Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

m»i)  * DIENSTAG, 8. NOVEMBER 2005 
VOLKS BLATT 
INLAND NACHRICHTEN Unterhaltungsabend des Turnvereins Schaan SCHAAN - Die Aufführungen der diesjähri­ gen Turnerunterhaltung werden im Rathaus­ saal unter dem Titel «Mee(h)r Turnverein» an den folgenden Daten gezeigt: « • Freitag, 18. November 20 Uhr Abendauf- flihrung, Vorverkauf • Samstag, 19. November 13.30 Uhr Kinder- aufführung, gratis • Samstag, 19. November 20 Uhr Abendauf­ führung, Vorverkauf Platzkarten sind bei der Buchbinderei Wolfgang Matt und bei A. Fehr Schuh und Sport in Schaan während den Geschäftszeiten erhältlich. Telefonische Reservierungen sind nicht möglich. Für Kurzentschlossene sind auch Eintritte an der Abendkasse erhältlich. Sind Sie nicht wasserscheu und können schwimmen? Dann packen Sie die Badesa­ chen und die ganze Familie ein und gehen dem Turnverein hinterher ins Mee(h)r! In vie­ len Stunden wurden von den Riegen die Vor­ führungen einstudiert, die Turnhalle unter Wasser gesetzt, im Wäschgraba Tauchgänge und Schwimmübungen absolviert und zu Hause das Meeresgetier im Aquarium stu­ diert. Mehr möchten wir Ihnen aber zur Tur­ nerunterhaltung nicht verraten, ausser, dass wir selbstverständlich wieder eine Tombola mit tollen Preisen haben und die Bar zum ge­ mütlichen Verweilen nach dem Programm einlädt. (PD) Einfache, gefilzte Lichtkörper BALZERS - Bestimmte Schafwollfasern lassen sich zu einem feinen, dünnen licht­ durchlässigen Filz verarbeiten. Die Teilneh­ menden entwerfen verschiedene Muster und lassen einfache Lichtkörper entstehen. Der Kurs 153 unter der Leitung von Marianne Göddemeyer beginnt am Donnerstag, 10. No­ vember um 19 Uhr in der Primarschule Ira- mali in Balzers. AnmeWtHlg und Auskunft bei der Erwachsenenbildung Steiri-Egerta in Schaan, Telefon 232 48 22 ;oder 
per E-Mail info@stein-egerta.li . (PD) j 1 Vaduzer Predigt 2005 VADUZ - Die diesjährige Vaduzer Predigt stammt von Prof. Dr. Ernst Ludwig Ehrlich (Basel-Riehen), der am Sonntag, den 13. No­ vember um 10 Uhr in der Evangelischen Kir- : che Vaduz-Ebenholz zum Thema «Sind wir Jona? Ein biblisches Buch für uns 'heute» spricht. Ernst Ludwig Ehrlich, Dr. phil., Dr. theol. h.c., wurde 1921 in Berlin geboren. Er ist Professor (em.) für Neuere jüdische Ge- 
 ! schichte und Literatur an der Universität Bern sowie Zentralsekretär der Christlich-Jüdi- j sehen Arbeitsgemeinschaft in der Schweiz. Er ] studierte nach dem Abitur von 1940 bis 1942 an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums von Rabbiner Leo Baeck. Nach ' Schliessung der Hochschule durch die Nazis und Zwangsarbeit von 1942 bis 1943 gelang ihm die Flucht in die Schweiz, deren Staats­ bürger er noch heute ist. Dort promovierte Ernst Ludwig Ehrlich 1950. Lehraufträge an der Freien Universität führten ihn schon seit 1955 immer wieder nach Berlin zurück, auch wenn sein Lebensmittelpunkt in der Schweiz lag. Von 1961 bis 1994 war er europäischer Direktor von B'nai B'rith, der «Söhne des Bundes» (hebr.), einer 1843 in New York ge­ gründeten Organisation zur Selbsterziehung und Förderung humanitärer Ideen unter den Juden. Sein Engagement im christlich-jüdi­ schen Dialog wurde bereits 1956 mit dem Leo-Baeck-Preis gewürdigt, dem 1976 die Buber-Rosenzweig-Medaille und 1984 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse folgten. Er ist heute einer der bekanntesten Vertreter des christlich-jüdischen Dialogs in Europa. Zeugnis seines Generationen übergreifenden Dialogs sind auch seine jüngsten Veröffentli­ chungen: «Der Umgang mit der Shoa. Wie le­ ben Juden der zweiten Generation mit dem Schicksal der Eltern?», 1993, «Meinetwegen ist die Welt erschaffen: das intellektuelle Ver­ mächtnis des deutschsprachigen Judentums», 1997 und 2002 zusammen mit Herbert Bettel­ heim: «Katholische Kirche tjmd Judentum im 20. Jahrhundert». Pfarrer Dr. Andrd Ritter und die Evangelische Kirche im Fürstentum Liechtenstein laden herzlich ein. (PD) 
«Spitzensport und danach?» Herbsttreffen der FBP Balzers mit Anita Wächter und Birgit Heeb-Batliner BALZERS - 
Bruno Vogt begrüsste im Namen der FBP-Ortsgrappe am Sonntag übor sechzig Gäste. Speziell freute er sich Uber die zahlreiche Prominenz wie Hanni Weirather-Wenzel und Petra Wenzel, Rita Kieber-Beck, Re- gierungsrätln, Klaus Wanger, Landtagsprüsident, Omar Kind- le, Landtagsabgeordneter, An­ ton Eberle, Gemeindevorsteher von Balzers, Josef Eberle, Präsi­ dent der Sportkommission, und Leo Kranz, Präsident des LOSV. Der Obmann der FBP-Ortsgruppe, Helmuth Büchel, leitete die Talk­ show mit den Skigrössen Anita Wächter und Birgit Heeb-Batliner locker und souverän. Das Herbst­ treffen stand unter dem Motto «Spitzensport und danach?» Die sympathische Anita Wächter blickt auf eine beispiellose Ski­ karriere mit mehreren Bronze-, Sil­ ber- und auch Goldmedaillen an Olympischen Spielen sowie an Weltmeisterschaften in den Jahren 1988 und bis 1998 zurück. Sie lebt mit Rainer Salzgeber zusammen und ihren beiden Mädchen, die dreieinhalb und eineinhalb Jahre alt sind. Dem Spitzensport verdankt sie viel, will aber dennoch keinen Druck auf ihre Kinder ausüben, diesen Weg einzuschlagen. Ihr ist wichtig, dass die Kinder Sport trei- 1 ben, dabei sollen sie auch konse­ quent sein. Die Ältere der beiden fährt bereits Ski — so lange das Kind Freude daran hat, wird ihre Mutter sie unterstützen. Anita Wächter besuchte die Ski- hauptschule und halte dis Glück, dort einen guten Trainer zu finden, der die richtige Mischung aus Spiel und konsequentem Training fand. Anschliessend ging es rasant weiter mit Schülcrkader, ÖSV-Kader, Eu­ ropacup - Uuch hier waren für sie die Trainer wichtig. Mit Ehrgeiz und starkem Willen erkämpfte sie sich ihre Erfolge, musste aber auch Rückschläge durch mehrere Verlet­ zungen einstecken. Heute lebt sie Öffentlicher Verkehr - Geringe Nutzung Trotz sehr gut ausgebautem Bus­ netz mit Taktfahrplan wird der Liechtenstein-Bus viel zu wenig genutzt. Nur etwa 14 % der Wege werden mit dem öffentlichen Ver­ kehr zurückgelegt, etwa 14 % zu Fuss / mit dem Fahrrad und etwa 72 % mit dem Auto. Woran liegt dies? Gemäss der Ansicht von Fachleuten wird die Verkehrsmittelwahl stark durch fol­ gende Fakten beeinflusst. 1. Die öffentlichen Verkehrsmit­ tel (ÖV) bieten häufig bessere Leis­ tungen als von der Bevölkerung wahrgenommen. Reise- und Warte­ zeiten im 
ÖV werden häufig über­ schätzt. 2. Die Verkehrsteilnehmer/-innen bevorzugen im Allgemeinen das Auto. Viele Autofahrer/-innen sind für die Qualität des ÖV-Angebots unempfänglich. Für eine grosse Mehrheit unter ihnen kommt die Benutzung des ÖV nur in Frage, wenn jene des Autos durch die Parkplatzsituation (Verfügbarkeit und Kosten) erschwert ist. 3. Das Parkplatzangebot bestimmt weitgehend die ÖV-Benutzung oder allgemeiner 
gesagt: Erschwernisse für die Benutzung des Privatautos/ bestimmen den Grad der Benutzung des öffentlichen Verkehrs. 
Die beiden ehemaligen Skiasse Birgit Heeb-BatNner und Anita Wächter waren zu Bast in Balzen, links Obmann Hehlrath Büchel, nahen Ihm Landtagsprüsident Maus Wangtr und rechts der Balzner Vorsteher Anten Eberle. nach dem Motto «Geniesse jeden Tag» und ist froh, dass sie nicht mehr dauernd unterwegs sein muss, sondern Zeit für ihre Familie hat. Die Liechtensteiner Skigrösse Birgit Heeb-Batliner blickt in ihrer erfolgreichen Karriere auf fünf Po­ destplätze und einen Weltcupsieg im Riesenslalom zurück. Gefördert wurde 
sie durch ihre Eltern. Das Skifahren war als Kind ihr liebstes jHobby. Im Skiclub USV arbeitete sie sich hoch ins Jugendkader. Dank Trainern wie Klaus Büchel kam auch der Erfolg. Auch später im Schweizer Skiverband fühlte sie sich 
gut aufgehoben. Heute dreht sich ihr Leben um Ulfen 16 Monate alten Sohn und um ihren Mann Ale­ xander Batliner. Als sportlichen Ausgleich gibt sie «Schesawaga- stossa» an. Birgit Heeb-Batliner ist es wichtig, dass ihr Sohn Sport trei­ ben wird. Welchen Sport, das ist nicht so wichtig. Als Vizepräsidentin der Sport­ kommission setzt sie sich für eine konsequente Jugendförderung ein. Die Sportschule in Schaan, die seit zwei Jahren besteht, ist ein Schritt 
Zahlreiche interessierte waren nach Balzers gekommen, unter ihnen auch Beglerungsriitln Rita Kleber-Beck und LandtagsprisMent Klaus Wanger. in die richtige Richtung. Gefragt sind jetzt Lehrstellen für junge Sportler, Betriebe, die ihren Lehr­ lingen Zeit geben - Zeit für eine sportliche Karriere und zusätzlich einen Berufsabschluss. Auch Birgit Heeb-Batliner hat nicht nur auf ei­ ne Karriere im Sport gesetzt, ihr Beruf als Kauffrau war ihr immer wichtig. Junge Sportler sollten eine abgeschlossene 
Berufslehre vor­ weisen können, so empfiehlt sie -wenn 
sich der sportliche Erfolg nicht einstellt oder für die Zeit da­ nach. Die fleissigen Damen des Orts­ gruppenvorstands offerierten einen feinen Znacht mit selbst gebackenen Kuchen. Bei 
Zithermusik liess man den Abend gemütlich ausklingen. Dafür, dass sie die wunderschöne alten Mühle in Balzers zur Verfü­ gung gestellt haben, gebührt der Fa­ milie Kaiser grosser Dank. (PD) FORUM/LESERMEINUNG 4. Die Minimierung der Reisezeit ist nicht das einzige Ziel. Zahlrei­ che Automobilistinnen und Auto­ mobilisten überschätzen die Reise­ zeit im öffentlichen Verkehr und unterschätzen die Dauer ihrer eige­ nen Fahrten. Zudem wird der ÖV auch dann nicht immer benutzt, wenn er auf einer bestimmten Strecke schneller ist als das Auto. 5. Ein leistungsfähiger ÖV ist nö­ tig, aber nicht ausreichend. Viele Autobesitzer/-innen, deren Wohn­ ort durch den öffentlichen Verkehr gut erschlossen ist, verwenden ihn dennoch nie. Sie sprechen auf das ÖV-Angebot - unabhängig von der Qualität - nicht an, da ihre Alltags­ mobilität nur auf dem Auto beruht. 6. Der Umweltschutz ist nur für eine Minderheit handlungsbestim­ mend. Die durch den Autoverkehr verursachten Umweltprobleme sind vielen bewusst. Aber nur eine Minderheit ändert deshalb ihr eige­ nes Mobilitätsverhalten und dfe Verkehrsmittelwahl. 7. Die Verkehrsmittelwahl ist in­ tegrierter Bestandteil der Lebens­ weise. Ohne Änderungen anderer Alltagsgewohnheiten lässt sich das Auto nicht einfach durch den öf­ fentlichen Verkehr austauschen. Damit auch «eingefleischte» Autofahrer/-innen den guten Servi­ ce des Liechtenstein-Bus annehmen oder Fahrgemeinschaften bilden, 
sind also in erster Linie folgende Massnahmen nötig: Bewirtschaf­ tung aller öffentlichen Parkplätze von Land und Gemeinden. Betrieb­ liches Mobilitätsmanagement der Arbeitgeber - auch von Land und Gemeinden - inklusive Parkplatz­ bewirtschaftung. VCL-Vorstand, Georg Sele Turbo für Fristenlösung? ... Nein, danke! Nachdem der Schutz des Lebens seit jeher prioritäre Aufgabe eines jeden Arztes ist, komme ich nicht umhin, zu der Initiative «Für das Leben» Stellung zu nehmen. Kurz gesagt: Ich teile die im «Liechtensteiner Vaterland» vom 5. November zitierten Stellungnah­ men der VU-Abgeordneten Marlies Amann und Günther Kranz vollum­ fänglich. Auch die Stellungnahme von Brigitte Feger in der «Liewo» vom 6. November lässt es für mich nun klar erscheinen, dass ich der Initiative «Für das Leben» zustim­ men werde. Der Leserbrief der Hebamme Doris Marxer, Gamprin, in beiden Landeszeitungen vom 5. November tat ein Weiteres dazu. Auf alle Voten der Abgeordneten einzugehen, die sich gegen die Ini­ tiative ausgesprochen haben, würde zu weit führen. Der Einwand je­doch 
der FBP-Abgeordneten Doris Frommelt, nämlich, dass «erhöhte» oder «hohe» Dosen von Morphium bei schwer kranken, leidenden Menschen bei Annahme der Initia­ tive «Für das Leben» nicht mehr angewendet werden könnten, kann nicht unwidersprochen bleiben. Sicher wird ein verantwortungs­ voller Arzt einen schwer kranken, leidenden Menschen nicht mit Morphium einfach «wegspritzen» wie der Tierarzt eine nicht mehr zu rettende Kat2e. Er wird diejenige Dosis Morphium applizieren, die zur Schmerzbekämpfung vollkom­ men ausreicht. Bei als Nebenwir­ kung des Morphiums eingetrete­ nem Tod eines schwer leidenden Kranken möchte ich jenen Rechts­ anwalt kennen lernen, der die «zu hohe» oder nur die «erhöhte» Do­ sis, auch in Zusammenarbeit mit ei­ nem ärztlich-professoralen Gutach­ ter, definieren und vertreten kann. Ein letzter Grund, der mich veran­ lasst, der Initiative «Für das Leben» zuzustimmen, ist meine persönliche Überzeugung, dass eine Verwerfung dieser Initiative wie ein «Turbo» für die Verwirklichung der Fristenlö­ sung wirken würde. Die Befürwor­ ter dieser Lösung sitzen seit langem zu diesem Zweck in Startposition ... Wollen wir das? Ich nicht! Dr. med. Dieter Meier, Arzt für Allgemeinmedizin, Eschen ! >
	        

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