Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

MONTAG. 7 NOVEMBER 2005 ^ 
INTERNATIONAL 20 VOLKS BLATT 
j Flächenbrand in Frankreich China untersucht mögliche In­ fektion mit Vogelgrippe PEKING/JAKARTA - In China ist mögli­ cherweise erstmals ein Mensch an der Vogel­ grippe gestorben. Die amtliche Nachrichten­ agentur Xinhua berichtete am Sonntag, Ex­ perten könnten nicht ausschliessen, dass sich das zwölfjährige Mädchen aus der Provinz Hunan mit dem Erreger angesteckt habe. Ihr neunjähriger Bruder und ein Lehrer erholten sich von der Krankheit. China bat die Welt­ gesundheitsorganisation (WHO) um Unter­ stützung. (AP) Charles und Camilla erkunden ökologische US-Landwirtschaft SAN FRANCISCO - Nach dem überwie­ gend offiziellen Teil ihres USA-Besuches ha­ ben sich der britische Thronfolger Prinz Charles und seine Frau Camilla ihren Privat­ interessen gewidmet. Sie verbrachten das Wochenende in der Umgebung von San Fran­ cisco. Zunächst besuchte das Thronfolger­ paar einen Bauernmarkt in der Gemeinde Po­ int Reyes bei San Francisco. In einem Lokal, genehmigten sie sich ein Bier, Charles wähl­ te ein «Boont», Camilla ein «IPA». Das Prin­ zenpaar habe sich mit allen unterhalten, sag­ te ein Gast. (sda) Erneutes Erdbeben in Pakistan ISLAMABAD - Knapp einen Monat nach der Erdbebenkatastrophe mit mehr als 73 (XX) Toten ist Pakistan am Sonntag erneut von ei­ nem schweren Erdbeben erschüttert worden. Sieben Menschen wurden dabei verletzt. Das Beben, das sich am Sonntag um 7.12 Uhr Ortszeit ereignete, erreichte nach Angaben der Behörden eine Stärke von 6,0 auf der Richter­ skala. Sein Epizentrum lag 120 Kilometer nördlich der Hauptstadt Islamabad. (sda) Fuchsjagd in Grossbritannien beginnt mit etlichen Verstössen LONDON - In Grossbritannien hat am Samstag die Fuchsjagdsaison begonnen. Es wurden etliche Verstösse gegen das umstritte­ ne Verbot gemeldet, das verbietet, die Tiere mit Hunden zu Tode zu hetzen. Bei mehr als 40 Prozent von rund 80 Jagden seien illegale Methoden beobachtet worden, erklärte die Li­ ga gegen Grausamkeit im Sport. (sda) AN/.HICih VoLK̂ 
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Brandanschläge vom Mittelmeer bis zur deutschen Grenze PARIS - Die sozialen Unruhen in Frankreich haben sich zum Flä- chenbrand entwickelt: Vom Mittelmeer bis zur deutschen Grenze wurden In der Nacht zum Sonntag 1295 Autos in Brand gesetzt. In den Einwan­ derervierteln griffen Jugendli­ che in der zehnten Nacht der Gewalt zu Steinen, Eisenstan­ gen und Molotow-Cocktails. 349 Gewalttäter wurden festge­ nommen. Hinweise auf eine lan­ desweite Koordination der Unru­ hen hat die Polizei nach eigenen Angaben nicht. Sie ging von Nach­ ahmungstätern aus. Innerhalb ein­ zelner Städte verständigen sich die gewaltsamen Jugendlichen aber mit Handy und E-Mail. In der südlich von Paris gelege­ nen Vorstadt Evry entdeckte die Po­ lizei eine Werkstatt zum Bau von Brandsätzen. Die Beamten haben mehr als hundert Flaschen, Benzin und Masken entdeckt, mit denen sich Randalierer vermummen könnten. 50 Molotow-Cocktails seien einsatzbereit gewesen. Sechs Jugendliche wurden dort festge­ nommen. Erstmals griffen die Unruhen auch auf das Zentrum von Paris über. In der Nähe der Place de la Republique und anderen Stadttei­ len gingen am Sonntagmorgen 32 Autos in Flammen auf. «Wir hatten grosse Angst und trauten uns nicht 
Fast 1300 Autos wurden seit Ausbruch der Unruhen in Frankreich ein Raub der Flammen. aus dem Haus», sagte die 55-jähri­ ge Annie Partouwhe, die im dritten Bezirk von Paris eine laute Explo­ sion hörte und am Fenster sah, wie Flammen in den Nachthimmel schössen. In Drancy bei Paris nahmen Ein­ wohner zwei 14-Jährige fest, die einen Brand legen wollten, und 
übergaben sie der Polizei. In Grigny ging ein Kindergarten in Flammen auf. Innenminister Nico­ las Sarkozy suchte in der Nacht zum Sonntag Einsatzkräfte in Evry und Creteil auf. In einem Beitrag für die «Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung» bezeichnete Sarkozy die gewaltsamen Jugend­lichen 
als «Individuen ohne Glau­ ben und ohne Gesetz». Die Polizei werde «Ruhe und Ordnung in jenen Gebieten wiederherstellen, die seit zu langer Zeit schon sich selbst überlassen worden sind». Sarkozy rief dazu auf, «diese Ereignisse nicht politisch auszu­ beuten». (AP) Tote bei Tornado in den USA Mobilheim-Siedlung zerstört - Viele Einwohner im Schlaf überrascht EVANSVILLE - Mindestens 21 Menschen sind am Sonntag bei einem verheerenden Tornado ums Leben gekommen, der eine Mobilheimsiedlung im US-Staat Indiana völlig zerstörte. Weite­ re 200 wurden verletzt; die Be­ hörden befürchteten wegen des Ausmasses der Schäden, dass die Zahl der Opfer weiter steigt. Der Wirbelsturm zog am frühen Morgen entlang des Ohio-Flusses vom südwestlichen Indiana bis Kentucky eine 30 Kilometer lange und 120 Meter breite Schneise der Verwüstung: Besonders hart traf es die Mobilheimsiedlung Eastbrook Mobile Home Park in Evansville, teilten Behördensprecher mit. Trotz 
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«1* <w H \. X, Der Tornado hintertiess ein Bild der totalen Zerstörung. 
mehrfacher Warnungen des Natio­ nalen Wetterdienstes und heulender Sirenen wurden viele Menschen im Schlaf von dem Tornado über­ rascht. Die rund 350 Mobilheime in Eastbrook 
hatten der Naturgewalt nichts entgegenzusetzen; sie wurde völlig zerlegt. Mindestens zwölf Menschen kamen hier ums Leben. «Sie waren in ihren Mobilheimen, die von dem Sturm einfach ausein­ ander gerissen wurden», sagte eine Gerichtsmedizinerin, Annie Groves. Für 
tausende Menschen brach die Stromversorgung zusammen. Au­ genzeugen zufolge entwickelte sich der Tornado zuerst in der Nähe der Ortschaft Henderson in Kentucky, dann sprang er in der Nacht über den Ohio nach Indiana über. (AP) Schiff angegriffen Piraten wollen Kreuzfahrtschiff entern NAIROBI - Piraten haben vor der Küste von Somalia das Kreuzfahrtschiff «Seabourn Spi- rit» mit Maschinengewehren und Granaten angegriffen und versucht, es zu entern. Mit einer Kursänderung und höchs­ ter Geschwindigkeit habe das Schiff den Piraten aber entkommen können, erklärte Bruce Good, ein Sprecher der in Miami ansässigen Reederei Seabourn Cruise Line. An Bord der «Seabourn Spirit» 
waren 150 Passagiere und 161 Mann Be­ satzung. Die Piraten hätten sich rund 160 Kilometer vor der Küste in zwei Booten dem Luxusliner ge­ nähert und das Feuer eröffnet, sag­ te 
Good. Ein Besatzungsmitglied sei durch einen Splitter leicht 
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+ + + + Zu guter Letzt.,. + + + + + letzt worden. Die Piraten seien dem Schiff aber nie nah genug ge­ kommen, um es entern zu können, erklärte die Präsidentin der Reede­ rei, Deborah Natansohn. Bei den Passagieren habe es sich zumeist um US-Bürger gehandelt, es seien aber auch einige Australier und Eu­ ropäer an Bord. Good sagte, die Pi­ raten hätten das Schiff vermutlich entern wollen, um es auszurauben. Die Besatzung sei aber auf derarti­ ge Vorfälle vorbereitet gewesen. Ein anderer Sprecher, David Ding- le, erklärte, es gebe keine Hin­ weise, dass es sich bei den Angrei­ fern 
um Terroristen gehandelt ha­ be. Alles deute auf Piraten hin, die schon seit einigen Tagen in dem Gebiet aktiv seien. (AP) 
Vielleicht älteste Kirche entdeckt JERUSALEM - Auf dem Ge­ lände eines Gefängnisses haben Archäologen die vielleicht älteste christliche Kirche in Israel ent­ deckt. Sie stammt aus dem dritten oder vierten 
Jahrhundert, wie der Leiter der Ausgrabungen, Jotam Tepper, am Samstagabend im is­ raelischen Fernsehsender Chan­ nel Two erläuterte. Gezeigt wur­ den darin auch ein Fussbodenmo­ saik mit dem Namen von Jesus Christus in altgriechischer Schrift und Darstellungen von Fischen, dem Symbol der Urchristen. Die Ausgrabungen fanden in den letzten eineinhalb Jahren auf 
dem Gelände des Gefängnisses von Megiddo statt - unweit der Stätte, wo die biblische Schlacht von Armageddon stattgefunden haben soll. (AP)
	        

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