Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

VOLKS BLATT DIE KULTURNEWS FÜR LIECHTENSTEIN 
ANZEIGE: DONNERSTAG, 27. OKTOBER 2005 SEITE 31 GEIERWALLY Wer, wann und wo mit dem bekannten Stück Geierwally gastiert und was das Stück ver­ spricht. 
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SCHATTENSPIEL Was Mummenschanz am Freitagabend in Va­ duz bietet und wie Sie zu gratis Tickets kom- men. 33 
THEATER Was das Theater am Kirchplatz in Schaan im November nach sei­ ner Wiedereröffnung bieten wird. 34 
KINO Welche Filme ab heute im Takino in Schaan und im Schlosskino in Balzers laufen und um was es geht. 34 BVL°A 
LT KS|NEWS Neues vom blauen Buddha TRIESENBERG - Zum Abschluss seines Werkjahres in Paris und Basel gibt der Schaa­ ner Künstler Patrick Kaufmann (*l97l) Ein­ blick in seine jüngste Schaffensperiode. «Spiegelung des Selbst» nennt er die Ausstel­ lung mit Malerei, Installation und Zeichnun­ gen, die ab Freitag im Altelier Sennwis 10 zu sehen sein wird. Zur Vernissage am 28. Ok­ tober um 19 Uhr spricht Martin Kolbe, Direk­ tor der Freien Kunstakademie Basel. Seit das Blau den Künstler gefunden hat, arbeitet er fast ausschliesslich in Blautönen, kontrastiert mit Weiss: «Das Blau repräsen­ tiert für mich das Meer, die Meeresfarbe, den sich nähernden Meeresgrund, wenn ich mich sozusagen auf Tauchfahrt begebe. Oder den Kosmos, die dem Meer gegenüber befindli­ che Weite, das Dunkelblau der Unendlichkeit, nicht das Schwarz, eher ein Violett. Da wird das Licht geschluckt, aber auch wieder ausge­ schieden, jedenfalls in meiner Vorstellung.» Auf seiner Tauchfahrt durch die Tiefen des Wassers entdeckt Kaufmann tieferliegende Schichten des eigenen Selbst. (PD) Blues und Rock'n'Roll im Jazzkeller Sargans SARGANS - «Crushice» bringt am Freitag, 28. Oktober, den Jazzkeller im Städtchen Sar­ gans zum Kochen. Blues, Rock und Rock'n'­ Roll umfasst das Repertoire der Band. Rock und Blues aus den Sechziger- bis Achtziger-Jahren wird am kommenden Frei­ tag im Rahmen der Konzerte des Dixie- und Jazzclubs Sargans-Werdenberg zu hören sein. Da werden wohl Musiker mit grauen langen Haaren erwartet - weit gefehlt! Als die Mu­ sik, welche «Crushice» spielt, aktuell war, waren die Eltern der Bandmitglieder im bes­ ten Alter. Die Jungs der Band aber noch nicht einmal auf der Welt. Trotzdem spielen «Crushice» mit voller Hingabe und Spielfreu­ de den guten alten Blues, Rock und Rock'n'­ Roll. Nicht fehlen dürfen dabei Klassiker eines Freddie Kings, Eric Claptons oder Muddy Waters. Zu erleben sind aber auch ei­ gene Songs der jungen Musiker. Die Besucher im Jazzkeller Sargans dürfen sich auf ein abwechslungsreiches Programm mit Einflüssen aus Jazz, Funk und Country freuen. Gegründet wurde die Band 2001, im selben Jahr konnte auch die erste CD aufge­ nommen werden. «Crushice» sind Raphael Gerber (Guitars, Vocals, Blues-Harp), Martin Gämperle (Guitars, Vocals), Manuel Schmid (Bass), Marcel Gämperle (Hammond, Piano) und Martin Fröhlich (Drums, Percussion). Türöffnung im Jazzkeller ist um 20 Uhr. (PD) 
Was ist Museumspädagogik? Im Gespräch mit der Kunstvermittlerin Judith Näscher VADUZ - Oft kann man In Aus­ stellungen weder mit den Wer­ ken noch mit der Präsentation etwas anfangen. Die Kunstver- mittlerin hilft dann, den Zugang zur Kunst zu erleichtern. Judith Näscher hat ihr Studium zur Museumspädagogin an der pä­ dagogischen Hochschule In Salzburg abgeschlossen. * Arno Löffle t War es bei Ihnen mehr die Liebe zur Kunst oder zur Pädagogik, die Sie Ihren Beruf hat ergreifen lassen? Judith Näscher: Beides. Ich wollte schon als Kind Lehrerin wer­ den und mir war auch schon immer klar, dass ich im gestalterischen Be­ reich tätig sein möchte. An der Kunstschule Liechtenstein unterrichten zu können, ist für mich ein Glücksfall. Ich liebe diese Tätig­ keit. Mal sind es Kindergartenkin­ der, mal Schulkinder, mal Erwach­ sene. Auch die Unterrichtsinhalte sind enorm vielseitig. Es gibt viele Möglichkeiten kreativ tätig zu sein und dies zu vermitteln. Regelmäs­ sig besuche ich mit den Kursgrup­ pen das Kunstmuseum Liechten­ stein, den Kunstraum Engländerbau und andere Ausstellungen. Diese Vermittlungstätigkeit in der Aus­ stellung macht mir grossen Spass und da ich in diesem Bereich mein Wissen noch vertiefen wollte, habe ich die Ausbildung zur Museums­ pädagogin in Salzburg gemacht. 
Einige Kinder kennen Judith Näscher und ihre Arbeit als Kunstvermlttle- rin schon von ihrer Arbeit Im Landesmuseum. Was ist Museumspädagogik? Museumspädagogik, auch Kunstvermittlung genannt, ist Kunst-Vermittlung im wahrsten Sinne des Wortes. Es geht darum zu vermitteln zwischen den Men­ schen, seien es nun Kinder oder Er­ wachsene, und der Ausstellung. Ich schaffe eine Brücke zur Kunst, bin die Begleiterin durch die Ausstel­ lung. Bei diesen interaktiven Füh­ rungen gebe ich zwar Impulse und Antworten auf gestellte Fragen. Doch viel wichtiger ist es mir, die Gruppen zu eigenem Schauen an­ zuregen, ohne dass ich gleich alles erkläre. Ich lade die Besucher und Besucherinnen ein, selbst zu schau­ en, zu beobachten, ins Gespräch zu kommen. Mich interessiert, was sie von einem Kunstwerk halten, was sie anspricht, was ihnen'gefällt und 
womit sich nichts anfangen kön­ nen. Für mich sind diese Gespräche immer sehr bereichernd. Es ist schön zu hören, was andere in den Kunstwerken sehen und was sie darüber denken. Meistens habe ich auch Dinge dabei, die man angrei­ fen darf, die ich zu Hilfe nehme um z. B. eine Technik oder Material zu erklären. Den Besuchern und Besucherin­ nen etwas «Handfestes» zum Be­ greifen zu geben ist meiner Mei­ nung nach ganz wichtig, denn in den seltensten Fällen darf man in einer Ausstellung etwas berühren. Ganz wichtig finde ich auch, das in der Ausstellung Erlebte und Er­ fahrene im Atelier gestalterisch umsetzen zu können. Selbstver­ ständlich kann man als Museums­ pädagogin auch in jedem anderen 
Museum tätig sein, hier in Liech­ tenstein z. B. im Landesmuseum, im Walser Heimatmuseum, im Ski- Museum oder im Küefer-Martis- Huus usw. Wo arbeiten Sie hier als Kunst- vermittlerin? Ich bin freischaffend und biete Führungen für Gruppen jeden Al­ ters an. Wenn ich für eine Führung angefragt werde, kläre ich zuerst die Voraussetzungen und Bedürf­ nisse der Gruppe ab. Oftmals besu­ che ich die Gruppe zuvor, 
z. B. eine SchulkJasse in ihrem Klassenraum, um mehr über die Gruppe zu erfah­ ren und zu spüren, was ihre 
Bedürf­ nisse sind. Es gibt auch immer die Möglichkeit der Vor- und Nachbe­ arbeitung des Themas im Klassen­ zimmer. Jede meiner Führungen ist massgeschneidert auf die jeweilige Gruppe, seien es nun Erwachsene oder Kinder. Sind Sie selbst künstlerisch tätig? Ich habe immer schon gemalt und bin auch sonst vielseitig krea­ tiv. Meine Waschküche ist mir zu klein geworden und deshalb bin ich auf der Suche nach einem geeigne­ ten Raum. Ich «plange» richtig dar­ auf, habe so viele Ideen, die ich gerne umsetzen möchte, doch dafür brauche ich Platz und einen Raum, in dem ich die Sachen auch liegen lassen kann... Kontakt: Judith Näscher, Eichen­ strasse 58, Eschen, per E-Mail: naescher@kunstvermittlung.li . Chants et MusiquesTsiganes «Opus 4» aus Paris mit fetzig-swingenden Zigeunerklängen zu Gast im Alten Kino MELS- Das Unberechenbare der Kosaken, die Lebenslust der Zigeuner, der Charme von Paris und die Leidenschaft des Swing Tsigane - dies ist die Synthese, welche jedes Konzert von Opus 4 zu einem unvergesslichen Er­ lebnis werden lässt. Nachzu­ prüfen diesen Samstag, 29. Ok­ tober, im Alten Kino in Mels. Mit ihrem Programm Chants et Musiques Tsiganes ist das Quartett ab und zu (insgesamt leider allzu selten!) auf Schweizer Konzertbüh­ nen anzutreffen, so wie diesen Herbst wieder. Die in Frankreich beheimateten, russischstämmigen Musiker tauchen ihre Zuhörer in ein Wechselbad von Gefühlen und Träumen, von Wünschen und Hoff­ nungen. Gekonnter mehrstimmiger Gesang und grosse instrumentale Virtuosität zeichnen das Ensemble genauso aus wie ihre amüsante, charmante, frische Art der Präsen­ tation und die Nähe zum Publikum. Die Lieder der russischen Roma sind zwar sentimental, aber niemals kitschig. Sie sprechen von tiefen Emotionen und von der Kraft der 
Feurige Klänge parat: Opus 4 konzertieren diesen Samstag erstmals im Alten Kino in Mels. Wahrheit. Kaum eine andere Band singt diese Lieder lebendiger und ergreifender als Opus 4. Die Band besteht aus folgenden Musikern. Serge Camps (Gitarre, Banjo, Ge­ sang): Während 25 Jahren mit dem Louchek-Ensemble unterwegs, Be­ gleiter von Ivan Rebroff auf dessen Tourneen, CD-Aufnahmen mit Yul Brynner, Alyecha Dimitrievich und 
zahlreichen anderen Musikern aus dem Zigeunermilieu, Besitzer des legendären Cabaret «La roue fleu- rie» in Paris während der Achtzi­ gerjahre. Pierre Procoudine-Gorsky (Gitarre, Gesang): Spielt seit frühe­ ster Jugend mit Musikern aus dem Bereich Tsigane und Swing, auch er war Begleiter von Ivan Rebroff, Aufnahmen mit Pedro Ivanovich, 
Adama, Bielka, Trio Tzar, Manel Delgado u.a. Piotr Sapieja (Violine, Gesang): Musikstudium in Gdansk. Er entdeckte sehr früh den Jazz und die slawische Folklore, was seiner klassischen Ausbildung die Würze gab. Piotr ist Träger des I. Preises der Musikakademie Gdansk. Be­ gleiter vieler Musiker wie Rachel de Bois oder Mullator. Bruno Osso- la (Kontrabass, Gesang): Studium am Berklee College of Music in Boston, spielte viele Jahre an der Seite von Djuri, beliebter Begleiter von Musikern aus den Sparten Jazz, Tsigane, Klassik. Seit 1997 sind diese vier Ausnahmekönner unter dem Namen Opus 4 unterwegs. Erstmals führt sie der Weg nach Mels. Der Auftritt im Alten Kino beginnt am Samstag, 29. Oktober, um 20.15 Uhr. Platzreservation ist unter Telefon 081 723 73 30 oder im Internet über die Homepage  www.alteskino . ch möglich. Billette im Vorverkauf gibt es im Kinder- und Jugend­ buchladen Paprika in Mels und bei Schumacher's Getränkeabholmarkt in Sargans. (PD)
	        

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