Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

MONTAG, 14. NOVEMBER 200S BLATT 
UNLAND 
3 VORTRAG Ein Streifzug durch die Gesellschaftsrechts-Geschichte BENDERN - Am Dienstag, den 15. Novem­ ber um 18 Uhr findet am Liechtenstein-Insti­ tut in Bendern im Rahmen der Vorlesungsrei­ he «Rezeption im liechtensteinischen Privat­ recht» ein Vortrag von Mag. Ronan Marxer zur Geschichte des liechtensteinischen Ge- j 
sellschaftsrechts statt. j Der Streifzug beginnt im frühen 19. Jahr­ hundert und zwar mit der Rezeption des österreichischen Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuchs (ABGB) 1812. Das AbGB ent­ hielt zwar bereits Bestimmungen zur einfa­ chen Gesellschaft, Handelsgesellschaften können in Liechtenstein aber erst seit 1865, seit der Einführung des Allgemeinen Deut­ schen Handelsgesetzbuchs, gegründet wer- | den. Während es durch die Ansiedelung von Textilunternehmen schon sehr bald zur Er­ richtung von Personenhandelsgesellschaften ! kam, dauerte es bis 1905, bis die erste AG, die «Gebrüder Rosenthal Aktiengesellschaft für Textilindustrie - Zweigniederlassung im | Mühleholz», ins Handelsregister eingetragen wurde. Nach dem Zusammenbruch Österreichs 1918 sollte im Gefolge des Zollvertrags mit ; der Schweiz auch die Privatrechtsordnung an i das Schweizer Recht angeglichen werden. I Von dem geplanten «Lfechtensteinischen Zi- | vilgesetzbuch» wurden aber nur zwei Teile | ausgearbeitet, das Sachenrecht und das Perso- j 
nen- und Gesellschaftsrecht (PGR). Das von dem Juristen und Politiker Wilhelm Beck ge­ meinsam mit Emil Beck, dem liechtensteini­ schen Gesandten in Bern, geschaffene PGR ist ein Musterbeispiel für die umfassende Re- : zeption ausländischen Rechts. Das liechten- i steinische Gesellschaftsrecht offeriert ein Potpourri von Rechtsinstituten, welche teils nach Schweizer Vorbild, teils nach dem Muster anderer Rechtsordnungen (England, , USA, Deutschland, Österreich, Frankreich) ; ausgestaltet worden sind. Besondere Erwäh- j nung verdient, dass Liechtenstein den angel-  s sächsischen Trust kodifiziert hat. Am Beispiel j des liechtensteinischen Gesellschaftsrcchts ; lässt sich anschaulich darlegen, wie die spezi­ fischen Probleme eines Kleinstaats durch eine wohlüberlegte Rezeption ausländischer Rechtsnormen wettgemacht werden können. Die Vorlesungsreihe wird am Dienstag, den 22. November, mit einem Vortrag von Prof. ! Dr. Anton K. Schnyder zum liechtensteini- : sehen Versicherungsrecht fortgesetzt. Eintritt: Pro Einzel Vortrag 
CHF 15.- (Studierende die Hälfte). Um Anmeldung unter Tel. 373 30 22 oder  admin@liechtenstein.institut.li wird ge­ beten. (PD) Mit Kopf und Herz für das regionale Holz GOSSAU ? Einerseits Leute, die besondere originell und innovativ mit Holz umgehen, auszeichnen, andererseits ein neues Bewusst- sein für Holz schaffen: Dies will der «Holz- chopf». Am Samstag ist in Gossau der erste. St Gallcr «Hobschopf» ausgezeichnet wor­ den. Gleichzeitig wurden vier'Anerkennungs- preise vergeben. Dar erste St. Galler Holz- chopf kommtaus LUghtenttein und beisst Manfred fW(Bild). In Kobelwies bei Altstet­ ten führt er die Finna Oekotech. Wohnhaft ist er in Eschen. «Für die Jury waren die Innova­ tion und der Vorbild-Charakter des von Man­ fred Frei mitentwickeltenunderfolgreich um­ gesetzten Ökotech-Modells ausschlagge­ bend)», wurde anlässlich der Preisverleihung ausgeführt. Die ökotech stellt Holzelemente her. Montiert werden sie von ZimmereieTi. Drei grössere Holzbaufirmen der Region sind eingebunden. (PD) 
Dem Holz gehört die Zukunft Verleihung des «Holz-Oskars 2005» durch den Verein Holzkreislauf VADUZ - Der Holz-Oskar wird für die Schaffung von innovati­ ven und originellen Holzbauten In Liechtenstein vergeben. Die Überreichung der Skulptur an den Wettbewerbsgewinner am Samstag galt als Auszeichnung und Ansporn für die Realisie­ rung eines besonderen Holz­ bauobjektes. «Eva Bau m Der Verein Holzkreislauf besteht aus Wald- und Holzfachleuten, die Holz als Baustoff und Energieträ­ ger in das Bewusstsein der Öffent­ lichkeit bringen wollen. Schützen durch Nutzen ist das Ziel und stellt sicher, dass unsere Wälder langfris­ tig ihre Schutz- und Erholungs­ funktion erfüllen können. Umrahmt wurde die schlichte Feier durch das ausgezeichnete Klarinetten-Ensemble der Liech­ tensteinischen Musikschule «Die Prügelbeisser». Dieser zum zwei­ ten Mal durchgeführte Wettbewerb hat das Ziel, Holz als Baustoff und Energieträger der Bevölkerung nä­ her zu bringen, sagte Präsident Gerhard Konrad bei seiner Begrüs- sung. Dem neuzeitlichen Holzbau sind heute keine Grenzen gesetzt und Holz gilt in der modernen Ar­ chitektur und Technologie als das Multitalent unter den Baustoffen. Bauen und heizen mit Liechtensteiner Holz Wieso soll unser Holz, der einzi­ ge im Land produzierte Rohstoff, durch halb Europa transportiert und irgendwo im Ausland zum Endpro­ dukt veredelt werden, wenn die ge­ samte Verarbeitungskettc zu 1(X) % auch in Liechtenstein erfolgen kann? Dass von diesem Vorhaben nicht nur das heimische Gewerbe und die Bevölkerung profitieren, sondern auch die Umwelt zu den Kreisel in Rekordzeit fertig gestellt Arbeiten beim Schwibboga in Bendern abgeschlossen Am Sonntagmorgen kannte der Schwibbogakreisel In Bändern nach einer Bauzeit von nur gerade acht Monaten dem Verkehr übergehen werden. 
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* " «Holz-Oskar»-Verleihung in Vaduz: von links Präsident Gerhard Konrad, Reglerungsrat Hugo Quaderor, Thomas Rutz (LLB), Gewinner Klaus Hasanbach, Marcus Freund, Gewinnerin Verena Hasanbach, Theodor StäuMi (LLB) und Cemillo Fahr. Gewinnern zählt, machten die Aus­ führungen des Referenten Norman Nigsch bei der Preisverleihung deutlich. Vergabe durch Regierungsrat Hugo Quaderer Eingereicht wurden 24 ausge­ zeichnete Arbeiten, die von einer 6- köpfigen neutralen Juri, bestehend aus Experten aus Liechtenstein und dem benachbarten Ausland, beur­ teilt wurden. Preisträger des «Holz- Oskars 2(X)5» wurde das «Haus Blanka Bongert» in Triesen. Bau­ herrschaft des 2004 gebauten Ein­ bau-Holzhauses sind Klaus und Verena Hasenbach aus Triesen. «Der gewählte konzeptionelle An­ satz schafft attraktives Wohnen und scheint eine der richtigen Antwor­ ten zum Bauen in gewachsenen Siedlungen bzw. Sicdlungsstruktu- ren geben zu können», so die Be­ gründung der Jury. Das Haus im 
Referent Norman Nigsch vom Amt für Wald, Natur und Landschaft ver­ wies auf die vorteile dar Nutzung von heimischein Höh 
in Liechtenstein. Haus besass bereits ein Dach und die Fassaden. Sauber ausgeräumt, wurden die Lasten des bestehenden Scheunendaches 
Uber die vorhan­ denen Fassaden abgeführt und die 
neue Struktur hineingebaut. Pla­ nung: «Effeff Architekten AG» in Mauren, Holzbau: Frommelt Zim­ merei und Ing. Holzbau AG/Xylo AG, Schaan. BINDERN - Gestern Sonntag konnte um 7 Uhr der Schwibbo­ gakreisel in Bendera nach einer Bauzelt von nur gerade acht Monaten dem Verkehr überge­ ben werden. Möglich war dies vor allem durch die grosszügigen Platzverhältnissc vor Ort und durch eine gute Koor­ dination aller Beteiligten Unterneh­ mungen. Gerade diese Koordina­ tion war sehr aufwendig. So muss- ten sämtliche Termine und Bau­ etappen möglichst immer unter vol­ lem Verkehr und in enger Zu­ sammenarbeit mit den schweizer Behörden, insbesondere dem Auto­ bahnwerkhof Mels und der Kan­tonspolizei 
St. Gallen koordiniert werden. Um die von allen Beteilig­ ten erbrachte Leistung zu verdeut­ lichen, hier ein paar Fakten: Es wurden in dieser Zeit I2 000 nr Belag aufgebrochen, 1300 Meter Kanalisationsrohre und 5200 Meter Kabel schutzrohre verlegt, 1800 Meter Randsteine versetzt, 10 500 Tonnen Schotter eingebracht und 3600 Tonnen Belag eingebaut. Mit der Inbetriebnahme des Krei­ sels Schwibboga in Bendem kann ein wesentlicher Unfallschwer­ punkt im Liechtensteiner Unterland entschärft und der Verkehr zu den Spitzenstunden merklich verflüs­ sigt werden. Zudem kann die Ver­kehrssicherheit, 
nicht nur für den motorisierten Verkehr, sondern vor allem auch für den Fussgänger- und Freizeitverkehr im Bereich Ben­ dem Post - Rheindamm durch den Bau von beidseitigen Fuss-Rad- wegen und Mittelinseln im Bereich der Strassenquerungen erhöht wer­ den. Die voraussichtlichen Gesamt­ aufwendungen des Landes betra­ gen in den Jahren 2005 und 2006 voraussichtlich etwa 2,65 Mio CHF, womit der genehmigte Bau­ kredit eingehalten werden kann. In den kommenden Wochen und Monaten werden ausserhalb des Strassenbereichs noch Fertigstel­lungsarbeiten, 
wie Anpassungen, Signalisationsmassnahmen, Be- pflanzungsarbeiten und die Gestal­ tung des Kreiselzentrums ausge­ führt. Diese Arbeiten können ohne wesentliche Störung des Verkehrs­ ablaufs durchgeführt werden, mit kleineren Behinderungen muss je­ doch kurzzeitig gerechnet werden. Das Tiefbauamt, Abteilung Stras- senbau, möchte sich an dieser Stel­ le bei allen Beteiligten Ingenieur­ büros, Unternehmungen für ihren Einsatz und bei den Anwohner und Verkehrsteilnehmern für ihr Ver­ ständnis und ihre Geduld für die notwendigen Arbeiten recht herz­ lich bedanken. (PD)
	        

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