Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

MITTWOCH, 9. NOVEMBER 2005 B°at?IWISSEN 
26 RATGEBER 
Frage des Geschlechts Humor wirkt geschlechtsspezifisch - Frauen mit analytischerer Verarbeitungsweise Alfred R. Böhm Dipl. Astrologe SfA Gebt den Jungen eine Vision! Die augenblicklichen astrologischen Konstel­ lationen deuten auf starke Spannungen hin, die zur unkontrollierten Entladung neigen. Die chaotischen Ereignisse in Frankreich sind nur die Spitze des Eisberges. Viele junge Leu­ te, auch in anderen Ländern, sehen mangels persönlicher Perspektive nur wenige kon­ struktive Möglichkeiten, eine persönliche Vi- j sion zu entwickeln. Unkontrollierte Energie Zusätzlich kommen in Frankreich die ethni­ schen und kulturellen Unterschiede voll zum Tragen. Ohne Arbeit und soziale Sicherheit wirken diese als sozialer Sprengstoff. An der 
 1 Grenze zu Europa warten, unterstützt von ihren : Herkunftsfamilien, lausende junger Afrikaner, um nach Europa einreisen zu können. Das Beste, was Afrika an jungen Kräften zu bieten hat. lungert an den Grenzen von Europa herum. Die einzige Antwort der Europäer war bisher, die Zäune und Barrieren mehr zu verstärken. Unsere weichen aus In den reichen europäischen Ländern schwächen sich die jungen Leute mit unge­ sunden Essgewohnheiten und Drogenkon­ sum. so da.ss inzwischen in der Themse Ko­ kain nachgewiesen werden kann. Angesichts der Perspektivenlosigkeit der momentanen Situation könnte man schnell verzweifeln, da auch die älteren Generationen immer mehr unter Druck geraten und deswegen kaum Vi­ sionen entwickeln. Achtung Verführung! Die Situation ist insofern besonders gefähr- i lieh, da skrupellose Personen die Lage für ih­ re eigenen Zwecke ausnützen könnten. Die jungen Menschen sind aufgrund der bei ihnen stark dominierenden vitalen Kräfte schnell für ein Ziel zu begeistern. Der ethische Wert ist für einen jungen Menschen nicht so schnell einsehbar. Die idealistische Begeiste­ rung und die persönlichen Defizite sind der beste Nährboden für Manipulation. Wandlung ist allgegenwärtig Zugegeben, wir leben in einer sich extrem wandelnden Zeil mit vielen Unsicherheiten. Für die älteren Jahrgänge ist es schon unge­ mütlich. Wie soll es dann für die jungen Men­ schen sein, die nur ihre Vitalität haben und keine Perspektive'.' Vorbilder wirken immer Wir müssen aufhören, das gesellschaftliche Leben nur nach der Rendite zu betrachten. Das gesellschaftliche und kulturelle Leben ist der Schmelztiegel für die vitalen Kräfte. Die Erkenntnis der Zusammenhänge hat noch nie­ mandem geschadet. Kultureller Ausdruck ebenso wenig. Kräfte brauchen ein Ziel. Die Jungen auch! Geben wir sie ihnen, in dem wir ihnen das Bessere vorleben und Verständnis für ihre Nöte aufbringen. Die Ratgeber-Beiträge der vergangenen Wochen können Sie im Internet unter www.aslrocoach.ch/presse.html nachlesen. Telefonische Gratis-Sprechstunde diese Woche: Morgen Donnerstag, den 10. 
Novem­ ber, von 10 bis 11 Uhr. Telefon (KW 1/55/640 53 43. 
STANFORD - Ein wetterer Unter­ schied, der Frau und Mann trennt: Das Gehirn reagiert of­ fenbar geschlechtsspezifisch auf Humor. Das fanden Neuro­ biologen heraus, die die Wahr­ nehmung von Cartoons unter­ suchten. Das Ergebnis ihrer Studie: Obwohl beide Geschlechter dieselben Car­ toons witzig fanden, wurden bei Frauen einige Bereiche des Gehirns stärker aktiviert als bei Männern. «Die Resultate helfen, frühere Er­ kenntnisse zu erklären, denen zu­ folge Frauen und Männer Humor auf unterschiedliche Weise anneh­ men», sagt Allan L. Reiss. Der Psychologe und seine Kollegen der Stanford Univcrsity Schoo! of Me­ diane erwarten sich von ihren Er­ gebnissen unter anderem ein neues Verständnis über das Auftreten von Depressionen als Ausdruck negati­ ver Emotionen. Humor aktiviert unterschiedliche Gehirnbereiche Vorhergehende Studien hatten bereits gezeigt: Verschiedene Be­ reiche des Gehirns spielen beim Umgang mit Humor eine Rolle - inklusive dem präfrontalen Kortcx (Vorderhirnlappen), der für die Sprachverarbcitung und Aufmerk­ samkeit veranlwortlich ist. Die ge­ schlechtsspezifischen Gehirnakti­ vitäten als Reaktion auf einen Witz wurden laut den Forschern bislang aber nicht untersucht. Witze wirken wie Kokain Im Jahr 2003 hatten Reiss und seine Kollegen bereits herausge­ funden, dass ein witziger Cartoon die gleiche Gehirnregion anregt, wie es etwa Kokain tut. nämlich den «Nucleus accumbens». Diese Region wird heim Lachen mit dem 
Erwarten grundsätzlich eher weniger von einem Cartoon, freuen sich ge­ mäss Studie aber umso mehr, wenn sie die Pointe erfasst haben: Frauen. Neurotransmitter Dopamin ver­ sorgt - Auslöser für das Beloh­ nungsgefühl und die Euphorie, die ein guter Witz erzeugen kann. 
Zwanzig Erwachsene (10 Frauen. 10 Männer) betrachteten 70 Schwarz-Weiss-Cartoons. die sie auf einer Skala von eins bis zehn www.astrocoach.ch 
Mäuseriche singen für «Mausis» Mäusemänner betören Weibchen mit schönem Gesang ST. LOUIS - Nicht schlecht ha­ ben die Forscher um Timothy Holy und Zhongsheng Guo von der Washington-University in St. Louis/Missouri gestaunt, als sie in den Ultraschaii-Tönen'von Mäusen Ähnlichkeiten mit je­ nem von Vogelgesängen fest­ stellen konnten. Den Wissenschaftlern war zwar klar, dass Mäuse Tone in dem für Menschen unhörbaren Frequenzbe­ reich ausstossen können, allerdings konnten sie 
nicht als Gesang quali­ fiziert werden, berichtet das Wis- senschaftsmagazin Nature. Mäusemänner mit Balzgesang «Junge Mäuse stossen Tone aus, wenn sie allein gelassen werden oder wenn sie frieren», erklärt der Neurobiologe Holy. Männliche Mäuse reagieren mit Lauten, wenn sie die Pheromone im Urin von po­ tenziellen Paarungspartnerinnen riechen. Der Wissenschaftler hat ei­ ne Software erstellt und die leine der Mäuse tiefer aufgezeichnet. «Das erste Mal als wir die Töne hörten, waren wir erstaunt, denn sie klangen ähnlich wie Vogelgesän- gc», berichtet Holy. Anschliessend starteten die beiden Wissenschaft­ ler ein weiteres Experiment: Sie setzten männlichen Mäusen den Geruch von Weibchen aus und be­ gannen die Töne aufzuzeichnen. Das Ergebnis war interessant, denn die Tiere verwendeten immer die 
Steigt Mäusemännern der Duft einer potenziellen Paaningspartnerin in die Nase, gibt es kein Halten mehr und es wird lieblich gesungen. gleichen Tonfolgen und wiederhol­ ten manche Phrasen. In weiterer Folge wollen die Forscher nun Gesänge von wildle­ benden Mäusen aufzeichnen um festzustellen, ob die Komplexität ihrer Töne grösser ist als jene der Labortiere. Ausserdem wollen die Wissenschaftler herausfinden, ob Mäuse die Gesänge von anderen Artgenossen lernen, oder ob sie automatisch reproduzier! werden. Bisher konnten die Wissenschaft­ ler erlernte Gesänge nur bei Men­ schen, Walen und Vögeln feststel­ len. Eine wesentlich grössere Zahl 
von Tieren produziert ungelernte Töne wie etwa Zikaden, die zur Paarung rufen. Vorliebe für gewisse Songs Die untersuchten Labormäusc zeigten nach Angaben von Holy allerdings eine gewisse Präferenz für gewisse Songs, und das, obwohl die Tiere genetisch ident waren. «Das ist wahrscheinlich der beste Beweis dafür, dass es angelerntes Verhalten ist», so Holy, der aller­ dings meint, dass die Stufe, die das Lernen spielt, eingeschränkter ist als jenes bei Vögeln. (PD) 
auf ihren Humorgehalt hin einstu­ fen sollten. Mit Hilfe von funktio­ neller Magnetresonanztomographic erhoben die Forscher die Gehirnak­ tivität. Die Männer und Frauen zeigten ähnliche Gehirnaktivitäten, unter anderem in jenem Bereich, der für das semantische Wissen verantwortlich ist. Es gab jedoch einige Gehirnregionen, die bei Frauen mehr aktiviert wurden, dar­ unter ein Teil der linken vorderen Hirnrinde (für Sprachverarbeitung und Aufmerksamkeit) und der «Nu­ cleus accumbens», das Erwartungs­ und Belohnungszentrum. Laut den Forschern ist dies ein Hinweis auf eine analytischere Verarbeitungs­ weise beim weiblichen Geschlecht. Weniger Erwartung vom Witz «Frauen schienen weniger eine Erwartung der Belohnung zu ha­ ben, was in diesem Fall die Pointe des Cartoons war», erklärt Reiss. Als sie die Pointe erfasst hatten, waren sie eher erfreut darüber. So­ mit werde bei ihnen eine grössere Aktivität im «Nucleus accuni- "bens» hervorgerufen, wenn es die­ se Belohnung gibt. Die Männer schienen hingegen bereits von An­ fang an zu erwarten, dass die Car­ toons witzig sind. Die Aktivierung im «Nucleus accumbens» war ent­ sprechend gering. Grund für häufigere Depressionen bei Frauen? Sollte damit erwiesen sein, dass das Belohnungszentrum und ande­ re Regionen bei Frauen eher emp­ fänglich für emotionale Stimuli (positive wie auch negative) seien, schreiben die Forscher, so könnte das erklären, warum Depressionen zwei Mal häufiger bei Frauen als bei Männern auftreten. Es gäbe zu­ dem Potenzial zur Entwicklung neuer Therapien. (PD) IN KÜRZE Afrikas Seen von Zerstörungen bedroht NAIROBI - Die dramatischen und teilweise auch erschrecken­ den Zerstörungen von afrikani­ schen Seen sind nun erstmals in einem ^Ulas des UN-Environ­ ment Programme (Unep) sicht­ bar gemacht worden. Darin wird zum Beispiel die Ausdehnung der Gewässer anhand von Satel­ litendaten der vorhergehenden Jahrzehnte mit denen der Jetzt­ zeit verglichen. Der Atlas wurde bei der diesjährigen World Lake Conference in Nairobi vorge­ stellt. Dramatisch ist beispiels­ weise der Wasserrückgang im grössten See Afrikas, dem Vik­ toria-See. 30 Millionen Men­ schen leben rund um das 6K 8(K) Quadratkilometer grosse ostafri­ kanische 
Gewässer, das die zweitgrösste Süsswasserreserve der Welt bildet. Die Bevölke­ rungsdichte ist mit 1200 Ein­ wohnern je Quadratkilometer extrem hoch. Der ökologische Zustand des Vikioriasees ist durch die schnell wachsende Be­ völkerung hochgradig gefährdet, ebenso durch den Kahlschlag der natürlichen Vegetation ent­ lang der Uferlinie, die boomen­ de Fischexportindustrie, das Verschwinden von 50 Prozent der heimischen Fischarten, über­ mässiges Algenwachstum und das Ablassen von ungeklärtem Abwasser aus Industrie und menschlichen Siedlungen. (PD)
	        

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