Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DIENSTAG, 8. NOVEMBER 2005 
SS?I REGI ON 18 VERANSTALTUNGEN Ben Becker bringt Heber ins TeK SCHAAN - Arn Donnerstag, lü. November, 20.09 Uhr, ist einer der bekanntesten Vertreter aus der jungen Schauspielergeneration zu Gast auf der TaK-Bühne. Ben Becker, auch international hoch geschätzt, widmet seine Soloperformance einer Theaterlegende. Klaus Kinski war eine Ausnahmeerschei­ nung, auf der Theaterbühne wie im Film. In seiner Brust schlug das Herz eines Dichters und nährte das Feuer, das den Schauspieler im Scheinwerferlicht leuchten Hess. Bereits der junge Kinski schrieb - hastig, getrieben und auf der Suche nach Antworten für die grossen Fragen. Sein «Tagebuch eines Aussätzigen», vor ei­ nem halben Jahrhundert geschrieben, galt lange Zeit als verschollen. Vor wenigen Jah­ ren wurden die Texte wieder entdeckt. Unter dem Titel «Fieber» machen Ben Becker und seine Begleitband «Zero Tolerance» einen glühenden Theaterabend daraus. Längst gehört Ben Becker selbst schon zur ersten Reihe der jungen deutschen Schauspie­ ler. In den letzten Jahren hat er - als «Comc- dian Harinonist» auch zu internationalem Ki­ noruhm gelangt - sich liebevoll-leidenschaft­ lich das T rrain «Lesung» erobert. Doch «Fieber» lässt einen solchen Rahmen weit .hinter sich. 'v, ̂ Karten 
für dje Performance von Ben Be­ cker und «Zefö llöierarice» gibt es beim TaK- Vorverkauf in der Reberastrasse 10, Schaan, Telefon 00423/237 59 69. Er ist Montag bis Freitag von 9 bis 11 Uhr sowie von 13.30 bis 18 Uhr geöffnet. Ausserhalb dieser Zeiten nimmt ein Anrufbeantworter Kartenwünsche entgegen. Die Abendkasse im TaK öffnet je­ weils eine Stunde vor dem Beginn der Auf­ führung. (PD) 'Gestörte Feiern» von Frenz Hohler BUCHS - Einen Blick auf die Schweiz wirft das Theater Klappsitz zu seinem 20-Jahr-Ju- biläum mit «Gestörte Feiern» von Franz Hoh­ ler, zu sehen am Samstag, den 12. November, um 20 Uhr, im Werdenberger Kleintheater Fabriggli in Buchs. Es spielen Roswitha Dost, Bernd Rumpf und, als Gast, Klaus Knuth, der u.a. über 30 Jahre am Schauspielhaus Zürich aktiv war. Ausgezeichnet hat sich die freie Theatertruppe Klappsitz in den vergangenen 20 Jahren dadurch, dass sie sich konsequent zeitgenössischer Dramatik widmete und ge- sellschalispolitk „hc Stücke auf die Bühne brachte, von engagierten Autoren wie Man­ fred Karge, Dario Fo, Harold Pinter, Andreas Marber und jetzt Franz Hohler. Und sie war in alle den Jahren immer ein gern gesehener Gast im Fabriggli. «Gestörte Feiern» ist auf der Grundlage al­ ter und neuer Texte Franz Hohlers und in en­ ger Zusammenarbeit mit dem Autor entstan­ den. Ein aktueller Theaterabend, menschlich, grotesk, komisch und traurig, der die Seelen- landschaft des kleinen Einzelnen in der un­ vermeidbaren Auseinandersetzung mit dem grossen Aussen erkundet. Vorgeführt werden drei Figuren, die einander zufällig begegnen, getrieben von dem Wunsch, ihre Ängste, ihre Hoffnungen, ihre Obsessionen jemandem mitzuteilen - oder doch nur dem Wunsch, die eigene Sicht auf die Welt bestätigt zu sehen. Man versteht sich im Missverständnis und missversteht sich im Verständnis. Man ver­ treibt sich die Zeit, während einen die Zeit vertreibt. Man hofft auf eine Wende zum Bes­ seren und fürchtet doch die Veränderung. Denn sie könnte zum Schlechteren sein. Platzreservation: 081/756 66 04 (Di bis Sa, 18 bis 20 Uhr) oder  www.fabriggli.ch .  (PD) 
Passivhäuser live erleben 2. Internationaler Tag des Passivhauses am 12. und 13. November Am Wochenende vom 12. und 13. Hovember 2005 findet der zweite Internationale Tag des Passivhauses statt. An diesen beiden Tagen können in der Schweiz, Deutschland, Öster­ reich, Italien, Belgien, Holland, Norwegen, Schweden, Tsche­ chien, Polen und in den USA Hunderte von Passivhäusern frei besichtigt werden. Am Samstag sowie am Sonntag soll der Passivhaus- oder Minergie- P-Standard, der modernes und komfortables Wohnen bei sehr nied­ rigem Energieverbrauch bietet, ei­ nem breiten Publikum bekannt ge­ macht werden. Alle in der Schweiz zur Besichtigung geöffneten Häu­ ser sind unter  www.igpassivhaus.ch   publiziert. Dabei wird gezeigt, dass ein Pas­ sivhaus kein kompliziertes High- tech-Haus ist. Es geht aber auch da­ rum, Vorurteile abzubauen. Die Be­ sucher können sich davon überzeu­ gen, dass die Fenster geöffnet wer­ den dürfen, die Komfort-Lüftung nicht zu hören und auch kein Luft­ zug spürbar ist. Auch rein äusser- lich muss sich ein Passivhaus nicht von einem konventionellen Haus unterscheiden. Europaweit gibt es weit über 6000 Passivhäuser als freistehende Einfamilienhäuser, Reihenhäuser, Mehrfamilienhäuser wie auch als Kindergärten, Schulen oder Büro­ gebäude. • ist ein PassMiaus? )er Passirhaus-Standard ist eine;~ konsequente Weiterentwicklung des Niedrigenergie- oder Minerjjie- Hauses. Ohne konventionelle Hei­ zung und Klimaanlage verbraucht 
Am 12. und 13. November Minnen Passivhäuser in der Region besichtigt werden. Im Bild das Einfamilienhaus von Peter Benz in Altstütten. das Passivhaus noch einen Drittel eines vergleichbaren Minergiehau- ses und nur noch ca. 20 bis 25 Pro­ zent der Energie eines herkömm­ lich nach den heutigen kantonalen Bauvorschriften erstellten, ver­ gleichbaren Gebäudes. Oder anders gesagt: In einem Passivhaus mit ca. 150,m 
2 Wohnfläche entspricht der Heizenergieverbrauch umgerechnet ca. 200 Liter Öl oder ca. ein bis zwei Ster Holz. Und das bei behag­ licherem Raumklima und höherem Wohnkomfort - Passivhäuser sind die^iebäude der Zukunft! Das Haus der Zukunft ist Gegenwart Das Passivhaus braucht keine ANV.I:K;I 
Qg Passivhaus Schweiz Netzwerk für Information, Qualität und Weiterbildung 
fossilen Brennstoffe mehr und die Umweltbelastung ist auf ein Mini­ mum reduziert. Der Hauseigentü­ mer ist also unabhängig von der Preisentwicklung auf dem Energie­ markt. Damit ist das Passivhaus das Haus der Zukunft, das bereits heute Realität ist. Objekte in der Region Am 12. und 13. November 2005 können im St. Galler Rheintal vier Passivhäuser - drei fertiggestellte und eines im Bau - besichtigjt yer-t den. Während der angegebenen Be­ suchszeiten können Interessierte die Objekte frei besichtigten. 16 Passivhaus Schweiz Die IG Passivhaus Schweiz ver­ tritt als unabhängige Instanz den Passivhaus-Qualitätsstandard und unterstützt seine Verbreitung in der Öffentlichkeit. Nachstehende Objekte in der Region können am 12. und/oder 
am 13. November besichtigt wer­ den. Krlessern Christine Baumgartner und Chris­ tof Meier, Bachweg 1, 9451 Krics- sem, 12. November von 9 bis 17 Uhr, 13. November von 10 bis 16 Uhr Altstätten Peter Benz, Blcicheinühlistrasse 23, 9450 Altstätten, 12. November von 9 bis 17 Uhr und 13. November i0 bis 16 
Ühr- Marbach _ Astrid Hutter und Jürgen Ruck- deschel, Trubagass 11.9437 Marbach, 13. November von 13.30 bis 17 Uhr Berneck Eveline und Rene Schürpf, Feld­ strasse 20, 9442 Berneck (Rohbau 
1 besichtigung), 12. November von 10 bis 16 Uhr, 13. November von 10 bis 16 Uhr. (Anzeige) Paper art - Kunst aus Papier Ausstellungen in Basel und in der Galerie Altesse BASEL/NENDELN - Papier in Form von Zettungen, Schreib­ und Zeichenmaterlai, Verpa­ ckungen etc. ist ein unseren Händen und Augen vertrautes Alltagsmaterial. Wir nehmen es vor allem in dienender Funktion wahr, als Bedruck- und Schreib­ stoff, als Informations- und Werbeträger, als Hygiene- und Verpackungsmaterial, das ohne Bedenken nach der Benutzung weggeworfen oder recycelt wird. Papier ist der universelle Werkstoff, auf den wir nicht mehr verzichten können, ein AHerweltsstoff. Er be­ gleitet uns tagtäglich in zig ver­ schiedenen Formen durchs ganze Leben. Vielseitigkeit und Dauerhaftig­ keit prädestinieren das Papier als Stoff mit langer kulturgeschicht­ licher Tradition, seine Formbarkeit und Natürlichkeit inspirieren und machen das Papier zum Material für ambitioniertes Gestalten. So entstand die Kunst aus Papier, die Paper art. In den Pop-Art-Bewe- gungen der siebziger Jahre des letz­ ten Jahrhunderts begannen sich die Künstler in den USA für Papier als Materie an sich und nicht nur als blossen Träger von Schrift, Zeich­ nung und Malerei zu interessieren. 
Sie verfolgten die tausendjährigen Wurzeln der Papierkunst bis zu de­ ren Ursprung im Fernen Osten. Sie entdeckten wieder neu, was in der Hektik des Alltags, einer Flut von Bildern und Farben, unserer Aufmerksamkeit entgangen ist, die Besinnung auf das Ursprüngliche. So vermögen sie das Papier dem gewöhnlichen Zweck und Nutzen zu entziehen und es in seiner ur­ sprünglichen Schönheit zur Dar­ stellung zu bringen. Dabei gilt als dominante Devise, dass echte Kunst die Kunst des Weglassens ist. Weglassen von fast allem, oft bis zu den Wurzeln, bis zum ursprüng­ lichen Material. Aus diesen Bestandteilen, den Fasern, ergeben sich vielfältig ge­ stalterische Möglichkeiten. Nicht das vorgefertigte Blatt, sondern der noch ungeformte Grundstoff wird Ausgangsbasis für bildnerische Prozesse, vom Bild über das Relief zur Plastik. Stabilität, Spannung und Dichte können den Charakter eines Werkes ebenso bestimmen wie Fragilität, Flexibilität und Transparenz — die Manipulierbar- keit der Faserstoffe scheint uner­ schöpflich. Beeindruckend ist da­ bei die Nähe des Papiers zur Pflan­ ze. Im täglichen Gebrauch als Träger 
von Schrift, Zeichnung und Male­ rei benutzt, wird es in der Paper art zum selbstständigen Objekt. Das Medium Papier befreit sich aus sei­ ner passiven Rolle. Es ist nicht mehr geduldig! Zu lange, fast 2000 Jahre, hat es viel über sich ergehen lassen müssen: Spitze Federn, schwere Lettern, harte Stempel, nasse Farben, ölige Pasten. Vorbei sind die Zeiten, da es nur bedruckt, beschnitten, gepresst und gebun­ den. Es ist nicht mehr länger nur dienendes Trägermedium für Schrift und Bild, es ist autonomes Sprachmittel, in seiner Stofflichkeit und Materialität thematisiert. Unter diesen Aspekten entstehen im De­ tail: Pulpmalereien, Pulpkaligra- phien, Papiermodellierungen und Papierprägungen, Filigrane und Pa­ pierschöpfungen - um nur einige zu nennen. Kriterien wie Material­ wahl, Form, Gestaltung, Oberflä­ che, Struktur aber vor allem auch Idee, Aussage, Effizienz, Erschei­ nungsform, Präsentation, und künstlerischer Eindruck mussten sorgfältig abgewogen werden. Sel­ ten sehen wir Handwerk, Kunst­ handwerk und Kunst so verwoben wie in der Paper art. Hier gilt es zu unterscheiden: Das Material Papier muss Träger der künstlerischen Aussage sein, nicht nur in der Tech­nik, 
der Herstellung und der Form, sondern auch in ihrem Inhalt. Diese veränderten Formen weichen unse­ re eigenen Seh- und Empfindungs­ gewohnheiten auf und eröffnen uns neue Welten. Papier ist ohne Zwei­ fel ein faszinierendes Material, das uns alltäglich umgibt - in der Paper art kann es dennoch so beeindru­ ckend fremd, und überraschend sein. In einem Zeitalter, wo jede mög­ liche Materie für künstlerische Zwecke gebraucht wird, hat sich das Papier ein erstaunliches Anse­ hen geschaffen und es hält sich - transparent oder Blickdicht, emp­ findlich oder solid - im zeitgenös­ sischen Kunstschaffen als äusserst lebendiger Werkstoff von unbestrit­ tener Schönheit und Reputation, von schier unerschöpflichen Rei­ zen. Diesen Reizen dürfen wir in der zurzeit laufenden internationalen Ausstellung «Paper art» im Schweizerischen Museum für Pa­ pier, Schrift und Druck, St. Alban Tal 37,4052 Basel (noch bis 30. Ja­ nuar 2006) und in der Ausstellung «Paper art» Hanspeter Leibold in der Galerie Altesse in Nendeln (noch bis 13. November 2005) be­ gegnen und sie auf uns einwirken lassen. (PD) A 
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