Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

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Beim Landesforstdienst in Schaan steht ein Wetterhäus­ chen. Drinnen überträgt ein Thermometer die Temperatur auf eine Papierstreifenkurve. Daneben landen Regentropfen auf einem Dosendach. fliessen in eine Kanne und werden da nach im Reagenzglas gemes­ sen. 365 Tage im Jahr, morgens um' 7.30 Uhr. notiert Bernhard Kaiser Werte und Witterung in ein Heft. Im Winter misst er zu­ sätzlich die Schneemenge. Die Regenwerte schickt er wöchent lieh an Meteo Schweiz. Das Landesforstamt nutzt die Beob­ achtungen für die Pflege der Pflanzungen. Trockenes Wetter heisst: Glessen: nasses Wet­ ter: Achtung, Pilzkrankheiten! Eine weitere Wetterstation steht im Landwirtschaftszentruni Sa lez. Hier misst Hans Peter Sant sein die Regenmenge und über mittelt sie monatlich an Meteo Schweiz. Zusätzlich registriert ei ne automatische Anlage auch Temperatur. Lichteinstrahlung. Feuchtigkeit und Blattnässe. Alle Daten werden im Computer von Agronom Dr. Andreas Schwarz in Tabellen gesetzt. Und auch hier wird aus den Wetterdaten Wichti­ges 
abgeleitet. Die Forschungs­ anstalten Wädenswil und Reckenholz berechnen aus den Daten die Infektionsgefahr der Baumkrankheit Feuerbrand und auch der Kartoffelkrautfäule. Am Standort selber kann die Gefähr­ dung für Apfelschorf und 
Reben- Mehltau abgelesen werden. Eine optimale Bekämpfung wird mög­ lich - Witterungswertung in der Landwirtschaft ist Prävention. d! Aucti Landwirt Ueli Gantenbein am Staudnerberg. Grabs. be obachtet das Wetter. Seit rund dreissig Jahren notiert er die Wit terung und richtet seine Arbeit danach aus. Das heisst: Heuen bei schöner Witterung. Holz spal­ ten bei Regenwetter. Und auch auf so genannte Lostage achtet er. So auf den Lorenztag. (10. 8.). den Bartholomäus (24.8.) und den Verena Tag (1.9.). Denn: ob es dann trocken oder nass. es hat Bedeutung. »Und oft wird in bäuerlichen Diskussionen ge wer-weisst'. dann kann ich nach sehen und bestätigen: So wars wirklich im Sommer vor fünf Jah­ ren.» Wettervoraussagen hinge gen macht der Bergbauer keine, denn: »Da sind die Wetterprog­ nosen im TV viel genauer», be stätigt er. tsfi 
Zweite automatische Witterungsmessung: Trotzdem muss Agronom Dr. Andreas Schwarz mal einen Feuchtigkeitsfilter auswechseln. Seit über 30 Jahren misst Bernhard Kaiser vom Landesforstdienst in Schaan morgens um 7.30 Uhr die Regenmenge. Ostschweizer Föhn - was Besonderes? «Nein, nicht speziell», sagt Meteo-Sprecher Thomas Bucheli, «zwar ist der Föhn ein Lokalwind, aber, ob in der Schweiz oder in Tibet, wo immer der Wind quer über einen Gebirgszug strömt, entsteht auf der Lee- Seite dieser warm-trockene Fallwind. Bei uns ge­ schieht dies mehrheitlich vor einer Kaltfront, wenn die Winde in der Höhe generell auf Südwest drehen. Ein Druckfall auf der Alpennordseite verursacht Sog­ wirkung mit Fallwind, der sich beim Absinken er­ wärmt. Erhöhte Temperaturen und sehr gute Sicht sind die Folge. «Dieser Wind hält Wetterfronten aus Westen oft im Osten noch etwas auf, sodass schö­ nes Wetter noch anhalten kann.» Das gilt für unser Rheintal. «Bricht der Föhn dann aber zusammen, kanns entsprechend <chute und buddle'», so Bucheli. Wer in unserer Gegend kennt das nicht? Trotzdem ist uns der «Schönwetterhalter»- und «Traubenkocher» Föhn nicht unsympathisch, (sf)
	        

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