Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DONNERSTAG, 27. OKTOBER 2005 BCOTIAMBIENTE 
12 RATGEBER BAUEN Jürgen Gstöhl Maler und Bipsar - Mitglied der BescMftslaitung Lehmputze für Innenraume In letzter Zeit hört man immer mehr von Lehmputzen. Was hat es damit auf sich? Lehmputze haben gegenüber Zementput­ zen zahlreiche Vorteile. Beispielsweise kön­ nen sie sehr viel Luftfeuchtigkeit aufnehmen und diese 
auch wieder abgeben. Dies wirkt sich sehr positiv auf das Raumklima aus. In einem mit Lehmputz verputzten Raum fühlt man sich sofort wohl. Sind Lehmputze auch widerstandsfähig? Lehmputze sind weicher wie Zementputze, und deshalb nicht ganz so widerstandsfähig. (Aas Goethes Farbenlehre) 
Wo liegen die Hauptvorteile eines Lehmputzes? Lehm reguliert die Luftfeuchtigkeit. Da­ durch reguliert er die Feuchtigkeit der Raum­ luft und trägt somit zu einem gesunden Raumklima bei. Lehm speichert aber auch Wärme, denn Lehm ist ein schwerer Baustoff. Damit trägt er zur Verbesserung des Wohnkli­ mas und bei passiver Sonnenenergienutzung zur Energiespeicherung bei. Auf welchem Trägerinaterial werden Lehmputze angebracht? Lehmputze haften nur aufgrund der eige­ nen Klebkraft und müssen darum einen rauen Untergrund haben. Backstein, wie wir ihn bei den meisten Neubauten kennen, eignet sich gut als Untergrund. Er wird mit einer Lehm- grundierung vorgestrichen und kann dann verputzt werden, ungeeignete Untergründe können jedoch entsprechend vorbehandelt werden. Wie schaut es mit der Oberflächenfariie aus. Kann man Lehmputze streichen? Lehmputze können in verschiedenen Erd­ farbtönen verputzt werden, oder aber in dem natürlichen Lehmfarbton. Lehmputze können mit Lehm- oder Kalkfarben überstrichen wer­ den. Eine Überarbeitung mit Dispersionen ist nicht sinnvoll, da dadurch die guten Eigen­ schaften des Putzes vermindert werden. Weitere Anfragen unter: www.gstoehl.net FARBEN UND IHRE WIRKUNG «Die Freude an Farben, einzeln oder in Zu­ sammenstimmung, empfindet das Auge als Organ und teilt das Behagen dem übrigen Menschen mit. Die Freude an Form liegt in des Menschen höherer Natur, und der innere Mensch teilt sie dem Auge mit.» 
Risse verschwinden lasseil «Instandsetzung schützt vor grösseren Schäden» " \ > •*« 1 . • » ' l V * - • ' - V\\* 
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, V \ y ? * \ . v i i l * H • * M 'i Risse sind ärgerlich. Neben der unschönen Erscheinung können sich bei einem solchen Riss Putzstiicke ablösen. 
Vor allem Aussenbereich sind Risse, vor der Gefahr dass Wasser ein­ dringen kann, instand zu steilen. Sie sind ärgerlich, sehen nicht gut aus und können mit der Zeit grössere Schäden mit sich brin­ gen. Kleine Risse. Risse in Putzflächen können innen wie aussen am Haus entstehen. Die Ursachen sind meist nicht einfach ausfindig zu machen. Eines ist klar. Damit der Schaden nicht grösser wird und der «Schandfleck» ver­ schwindet, muss der Riss saniert werden. Wie können Risse entstehen Risse können aus verschiedenen Ursachen entstehen. 
Meist entste­ hen Risse beim Ubergang zwischen verschiedenen Materialien. Das heisst, das unterschiedliche Schwindverhalten bei Temperatur­ oder Feuchtigkeitswechsel lassen den über beiden Baustoffen aufge­ brachten Verputz an der Übergangs­ stelle 
reissen. Als weitere Ursache kann das unterschiedliche Setzen von Bauteilen am Gebäude oder der Fundation zu Rissbildung führen. Dies lässt sich von Anfang an durch einen auf die Situation ange- passten Putzaufbau mit eingebette­ tem Putzgewebe verhindern. Wie können Risse saniert werden Das Freilegen der Rissstelle - sprich das Abspitzen des Verputzes 
im Bereich der Rissbildung - för­ dert die Ursache zutage. Dabei wird sichtbar, ob die Rissbildung durch unsachgemässe Verarbeitung des Verputzes oder auf statische Einwirkungen zurück zu führen ist. Um eine erneute Rissbildung zu verhindern, werden im neuen Putzaufbau Kunststoffgewebe, so genannte Netze, in den Mörtel ein­ gebettet. Diese Gewebe nehmen die Spannungen an der Putzober­ fläche auf und verhindern somit das Reissen des Verputzes. Damit die Sanierungsstelle nicht mehr sichtbar ist, wird idealerweise die gesamte Abrieb-Fläche neu er­ stellt. In Wohnräumen ist dies meist nicht so aijfwäfldig. Bei Fassaden macht dann eine Teilerneuerung mehr Sinn. Zu guter Letzt wird die sanierte Fläche gestrichen und somit dem bestehenden Umfeld wieder ange- passt. Die Risse sind verschwunden und einer erneuten Rissbildung ist vorgebeugt. Staub- und Lärmbelastung einer Risssanierung Die Risssanierung ist, durch das Abspitzen des Verputzes im Rissbe­ reich, mit Staub und Lärm verbun­ den. Dies beschränkt sich jedoch nur auf das Freilegen des Verput­ zes. Aussen spielt dies weniger eine Rolle, im Haus selbst ist die 
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 r'* :  1 '• Ein unschönes Bild. Hier zwingt sich die Sanierung der ganzen Wandflä­ che zwischen Türe und Fenster auf. rung grösser. Durch eine optimale Vorbereitung, sauberes Abdecken, vorsichtiges Schützen von anderen Bauteilen und das Hand-in-Hand- Arbeiten der Gipser und Maler, kann die Beeinträchtigung der Wohnqualität auf ein Minimum re­ duziert und Risiken minimiert wer­den. 
Für eine Risssanicrung im Hausinnern muss mit einem Zeit­ aufwand von zirka einer Woche ge­ rechnet werden. Das heisst, nach einer Woche ist der ärgerliche Schandfleck beho­ ben und die Ausweitung des Scha­ dens ist verhindert. Ein horizontaler Riss in der Fassade vor der Sanierung. Nach der Sanierung des Rissbereiches ist anfangs die behobene Scha­ denfläche noch leicht zu erkennen. AN/MGI. MALER SPRITZWERK GIPSER FARBA-HUS WWW   GSTOEHL.NET 
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