Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DONNERSTAG, 27. OKTOBER 2005 BLATT 
INTERNATIONAL 
36 VOLKS BLATT 
SPLITTER Koalitionsgespräche in Polen vorerst abgebrochen WARSCHAU - Die liberale Bürgerplattform in Polen (PO) hat ihre Koalitionsgespräche mit den Konservativen am Mittwoch vorläufig abgebrochen. PO-Chef Donald Tusk sagte, er sehe derzeit keine Möglichkeit, die Verhand­ lungen fortzusetzen. Das sei die Konsequenz aus einer Abstimmung, in der die Konservati­ ven am Mittwoch ihren eigenen Kandidaten Marek Jurek als Parlamentspräsidenten durch­ gesetzt hatten. Den Posten hatte die Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) ursprünglich der Bürgerplattform angeboten, (sda/reuters) Halloween: Italiens Kirche fürchtet um kulturelle Identität ROM - Italiens Kirche reagiert auf die zu­ nehmende Popularität von Halloween ge­ reizt, nachdem der Brauch auch dort immer populärer wird. Das Fest sei eine anglo-ame- rikanische Tradition, die nichts mit Italiens Geschichte zu tun habe. Halloween sei ein heidnisches Fest, das vorchristliche, kelti­ sche Wurzeln habe, sagte der Bischof der toskanischen Diözese Pistoia, Giordano Fro- sini, am Mittwoch. Zudem sei «das Fest der leeren Kürbisse und der Skelette» Ausdruck der US-amerikanischen Domäne und gefähr­ de 
die kulturelle Identität Italiens, meinte der Bischof. (sda/apa) Janet Jackson weist Gerüchte über «geheime»» Tochter zurück NEW YORK - Janet Jackson hat am Mittwoch Berichte Uber eine «geheime» Tochter zurück­ gewiesen. «Ich habe kein Kind, und alle ander­ weitigen Behauptungen sind falsch», hiess es in einer in der TV-Show «Access Hollywood» veröffentlichten knappen Erklärung der 39-jäh­ rigen Sängerin. Sie reagierte damit auf Äusse­ rungen des Bruders ihres Exmannes James DeBarge, mit dem sie 1984 kurz verheiratet war. Young de Barge hatte in einer Radiosen­ dung erklärt, Jacksons Tochter heisse Renee, sei inzwischen 18 Jahre alt und eine wunderbare Sängerin. Sie lebe bei Jacksons ältester Schwes­ ter Rebbie. «Die Jackson-Familie und mein Bruder haben alles geheim gehalten», sagte der 28-jährige Exschwager Jacksons. 
(AP) 
Neuer Grippe-Verdacht Vogelgrippe-Verdachtsfälle auf französischer Insel La Reunion PARIS/ZAGREB - Bei drei Be­ wohnern der zu Frankreich ge­ hörenden Insel La Reunion Im Indischen Ozean besteht der Verdacht auf Vogelgrippe. Vorläufige Tests deuteten darauf hin, dass sich die Mitglieder einer kürzlich aus Thailand zurückge­ kehrten Reisegruppe mit dem ag­ gressiven Virus H5N1 infiziert ha­ ben könnten, teilte das französische Gesundheitsministerium am Mitt­ woch mit. Sie hätten dort einen Vo­ gelpark besucht und engen Kontakt mit den Tieren gehabt. Gesundheitsminister Xavier Bertrand sagte, die Proben würden derzeit am Institut Pasteur in Paris untersucht. Erste Ergebnisse sollten am (heutigen) Donnerstag vorlie­ gen. Die Präfektur auf La Reunion erklärte, einem 43-Jährigen seien an Nase und Hals zwei Proben ent­ nommen worden. Der erste vorläu­ fige Test sei nicht eindeutig gewe­ sen, der zweite positiv. Von 19 Mit­ reisenden des Mannes wiesen zwei ebenfalls Grippesymptome auf, wie die Präfektur weiter mitteilte. Der 43-Jährige hielt sich vom 12. bis 19. Oktober in Thailand auf, wo bereits 13 Menschen an der Vogel­ grippe gestorben sind. Er wird seit Samstag im Krankenhaus von Saint-Denis auf der Insel La Reu­ nion behandelt, die östlich von Ma­ dagaskar liegt. Minister Bertrand 
Vogelgrippe auch auf dem Balkan: In Kroatien wurden sechs verendete Schwäne positiv getestet. sagte, der Zustand der drei Patien­ ten sei zufriedenstellend, einige von ihnen würden zu Hause ge­ pflegt. Ein Vogelgrippe-Verdacht bei elf im ostfranzösischen Bur­ gund tot aufgefundenen Staren er­ härtete sich nach Behördenangaben nicht. Derweil ist das aggressive Virus H5N1 auch auf dem Balkan im 
Vormarsch. Sechs in Kroatien ver­ endete Schwäne wurden positiv ge­ testet, wie die EU-Kommission und die Regierung in Zagreb mitteilten. Die Tiere seien vermutlich aus Un­ garn gekommen, sagte der Leiter des Ornithologischen Instituts Kro­ atiens, Dragan Radovic. 13 weitere tote Schwäne wurden in der Nähe gefunden, bei zwei von ihnen erga­ben 
Untersuchungen ein H5-Virus. Das Landwirtschaftsministerium in Zagreb erklärte, die 
Behörden hät­ ten Massnahmen zur Eindämmung der Seuche ergriffen. Das Gebiet wurde unter Quarantäne gestellt, nach Behördenangaben wurde bei 17 (KK) vorsorglich getöteten Tieren kein weiterer Fall von Vogelgrippe nachgewiesen. (AP) «Alpha» wütet in der Karibik Aufräumarbeiten nach «Wilma» von Schwierigkeiten begleitet FORT LAUDERDALE - Mit erheb­ lichen Anlaufschwierigkeiten haben in Florida die Aufräumar- beften nach Hurrikan «Wilma» begonnen. Die versprochenen Lieferungen von Eis, Trinkwasser und Essen verspäteten sich erheblich oder tra­ fen gar nicht erst ein. Vor den weni­ gen geöffneten Tankstellen bildeten sich am Mittwochmorgen lange Schlangen, vorsorglich standen Po­ lizisten bereit. 13 Prozent der 4.3 Millionen Kunden der Elektrizitäts­ gesellschaft Florida Power & Lights waren wieder am Netz. Es könne aber Wochen dauern, bis die Stromversorgung wieder überall si­ chergestellt sei, hiess es. 
«Alpha»: Überflutungen in Santo Domingo in der Dominikanischen Republik. US-Präsident George W. Bush sagte rasche Hilfe zu und liess sich von seinem Bruder Jeb Bush, dem 
Gouverneur von Florida, über das Ausmass der Verwüstungen infor­ mieren. Der Präsident will am Don­nerstag 
das Katastrophengebiet be­ suchen. In Florida kamen fünf Menschen in dem Wirbelsturm ums Leben, der Schaden wird auf bis zu zehn Milliarden Dollar (8,3 Milli­ arden Euro) geschätzt. Auf der Karibikinsel Hispaniola überlebten mindestens 15 Men­ schen den Tropensturm «Alpha» nicht. In Haiti kamen nach Anga­ ben der Behörden 13 Menschen ums Leben, in der Dominikani­ schen Republik waren es zwei. Der Sturm verursachte am Dienstag zahlreiche Erdrutsche und Über­ schwemmungen. Mehrere Dutzend Menschen wurden noch vermisst. In Mexiko waren dem Sturm vier Menschen, in Jamaika eine Person zum Opfer gefallen. (AP) J7 • j c Politik - Wirtschaft - Sport - Kultur Bei uns Ist alles im Preis inbegriffen Jetzt das VOLKSBLATT abonnieren 13 Monate für CHF 209.- Die günstigste Tages­ zeitung Liechtensteins Anrufen und bestellen 237 51 41 Profitieren Sie als -Abonnent von Vorzugspreisen 
Mehr Spenden UN-Spendenaufruf für Erdbebenopfer 6ENF/MUZAFFARABAD - Nach eindringlichen Appellen der 
Ver-+ 
+ + + + Zu guter L*|rt... + + + + + einten Nationen hat die interna­ tionale Gemeinschaft ihre Hilfs­ zusagen für die Erdbebenopfer in Pakistan am Mittwoch um 580 Millionen Dollar erhöht. «Das Ausmass dieser Tragödie über­ steigt fast unsere schlimmsten Vor­ stellungen», sagte UN-Generalse­ kretär Kofi Annan bei einer Geber­ konferenz in Genf. «Jeder Dollar, Euro oder Yen rettet Leben», sagte Annan. Das Leben von zwei bis drei Millionen Menschen stehe auf dem Spiel, sagte der Koordinator für hu­ manitäre Hilfe, Jan Egeland. Bis­ lang hatten die UN um 312 Millio­ nen Dollar gebeten, zugesagt wur­den 
nach Angaben von Annan zu­ nächst nur 90 Millionen - etwa ein Sechstel der 550 Millionen Dollar, die nach UN-Angaben tatsächlich nötig sind. «Wir brauchen mehr Ressourcen, um zwei bis drei Milli­ onen Menschenleben zu retten, und wir brauchen viel mehr Mittel in den nächsten Tagen», sagte Egeland. Die UN seien ermutigt über die Hilfszu­ sagen. «Die schlechte Nachricht für uns ist aber, dass zu wenig für die UN-Soforthilfe bereitgestellt wird.» Lediglich 111 Millionen Dollar seien speziell für diesen Zweck an­ gekündigt worden. Ein Berater Ege- lands, Toby Lanzer, sagte, knapp die Hälfte der Zusagen - 250 Millionen Dollar - komme von der Islami­ schen Entwicklungsbank. (AP) 
Alles wieder im Lot KÖLN - In einer spektakulären Aktion ist der schiefe Turm der Johann-Baptist-Kirche in Köln am Mittwoch wieder gerade ge­ rückt worden. Mit Hilfe von vier Hydraulikpressen wurde der rund 1600 
Tonnen schwere Turm um rund 14 Zentimeter angehoben und so in seine senkrechte Posi­ tion zurückgebracht, wie die Köl­ ner Verkehrs-Betriebe (KVB) er­ klärten. Das Aufrichten Wurde von ei­ nem Schweizer Hebetechnik- Unternehmen durchgeführt und kostete rund eine Million Euro. Der 40 Meter hohe Backstein­ turm war im September 2004 bei 
Bauarbeiten um rund 17 Zenti­ meter abgesackt. Seither war die Kirche für Besucher gesperrt. Auslöser für die Schieflage wa­ ren Arbeiten an einem Versor­ gungstunnel der Kölner Verkehrs- Betriebe für die Nord-Süd-Linie der Stadtbahn. Bodenauflocke­ rungen über der Tunnelbohrma- schine hatten das Absacken ver­ ursacht. «Es war ein Zusammen­ spiel sehr ungünstiger Umstän­ de», erklärte KVB-Sprecherin Gudrun Meyer. Das von der Staatsanwaltschaft eingeleitete Verfahren wegen Baugefährdung wurde inzwischen eingestellt. Für die Millionen-Reparatur kommt die Versicherung der Verkehrs- Betriebe auf. (Ap)
	        

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