Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

SAMSTAG. 12. NOVEMBER 2005 VOLKS | WIRTSCHAFT 
22 DEUTSCHLAND Inflation schwächt sich im Oktober ab BERLIN - Trotz kräftig gestiegener Gasprei­ se hat sich die Inflation in Deutschland im Oktober etwas abgeschwächt. Die Jahresteue­ rung sank von einem Vierjahreshoch im September um 0,2 Punkte auf 2,3 Prozent. Ohne Heizöl und Kraftstoffe hätte die Teue­ rung im Vergleich zum Vorjahresmonat nur bei 1,8 Prozent gelegen, wie das Statistische Bundesamt am Freitag auf Basis endgültiger Berechnungen mitteilte. Heizöl kostete 23 Prozent mehr als vor einem Jahr, Benzin und Diesel 
verteuerten sich um fast 12 Prozent. Gas kostete gut 15 Prozent mehr als vor ei­ nem Jahr. Allein von September auf Oktober wurde ein Preissprung um gut 5 Prozent re­ gistriert. (sda) Allianz trotzt Wirbelstürmen und Überschwemmungen MÜNCHEN - Der grösste deutsche Versi­ cherungskonzern Allianz hat seinen Gewinn : trotz Wirbelstürmen und Überschwemmun­ gen gesteigert. Unter dem Strich verdienten j die Münchner im dritten Quartal 794 Millio- j nen Euro gegenüber 468 Millionen im Vor­ jahresquartal. Dieser Anstieg um knapp 70 , Prozent enttäuschte aber die Analysten, die j mit rund 820 Millionen Euro Reingewinn ge- j rechnet hatten. Die Serie von tropischen Wir- j beistürmen und das Hochwasser in den Alpen ! rissen ein Loch von 753 Millionen Euro in die j Bilanz, wie der Konzern am Freitag mitteilte. Allianz-Vorstand Helmut Perlet zeigte sich ' dennoch zuversichtlich, die Ziele für 2005 noch übertreffen zu können. In den ersten neun Monaten verdiente der Konzern 3,5 Mrd. Euro, das waren 25,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Insbesondere in der Sachversicherung fiel das Quartalsergebnis , mit 408 Millionen Euro erheblich geringer aus als von Experten erwartet. Auch die Banksparte mit der Dresdner Bank schnitt mit einem nahezu unveränderten Gewinn von 123 Millionen Euro schwächer ab als von Bran­ chenexperten vermutet. Analysten waren im Schnitt von einem Spartengewinn von 206 Millionen Euro ausgegangen. (sda) Lufthansa hat Interesse an Eurowings-Übernahme FRANKFURT - Lufthansa ist offenbar ent­ gegen eigener Aussagen doch an einer voll­ ständigen Übernahme des Regionalfliegers Eurowings interessiert. Die EU-Kommission in Brüssel habe eine entsprechende Mittei­ lung der Kranich-Airline erhalten, teilte die Behörde am Freitag mit. Erst am Donnerstag hatte 
Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhubcr gesagt, die Airline sei derzeit nicht «akut» an einer Komplettübernahme interessiert. Dies könnte auch kartellrechtliche Probleme brin­ gen. Weder Lufthansa noch Eurowings woll­ ten sich am Freitag 
dazu äussern. Die Luft­ hansa hält schon 49 Prozent an Eurowings und ist damit indirekt am Billigflieger Ger- manwings beteiligt. (sda) VW hat neuen Personalchef WOLFSBURG - Volkswagen hat einen Nachfolger für Personalchef Peter Hartz ge­ funden. Zum neuen Arbeitsdirektor wurde der Audi-Personalchef Horst Neumann ernannt. Neumann wird das Amt vom 1. Dezember an zunächst für fünf Jahre übernehmen, wie es am Freitag in einer Mitteilung von Europas grösstem Autobauer hiess. Derzeit ist er Ge­ schäftsleitungsmitglied bei der VW-Tochter Audi, verantwortlich für Personal- und Sozi­ alwesen. Die bei Volkswagen besonders star­ ke Gewerkschaft IG Metall hatte bei der Be­ rufung des Arbeitsdirektors ein starkes Mit­ spracherecht. Hartz war im Juli im Zuge der VW-Affäre um Schmiergelder und Sexpartys zurückgetreten. Nach diesem Rücktritt hatte VW-Konzernchef Bernd Pischetsrieder die Aufgaben des Personaldirektors kommissa­ risch übernommen. Gegen Hartz ermittelt seit Anfang September die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Untreue. Ihm wird vorgeworfen, von Unregelmässigkeiten bei der Abrechnung nicht gerechtfertigter Spesen und der Finanzierung von Lustreisen gewusst und sie sogar gebilligt oder unterstützt zu ha­ ben. (sda) 
Nach Traumhochzeit Scheidung DaimlerChrysler gibt Mitsubishi den Laufpass - Trotzdem Kooperationen geplant STUTTGART - Ms Traumhoctizalt wurde der ElnsUeg von Daimler­ Chrysler bei dem japanischen Autobauer Mitsubishi Motors seinerzeit gefeiert - nach fünf Jahren endet nun die Ehe. Der deutsch-amerikanische Auto­ bauer verkauft seine verbliebenen Anteile in Höhe von 12,4 Prozent, wie das Unternehmen am Freitag in Stuttgart mitteilte. Der endgültige Rückzug von dem krisengeschüt­ telten japanischen Autobauer spült 500 Millionen Euro in die Kasse des Konzerns. Der kann das Geld gut gebrauchen, weil der einstige Geldbringer Mercedes Benz derzeit etwas schwächelt. Mit dem Einstieg von Daimler­ Chrysler bei Mitsubishi im Früh­ jahr 2000 wollte Vorstandschef Jür­ gen Schrempp die Tür zum wichti­ gen 
Zukunftsmarkt Asien öffnen. • Schrempp sah durch das Invest­ ment von rund zwei Milliarden Eu­ ro das Unternehmen auf dem Weg zur Welt AG, zum weltumspannen­ den Autokonzern, einen Schritt nä­ her kommen. Der Vorstandschef hatte damals erklärt, der Konzern müsse in Zukunft rund 25 Prozent seines Umsatzes auf dem wichtigen asiatischen Markt erzielen. Doch die Zusammenarbeit lief von Anfang an nicht reibungslos. Mitsubishi entwickelte sich im Laufe der Jahre zum Sanierungs- fall. Mitsubishis Image war rampo­ niert, weil die Japaner jahrelang Qualitätsmängel vertuschten und die Behörden täuschten. Es wurde zu wenig investiert und vor allem kaum Geld in neue Modelle ge­ steckt. Daimler schickte Rolf Eckrodt als Sanierer. Doch der erkannte bald, dass in Japan nicht alles Gold 
Aus dem Traum ist «In «Alptraum» geworden: DaimlerChrysler trennt sich von Mitsubishi Motors. war, was glänzte. Über einen länge­ ren Zeitraum versuchte der Stutt­ garter Konzern, seinen japanischen Partner damals auf Kurs zu brin­ gen. Die in der Öffentlichkeit be­ kannteste Zusammenarbeit war und ist die Kooperation bei Smart. Auf der gemeinsamen Plattform für ei­ nen Kleinwagen basiert der Smart For Four. Der frühere Smart-Chef und heu­ tige Boss der Nutzfahrzeugsparte, Andreas Rentschier, unternahm dann im Frühjahr 2004 den letzten Versuch, einen Sanierungsplan für Mitsubishi zu erarbeiten. Daraus wurde nichts. DaimlerChrysler drehte dem Autobauer im April 2004 dann endgültig den Geldhahn zu. Nach einer turbulenten Sitzung 
von Vorstand und Aufsichtsrat fiel die Entscheidung, eine geplante Kapitalerhöhung nicht mitzuma­ chen. DaimlerChrysler ist in Japan mit seiner Nutzfahrzeugtochtcr Fu- so 
gut aufgestellt. Das Nutzfahr­ zeuggeschäft war von Mitsubishi ausgegliedert worden. Die Stuttgar­ ter halten nun 85 Prozent an Fuso. Auch bei den Nutzfahrzeugen von Fuso gab es jahrelang vertuschte Qualitätsmängel. Mitsubishi muss- te Daimler im Gegenzug dafür ei­ nen' Ausgleich zahlen. Projekte gehen weiter Und wie das mit in die Brüche gegangenen Ehen so ist: Völlig aus dem Weg können sich die einstigen Partner auch nach der Scheidung LAFV-GASTBEITRAG Greenspans Nachfolger Gastbeitrag von Maurice Edelmann, MSInvest AGmvK Alan Greenspan geht nach 18 Jahren als Chef der US-Noten­ bank zum Jahresende. Jetzt hat US-Präsident George IN. Bush seinen Wirtschaftsberater Ber nard Bernanke als Nachfolger designiert. Bie ersten Reaktio­ nen zeigen, dass Bush mit dem 51-jährigen Bernanke eine gute Wahl getroffen hat. Wenn Alan Greenspan wollte, konnte er sich überraschend ein­ fach und verständlich ausdrücken. So, als er im Januar 2000 von Bill Clinton in seinem Amt bestätigt wurde. «Niemand würde Ihnen ei­ nen Vorwurf machen, wenn Sie nach allem, was Sie geleistet ha­ ben, ausscheiden möchten», sagte Clinton mit leiser Ironie, wohl wis­ send, wie gern Greenspan, damals 73, weitermachen wollte. Nun hört er doch auf, und als sein designierter Nachfolger vorgestellt wurde, lag bei allen Komplimenten und Verbeugungen vor 
der Legende Greenspan ebenfalls ein Hauch von leiser Ironie in der Luft. Ben Bernankes Reden würden wegen ihrer Einsicht und klaren, einfachen Sprache von vielen be­ wundert, sagte George Bush, mit listigem Lächeln, wohl wissend, dass die Legende wegen ihrer oft obskuren Sprache auch den Bei­ namen Orakel trägt. Wie hat doch die Welt im De­ zember 1996 darüber gerätselt, was Greenspan 
mit der «irrationalen Überschwänglichkeit» gemeint ha­be, 
die er an den Aktienbörsen fest­ gestellt hatte. Und wie oft be­ schreibt er die Wirtschaft mit Wor­ ten, die bewusst Spielraum für die unterschiedlichsten Interpretatio­ nen lassen. «Konstruktive Vieldeu­ tigkeit» nennt er das. Das soll sich jetzt ändern. Mehr Transparenz und Kommunikation mit der Öffentlichkeit und den Märkten habe Bernanke während seiner Zeit als Mitglied des Noten­ bank-Direktoriums von der Fed ge­ fordert, sagte Bush, und sein Kan­ didat ging noch einen Schritt wei­ ter. Seine erste Priorität soll es zwar sein, die Kontinuität mit der Politik und Strategie des Fed unter Green­ span zu wahren. Kontinuität, das heisst kein Nachlassen im Kampf gegen die Inflation, aber Weiterentwicklung der Gcldpolitik könnte bedeuten, dass die Notenbank unter ihrem neuen Vorsitzenden konkrete Infla­ tionsziele verkündet und ihre Poli­ tik daran messen lässt. Anders als die Notenbank gibt sich Bernanke weniger besorgt im Hinblick auf einen möglichen An­ stieg der Inflation. Sollte der Preis­ auftrieb jedoch spürbar über die ge­ stiegenen Energiekosten hinausge­ hen, müsste die Zentralbank an der Zinsschraube drehen, um das Infla- lionsgespenst zu bannen. Höhere Zinsen bremsen das Wirtschafts­ wachstum und dämpfen die Aktien­ kurse. Von dieser bitteren Medizin möchte George Bush in den letzten 
nicht gehen. So will denn auch DaimlerChrysler bestehende Pro­ jekte mit den Japanern fortfuhren. Die laufenden Kooperation würden durch den Anteilsverkauf nicht 
be- einflusst und liefen vertragsgemäss weiter, 
betonten die Stuttgarter. Beispiele hierfür seien die gemein­ same Entwicklung und Fertigung von Motoren, die gemeinsame Ver­ wendung von Fahrzeugarchitektu­ ren sowie die gemeinschaftliche Fertigung von Personenwagen und Pick-up-Trucks in Europa, Nord­ amerika, China und Südafrika. «Darüber hinaus beabsichtigen Da­ imlerChrysler und MMC laufende Projekte zu erneuern und auszu­ weiten, die für beide Partner vor­ teilhaft sind.» Auch von einer anderen Liaison in Fernost hatte sich Daimler­ Chrysler nach kurzer Dauer getrennt: . Hyundai. Alle Anteile an dem süd­ koreanischen Autobauer wurden inzwischen verscherbelt. Doch alle drei arbeiten trotzdem weiter zu­ sammen: Erst am 3. Oktober eröff­ neten DaimlerChrysler, Hyundai und Mitsubishi eine gemeinsame Motorenfabrik in den USA. (AP) , AN/.liltil PanAlpina Sicav Alpina V Preise vom 11. November 2005 Kategorie A (thesaurierend) Ausgabepreis: € 61.90 Rücknahmepreis: € 60.67 Kategorie B (ausschüttend) Ausgabepreis: € 61.10 Rücknahmepreis: € 58.74 Zahlstelle in 
Liechtenstein: Swissfirsl Bank (Liechtenstein) AG Austrasse 61. Postfach, FL-9490 Vaduz BANK VP Bank Fondssparkonto drei Jahren seiner Amtszeit mög­ lichst wenig schlucken müssen. Offenbar setzt er darauf, dass Bernanke das auch so sieht, sonst hätte er ihn wohl kaum für das Amt des Notenbankchefs nominiert. Akademische Qualifikationen hat der 51-jährige in Georgia geborene und in South Carolina aufgewach­ sene Ben Bernanke für diesen Pos­ ten in eindrucksvoller Fülle. Ba­ chelor an der Universität Harvard, am Massachusetts Institute of Technology promoviert, Lehrtätig­ keit an den Elitehochschulen Stan­ ford und Princeton. Als er im Juni dieses Jahres nach dreijähriger Tätigkeit im Gouver­ neursrat der Notenbank von Bush zu seinem obersten Wirtschaftsbe­ rater ernannt wurde, war damit die entscheidende Weichenstellung für die Nachfolge Greenspans vollzo­ gen. Auch Greenspan war Vorsit­ zender des Stabs der Wirtschaftsbe­ rater im Weissen Haus, unter Präsi­ dent Gerald Ford. Vor der Bestäti­ gung durch den Kongress stehen noch die Anhörungen. Doch die ersten Reaktionen zei­ gen, dass Bush mit Bernanke eine gute Wahl getroffen hat. Verfasser: Maurice Edelmann, Mit­ glied des Verwaltungsrates, MSIn­ vest AGmvK. Die alleinige inhaltliche Verant­ wortung für diesen Beitrag liegt beim Verfasser. 
Schweizar Franken 1.5 % Euro 2 7» US Dollar 1.5 % Japanische Yen 0.75% k Auswahl verzinster Konti ' Sparkonto CHF Jugendsparkonto CHF Alterssparkonto CHF Euro-Konto EUR 
0.50 % 1.0 % 0.75 % 0.50 % Fesigeldanlagen In CHF ' Mindestbetrag CHF 100 000.- Laufzeit 3 Monate Lautzeit 6 Monate Laufzelt 12 Monate t  Kassenobllgatlonen 
0.125% 0.250 % 0.500 % 'Mindeststückelung CHF 1000 - 2 Jahre 3 Jahre 4 Jahre 5 Jahre 6 Jahre 
1.3125% 1.5000% 1.6250 % 1.7500% 1.8125% 
7 Jahre 8 Jahre 9 Jahre 10 Jahre 
1.8750% 1.9375% 2.0000% 2.0625 % VP Bank-Titel r11.11.2005 (17:30 h) VP Bank-Inhaber VP Bank-Namen k  Edelmetallpreise 
CHF 208.00 CHF 18.50 '11.11.2005 Kiut Vertäut Gold 1 kg CHF 19*216.0019'466.00 Gold 1 Unze USD 464.45 467.45 Silber 1 kg CHF 313.90 323.90 i Wechselkurse '11.11.2005 Noten USD GBP EUR 
Kiut Vertäut 1.270 1.370 2.227 2.367 1.506 1.566 Devisen Kaut Vertaut EUR 1.523 1.553- ' VP-Bank-Kunden beziehen Euronoten an den VP-Bank-Automaten zum Devisenkurs. Alle Angaben ohne Gewähr Vemaltungs- und Privat Bank Aktiengesellschaft 9490 Vaduz-Aeulestrasse 6-Tel +£00 066 05500 wwwvnhank.com  - ~ VP flank Fondsleitung Aktlengesedschatt 9490 Vaduz - Sctimedgass 6-Tel >4?3Xi5 6699 WWW.VDDanh 
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