Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DONNERSTAG, 17. NOVEMBER 2005 
BLATTI 
INTERNATIONAL 36 but?I SPLITTER Bush drängt China zu Demokratie und Freiheit PEKING - Unmittelbar vor einem China- Besuch hat US-Präsident George W. Bush die Volksrepublik gedrängt, ihren Bürgern mehr Freiheiten zu gewähren. Taiwan hob Bush als gelungenes Beispiel für eine chinesische De­ mokratie hervor. «Das moderne Taiwan ist frei und demokratisch und wohlhabend», erklärte der US-Präsident am Mittwoch, dem ersten Tag seiner achttägigen Asienreise, im japani­ schen Kyoto. Das Bemühen der chinesischen Führung in Peking nach einer Stärkung der Wirtschaft müsse von mehr Freiheiten für die Bürger begleitet werden. Wenn die «Tür zur Freiheit» nur einen Spalt weit geöffnet sei, könne. sie nicht mehr geschlossen werden. Das werde die chinesische Führung erkennen. Mit wachsendem Wohlstand würden auch die Forderungen nach politischer Freiheit wach­ sen, erklärte Bush. (sda) Ersatz-Hochzeitskleid von Diana wird versteigert LONDON - Ein Ersatz-Hochzeitskleid von Prinzessin Diana wird im Dezember in London versteigert. Das Kleid sei eine genaue Nach­ fertigung ihres elfenbeinfarbenen Hochzeits­ kleides, und sie habe es am Morgen ihrer Hochzeit mit Prinz Charles vor 24 Jahren an­ probiert. Das sagte ein Sprecher des Auktions­ hauses Cooper Owen am Mittwoch in London. Es werde erwartet, dass das Kleid für mindes­ tens 50 000 Pfund (113 700 Franken) den Be­ sitzer wechselt. Das Original ist Teil einer Di­ ana-Ausstellung in Althorp, wo die 1997 ver­ storbene Prinzessin begraben liegt, (sda/dpa) Jackson in Damentoilette DUBAI - Mit dem Besuch einer Damentoi­ lette in einem Einkaufszentrum hat Popsänger Michael Jackson in den Vereinigten Arabi­ schen Emiraten für Aufsehen gesorgt. Sein Agent erklärte dazu, Jackson habe das arabi­ sche Schild an der Tür nicht verstanden und den Raum wieder verlassen, sobald er seinen Irrtum bemerkt habe. Örtliche Zeitungen be­ richteten indes, der 47-Jährige sei in der Da­ mentoilette beim Auftragen von Make Up be­ obachtet worden. (AP) 
Die geächtete Chemikalie Debatte um Phosphor-Einsatz - Foltervorwürfe gegen Iraks Regierung BAGDAD/WASHINGTON - Die USA und Grossbritannlen haben dm Einsatz von weissem Phos­ phor im Irak bestätigt Sie be­ teuern aber, die - international geächtete - Chemikalie werde nicht gegen Zivilisten eingesetzt Das Gift diene «in erster Linie als Verdunkler, für Rauchvorhänge oder zur Markierung von Zielen», sagte US-Oberstleutnant Barry Ve- nable am Dienstagabend der BBC. Weisser Phosphor sei nützlich, um Aufständische aus Positionen zu vertreiben, die nicht mit normaler Artillerie erreicht würden. In sol­ chen Fällen werde eine Phosphor­ bombe in die Stellung gefeuert. Die «kombinierte Wirkung von Feuer und Rauch - und in manchen Fällen die Angst, die die Explosion auslöst - treibt sie aus den Löchern heraus, sodass man sie mit Sprengbomben töten kann», erklärte Venable. Tödliche Verletzungen Auch London bestätigte am Mitt­ woch den Einsatz von Phosphor - «aber nur zur Raucherzeugung», wie ein Sprecher sagte. Für Menschen ist das Gift, das sich beim Kontakt mit Sauerstoff entzündet, tödlich. Sie er­ leiden Verbrennungen und Schäden an Lunge, Leber, Herz, Nieren und Knochen. Der italienische Fernseh­ sender RAI 24 hatte letzte Woche berichtet, die US-Streitkräfte hätten 
Weisser Phosphor soll Im Irak zum Einsatz gekommen sein, bestätigen die USA und Brossbrttannien. im November 2004 in Falludscha ei­ ne Art Napalm und weissen Phos­ phor gegen Aufständische und Zivi­ listen eingesetzt. Der Sender zeigte Bilder von Opfern, die offenbar typi­ sche Verletzungen von Phosphor­ bomben erlitten hatten. Irakische Menschenrechtler wollen die Vor­ würfe nun vor Ort klären. International geächtet Weisser Phosphor gilt als Che­ miewaffe, die Verwendung gegen 
Zivilisten wurde durch ein interna­ tionales Abkommen geächtet. Die Grünen im Europaparlament er­ klärten, der «absichtliche und ge­ zielte Einsatz von weissem Phos­ phor gegen Menschen» Verstösse gegen das Protokoll der Konven­ tion zum Einsatz konventioneller Waffen. Der Nato-Rat solle sich dafür einsetzen, dass die USA das Proto- « koll unterzeichnen und sicherstel­ len, dass innerhalb der Nato gene­rell 
auf den Einsatz von weissem Phosphor verzichtet werde. Neue Foltervorwürfe Auch die irakische Regierung ist unter internationalen Druck geraten: In Bagdad hatten US-Soldaten am Sonntag ein geheimes Gefängnis des Innenministeriums entdeckt, in dem angeblich Häftlinge - mehrheit­ lich Sunniten - misshandelt wurden. 173 nicht registrierte Gefangene be­ fanden sich in dem Gebäude, (sda) Keine stärkere Internationalisierung USA behalten Kontrolle Uber Intemetadressen-Verwaltung TUNIS - Die USA werden weiter­ hin die Kontrolle über die zentra­ le Adressenverwaltung des Inter­ nets behatten. Dies wurde am Mittwoch auf dem Wetthiforma- tionsglpfeJ In Tunis entschieden. Zudem einigten sich die Verhand­ lungsparteien darauf, ein bislang einmaliges Diskussionsforum ein­ zurichten. Darin sollen unter ande­ rem Wege debattiert werden, wie die armen Länder den Technologie­ vorsprung 
der reichen Staaten auf­ holen können. Auch die Eindämmung von Spam - unerwünschten Werbe-E- Mails - soll ein Thema des Fo­ rums sein. Das Forum werde kei­ ne Konsequenzen für die 
Füh­Uno-Generalsektretär 
Kofi Annan bei seiner Eröffnungsrede in Ikinis. rungsrolle der USA bei der Verga­ be von Internetadressen haben. Die USA hatten die Verhandlun­gen 
blockiert, bis klar war, dass das neue Forum keine echte Auf­ sichtsrolle übernimmt. Der US-Verhandler 
David Gross zeigte sich nun hoch erfreut über den Kompromiss, «denn es wird keine neue internationale Organisation geschaffen». Die EU hatte eine stärkere «Inter­ nationalisierung» der Netzverwal­ tung angestrebt, das geplante Dis­ kussionsforum galt als unzurei­ chend. Eine Stellungnahme der EU zum Kompromiss lag nicht vor. In seiner Eröffnungsrede hatte Uno-Generalsektretär Kofi Annan gesagt, dass derzeit die Verwaltung des weltweiten Netzes durch die US-Stiftung ICANN noch sinnvoll sei. Die Vereinten Nationen seien dabei nicht «die geeignete Institu­ tion für eine derartige Internet-Re­ gierung», räumte er ein. (sda) /()', K' 
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Italienische Reform Erweiterte Kompetenzen für Regionen ROM - Der italienische Senat hat eine weitreichende Verfas­ sungsreform beschlossen. Sie soll den Regierungschef stär­ ken und den Regionen mehr Kompetenzen geben. Nach dem Abgeordnetenhaus stimmten am Mittwochabend auch die Senatoren mit 170 zu 132 Stim­ men für die Reform. Notwendig waren 161 Ja-Stimmen. Damit die Verfassungsreform in Kraft treten kann, müssen jetzt noch die Wähler in einem Referendum zustimmen. Um die Volksabstimmung zu ver­ meiden, wäre eine Zweidrittel- Mehrheit in beiden Kammern des Parlaments notwendig gewesen. Nach dem Gesetzesprojekt soll der 
Regierungschef künftig ohne Zu­ stimmung des Präsidenten Minister nominieren und entlassen können. Zudem soll er die Regierungspolitik «bestimmen» und nicht mehr wie bislang «steuern». Die Zahl der Sit­ ze im Abgeordnetenhaus soll von 630 auf 518 verringert werden; die Kammer soll den Ministerpräsiden­ ten mit einem konstruktiven Miss- trauensvotum absetzen und einen Nachfolger bestimmen können. Der Senat soll föderaler werden, indem er stärker die Kräfteverhältnisse in den Regionen widerspiegelt. In Sa­ chen Föderalismus sollen die Re­ gionen mehr Einfluss in den Berei­ chen Gesundheit und Bildung sowie die Kontrolle über die örtliche Ver­ waltungspolizei erhalten, (sda/afp) 
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UtEt . . ^ ^ Schweizer trinken weniger Alkohol BERN - In der Schweiz ist der Al­ koholkonsum pro Kopf im letzten Jahr gesunken. Der stärkste Rück­ gang wurde bei den Spirituosen registriert. Auch Bier und Wein wurden im letzten Jahr weniger getrunken als 2003. Die Statistik da- Eidg. Alkoholverwaltung weist für 2004 einen Pro-Kopf-Konsum von 40,2 Liter Wein aus (2003: 40,9 Liter). Dies entspricht einem Rückgang von 1,7 %. Der Bier­ konsum sank von 58,1 auf 57,0 Li­ ter (-1,9 %) und der Konsum von Spirituosen mit 40 Prozent Alko­ hol und mehr von 4,0 auf 3,9 Liter (-2,5 %). Der Rückgang bedeutet 
die Fortsetzung eines langjährigen lYends: 1984 wurden pro Kopf noch 49,9 Liter Wein, 68,6 Liter Bier und 53 Liter hochprraentige Spirituosen getrunken. Auf den Gesamtverbrauch umgerechnet entspricht dies einem RUckgang um durchschnittlich knapp ein Fünftel in 21 Jähren.
	        

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