Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

SAMSTAG, 8. OKTOBER 2005 BLATT 
INTERNATIONAL 
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SPLI TTER 83-Jährige bekommt Strafzettel für langsames Gehen SYDNEY - Eine 83 Jahre alte Australierin hat eine Busse erhalten, weil sie zu langsam über die Strasse gegangen ist. Die Rentnerin Pat Gallen aus Malanda im Bundesstaat i Queensland sollte 30 australische Dollar : (rund 30 Franken) Strafe zahlen. Wie die Ta- i geszeitung «The Daily Telegraph» gestern be- ! richtete, hatte die Frau nach Ansicht der Ord- ; nungshüter die Strasse nicht «auf dem direk­ testen Weg» überquert. (sda) Tipps fürs Liebesleben LONDON - Eine «Akademie für Sex und Beziehungen» soll den Briten bald Tipps für ihr Liebesleben sowie Informationen über Geschlechtskrankheiten vermitteln. Das 4,7 i 
Millionen Pfund (rund 10,2 Millionen Fran- j ken) teure Projekt wird den Plänen der Inves- . toren zufolge bis zum Frühjahr im Unterhalts­ zentrum Trocadero nahe des Rötlichtbezirks im Stadtteil Soho entstehen. (AP) Williams erwartet Cngtaml als Fussball-Wettmelster BERLIN - Popstar Robbie Williams erwartet, dass England im kommenden Jahr Fussball- Weltmeister in Deutschland wird. «Wir haben die besten Chancen seit SO Jahren, den Titel zu gewinnen», sagte der 31-jährige Brite am Frei­ tag bei der Vorstellung seines neuen Albums «Intensive Care» in Berlin. England habe viele sehr gute Spieler. Allerdings könne es England ähnlich wie Spanien gehen, das immer w ieder brillante Akteiue gehabt habe. Poch seien die­ se nie als Team aufgetreten und hätten des­ wegen nie den Titel geholt Williams bedauer­ te es nicht, auf dem US-Maita bislang weniger erfolgreich zu sein. «Das ist nicht wichtig für mich», erklärte er. In den vergangenen zehn Jahren habe er flir seine Alben gerade einmal zwei Monate in den USA geworben. «In dieser kurzen Zeit kann man den Markt nicht er­ obern.» & habe bislang keine Lust gehabt, al­ len Leuten dort die Hände zu schütteln und die Radiostationen zu besuchen. (AP) 
Geteilte Reaktionen Friedensnobelpreis IAEA und ihr Chef El Baradei ausgezeichnet OSLO - Dar Friedensnobelpreis geht dieses Jahr an die inter­ nationale Atomenergie-Organi­ sation IAEA und ihren Chef Mohammed El Baradei. Das Nobelkomltae würdigt damit den Kampf der Uno-Behörde ge­ gen die Verbreitung von Atom­ waffen. In einer Zeit, in der die Gefahr be­ stehe, dass Atomwaffen in die Hän­ de 
weiterer Staaten und auch terro­ ristischer Gruppen gelangten, sei die Arbeit der IAEA von unschätz­ barem Wert, erklärte am Freitag das norwegische Komitee. Die IAEA wurde 1957 als unab­ hängige Organisation innerhalb der Vereinten Nationen gegründet. Sie soll die friedliche Nutzung der Kernenergie und die Einhaltung des Ende der 60er-Jahre geschlos­ senen Atomwaffensperrvertrages überwachen. Der Ägypter El Baradei leitet die Wiener Behörde seit 1997. Ende September wurde der 63-Jährige gegen den Widerstand der USA für eine dritte Amtszeit gewählt. Die USA hatten sich für seine Abwahl eingesetzt, weil er vor dem Irak- Krieg darauf beharrt hatte, das Land besitze gär keine Massenver­ nichtungswaffen. El Baradei begrüsste die Ehrung gestern als «hilfreichen Impuls» für seine Arbeit und diejenige sei­ ner 2000 Mitarbeiter. Er und die 
El Baradei begrüsste die Ehrang als «hilfreichen Impuls». IAEA erhalten den mit 1,6 Millio­ nen Franken dotieren Preis je zur Hälfte. Als grösste IAEA-Erfolge nannte El Baradei die Entdeckung von Nordkoreas Atomprogramm im Jahr 1992, die Entwaffnung des Irak und den Verzicht Libyens auf sein Atomprogramm. Beim Atom­streit 
mit dem Iran habe es «viele Fortschritt^ gegeben». Zudem habe die IAEA die Sicherheit von Atom­ anlagen in aller Welt deutlich ver­ bessert. Annan: Preis soll Welt aufrütteln Uno-Generalsekretär Kofi Annan sagte am Rande seines Besuches in 
Bern, der Preis werde hoffentlich die internationale Gemeinschatt aufrütteln. Wie schon nach dem Uno-Gipfel Mitte September in New York bezeichnete es Annan als «Schande», dass sich die Staaten bisher nicht auf weitere Abrüs­ tungsschritte einigen konnten. Spitzenpolitiker wie der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schrödcr, der britische Premier Tony Blair und der französische Präsident Jacques Chirac begrüssten die Entscheidung des Nobclkomitees. US-Aussenministerin Condoleezza Rice sagte, der Preis für die IAEA und El Baradei sei «wohl verdient». Doppelrolle angeprangert Kritik kam von Umwcltschüt- zem. So erklärte Greenpeace, die IAEA habe eine dubiose Doppel­ rolle als Atomwaffenpolizei und als Verkäufer ziviler Atomkraft. Die «Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges», die den Friedensnobelpreis 1985 erhalten hatten, warfen der Uno- Behörde vor, sie beschleunige den weltweiten Ausbau der Atom­ energie. Die japanische Anti-Atombcwe- gung Nihon Hidankyo forderte die IAEA auf, sie müsse «härter arbei­ ten, um eine mögliche Wiederho­ lung der Tragödien von Hiroshima und Nagasaki von 1945 zu verhin­ dern». (sda) Überlebende warten auf Hilfe Hurrikan «Stan»: Mehr als 250 Tote nach Überschwemmungen und Erdrutschen GUATEMALA- Nach den von Hurrikan «Stan» ausgelösten Erdrutschen und Überschwem­ mungen in Mittalamerlka haben sich die Rettungskräfte gestern um Hilfe für die abgelegenen Ungiücksgebiete bemüht. Die Zahl der Toten stieg auf 250, nach einem Erdrutsch im besonders betroffenen Guatemala wurden al­ lein dort noch über 100 Menschen vermisst. Mehr als 100000 Men­ schen mussten ihre Häuser verlas­ sen. Bewohner der Katastrophenre­ gionen berichteten von beginnender Panik. Das schwerste einzelne Un­ glück ereignete sich in der Nähe der Stadt Solola am Atitlan-See, einem von Vulkanen umgebenen Touris­ tenziel rund 100 Kilometer westlich 
Aus dem mexikanischen Staat Chiapas wurden mehr als 25 000 Obdach­ lose gemeldet. 
von Guatemala-Stadt. Dort begrub ein Erdrutsch zwei Dörfer unter sich. Mindestens 50 Menschen star­ ben, als die Bergseite eines Vulkans in die Tiefe rutschte. Schlechtes Wetter verhinderte bis zum Freitag die Rettung von Überlebenden mit Hubschraubern. Auch die USA und Mexiko stellten Helikopter bereit. Der frühere Feuerwehrmann Lucas Ajpus, der die Rettungsbemühun­ gen in dem Gebiet koordinierte, be­ richtete über Mobiltelefon: «Wir bergen jetzt seit zwei Tagen Lei­ chen und haben auf hundert Qua­ dratmetern 50 gefunden. Aber es gibt noch viel zu tun. Da sind zwei Orte komplett verschwunden. Wir brauchen Lebensmittel, Medizin, Kleidung, Hilfe.» ' (AP) ANZI-IOU Politik - 
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Spanien schiebt ab Illegale Einwanderer müssen gehen MADRID - Spanien hat mit der Abschiebung von afrikanischen Flüchtlingen aus der Nordafrl- ka-Exklave Melilla begonnen. Marokko hatte zuvor seine Wei­ gerung aufgegeben, abgescho­ benen Flüchtlingen aus Dritt­ ländern die Wlederalnrelse zu gestatten. Eine erste Gruppe von 73 illegalen Einwanderern wurde nach Radio­ berichten vom Freitag mit einem Flugzeug nach Mälaga in Südspa­ nien und von dort über Algeciras mit einer Fähre in die marokkani­ sche Hafenstadt Tanger gebracht. Internationale Hilfsorganisatio­ nen warfen den marokkanischen 
Behörden vor, illegal eingereiste Afrikaner ohne Wasser und Nah­ rung am Rande der Sahara auszu­ setzen. Die Organisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) spürte nach eige­ nen Angaben in einem Wüstenge­ biet im Osten Marokkos an der al­ gerischen Grenze über 500 mittel­ lose Afrikaner auf. Darunter seien schwangere Frauen, Kinder, Kran­ ke und Verletzte, teilte MSF- Spre­ cher Carlos Ugarte in Madrid mit. Die Flüchtlinge seien von der marokkanischen Polizei in den Wäldern bei Melilla aufgegriffen worden. Dort wollten sie über die Grenze auf spanisches Gebiet ge­ langen. (sda) 
+ + + + + Zu guter Letzt... + + + + + Nachgeahmter Nobelpreis BOSTON - Der Erfinder von Hodenprothesen für kastrierte Hunde ist in diesem Jahr mit dem alternativen «Ig Nobelpreis» für Medizin ausgezeichnet worden. Die Ehrung wird in den USA von dem Magazin «Annais of Impro­ bable Research» der Harvard- Universität verliehen. Preisträger Gregg Miller, der bislang über ei­ ne halbe Million Dollar mit sei­ ner Erfindung verdient hat, freute sich wie ein richtiger Nobelpreis­ sieger. «Wenn ich daran denke, dass meine Eltern mich als Kin­ der immer für einen Idioten hiel­ ten, ist das eine grosse Ehre.» 
Zu den weiteren Preisträgem gehören im Fach Chemie Forscher der Universität Minnesota, die in einem Experi­ ment herauszu­ finden versuch­ ten, ob man in Si­ rup 
schneller oder langsamer schwimmt als in Wasser. Den «Ig Friedensnobel­ preis» erhielten zwei Forscher der Universität Newcastle in England, die die Ge­ hirnaktivitäten von Heuschrecken untersuchten, denen sie Aus­ schnitte aus dem Kinofilm «Krieg der Sterne» vorführten, (AP)
	        

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