Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DIENSTAG, 8. NOVEMBER 2005 
äStSi GESUNDHEIT 22 Silvio Uribelhorn Homöopath aus Mauren Was heisst Potenz? Mit der Entdeckung des Ähnlichkeitsprinzips hatte Hahnemann sein Ziel noch nicht er­ reicht. Es stellte sich nämlich heraus, dass Patienten, denen ein homöopathisches Arz­ neimittel verabreicht wurde, erst einmal eine so genannte Erslverschlimmerung zu erlei­ den hatten. Warum eine Verdünnung? Um die Erstverschlimmerung eines passen­ den Mittels zu verringern, begann Hahne­ mann seine Medikamente zu verdünnen. Und tatsächlich wurde die Erstverschlimmerung weniger gravierend, je höher er verdünnte. Allerdings ergab dies einen Nachteil: Mit der Erstverschlimmerung verschwand auch die heilende Wirkung des Mittels. So stand Hah­ nemann wieder am Anfang. IMe entsteht die heilende Wirkung? Der nächste Schritt, den Hahnemann hierauf unternahm, scheint merkwürdig. Nachdem er einen Arzneistoff 1:100 verdünnt hatte, schüttelte er die Lösung hundertmal mit ei­ nem kräftigen Schlag. Nach nochmaligem Verdünnen schüttelte er wieder hundertmal, und diesen Prozcs.s wiederholte er einige Ma­ le. Nach Einnahme der in dieser Weise ange­ reicherten Substanz verschwand die Erstver­ schlimmerung zwar genau so schnell wie bei seinen vorherigen Versuchen (bei denen er nur verdünnte), die heilende Wirkung blieb in diesem Falle jedoch vollständig erhalten! Deshalb nannte Hahnemann diesen Prozess Potenzieren (= kräftig machen, Potenz = Kraft). Nichts mehr drin! Nach jedem Schritt des Verdünnens und Ver­ schütteins erhalten wir eine nächst höhere Potenz, eine kräftigere und länger wirksame Ar/nei. Das heisst also - und das ist das nächste unglaubliche Kuriosum in der Ho­ möopathie - je mehr ein homöopathisches Mittel verdünnt ist (und verschüttelt), um so stärker ist seine Wirkung. Die potenzierten Arzneimittel enthalten ab einer bestimmten Verdünnungsstufe kein Molekül mehr des ur­ sprünglichen Arzneistoffes und es kann da­ her auch keinerlei chemische Wirkung mehr erwartet werden. Aber erst durch das Schüt­ teln bei jeder Potenzstufe entfalten die Mittel ihre volle Wirkung. Ohne stufenweises Vor­ gehen und Schütteln - also durch blosses Verdünnen - entsteht keine Wirkung. Die Arzneimittel werden durch die Verdünnung keineswegs in ihrer Wirkung abgeschwächt. Durch die Potenzierung wird die Wirkung im Gegenteil verstärkt. Dies lässt sich heute quantenphysikalisch erklären. www.naturheilpraxis.li KNEIPPSCHE GEDANKEN MiiwlcliMcliui§ «Ich möchte wissen, welche Krankheit in ei­ ne verweichlichte Natur nicht leicht eindringen kann, während eine abgehärtet Natur sich nicht das Geringste daraus macht. Pie Verweichlichung, her haupte ich, öffnet Tiirund Tbr für viele Krankheiten.» Pfurer Sebastian Kneipp, 1912 bis 1897 
Schuppenflechte ade Psoriasis, die Hautkrankheit, die gelindert werden kann ZÜRICH - Gerötete Haut, Schup­ penflechte: Psorlasis-Patlonten sieht man ihre Krankheit äus­ sernd) bestens an. Aus unnöti­ ger Angst vor Ansteckung wen­ den sich viele Gesunde von den Erkrankten ab. Was deren kör­ perlichen Schmerzen noch psy­ chische anfügt. Rötlichblonde Haare, heller Teint: Bood, 49-jährig, geboren in Bour- nemouth, in der Schweiz verheira­ tet seit 16 Jahren, sieht aus wie ein typischer Engländer. Als ihm in den Sommerferien 1988 Unmen­ gen an Schuppen von Haarboden und Armen fielen, dachte er zuerst, er sei wohl wieder mal zu lange an der Sonne gewesen. «Doch dann überwucherten innert weniger 
Tage riesige Flechten meinen ganzen Körper. Es juckte und reizte. Und war schrecklich anzusehen.» Psoriasis ist nicht übertragbar William Bood ging es, wie es wohl den meisten Menschen geht, wenn sie dieses Wort zum ersten Mal hören - er wusstc nicht, was es bedeutet. Psoriasis ist die medizi­ nisch korrekte Bezeichnung für Schuppenflechten. Psoriasis ist nicht heilbar und erfordert eine langfristige therapeutische Behand­ lung. «Die Haut, die Gelenke, die Fin­ ger, die Knie, eigentlich schmerzte immer etwas.» Zu den körperlichen Schmerzen kamen psychische. Vor allem, weil jedermann ihm die Hautkrankheit ansah. «Auch im übervollen Bus fand ich immer ei­ nen freien Sitz. Und auf den Plätze 
Psoriasis ist eine erbliche Veranlagung, die sehr schmerzhaft ist. Die Krankheit ist nicht übertragbar. neben mir konnte ich mich auch gleich breit machen.» Man braucht kein Psychologe zu sein, um hinter dieser sarkastischen Bemerkung die seelischen Verlet­ zungen zu spüren. Die Hand gab ihm eh niemand zum Gruss. «Die Leute ekelten sich vor mir. Und hatten Angst.» Schuppenflechte nur noch hinter den Ohren Von phantastisch spricht er auch bei der zweiten Erwähnung seines Strand-Spaziergangs in Shorts und T-Shirt mit Ehefrau Frieda vor ei­ nem Jahr. Kurz zuvor hatte William Bood positiv auf ein neu entwickel­ tes Medikament angesprochen. «An keinen drei Prozent meines Körpers sieht man die Krankheit noch», fasst er sein Glück in Zah­ len. Nur auf den Handrücken und 
hinter den Ohren sind noch Schup­ penflechten zu erahnen. Einmal die "Woche muss er sich eine 90-Milli- gramm-Spritze des neuen Medika­ mentes setzen. Er macht es selbst. Und für die Haut hat er nur noch ein einzige leichte Salbe im Kasten. Früher waren es oftmals gegen zehn. Diese Salbe, jene Salbe, Salben in Kombination, Lichttherapie, Ba­ detherapie, ein Versuch mit Heil­ kräutern aus dem Bcrner Oberland, ein Versuch mit einer thailändi­ schen Naturrezeptur: Vorbei sind lur William Bood also die Zeiten, wo nichts und niemand ihm auch nur die kleinste Linderung schenk­ te. Er will sich überall dafür einset­ zen, dass «immer mehr Menschen lernen, was Psoriasis ist. Und dass sie Angst und Ekel vor den Er­ krankten verlieren.» (MH) «Mehr Lust als Frust» Kurs für Frauen, die ihre Sexualität gemessen wollen BALZERS - Wie erlebe ich mehr Lust als Frust in meiner Sexua­ lität? Diese Fragestellung steht im Zentrum eines Kurses für Frauen, der am Montag, den 21. November im Haus Gutenberg In Balzers beginnt. Viele Frauen träumen davon, ihre sexuelle Kraft zu spüren und zu er­ leben. 
Sie haben oft wenig Gele­ genheit, sich mit anderen Frauen über ihre Sexualität auszutauschen. Der Kurs wendet sich an Teilneh­ merinnen, welche ihre Weiblichkeit in einem weiteren Schritt berei­ chern und für sich und ihre Partner­ schaft Neues entdecken wollen. Patricia Matt, Leiterin der Fach- steile für Sexualfragen, Sexualthe­ rapeutin (Deutsche Gesellschaft für 
Sexualforschung ) und Sexualpäda- gogin und Franzesca Galizia, Sexu- alpädagogin und Sexualberaterin, werden die Teilnehmerinnen mit Sorgfalt und Respekt durch den Kurs begleiten. Sie werden Ihnen zuhören, Ihnen von neuesten sexologischen Er­ kenntnissen berichten und Ihnen mit Anleitung vpn einfachen Kör­ perübungen zeigen, wie ganzheitli­ ches Erleben weiblicher Sexualität Sie erfüllen kann. Geniessen und klüftigen Patricia Matt unterstützt tagtäg­ lich Frauen und Paare mit sexuellen Problemen, wie z. B. Frauen, die selten oder nie einen erfüllten Or­ gasmus erleben, die ihre Sexualität nach der Schwangerschaft als 
ver- Dla Sasualität noch mehr geniessen, das ist das Ziel zweier Kurse in Bal­ zers und Schaan. 
«Guter Sex, trotz liebe» SCHAAN - Erotik und Partner­ schaft in langjährigen Paarbe­ ziehungen ist auch das Thema im Vortrag «Guter Sex, trotz Liebe» von Patricia Matt. Paare entwickeln in langjährigen Part­ nerschaften 
oft Gefühle ero­ tischer Stagnation, schleichen­ der Unzufriedenheit oder ungu­ ter Kompromisse. 
Wie kann die partnerschaftli<;he Intimität weiterentwickelt und zur Entfal­ tung gebracht werden? Was braucht es. um zu einem laeati- veren Umgang mit der eigenen Efttik und der des Partners zu kommen? Der Vortrag ist für Menschen gedacht, die ihre se­ xuelle Paarbeziehung neu ent­ decken wollen. «Guter Sex, trotz Liebe» am Mittwoch, 9. November um 20.15 Uhr im Haus Stein-Egeita in Schaan, 
keine Voranmeldung möglich; 
MILCHZÄHNE Karies durch Passivrauchen Etwa ein Viertel der von Karies zerfressenen kindlichen Milch­ zähne könnte gesund bleiben, wenn die Eltern nicht in Gegen­ wart ihrer 
Kinder rauchen wür­ den. Zu diesem Schluss kommt eine amerikanische Studie an Uber dreitausend Kindern. In ih­ rem Blut hat man das Kotinin bestimmt, ein Abbauprodukt des Nikotins, und die von Ka­ ries befallenen Zähne gezählt. Der Zusammenhang ist eindeu­ tig: Je grösser die Belastung mit Tabakrauch, desto mehr Karies. Das allein würde noch nicht be­ weisen, dass Passivrauchen Ka­ ries fördert. Jedoch lieben be­ stimmte Bakterien im Mund das Nikotin und produzieren unter seinem Einfluss besonders viel von der Milchsäure, die den Zahnschmelz angreift. Passiv­ rauch schwächt auch das Im­ munsystem und macht die Kin­ der so anfälliger auf Infektio­ nen. Schliesslich senkt^Passiv- rauch den Spiegel des Vitamins C im Blut und hemmt den Spei- chclfluss. Beides trägt dazu bei, dass die Karies verursachenden Bakterien sich leicht vermehren können. BUCHTIPP Elektrosmog ändert erleben, oder die sich in langjährigen Partnerschaften wie­ der danach sehnen, eine lebendige Sexualität zu erleben. Manche Frauen möchten ihre Se­ xualität noch mehr geniessen und kräftigen können, das Ziel des Kur­ ses 
wird sein, sie darin zu unter­ stützen. Die Kursdaten sind am 21. und 28. November sowie am 5„ 12. und 19. Dezember. Weitere Infos bei der Fachstelle für Sexualfragen, Im Malarsch 4, 9494 Schaan, Tel. 232 05 20. (pm) 
Die negativen Seiten von ; Strom und Strahlung sind in i letzter Zeit vermehrt zum The- j ma geworden. Elektrosensiblc i . Personen klagen über starke Be- schwerden, Ärzte warnen' vor' 
1:'!! zunehmendem Elektrosmog, i Forscher liefern bedenkliche j Resultate Uber Gefahren für die j Gesundheit. Und viele Men- | sehen versuchen, vorsorglich ih- j re Elektrosmog-Belastung zu j reduzieren. 
 ! Dieser Ratgeber beschreibt ! die verschiedenen Elektro- smog-Quellen im Haus und ! am Arbeitsplatz und gibt aus- 
 1 fUhrliche Tipps, wie man sich vor übermässiger Strahlung 1 schützen kann. Die Ratschläge j richten sich nicht nur an elektrosensible Menschen, die ; bereits leiden und einen Aus- i weg suchen. Sie sind auch für | all jene gedacht, die bewusst j Vorsorgen 
und ihre persönliche j Strahlendosis so niedrig wie | möglich halten möchten. Denn j 90 Prozent der Elektrosmog- i Intensität zu Hause und am Ar- i beitsplatz ist vermeidbar. Gesundheitsrisiko Ele^tfosmos Oas lach
	        

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