Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

MITTWOCH, 16. NOVEMBER 2005 B?ATT 
ISPORT 
14 Erfölgsweg fortgesetzt LRV-Präsident Samuel Ritter über eine erfolgreiche Radsaison und rosige Zukunft Uten wMlir 
feil Ikif BASKETBALL - Die Los Angeles Lakers kommen auch mit dem zurückgekehrten Meis- teitrainer Phil Jackson nicht richtig in 
THtt Der 14-fache NBA-Champion bezog in Memphis die viertis Saisonniederlage - bei nnr diei; Siegen. Beim 73:85 gegen die Grizz- lies erwischte vor allem die Offense der La­ ken um Superstar Kobe Bryant einen schwar­ zen Hag. Nur 33 Prozent der WUrfe fanden den Weg in den Kort». Einen Weg aus der Kri­ sescheinen dagegen die New Yo«k Knicks ge­ funden zu ha^^ Unter ihrem neuen Coach Lany Brown feierten die Knicks am Montag ihren zweiten Sieg in Folge und bezwangen die Utah lazz zu Hause mit 73:62. Bester Scorcrder Gastgeber war Jamal Crawförd mit 20 Punkten. " k (id) SMM*' - ' ' . *?' Mem phis Grirzlic« - Los An- Uteri 83:73. Utah Jazz - New York Knicks 62:73. Golden W«ri«i-CWc»®o Bull» 100:82. SPORT IN KÜRZE 16-lähriger Weltmeister BILLARD - Der erst 16-jährige Taiwanese Chia Ching Wu hat in Fujairah (VAE) den WM-Titel im Achterball gewonnen. Im Final schlug er den Holländer Nick van den Berg 11:5. Der Zürcher Marco Tschudi scheiterte im Achtelfinal am Finnen Mikka lmmonen. Wu ist auch der jüngste Neunerball-Weltmeis- ter aller Zeiten. (si) 17-Jähriger überrascht bei WM GEWICHTHEBEN - Ein 17-jähriger Kasa­ che hat bei den Gewichtheber-Weltmeister­ schaften in Doha die Weltelite überrascht. II- ja Hin gewann in der Gewichtsklasse bis 85 Kilogramm mit dem Junioren-Weltrekord von 386 (Reissen 170/Stossen 216) Kilo­ gramm die olympische Zweikampfwertung. Er verbesserte den alten Bestwert gleich um zwölf Kilogramm und lag um 3,5 Kilo über der Leistung des Olympiasiegers Georgi Asa- nidze (Georgien) von den Spielen in Athen 2004, Einen weiteren Junioren-Weltrekord stellte Hin im Stossen mit 216 Kilo auf. Der 19-jährige Chinese Lu Yong (385 kg) kam auf Platz zwei vor dem 35 Jahre alten Russen As- lambek Edijew (381 kg). (id) Erneut Probleme SEGELN - Das Volvo Ocean Race macht sei­ nem Ruf als gefährlichstes Hochseesegel- Mannschaftsrennen um die Welt alle Ehre. Nachdem sich bereits am Sonntag die beiden favorisierten Teams «Pirates of the Caribbcan» (USA) und «Movistar» (ESP) nach schweren Schäden zum Anlaufen eines Nothafens ent­ schieden hatten, nahm nun auch die australi­ sche «Sunergy and Fricnda» mit Problemen an der Grosssegelbaum-Aufhängung Kurs auf Madeira. Von sieben gestarteten Yachten haben nur vier die Sturmböen, die mit bis zu zehn Windstärken über die Flotte hinweggefegt 
wa­ ren, unbeschadet überstanden. (id) 
SCHAAN - Die Bilanz über sein erstes Jahr als Präsident des Liechtensteiner Radfahrerver­ bandes (LUV) fällt für Samuel Ritter «ausserordentlich posi­ tiv» aus. Der LRV bildet auf ei­ nes der erfolgreichsten Jahre der Verbandsgeschichte zurück und einer verhelssungsvollen Zukunft entgegen. Und dennoch gibt es auch Wermutstropfen. »Hrttu Ztctitwm r Volksblatt: Herr Ritter, Sie ha­ ben die erste Saison als Präsident des Liechtensteiner Radfahrer­ verbandes hinter sich, wie lautet Ihre Bilanz? Samuel Ritter: Die Bilanz fällt ausserordentlich positiv aus, zumal der LRV insbesondere aufgrund der herausragenden Erfolge an den Kleinstaatenspielen in Andorra so­ wie im MTB- und Nachwuchsbe­ reich, eines der erfolgreichsten Jah­ re der Verbandsgeschichte ver­ zeichnen konnte! Darüber hinaus haben wir auf Verbandsebene ver­ schiedene ambitionierte Projekte entwickelt, die in den kommenden Jahren realisiert werden sollen und sowohl dem Radrennsport als auch dem Breitenradsport wichtige neue Impulse verleihen werden. Schliesslich darf ich mit einem kompetenten und einsatzfreudigen Vorstandsteam zusammenarbeiten, ohne das die Erfüllung dieses Eh­ renamts kaum möglich wäre. Was hat sie Sie in dieser Saison sportlich am meisten über­ rascht? Die grösste Überraschung war der Umstand, dass eigentlich alle Kaderfahrer ihr Potential im richti­ gen Zeitpunkt ausschöpfen konnten und dadurch die in sie gesetzten Er­ wartungen teilweise deutlich über­ troffen haben. Überraschend ist auch, dass dies sowohl den Routi­ niers wie den Nachwuchshoffnun­ gen gelungen ist. Was können wir uns von unseren Radfahrern in der kommenden Saison erwarten? Die Erfolge in dieser Saison so­ wie die offenkundig fruchtbringen­ de Nachwuchsarbeit des LRV las­ sen auf weitere, grosse Erfolge hof­ fen. Wenn die positive Entwicklung der einzelnen Athleten, wie auch des Verbandes anhält, bin ich zu­ versichtlich, dass wir wiederum mit Spitzenleistungen aufwarten kön­ nen. Klar ist jedoch auch, dass man - gerade im Ausdauersport - eine mehrjährige Betrachtung anlegen und allen Athleten, insbesondere auch jenen, die sich bereits auf ho­ hem Niveau befinden, die notwen­ dige Zeit zur Reifung geben muss. LRV wünscht sich Fahrer im Spitzenbereich 
sich der LRV auch Fahrer im abso­ luten Spitzenbereich und fördert je­ ne Athleten, deren erklärtes Ziel dies ist, auch entsprechend. Klar muss jedoch auch sein, dass die Er­ reichung dieses Ziels auch von vie­ len Faktoren abhängt, auf die der LRV keinen Einfluss hat. Das Hauptanliegen des LRV ist es da­ her, seine Fahrer optimal auszubil­ den und damit auf den Einstieg ins Profigcschiift vorzubereiten. Den Sprung ins kalte Wasser müssen sie dann jedoch selbst wagen. Wie realistisch sehen Sie die Chancen, dass wir in absehbarer Zeit wieder Uber einen heimi­ schen Topradfahrer berichten können? Wie gesagt, hängt dies von zahl­ reichen Einzelfaktoren ab und kön­ nen wir uns als Liechtensteinischer Sportverband glücklich schätzen, überhaupt solche Fahrer in unseren Reihen zu haben, die über entspre­ chendes Potenzial und die notwen­ dige Konsequenz zur Erreichung dieses Ziels verfügen. Eine genaue Prognose diesbezüglich ist jedoch in Anbetracht der Vielzahl an not­ wendigen Voraussetzungen nicht möglich. Mit 27 Jahren sind Sie noch ein junger Mann und konnten vor nicht allzu langer Zeit selbst Er­ fahrungen als Radprofi sam­ meln. Was hat sich seit Ihrem Karriereende für die Athleten verändert? Mein Karriereende liegt nun sie­ ben Jahre zurück. In dieser Zeit hat sich natürlich im Radsport einiges getan. Jedoch sind die «Basics», insbesondere im Profiradsport, un­ verändert. Wer dort hin will, muss extrem hart und lang arbeiten und vor allem wissen, was ihn erwartet. Die endgültige Entscheidung für diesen Weg muss jeder Athlet für sich selbst treffen. Wir vom LRV sehen es daher als unsere Aufgabe, unsere Athleten optimal auf eine allfällige Profikarricre vorzuberei­ ten und ihnen den Weg dahin - wo immer möglich - zu ebnen. Ihr Vorgänger, Peter Rutz, enga­ giert sich nach wie vor für den Liechtensteiner Radsport. Er hat zum 
Beispiel die Nachwuchs­ rennserie «Metzgerei-Ospelt- Trophy» ins Leben gerufen und betreute diese auch in diesem Jahr noch. Wie wichtig ist es, dass im eigenen Land solche Ren­ nen stattfinden? Die Nachwuchsarbeit erachte ich in Übereinstimmung mit meinem Vorgänger als Kernaufgabe des LRV. Die MOT bildet dabei ein wichtiges Element dieser Nach­ wuchsarbeit, das Kindern und Ju­ gendlichen eine ideale Einstiegs­ möglichkeit in den Radrennsport in Form eines umfassenden Angebots aus Training, Wett­ kampf und Spass hie tet. Die-Nachwuchsserie 
wird im kommen­ den Jahr in Zusammenarbeit mit den Iniineskater des LEIV fortge­ setzt und dank der Unterstützung des Hauptsponsors noch weiter ausgebaut. Dadurch bieten wir der betreffenden Altersgruppe eines der attraktivsten Sportangebote hierzu­ lande. Weg der umfassenden und konsequenten Nachwuchsförderung unbeirrt fortsetzen Wo müssen die Hebel angesetzt werden, damit noch mehr Kinder und Jugendliche den Zugang zum Radsport finden? Der Radsport als solcher gehört zu den populärsten Breitensportar­ ten, hat aber aus Sicht eines Ver­ bandes gegenüber anderen Volks­ sportarten den Nachteil, dass er vorwiegend Vereins- 
bzw. verbands­ unabhängig ausgeübt wird. Daher müssen wir Kinder und Jugendli­ che in aller Regel nicht mehr für den Radsport, sondern eben für den Radrennsport gewinnen, was am besten mit einem attraktiven Ange­ bot aus Betreuung, Training und Wettkämpfen in Liechtenstein ge­ schieht. Dieses Angebot seitens des LRV und seiner Vereine, das alle Nachwuchskategorien erfasst, wur­ de bzw. wird kontinuierlich ausge­ baut. Wird die Arbeit von Verbänden, die sich speziell der Nachwuchs­ förderung verschrieben haben, in Liechtenstein ausreichend hono­ riert? Seitens unserer Gönner und Sponsoren ja, sonst jedoch nicht! Die Gründe dafür sind vielfältig, haben jedoch hauptsäch­ lich damit /.u tun, dass in dic- s e in 
Bereich extrem viel Aufwand erfor­ derlich ist, der kaum sichtbar bzw. messbar gemacht werden kann und dessen Ertrag sich in der Regel erst viel später zeigt. Dennoch setzen wir unseren Weg der umfassenden und konsequenten Nachwuchsför­ derung unbeirrt fort und hoffen auf angemessene Unterstützung, insbe­ sondere auch durch die dafür zu­ ständigen staatlichen Einrichtun­ gen. Sie sind zwar bereits Ihr Leben lang mit dem Radsport in Liech­ tenstein verbunden, aber haben Sie bei Ihrem Amtsantritt ge- wusst, was auf Sie zukommt? Was in sportlicher Hinsicht auf mich zukommt, war mir als ehema­ liger Radsportlcr sicherlich klar. Die vielfältigen sonstigen Aspekte und Aufwände dieser Tätigkeit kann man allerdings im Vorfeld kaum abschätzen, man muss sie er­ leben. Mit welchen Problemen hatten Sie gerade zu Beginn Ihrer Präsi­ dentschaft zu kämpfen und gibt es Dinge, die Sie im kommenden Jahr ändern möchten? Das Grundanlicgen - ich würde nicht von «Problem» sprechen - ist und bleibt die Gewährleistung der finanziellen Realisierbarkeit der vielen guten Pläne des LRV durch Beschaffung der notwendi­ gen Mittel. Daneben gibt es im Ta­ gesgeschäft - wie überall - kleine­ re und grössere Herausforderun­ gen, die jedoch stets im Sinne des Radsports gemeistert werden konn­ ten. Optimierungen werden selbst­ verständlich laufend vorgenom­ men, grundlegende Kursänderun­ gen jedoch haben sich nicht als not­ wendig erwiesen, zumal sich bestä­ tigt, was ich bereits bei meinem Amtsantritt gesagt habe: ich über­ nehme einen gut geführten und erfolgreichen Verband und führe ihn in diesem Sinne weiter! Der LRV ist für seine gute Nach­ wuchsarbeit bekannt. Genügt es dem Verband, dass im Junioren­ bereich immer wieder beachtli­ che Resultate eingefahren wer­ den oder wünschen Sie sich, dass wir in Liechtenstein wieder ein­ mal einen «richtigen» Profi ha­ ben? Dazu ist zunächst zu bemerken, dass gerade im Radsport der Grundsatz gilt: Ohne gute Nach­ wuchsarbeit, keine (guten) Pro­ fis. Selbstverständlich wünscht 
LRV-Prgsident Samuel Ritter (Bild) hat dl« erfolralche Arbeit seines Vorgüngers Peter Rutz fortgesetzt.
	        

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