Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

BLATT DIE KULTURNEWS FÜR LIECHTENSTEIN 
ANZi-ior FREITAG, 18. NOVEMBER 2005 SEITE 21 - V» 
KONZERT Welches Programm auf die Besucher des Herbstkonzerts der Harmoniemusik Trie- senberg wartet. £ 6 
TV-ABEIMD Was es heute Freitag auf den diversen Fern­ sehkanälen Spannen­ des und Unterhaltendes zu sehen gibt. 27 
WIEDER-HALL Wo es in Zürich nach einer längeren Umbau- zeit gestern wieder offi­ ziell laut widergehallt hat. 28 
FEIER Wie in Monaco die dreitägige Feier zur Thronbesteigung von Albert 11. begonnen worden ist. 
28 B°inlNEWS Der Glückliche? TRIESEN - Nach Endo Anaconda liest im Literaturhaus ein weiterer hochkaräti­ ger Schweizer Au­ tor: Hansjörg Schcr- tcnleib (Bild) ist am 25. November im Literaturhaus Liech­ tenstein zu Gast mit seinem neuesten liehe». Leichtfüssig 
Roman kommt 
«Der Glück- die Novelle daher, beschwingt und stimmungsvoll wie ei­ nes der Jazz-Stücke von This Studer, Musiker und Held der Geschichte. Im Mittelpunkt steht ein Aufenthalt in Amsterdam, wo Studer über Vergangenheit und Gegenwart reflektiert und nachspürt, wie wohl das Glück beschaf­ fen ist. Schertenlcib vermag es, Gedanken und Stimmungen zu verflechten und zu einem fragilen Stimmungsbild zu komponieren. Gerne durchstreift man mit Studer die Grach­ tenstadt oder seine Kindheit. Und hier wie dort spielt ein Hund eine bedeutende Rolle. Hansjörg Schertenleib, Jahrgang 1957, ver­ brachte einige Zeit in^Vien, London und auch Irland. Er ist Autor zahlreicher Romane («Das Zimmer der Signora», «Der Papierkö­ nig»), Erzähl- und Lyrikbändc, Theaterstücke und Hörspiele. Für seine Arbeiten wurde er mehrfach mit Litcraturpreisen ausgezeichnet. Die Lesung im Literaturhaus Liechtenstein mit Hansjörg Schertenleib findet am 25. No­ vember um 20 Uhr im Dachraum der Spoer- ry-Fabrik in Triesen statt. (PD) Batliner 
will Sammlung aus Salzburger Museum abziehen SALZBURG - Der Liechtensteiner Mäzen und Sammler Herbert Batliner kündigte an, seine private Kunstsammlung aus dem Mu­ seum der Moderne in Salzburg abzuziehen. Wie der ORF gestern berichtete, begründete Herbert Batliner diesen Schritt mit «fehlender Wertschätzung» seiner Sammlung. «Meine Sammlung wird in Salzburg nicht entspre­ chend gewürdigt, es gibt permanente mediale Seitenhiebe», so sieht der Steuerberater, Mä­ zen, Salzburg-Freund und Kunstsammler Herbert Batliner die Lage. In einer Salzburger Zeitung war in einem Bericht über die Lange Nacht der Museen der Ausdruck «Nepp» ver­ wendet worden. Batliner will deshalb seine Bilder aus dem Museum abziehen. Die Sammlung Batliner besteht aus rund 300 Werken der klassischen Moderne. 20 Bilder be­ finden sich permanent in Salzburg und werden ! alle sechs Monate durch andere Bilder ersetzt. Im Museum der Moderne haben sie einen eige­ nen Raum. Er werde versuchen, Herbert Batli­ ner noch umzustimmen, betonte Landeshaupt­ mann-Stellvertreter Wilfried Haslauer (ÖVP) auf Anfrage des ORF Salzburg. Haslauer ver- ; mutet, «dass hier missverständlich berichtet oder gelesen wurde. Es wurde der Ausdruck <Nepp> auch im Zusammenhang mit der ; Sammlung Batliner verwendet und das stört | ihn, weil alles mag richtig sein, aber das ist mit i 
Sicherheit nicht richtig. Die Sammlung ist I hochkarätigst.» Der Zeitungsredakteur habe | wohl «seinem Unmut Ausdruck geben wollen, 1 dass das Haus in wesentlichen Teilen gerade bei der Langen Nacht der Museen nicht offen hatte», ergänzte Haslauer, «ich werde noch ein­ mal versuchen, das Herbert Batliner verständ­ lich zu machen. Ich bemühe mich.» (PD) 
«Die Linie ist eine Ganzheit» Eröffnung der Ausstellung «Fred Sandback» im Kunstmuseum Liechtenstein VADUZ - Das Kunstmuseum zeigt seit Donnerstag mit «Fred Sandback» die erste umfassen­ de Museumsausstellung mit Werken des amerikanischen Künstlers in Europa seit 20 Jah­ ren, kuratiert von Christiane Meyer-Stoll und Amy Baker Sandback. «Fred Sandback» ist die erste grosse Schau, in der der 2003 verstorbene Künstler nicht mehr selbst die Arbeiten vor Ort realisiert. • Arno üifflt r Im Herbst 2000 kam Fred Sand­ back nach Vaduz, um den Aufbau seiner minimalistischen Skulpturen zu leiten, die zur Eröffnung des Kunstmuseums zu sehen waren. Die Idee einer Vaduzer Sandback- Ausstellung bestand schon damals. Der plötzlichc Tod des Künstlers warf die Frage der Machbarkeit dieses Vorhabens auf. In enger Zu­ sammenarbeit mit Sandbacks Wit­ we Amy Baker Sandback hat sich das Museum der Herausforderung gestellt und zeigt seit Donnerstag eine umfassende Schau, die Arbei­ ten aus den Jahren 1967 bis 2003 umfasst, ohne eine Retrospektive zu sein; stattdessen wird Sandbacks Skulpturbegriff ins Zentrum ge­ rückt. Sein Werk, das sich kaum in Schaffensphasen einteilen lässt, sei 
Die Kuratorin Christiana Meyer-Stoll mit Besuchern in der Ausstellung «Fred Sandback» am Donneritagabend. «ein grosses Kontinuum», so Mcy- er-Stoll. Die Schau reiht sich in die Ausstellungsschiene des Hauses, die sich mit Positionen der Abstrak­ tion im 20. Jh. befasst, ein und schliesst die zeitliche Lücke zwi­schen 
Gottfried Honegger und Rita McBride. Grosse Symphonien Den Aufgang zur Ausstellung im oberen Stock quert eine schwarze 
Diagonale; Meyer-Stoll verwende­ te in ihrer Einführung bewusst den Begriff «Auftakt»; Sandback habe «grosse Symphonien in den Raum hineingelegt». Seine schriftlich for­ mulierten, detaillierten Aufbauan­ weisungen bezeichnete sie als «Partituren». Die Skulpturen er­ möglichen das Erfahren des Rau­ mes in einer anderen Qualität und verändern ihn entscheidend mit mi­ nimalen Mitteln. Eine der Skulptu­ ren wird im Laufe der Ausstellung in 16 verschiedenen Ausführungen gezeigt; zum Aspekt des Raums tritt jener der Zeit. Als Ausdrucks­ mittel genügte Sandback bei allen seinen Arbeiten die Linie. Er selbst sagte: «Die Linie ist eine Ganzheit, und sie ist identisch mit einem be­ stimmten Ort zu einer bestimmten Zeit.» Dazu kommt die, meist knal­ lige, 
Farbe als weiteres wesentli­ ches Element. Umfangreicher Katalog Ein 
umfangreicher, als Sand­ back-Standardwerk angelegter, Ka­ talog mit Beiträgen von Yve-Alain Bois, Thomas McEvilley, Thierry Davila und Christiane Meyer-Stoll erscheint Mitte Dezember. Nach dem Ende der Ausstellung am 19. Februar wandert diese, eine Pro­ duktion des Kunstmuseums, wei­ ter: nach Edinburgh, Graz und Bor­ deaux. Keine Qualitätseinbussen trotz Schulden Zuversicht an der Generalversammlung derTaK-Genossenschaft SCHAAN - An der Generalver­ sammlung der TaK-6enossen- schaft am Mittwoch zeigten sich Aufsichtsrat und Intendanz zuversichtlich, den Schulden­ berg des Theaters am Kirch­ platz bis 30. Juni 2008 vollstän­ dig abtragen zu können. Der vor einem Jahr gewählte Aufsichts­ ratsvorsitzende Richard Negele leitete erstmals die Generalver­ sammlung. • Anw Ltffflt r Richard Negele nannte es als seine Aufgabe, «ein möglichst transpa­ rentes Bild des Zustands der Genos­ senschaft zu vermitteln.» Das TaK sei daher einer eingehenden Stär- ken-Schwächen-Analyse unterzo­ gen worden. Es liege dem Vorstand sehr viel daran, die Genossenschaf­ ter zum Wohle und Interesse des TaK einzubinden. Negele bedankte sich beim Aufsichtsrat, den TaK- Mitarbeitern und den Sponsoren für die erfolgreiche Zusammenarbeit und stellte Renate Kraxner vor, die als neue geschäftsführende Leiterin Dietmar Volger nachfolgt. Intendant Georg Rootering ver­ sprach einen Spielplan «gespickt 
Standen den Genossenschaftern Rede und Antwort, von links: die kauf­ männische Leiterin Renate Kraxner, der Aufsichtsratsvorsltzender Ri­ chard Negele und Intendant Georg Rootering. mit Höhepunkten». Seit acht Jahren sei er bemüht, dem Haus eine künstlerische Identität und ein Pro­ fil zu geben, um Zeichen in der Re­ gion zu setzen. Rootering dankte besonders der Unterstützung durch das Land sowie die Gemeinden Schaan und Vaduz. Auch nach dem Umbau werde das künstlerische 
Profil des TaK als Schauspielhaus weiter geschärft. Unterhaltung wer­ de auf hohem Niveau geboten; «der Gefahr, den Quoten zuliebe das Theater in die Belanglosigkeit ab- driften zu lassen» werde er weiter­ hin begegnen. Dem im Gesamt­ spielplan sehr stark vertretenen Be­ reich Kindertheatcr mass er einen 
hohen Stellenwert zu. Die Kunster­ ziehung diene der Hinführung zu Wertigkeiten, das Theater nannte er «eine vermittelnde Kraft». In zwei Jahren schuldenfrei Die Revisionsstelle stellte in ih­ rem Bericht abermals die Über­ schuldung des TaK fest. Da der Aufsichtsrat aufgrund der Subven­ tionszusagen aber überzeugt sei, das Defizit abbauen zu können, werde kein Konkursverfahren ein­ geleitet. Tatsächlich hat sich das negative Eigenkapital gegenüber dem Vorjahr von 608 807 auf 499 608 Franken verringert; das TaK schliesst mit einem Betriebsergeb­ nis von 109 102 Franken ab. Nege­ le und Rootering zeigten sich gleichermassen überzeugt, das TaK werde bis zum 30. Juni 2008 ohne Qualitätseinbussen im Programm schuldenfrei sein. Thomas Büchel tritt als Vertreter der Regierung neu in den Vorstand ein, Karin RUdiger-Quaderer für die Gemeinde Schaan. Monika Hemmer und Helnjuth Jungwirth wurden von der Genossenschaft neu in das Gremium gewählt. Caro­ line Hilti und Eliabeth Walch schei­ den aus dem Vorstand aus.
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.