Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DONNERSTAG, 13. OKTOBER 2005 VOLKS BLATT 
WIRTSCHAFT 
15 SCHWEIZ Härteres Kartellrecht bringt längere Verfahren BERN - Das neue Kartellrecht hat der Wett­ bewerbskommission (Weko) nicht nur mehr Sanktionsmöglichkeiten, sondern auch ver­ mehrte Rekurse wegen Formalismen gebracht. Die härtere Gangart der Rekursinstanz des EVD verlängere und verteuere die Verfahren. Die Rekurskommission wende derzeit einen strengeren Massstab an, sagte Weko-Präsident Walter Stoffel am Mittwoch vor den Medien in Bern. 
Sie stelle heute Verfahrensmängel fest, die früher nie geltend gemacht worden seien. Zuletzt mussten die Kartellwächter im Fall Ticketcorner einen Rückschlag hinnehmen. Die Weko stellte zwar den Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung fest. Die Re­ kurskommission (Reko) des Eidg. Volkswirt- .schaftsdepartements (EVD) machte jedoch bei diesem Entscheid formelle Mängel geltend. Die Weko soll demnach den Anspruch auf rechtliches Gehör der betroffenen Parteien ver­ letzt haben. Denn die Parteien müssten laut Reko auch zu den Änderungen Stellung neh­ men können, die später an der Verfügung der Weko angebracht wurden. Der Fall ging des­ halb an die Weko zurück. Dieses Hin und Her kann dazu führen, dass ein Verfahren zum Dauerläufer wird. Problematisch ist etwa, dass die Weko wie im Fall Ticketcorner Ende 2003 einen Entscheid gefällt hat, der erst knapp zwei Jahre später von der Reko umgestossen wurde. Die beiden Behörden haben dann eine unter­ schiedliche Ausgangsbasis zur Beurteilung der Marktsituation gehabt. Die schärfere Gangart der Reko hat die Weko allerdings nicht über­ rascht, wie Wcko-Sprecher Patrik Ducrey sag­ te. Die Anwälte der betroffenen Parteien fo- kussierten sich seit der Verschärfung des Kar- tcllrcchts auf verfahrensrechtliche Aspekte, wenn sie bei der Reko intervenieren. Die We­ ko habe nun Sofortmassnahmen ergriffen und zum Beispiel die interne Verfahrenskontrolle verstärkt, wie Stoffel anfügte. (sda) 
Anlagestrategien im Wandel? Fachtagungsreihe FinanzPerspektiven der LLB und der Hochschule Prof. Dr. Heinz Zimmermann erläu­ tert die Vor- und Nachteile von Pri­ vate Equity. VADUZ - Die Liechtensteinische Landesbank AG und das Institut Finanzdienstleistungen der Hochschule Liechtenstein füh­ ren erneut die Fachtagungsrei­ he Finanzperspektiven durch. Im Zentrum der bereits zweiten Veranstaltung in diesem Jahr steht das Thema «Vermögens­ verwaltung - Anlagestrategien im Wandel?» Prof. Dr. Heinz Zimmermann und Prof. Dr. Manuel Ammann erläu­ tern in ihren Referenten unter 
andc-Hedge 
Funds: Prof. Dr. Manuel Ammann, Ordinarius für Hnance, Universität St. Gallen, beleuchtet die Ertrag­ sperspektiven. rem die Vor- und Nachteile von Pri­ vate Equity und beleuchten die Er­ tragsperspektiven von Hedge Funds. Herr Zimmermann, was ist der Unterschied zwischen Private Equity und kotierten Aktien? Heinz Zimmermann: Unter Pri­ vate Equity (PE) versteht man die Beteiligung an einem nicht börsen­ kotierten Unternehmen. Die Per­ formancemessung von PE-Unter- nehmen, die nicht an einer Börse AN/I Hil FP Finanz Perspektiven Vermögensverwaltung - Anlagestrategien im Wandel? Fachtagung Dienstag, 8. November 2005 Hochschule Liechtenstein > Neue Assetklassen - Performance ohne Risiko? > Vorzüge und Nachteile von Wandelanleihen > Rechtfertigt ein langer Anlagehorizont die Erhöhung der Aktienquote? > Die Grundelemente des Value Investings > Welche Eigenheiten hat Listed Private Equity? > Outperformance durch Algorithmen - Statistik versus Bauchgefühl > Hedge Funds - Good buy or Good bye? Ausführliche Informationen und Online-Anmeldung unter www.finanzperspektiven.li Eine Veranstaltung von HOCHSCHULE LIECHTENSTEIN 
LIECHTENSTEINISCHE m LANDESBANK "" AKTIENGESELLSCHAFT 
kotiert sind, stellt sich im Gegen­ satz zu kotierten Aktien als äusserst schwierig dar. Zudem unterliegen nicht börsen- gehandelte PE-Unternehmen ande­ ren regulatorischen Voraussetzun­ gen als kotierte Aktien. Die PE-Ge- sellschaft selbst kann aber natürlich an einer Börse kotiert sein, genauso wie es in jeder Branche sowohl börsenkotierte als auch nicht bör­ senkotierte Gesellschaften gibt. Was sind Vor- und Nachteile von börsengehandelten gegenüber nicht börsengehandelten Private Equity-Geseilschaften ? Mit börsengehandelten PE-Ge- sellschaften ist im Gegensatz zu nicht börsengehandelten PE-Ge- sellschaften eine Performancemes­ sung mit traditionellen Methoden möglich. Damit können verlässli­ che und stabile Risiko- und Rendi­ tekennzahlen berechnet werden; auch die Messung von Korrelatio­ nen zu anderen Märkten ist damit möglich. Zudem bieten diese Unternehmen eine tägliche Liqui­ dität, geben dem Investor bereits von Anfang an eine Allokation in PE und erfüllen durch die Börsen­ kotierung höhere Standards in Bezug auf Transparenz. Wie hoch sollte der PE-Anteil in einem ausgewogen diversifizier- ten Portfolio sein? Der optimale Anteil hängt von der Risikocinstellung eines Investors ab. Unsere Analysen haben ergeben, dass aber selbst ein sehr risikoaver- ser Investor noch einen Anteil von rund drei Prozent halten sollte. Der Anteil steigt auf über zehn Prozent bei einem Investor mit durchschnitt­ licher Risikoeinstellung. Herr Ammann, wie entwickelten sich die Transparenzvorschriften von Hedge Funds in den letzten Jahren? Manuel Ammann: Es besteht ein klarer Trend hin zu mehr Trans­ parenz. Regulatorische Bestrebun­ gen, insbesondere in den USA, weisen hier den Weg. Pleiten und Betrugsfälle wird es aber weiterhin geben. Wem nutzen vor allem verbesser­ te-Transparenzvorschriften, und was ist daraus abzuleiten? Verbesserte Transparenzvor­ schriften sollen in erster Linie den Anlegern einen Nutzen bringen. Regulierung ist aber immer ein zweischneidiges Schwert. Hedge 
Funds waren ursprünglich einmal dafür konzipiert, dass ein Manager frei von regulatorischen Restriktio­ nen investieren konnte und seine Anlagestrategien einem engen Kreis ausgewählter und qualifizier­ ter Investoren zum Mitanlegen an­ bieten konnte. Die Popularisierung von Hedge Fund-Anlagen hat nun dazu geführt, dass ein immer grös­ serer Kreis von Investoren, und darunter ist eben nicht nur «Smart Money», in Hedge Funds investiert ist. Als Folge davon wird der Ruf nach mehr Transparenz und Regu­ lierung stärker. Würden Hedge Funds aber reguliert wie Anlage­ fonds, dann würde das echte «Smart Money» sehr bald andere Wege und Anlagevehikel suchen, um wieder frei von regulatorischen Vorschriften anlegen zu können. Die Hedge Fund-Industrie erleb­ te einen enormen Mittelzufluss. - Sinken 
dadurch die Ertragsper­ spektiven? In den letzten Jahren ist so viel Kapital in Hedge Fund-Anlagen geflossen, dass es illusorisch wäre zu glauben, die Industrie könnte fortwährend überperformen. Ich muss immer wieder betonen, dass auch Hedge Funds nicht den alten Traum von hohen Renditen bei tie­ fem Risiko erfüllen können, auch wenn die Anlageperformance in der Vergangenheit bisweilen ein­ drücklich war. Leider investieren allzu viele Investoren mit genau dieser Erwartung in Hedge Funds. Die Ernüchterung ist hier vorpro­ grammiert. (Anzeige) DIE FACHTAGUNG wisupftt Oer Einbezug neuer Assetklas- aen in die. Auet AUocation macht die Bntscbdduitgtpro- zesse wesentlich schwieriger. Bei den meisten Anlegen) ist die» ein komplexer Prraees, in den eine ganze Reibe von Per­ sonen und Institutionen invol­ viert sind. W&skhteimstrate- gisebe AsM ̂Alloctitiön aus? Rechtfertigt*# feiger Aalage- <fer Ak- $eÖ<^ 
;Vahje Eigenheiten hat Pr&üsbeispiek sen vorgestellt
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.