Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

BUTIIKULTUR DIE KULTURNEWS FÜR LIECHTENSTEIN MITTWOCH. 5. OKTOBER 2005 SEITE 19 KUNSTTAG An welchem Samstag Sie im Kunstmuseum Liechtenstein einen Zugang zum Spielen finden können. 
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BESTELLT Auf welche Weise ein intelligenter Bierdeckel selbstständig Gersten­ saft-Nachschub ordern kann. 21 
TV-ABEND Auf welchen Sendern es heute Abend was zu sehen gibt und wo es gemütlich oder action- reich zugeht. £3 
SUPERHELD Nach welchem Super- helden der Holly­ wood-Schauspieler Nicolas 
Cage seinen Sohn benannte. 
24 blotINEWS Gitarrenkonzert VADUZ - Am 22. Oktober wird der Gitarrist Peter Karstens um 19 Uhr ein Konzert in der evangelisch-lutherischen Johanneskirche an der Schaaner Strasse 22 (zwischen Feuerwehr und Schwimmbad) in Vaduz spielen. Der Künstler spielt auf der Solo-Gitarre Werke von der Renaissance-Zeit bis zur Moderne und interpretiert eigene Werke. Peter Kars­ tens ist als Konzertgitarrist mit Recitals, als Solist mit Orchester, als Kammermusiker im Duo mit Violine, im Quartett mit Streichtrio und als Licdbegleiter in Erscheinung getre­ ten. Seine ausgeprägte Gestallungskunst, der kraftvolle, variable und weiche Instrumental­ ton seiner Gitarre, intensive, einfühlsame und eindrucksvolle Interpretation, Temperament und Spielfreude, technische Brillanz und vir­ tuoses Spiel lassen sich als «Hohe Kunst des Gitarrenspiels» bezeichnen. Von 1992 bis 2000 hatte def Künstler in Aargau eine Hoch­ schulstelle für künstlerisches Gitarrenspiel in der Lehrerbildung. Seit 2002 lebt er wieder in Baden-Baden als freischaffender Tonkünstler. Freier Eintritt. Kollekte. (PD) Literaturkurs zum Einstein-Jahr SCHAAN - Aus derselben Sehnsuchtsquelle sollen Kunst und Forschung gespeist sein und sie atmen denselben Zeitgeist, sagte Einstein. Auch die Literatur ist durchströmt von Wis­ senschaften - Physiker und Ingenieure, Alchimisten und Mathematiker als Roman­ helden, Gelehrtenstuben und Labors als Schauplätze, Formeln, Gleichungen und The­ sen aus allen Disziplinen - alles varianten­ reich abgelichtet im Album der Weltliteratur. Die Germanistin Arlenka Klas stellt an vier Literaturabenden fünf Werke vor, in denen die Wissenschafter zur Sprache kommen: «Die Blendung» von Elias Canetti, «Pnin» von Vladimir Nabokov, Dürrenmatts «Physiker» und passend dazu Michael Frayns «Kopenha­ gen» sowie «Mausoleum» von Hans Magnus Enzensberger. Der Literaturkurs mit Arlenka Klas findet an vier Donnerstagabenden vom 27. Oktober, 20.15 Uhr, bis zum 17. Novem­ ber im Haus Stein-Egerta in Schaan statt. Auskünfte und Anmeldung: Erwachsenenbil­ dung Stein-Egerta, Schaan, Tel. 232 48 22, E- Mail:  info@stein-egerta.li .  (PD) Kunstsamstag SCHAAN - Spielen macht Spass, fordert heraus, ist unvorhersehbar und dann doch ge­ regelt. In unserem regulierten Alltag findet das Spiel nur noch wenig Raum, auch wenn es sich als Modell zur Lösung komplexer Probleme längst auch in der Wirtschaft und in den Wissenschaften bewährt hat. Spielen ist weder reine Kinderbeschältigung noch blos­ ser Zeitvertreib, vielmehr gehört es zu den grossen kulturellen Leistungen. Die Ausstel­ lung «Faites vos jeux» im Kunstmuseum Liechtenstein gibt mit den Werken von 40 internationalen Künstlerinnen und Künstlern einen Überblick zu Strategien des Spielens in der Kunst. Mit dabei sind Marcel Duchamp, die Collagen von Dada, die Kombinatorik von Ren£ Magritte, das Maschinenrattern von Tinguely oder die fotografischen Rollenspie­ le von Cindy Sherman. Vorkenntnisse sind für den Kunstsamstag nicht erforderlich. Der Kurs Nr. 706 findet am Samstag, 22. Oktober, von 11 bis 16 Uhr, im Kunstmuseum 
Liech­ tenstein in Vaduz, statt. (PD) 
Punkte im Blickfeld Dritte Dienstags-Tischrunde in Regina Marxers Ausstellung «Wir» VADUZ - Regina Marxers Instal­ lation im Kunstraum Engländer- bau, die 49 Bilder auf Staffe­ leien, die Vielzahl der Punkte, lassen Assoziationen aufkom­ men mit: Standpunkt, Zelt­ punkt, Mittelpunkt, Wende­ punkt, Höhepunkt... • Thar«l Mat t Bei der gestrigen dritten Dienstags- Tischrunde diskutierten Gäste mit der Künstlerin, ausgehend von Ste­ fan Sprengers Publikation «Kat­ zengold», Aufsätze zum Wandel im FL, woraus er seine Abhandlung «Die Künstlerin» vorlas. Wer ist die Künstlerin, die mit ihren Exponaten die vielen Besu­ cher auf besondere Art nachdenk­ lich macht? In der St. Annagasse in Vaduz ist sie aufgewachsen, be­ suchte die Realschule, absolvierte die Grafikerin-Lehre bei Louis Jä­ ger, engagierte sich während eines Jahres in einem Kibbuz, hat sich bei Reisen verschiedene Blick­ punkte verschafft. Zielpunkt blieb: Künstlerisches Schaffen. Nach ei­ nem Jahr Grafikerarbeit machte Regina die Aufnahmeprüfung in der Hochschule der Künste in Ber­ lin, abolvierte die vierjährige Aus­ bildung in der Abteilung freie Kunst, Bildhauerei und Malerei. Zum Ausgangspunkt Vaduz zu­ rück, wurde die Künstlerin sess- haft, allerdings mit elfmaligem Zügeln - bis zum Mündungspunkt Spaniagasse. Zwischen grafischer Zauberpraktiken als Lebenshilfe RUGGELL - Im Rahmen der Aus­ stellung «Göttin - Hexe - Heilerin» - zu einer Kulturgeschichte weib­ licher Magie im «Küefer-Martis- Huus» findet heute Abend um 19.30 Uhr ein Vortrag von der Eth­ nologin Margarethe Ruff statt. Liebeszauber, Teufelsbeschwö­ rungen, Wahrsagerei, Schatzgräbe- rei und magische Heilkunde haben die Menschen seit jeher fasziniert. Margarethe Ruff ist den Spuren magischer Praktiken in Gerichtsak­ ten, Zeitschriften und Literatur vom Mittelalter bis in unsere Zeit gefolgt. Sie zeigt anhand von Bei­ spielen aus unserer Region, dass die Anwendung der Magie der Be­ wältigung von Krisensituationen und damit als praktische Lebenshil­ fe diente. Literatur: Margarethe Ruff: Zauberpraktiken als Lebens­ hilfe. Magie im Alltag vom Mittel­ alter bis heute. 345 Seiten, Cam­ pus-Verlag, ISBN 3-593-37.380-7 Anschliessend an den Vortrag findet in der Ausstellung «Gertrud Kohli - Momente» die Auslegung des «magischen Quadrats» statt, an 
Stammtisch im Rahmen dar Ausstellung von Ragina Maner im Kunstraum Engländertau In Vaduz. Arbeit, insbesondere Briefmarken­ gestaltung, richtete sich Reginas Zielpunkt auf die Malerei, später dann auf Installationen, u.a. mit Themen Stilliegung (Spörryfab- rik), Polyester-Jodel (Eschner Pfrundbauten), Computer- Instal la- tionen als Wettbewerbgewinn «Kunst am Bau-Projekt», Primar­ schule Triesenberg. In der regen Diskussion ging es um das Kunstverständnis allge­ mein, um die Akzeptanz, um die künstlerische Aussage. Regina Marxers Bilder mit den gleichbe­rechtigt 
wirkenden Punkten in einer Unmenge von Farben geben keine Inhalte vor. Sie sprechen in humor­ voller Buntheit an. Die Punkte tre­ ten fast greifbar aus der Hinter­ grundfarbe heraus, wirken im Zu­ sammenspiel der vielen Punkte miteinander. Im Gespräch kam das extrem Bedachte, das Meditative, auch der mathematische Zu­ sammenhang, wie das vermeintlich Naive zur Sprache. Ein wichtiger Gesprächspunkt erfasste den Hintergrund, das jahrelange tief­ greifende Arbeiten, das Schaffen VORTRAG 
über das Sichtbare hinaus. Mit dem «Wir» berührt Regina Marxer das nicht auf einen Punkt Anwendbare, die unübersichtlichen Begriffe, die Mehrzahl. Der Schriftsteller Mi­ chael Donhauser, Gast bei der ers­ ten Dienstags-Tischrunde, be­ spricht in seiner tiefgründigen Re­ zension über die Ausstellung auch die Frage «wer sind wir?». Am 8. Oktober, der «Langen Nacht der Museen» ist Führung mit Axel Jablonski von 19 bis 21 Uhr, Musik mit Marco Schädler, Klaus Beck und Gaston Oehry bis 22 Uhr. der sich die Besucher beteiligen können. «Das magische Quadrat» Holz steht für Leben und Wand­ lung. homogene Quader, Holz, ge­ nutzt, zerstückelt, zerkleinert und wieder in Form gepresst, ein Recyclingprodukt für das Boden- bild:«Plan des Daseins», «Feld des Handelns», die Gestaltung eines «Mandalas» oder einfach für das «magische Quadrat» -8x8 Felder, im Wechsel dunkel-hell, Verdich­ tung-Lösung, Zeichen, im offenen Feld und im Verborgenen. Nicht Kampfspiel mit verschiedenen Figuren auf dem Schachbrett, nein, die Bodeninstallation «Feld des Handelns» lädt jeden selbst ein, gestaltend mitzuwirken, um Verän­ derung und Wandlung innerhalb der gegebenen Möglichkeiten sichtbar zu machen. Die vielen möglichen Veränderungen inner­ halb des Feldes haben auf den Spie­ ler eine magische Wirkung. Die stete Wandlung des Feldes ist wie eine Frucht des Handelns, die einen Weg öffnet, der von der Tat zur Be­ trachtung führt und umgekehrt. (PD) (
	        

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