirt­ schaften als zentrales Zukunftsge­ biet in Forschung und Lehre be­ zeichnen. Auch solle sie die Aus­ wirkungen von Informations- und Kommunikationstechnologien auf Mensch, Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt vermehrt einbeziehen. Und sie solle eine eigene Kultur der geistes- und sozialwissenschaft­ lichen Reflexion naturwissen­ schaftlich-technischer Exzellenz entwickeln. Technische Wissenschaften si­ chern Werkplätze in der Schweiz, lautete These drei am «Ibg der Wirtschaft und Politik» an der 
ETH. Bei der Bildung werde in der Schweiz trotzdem gekürzt und ge­ spart, bedauerte die Schweizer Ständerätin Christiane Langenber­ ger bei einer Podiumsdiskussion. Alexander Zehnder, Präsident des ETH-Rates warnte ausserdem da­ vor, die Universitäten in der Schweiz politisch steuern und ko­ ordinieren zu wollen. Das «ver­ durchschnittliche» und bewirke den Untergang der elitären Hochschu­ len. Stattdessen müsse die interne Leistungsaufsicht verbessert wer­ den, um dann den Wettbewerb un­ ter den Fakultäten der Hochscholen spielen 
zu lassen. Anders sprach der Schweizer Wirischaftsminister Joseph 
Dejss gerade von Koordination. Das Par­ lament in Bem berate Uber eine neue Bildungsverfassung als 
Basis für die künftige Hochschulland­ schaft Schweiz in gemeinsamer Verantwortung von Bund und Kan­ tonen. Durch Organisation, ge­ meinsame Steuerung, eine straffe strategische Planung und neue Fi- nanzierungsregeln wolle man das Hochschulsystem leistungsfähiger machen. Insgesamt wolle der Staat sechs Prozent mehr ausgeben für Bildung, Forschung und Technolo­ gie. Überdurchschnittlich sollen davon die Fachhochschulen und die Berufsbildung profitieren. 
Zwar wolle man den Hochschulenmög- liehst viel Autonomie gewähren. 
so Deiss, doch habe man bei 
den Fachhochschulen bewiesen, 
«da» eine Strukturbereinigimg nur mit einer aktiven Beteiligung des 
Staa­ tes als Schiedsrichter 
Vollzogen werden kann.» 
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