DONNERSTAG, 20. OKTOBER 2005 BLATT
I INTERNATIONAL
36 VOLKS BLATT
SPLITTER Führerschein für Dlscjockeys HAMBURG - Mit der Ausgabe so genannter Discjockey-Führerscheine will die Hambur ger Gesundheitsbehörde den Lärm in Disco theken reduzieren und Besucher vor Gehör schäden schützen. Mit dem neuen Führer schein wolle man Discjockeys und Betreibern klarmachen, welche Verantwortung sie für ih re Gäste hätten, erklärte die Gesundheitsbe hörde am Mittwoch. Das erste Führerschein- Seminar für Discjockeys aus Norddeutsch land findet demnach am (kommenden) Mon tag statt. (AP) Hitler soll Benehmen beibringen MEXIKO-STADT - In Mexiko-Stadt könn te Adolf Hitler die Bewohner bald von Plaka ten zu besserem Benehmen im Strassenver kehr auffordern. Derzeit werben Abbildungen von
Saddam Hussein, Osama bin Laden und Mutter Teresa für einen geregelteren Umgang der Menschen in der 18-Millionen-Metropo- le. In Sprechblasen fordern sie Verkehrsteil nehmer auf, keine Schmiergelder an Ver kehrspolizisten zu zahlen oder nicht in zwei ter Reihe zu parken. «Zum Teufel, zahle kei ne Schmiergelder», ruft etwa Mutter Teresa den Bewohnern der mexikanischen Haupt stadt zu. Einige Strassen weiter warnt ein grimmiger Saddam: «Parke nicht in zweiter Reihe, du könntest Chaos verursachen.» (AP) Zeta-Jones stellt Karriere unabhängig von Ihrem Maiin LOS ANGELES - Hollywood-Star Catherine Zeta-Jones bat nach eigenen Worten nicht be ruflich von der Ehe mit Michael Douglas pro fitiert, «auch wenn Kritiker vielleicht anderes behaupten». Das stellte die 36-jährige Walise rin in einem Interview der Illustrierten «Bun te» klar. Sie habe schliesslich schon vorher in Hollywood gedreht. Michael Douglas habe sie in
«Die Maske des Zono» gesehen und sich wohl in sie verliebt. «Danach wollte er mich kennen lernen.» Das Paar feiert im November den fünften Hochzeitstag. (AP)
«Ich bin unschuldig» Prozess um Iraks Exprüsident Saddam Hussein eröffnet und vertagt BAGDAD - Unter strengen Sl- cherheltsvorkehningen hat ein irakisches Sondertrlbunal ges tern Mittwoch das erste Verfah ren gegen Saddam Hussein er- ttffnet. Dem 68-Jährtgen Exdlk- tator droht die Todesstrafe wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Insgesamt zwölf Beschuldigungen liegen dem Gericht vor; der nun be gonnene Prozess dreht sich um ein Massaker 1982 in Dudschail. Hus sein und sieben Getreue müssen sich für den Tod von 143 Schiiten verantworten. Nach Verlesung der Anklageschrift wurde der Prozess auf Drängen der Verteidigung auf den 28. November vertagt. Saddam Hussein trat in selbstbe- wusster Haltung vor das Gericht und bestritt dessen Legitimität, als er bei der Feststellung der Persona lien Name und Alter nennen sollte. «Sie sind ein Iraker und wissen, wer ich bin», entgegnete Hussein dem Vorsitzenden
Richter der fünf köpfigen
Jury, dem Kurden Risgar Mohammed Amin. Klare Äusserungen Der Exmachthaber äusserte sich bestimmt und klar, ohne laut zu werden. «Ich werde diesem so ge nannten Gericht nicht antworten», fuhr Hussein fort. Die Besatzung seines Landes sei unrechtmässig.
Der ehemalige irakische Machthaber Saddam Hussein zeigte sich am ersten Prozesstag äusserst trotzig. «Ich behalte meine verfassungs mässigen Rechte als Präsident des Iraks.» Hussein erschien in einem grauen Anzug und in einem weissen Hemd
mit offenem Kragen. Seine sieben Getreuen kamen teilweise in traditioneller irakischer Kleidung. Die acht Angeklagten sassen in hüft hohen, nach oben hin offenen Gitterkäfigen.
Im Mittelpunkt des Ver fahrens steht ein Massaker im schi itischen Dorf Dudschail, nördlich von Bagdad, das Hussein aus Rache auf einen Attentatsversuch angeord net haben soll. Laut Anklageschrift wurden 1982 rund 600 Menschen aus dem Dorf verschleppt; von 143 fehlt bis heute jede Spur.
Das Sondertribunal hat diesen Fall für das erste Verfahren ausgewählt, weil er verhältnismässig gut doku mentiert ist. Weitere Ermittlungen laufen zu Verbrechen wie der Niederschlagung kurdischer und schiitischer Aufstände nach dem ersten Golfkrieg und einem Giftgas angriff auf ein kurdisches Dorf, (sda) «Wilma» ein Hochgeschwindigkeitssturm Windgeschwindigkeit von 280 km/h - Behörden melden zwölf Tote SAN PEDRO SULA - Die Karibik bereitet sich auf den stärksten dort jemals registrierten Wirbel- sturm vor: Mit Windgeschwin digkeiten von mehr als 280 Stundenkilometern raste der Hurrikan «Wilma» gestern Mitt woch auf Honduras und die Cay man-Inseln zu, am Wochenende könnte er Florida erreichen. Nach Behördenangaben kostete «Wilma» bereits zwölf Menschen das Leben, Hunderte brachten sich auf Honduras, Kuba, Jamaika und Haiti vor dem Monstersturm in Si cherheit. Die Leiterin des Zivilschutzes von Haiti, Maria Alta Jean-Baptis- te, sagte, «Wilma» habe
Über-«Wiima» ist der stärkste je in der Karibik registrierte Wirbelsturm.
schwemmungen und Erdrutsche ausgelöst, in denen seit Montag mindestens elf Menschen ums Le ben kamen. 2(MX) Familien mussten aus ihren überfluteten Häusern flie hen. Eine weitere Person wurde be reits am Sonntag in Jamaika getö tet. Der Wirbelsturm sei «extrem gefährlich», warnte das Nationale Hurrikan-Zentrum in Miami. Hurrikan der Kategorie fünf «Wilma» wurde innerhalb weni ger Stunden vom Tropensturm zum Hurrikan der Kategorie fünf hochge stuft. Er ist bereits der zwölfte Hurri kan in der Region in diesem Jahr. Seit Beginn der Messungen 1851 wurden erst einmal, im Jahr 1969, zwölf Wirbelstürme gezählt. (AP) jeweils 19.00 Uhr ab Walenstadt Fr.
33.00 statt 44.00 AnmeWungrtntos: +41 (0) 81 720 35 35 www.walensed-event.ch
Vor «Hysterie» gewarnt H5N1-Virus auch im europäischen Teil BERN - Während täglich neue Herde der Vogelgrippe in Ostsu ropa gemeldet werden, versu chen die Behörden zu beruhigen: Das HSN1-Virus sei eine Tierseu che, bislang sei noch kein Euro päer erkrankt Bundesrat Cou- chepin warnte vor Hysterie.
+ + + + + Z11 guter Letzt...*+ + + + Man müsse die Geflügelpest - eine Tierkrankheit - von einer Winter grippe, die Menschen befalle, unterscheiden, sagte Innenminister Pascal Couchepin. Bevor das Virus auf den Menschen überspringen könne, müsse es mutieren. Das sei theoretisch möglich, aber unwahr scheinlich. Der Leiter des WHO- Influenza-Programms Klaus Stöhr sagte, dass, falls doch eine Pande-mie
auftrete, nicht genügend Impf stoff zur Verfügung stünde. Letzt lich würden diesen eine «kleine Anzahl von Ländern» haben. Langfristige Absicherung Die Schweiz möchte offenbar dazugehören. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und der Berner Impfstoffhersteller Berna Biotech verhandeln über eine «langfristige Absicherung mit einem beliebigen Pandemie-Impfstoff», wie ein Ber na-Vertreter sagte. Mit 10 bis 12 Mio. Franken vom Bund könnten die Anlagen aufge rüstet werden. BAG-Direktor Tho mas Zeltner hatte aber bereits frü her erklärt, dass dies mindestens ein bis zwei Jahre dauert. (sda)
Neugieriger Tapir ZÜRICH - Im Zürcher Zoo ist vor zwei Wochen ein Flachland tapir zur Welt gekommen. Dies ist der erste Nachwuchs nach dem Tod des früheren Zuchtpaa res im Jahr 2001. Florales hat sich gestern Mittwoch zum zweiten
Mal ins Freie gewagt. Keck hält das Tapirmädchen die lange Nase in die Luft, schnuppert he rum und reisst einige Zweigchen hinunter. Dann rennt das gestreif te und gepunktete Tier weg. Florales ist am 5. Oktober im Zürcher Zoo zur Welt gekom men. (sda) Profitieren Sie als \ .'I \ > -Abonnent von Vorzugspreisen