Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DONNERSTAG, 27. 
OKTOBER 2005 BLATT 
I KULTUR 34 TAKINO «My summer of love»: über die Magie einer Freundschaft Ein heisser englischer Sommer, Teenager Mona liegt gelangweilt im Gras. Über ihr taucht ein elegantes Mädchen auf einem Pferd auf: Tamsin tritt in ihr Leben. Aus wohlhabender Familie stammend und gerade von ihrer teuren Privatschule geflogen, ist sie scheinbar das genaue Gegenteil der verwais­ ten Mona, die allein mit ihrem Bruder im ört­ lichen Pub lebt. Aber die Mädchen entdecken verwandte Seelen ineinander und sind bald unzertrennlich. Für Mona ist es das Ende ihrer Einsamkeit - ihr Bruder, ein Ex-Krimineller, hatte ein Er- weckungserlebnis, funktioniert den Pub in ei­ ne Gebetsgruppe um und ist für Mona uner­ reichbar geworden, das Verhältnis zu ihrem verheirateten Freund beschränkt sich auf schnelle Autoficks. Rettung ist nötig. Und je mehr man von Tamsin erfährt, desto mehr ge­ winnt man den Eindruck: Für beide. Sie scheinen füreinander diese Rettung zu sein. Es beginnt als innige Mädchenfreund­ schaft und wird ganz selbstverständlich zu leidenschaftlicher Liebe. Diese Liebe ist das Herz des Films, viel mehr glücksglühender Zustand als Handlung, und macht wie jede Liebe für die, die sie erleben, die Welt neu - sichtbar in wunderbaren Bildern, in denen die sonnendurchflutete Landschaft Yorkshires freier wird und die Wälder schöner und ge­ heimnisvoller. Natalie Press (Mona) und Emily Blunt (Tamsin) spielen das Aufblühen der Mädchen, ihre Zärtlichkeit und ihr Trost­ bedürfnis mit grosser Intensität. Es gibt Mo­ mente, in denen die beiden sich aneinander- klammern, als sei die andere der einzige Halt auf der Welt. Und es gibt Bilder reinen Glücks, ein Tanz zu einem Piaf-Lied. ein Kuss beim Baden im Fluss, Zigarettenrauch, der aus son­ nenbeschienenen Heidekrauthängen auf­ steigt. Sie scheinen sicher beieinander, eine Welt für sich ... Mit «My summer of love» schuf der mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Regisseur Pawel Pawlikowski einen berauschenden Film über die Magie einer Mädchenfreund­ schaft und einen mit Sehnsucht aufgeladenen Sommer. Die Britische Filmakademie kürte «My summer of love» 2(X)5 zum Besten Bri­ tischen Film, zudem gewann er den renom­ mierten Michael Powell Award des Filmfesti­ vals Edinburgh und wurde zu den Filmfesten in Toronto, Dinard, London sowie auf die diesjährige Berlinale eingeladen. «My summer of love» ist heute Donnerstag um 20 Uhr sowie am Samstag und Sonntag um 18 Uhr im Takino zu sehen. (Takino) Vreni Schächie im Domus SCHAAN - Die Künstlerin Vreni Schächie kennt man schon lange und speziell in Ver­ bindung mit Stoff, Farben und Formen. Ihre Patchworkarbeiten sind jedem Kenner ein Begriff. Einige davon hängen in verschiede­ nen öffentlichen Räumlichkeiten in Liechten­ stein. Als persönliche Weiterentwicklung be­ zeichnet die Künstlerin ihre derzeitigen Aus­ stellungsexponate im Domus, die Quilt-Art- Inspirationen nach Friedensreich Hundert- wasser. Den vielen Besucherinnen und Besu­ chern gefallen die Kunstwerke ausserordent­ lich gut und die Künstlerin findet viel Aner­ kennung sowohl für die Arbeit als auch für die Idee. Dieses Wochenende ist zum letzten Mal Gelegenheit, die Ausstellung zu sehen und mit der anwesenden Künstlerin zu reden. Es gibt einige Fragen zur Technik und diese beantwortet Vreni Schächie gerne und mit Begeisterung. Das Domus-Team und Vreni Schächie freuen sich über regen und interes­ sierten Besuch am kommenden Wochenende. Öffnungszeiten: Freitag, 28. Oktober, 14 bis 20 Uhr; Samstag, 29., und Sonntag, 30. Oktober, 14 bis 18 Uhr. (PD) 
Festmonat November TaK: Ab der Wiedereröffnung nach dem Umbau läuft volles Programm SCHAAN - Lange war das TaK nicht bespielbar. Nun ist der Umbau abgeschlossen. Das Theater am Kirchplatz feiert den ganzen November durch, mit einem Spielplan, der es in sich hat. Bekannte Gesichter und Neubegegnungen wechseln sich ab im Programm. Am Donnerstag, 3. November, 18.30 Uhr, ist es so weit. Der Ver­ anstaltungsreigen beginnt mit der festlichen Eröffnung, zu der das TaK und die Gemeinde Schaan als Bauherrin einladen. Der Abend wird «open end» im neugestalteten TaK-Foyer ausklingen. Tags darauf ist «Teatro Delusio» zu Gast. Das Maskenspiel um die Träume und Sehnsüchte hinter den Theaterkulissen beginnt am Frei­ tag, 4., und Samstag, 5. November, jeweils um 20.09 Uhr. An beiden Tagen lädt ab 17 Uhr die Cocktail­ stunde ins neue Foyer ein. Beim «Tag der offenen Tür» am Sonntag, 6. November, ist ab 11 Uhr Gelegenheit, sich die zahlrei­ chen Veränderungen auch hinter der Bühne einmal bei Tageslicht anzuschauen. Ein Rahmenpro­ gramm begleitet durch den Tag, für das leibliche Wohl wird gesorgt. Das junge Theater Liechtenstein ist am Mittwoch, 9. November, zu Gast im Rathaus-Saal Schaan. «AndersARTig» heisst der Abend mit Kurt Aeschbacher, bei dem liechtensteinische Kunst- und The­ aterschaffende den dänischen Mär­ chenkönig Hans Christian Ander­ sen feiern. Cross-ower und grosses Theater Mit Ben Becker kommt am Don­ nerstag, 10. November, 20.09 Uhr, Schauspielprominenz der jungen Generation ins TaK. Der auch inter­ national hoch gehandelte Film- und Bühnenstar widmet sein Programm «Fieber» einer Theaterlegende: Klaus Kinskis frühe Gedichte «Aus dem Tagebuch eines Aussätzigen» werden das Textbuch für eine Per­ formance aus Filmsequenzen, Re­ zitation und Live-Musik mit der Band «Zero Tolerance». Eine Woche darauf gastiert eine weitere Legende in Schaan. Cor­ nelia Froboess, der einstige Kin­ derstar, dem der Übergang zum grossen Schauspiel mühelos ge­ lang, hat mit Sigi Schwab, einem der besten Gitarristen unserer Zeit, einen literarisch-musikalischen Dialog erarbeitet. «Liederliches» erklingt, wenn die beiden am Don­ nerstag, 17. November, 20.09 Uhr, den Bogen von Wolf Biermann und Nick Cave zu Brecht und Kästner spannen. Die «Ajax-Fragmente» am Mitt­ woch, 23., und Donnerstag, 24. No­ vember, 20.09 Uhr, bringen die Be­ gegnung mit dem ATTIS-Theater von Theodoras Terzopoulos. Der griechische Regiestar, der bereits Heiner Müller mit seiner 
explosi- «Mad bot ballroom» Rhythmus im Blut BALZERS - Sie haben Rhythmus im Blut und den Swing in den Bei­ nen. Sie tanzen die Tänze der Gros­ sen: Rumba, Tango, Foxtrott, Me- rengue und Swing - die Klassiker des Gesellschaftstanzes. Dabei sind sie gerade einmal zwischen acht und elf Jahre alt und haben vorher noch nie ein Tanzparkett betreten ... «Mad hot ballroom» begleitet drei Schulklasscn aus New York bei einem ganz besonderen Projekt: 
Am 4. und 5. November gastiert das «Teatro Delusio» im wieder eröffneten TaK. ven Bildersprache begeisterte, hat aus Fragmenten der «Ajax»-Tragö- die von Sophokles einen faszinie­ renden Theaterabend geschaffen. Die englischsprachige Bühnen­ produktion von .Dickens «Christ­ mas Carol» gehört bereits zu den TaK-Traditionen. Auch in dieser Spielzeit ist die irr-witzige Adap­ tion von Paul Stebbing wieder zu Gast in Liechtenstein, diesmal am Mittwoch, 30. November, 20.09 Uhr. Für Junge und Jungbleibende Das Takinder- und Jugendtheater bietet im Wiedereröffnungsmonat ebenfalls volle,s Programm. Der Kinderfilmclub macht sich am Samstag, 12., und Sonntag, 13.. No­ vember, jeweils um 16 Uhr im Ta­ kino auf «Die Spur der roten Fäs­ ser». Wie gewohnt ist die erste Vor­ stellung exklusiv für Kinder ab 7 Jahren reserviert. «Der Ausflug» ist das Ergebnis des diesjährigen Kinderlilmpro­ jekts, ein gemeinsames Angebot von TaK und dem Abenteuerspiel­ platz «Dräggspatz» in Schaan. Zur Premiere am Samstag, 19. Novem­ ber, um 17 Uhr im TaK sind junge und jungbleibende Filmfreunde eingeladen. Der Internationale Tag des Kin­ des bietet am Sonntag. 20. Novem­ ber, um 14 Uhr «Bibi Blocksberg - Das Musical» im TaK. Diesmal muss die junge Hexe die Klunker­ burg vor übereifrigen Investoren retten. Die Produktion um den Hör­ spiel- und Comicstar ist für Kinder ab 5 Jahren geeignet. Mit der «Königin der Farben» kehrt das Erfreuliche Theater Erfurt am Mittwoch, 23. November, 16 Uhr, ins Takino zurück. Frei nach 
dem Kinderbuch von Jutta Bauer ist ein Spiel mit Live-Malerei, Mu­ sik und Erzähler entstanden, das sich an Theaterfreunde ab 4 Jahren richtet. Am Samstag, 26. November, 16 Uhr, ist wieder Märle-Zeit im TaK- Foyer. «Grimm & Co.», Katja Lan- genbahn-Schremsers Erzähltheater, stellt diesmal «Die Prinzessin auf der Erbse» in den Mittelpunkt. Nach Beginn ist kein Einlass mehr, pünktliche Märchenfreunde ab 5 Jahren werden mit einer kleinen Überraschung belohnt. Das Theater an der Sihl bringt für Menschen ab 9 Jahren am Sonntag. 27. November, um 16 Uhr einen weiteren Kinderbuchklassiker auf die Takino-Bühne. «Das doppelte Lottchen» ist ein flotter Wirbel­ wind voll witziger und schräger Szenen. Für Junge und Jungbleibende Bei der Festlichen Eröffnung am Donnerstag. 3. November, ist der Eintritt frei. Wegen der begrenzten Platzzahl ist allerdings eine Reser­ vierung nötig. Auch beim Tag der offenen Tür am Sonntag, 6. No­ vember. braucht man keine Ein­ trittskarte. Für alle anderen Termi­ ne gibt es Tickets beim TaK-Vor­ verkauf in der Reberastrasse 10. Schaan, Tel. 237 59 69. Er ist mon­ tags bis freitags von 9 bis 11 und von 13.30 bis 18 Uhr geöffnet. Ausserhalb dieser Zeiten nimmt ein Anrufbeantworter Kartenwünsche entgegen. Eine Bestellung per E- Mail an  vorverkauf@tak.li ist eben­ falls möglich. Weltklassik, Kabarett und mehr Im Rahmen der «Vaduzer Kon­ zerte» ist am Freitag, 25. 
Novem- SCHLOSSKINO BALZERS «Dancing Classrooms» nennt sich das gemeinnützige Programm, das derzeit an vielen öffentlichen Schu­ len New Yorks mit grossem Erfolg angeboten wird: In einem zehnwö- chigen Intensivkurs lernen die Schüler Grundlagen des «Ballroom Dancings» und zeigen dabei, wer sie wirklich sind und wo sie her­ kommen. Voller Begeisterung trai­ nieren sie mit ihren Lehrern für das grosse Finale - und beweisen da­ mit: «Anyone can make it, if they learn how to shake it!» Der Film verschafft einen einmaligen Ein­blick 
in die kulturelle Vielfalt von New York, indem ganz unterschied­ liche Kinder aus drei (von 60) Schulen porträtiert werden. Sie sind in dem spannenden Alter, wo es da­ rum geht ein cooler Teenager zu werden, die ungezwungene Un­ schuld aber noch nicht abgeschüt­ telt ist, «Mad hot ballroom» ist eine gutgelaunte Doku, die aus der Rei­ he tanzt! Der Independent-Hit aus New York hat bereits zahlreiche Publikumspreise gewonnen und ge­ hört schon jetzt zu den zehn erfolg­ reichsten Dokumentarfilmen der 
ber, um 20 Uhr das Mahler Cham­ ber Orchestra zu Gast im Vaduzer Saal. Der junge Brite Daniel HaT- ding gehört längst zur ersten Garde der international tätigen Dirigen­ ten. Unter seiner Leitung erklingen die «5 Stücke für Orchester» von Webern. Mozarts Klavierkonzert Nr. 18 sowie Schumanns Sinfonie Nr. 2. Der Solist ist Pierre-Laurent Aimard. «Abschiede» sind das Programm der Hörbar am Dienstag, 15. No­ vember, 19 Uhr. Zurückgekehrt ins TaK-Foyer, widmet sich die Reihe mit zahlreichen Klangbeispielen diesmal dem musikalischen «Ad- dio per sempre». Wie gewohnt, en­ det Susanna Ingenhütts Vortrag mit einer gemütlichen Plauderrundc. Der Vorarlberger Kabarettist und Autor Stefan Vögel hat auch in Liechtenstein viele Fans. «Solo» heisst das neue Programm, der Held Klaus Egger. Den hat aus hei­ terem Himmel die Freundin sitzen gelassen. Wie es weitergeht, ist am Freitag, 18., und Montag, 21. No­ vember, jeweils um 20.09 Uhr im TaK zu erfahren. Am Montag, 28.. und Dienstag, 29. November, 20.09 Uhr, kommt Andreas Vitäsek endlich wieder ins TaK. «Taxi, Tod und Teufel» heisst der Abend, in dem die Hö­ hepunkte vergangener Programme zu einem «Best of»-Reigen ver­ dichtet sind. Für seine Dokumentation «Auf Schusters Rappen durch Liechten­ stein» begleitete Klaus Schädlerein Jahr lang die Seniorenwanderun­ gen des Alpenvereins. Entstanden ist ein Film, der am Sonntag, 27. November, um 17.30 Uhr im TaK das Land und seine Reize entde­ cken lässt. (TaK) US-Kinogeschichte. Mit viel Schwung und einer unbeschreib­ lichen Mischung aus kindlichem Spass und teenymässiger Coolness stellen sich die zum Teil aus schwierigen sozialen Verhältnissen stammenden Kids der ungewöhn­ lichen Herausforderung. Zugleich gewährt Marilyn Agrelo in ihrem Filmdebüt einen Einblick in die gegensätzlichen Welten, die im pul­ sierenden New York aufeinander­ treffen. «Mad hot baljroom» ist ab heute Donnerstag täglich im Schlosskino Balzers zu sehen. (PD) t J
	        

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