Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

18. November 2005 
BAUREPORTAGE 10 Senkung der Betriebskosten Mit der Erweiterung und Modernisierung der Ab­ wasserreinigungsanlage (ARA) Bendern ist ein Gemeinschaftswerk aller elf Gemeinden Liech­ tensteins entstanden, die sich zukunfts- und kos- tenbewusst für eine Zentralisierung der Abwas­ serreinigung und Klärschlammbehandlung ent­ schieden haben. Modernste Anlagen, Professio­ nalität und ein Qualitätssicherungssystem garan­ tieren für eine optimale ökologische und ökono­ mische Effizienz. Was via die Hauptsammeikanäle der ARA zu­ geführt wird, ist letztlich eine gewaltige Menge Klärschlamm, die da zusammenkommt. Aus über 9 Mio. Kubikmetern Abwasser resultierten beispielsweise im vergangenen Jahr über 27 000 m! Klärschlamm. Dieser konnte früher als Dünger in der Landwirtschaft verwendet werden. Aufgrund geänderter ökologischer und gesetz­ licher Rahmenbedingungen ist dies nicht mehr möglich. Es musste ein neuer Weg gefunden werden, um den Schlamm möglichst umweltge­ recht zu entsorgen. Die ARA verfügt nun über ei­ ne Vorgehensweise, die zukünftig viele Vorteile bringt. Strom- und Wärmeerzeugung In einem Faulturm wird bei einer Tem­ peratur von 37 bis 38 Grad Celsius durch mikrobakterielle Vorgänge ein Grossteil der organischen Substanz abgebaut. Dabei entsteht Biogas, wel­ ches in Gasspeichern zwischengela­ gert und der Verwertung in den Block­ heizkraftwerken (BHKW) zugeführt 
wird. Bei der Verbrennung in den BHKW's können jährlich ca. 1,5 Mio. KWh Strom sowie Wärme für die Schlamm- und Gebäudeheizung er­ zeugt werden. Der Faulungsprozess dauert etwa 20 Tage. Danach wird dem Klärschlamm unter Beimischung von Flockungsmit­teln 
ein Teil des Wassers entzogen, wo­ bei sich das Volumen um das 5 bis 8-Fa- che reduziert. Eine weitere deutliche Reduktion erfolgt in der Trocknungsan­ lage. Für die Wärmeerzeugung des Trocknungsprozesses wird vorwiegend das im Faulungsprozess artfallende Bio­ gas verwendet. 
Vom Abwasser zum Klärschlamm Letztlich bleibt nur noch ein Granulat übrig, das in zwei Silos mit je 50 m' Fassungsvermögen zwischengelagert wird. Verwertet wird dieses Granulat dann in Zementwerken, als Ersatz­ brennstoff für Kohle. Als weiterer posi­ tiver Nebeneffekt resultiert eine mess­bare 
Entlastung der Verkehrswege. Wa­ ren früher bei der landwirtschaftlichen Verwertung des Klärschlamms bis zu 4000 Fasstransporte pro Jahr notwen­ dig, dürften in Zukunft nur noch ca. 70 bis 80 Silolastzüge pro Jahr notwendig sein, um das getrocknete Granulat ab­ zutransportieren. ANZEIGE rittmeyer |>V und ine für: ........ - Energieversorgung ̂ ; 
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