Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

SAMSTAG, 1. OKTOBER 200S 
BLATT 
IKULTUR 31 WÖRTER DES MONATS VADUZ - Die Auswahl der Begriffe erfolgt durch Daniel Quaderer. Sein Büro ist mit der Organisation der Wahl zum «Wort des Jah­ res» in der Schweiz und in Liechtenstein be­ auftragt. Aipkäseofympfads Bei der 11. Alpkäseolympiade in Galtür be­ warben sich 87 Alpkäse von 58 Alpen um Medaillen. Den strengen Bewertungskriterien der Jury stellte sich auch Senn Emst Buff, der mit seinem Sückakäse in der Kategorie «Schnittkäse über 45 Prozent Fett» die erste Alpkäse-Olympiamedaille für Liechtenstein eroberte. (27.9.05 LVO) FL-Medlzto-Touüsmus Zum Zahnarzt nach Ungarn, zum Orthopä­ den nach Spanien, zur Mandelnentfernung nach Deutschland und zwecks Herzoperation nach Ta|wan. Helsanä, der grösste Schweizer Krankenversicherer, will aus Kostengründen Patienten vermehrt ins Ausland schicken. Werden »uch Liechtensteins Patienten bald zu «Gesundheitstouristen»? (21.9.05 LVO) Kllmarappen Der Klimarappen ist im Grundsatz ein Fi­ nanzierungsmittel der Schweizer Wirtschaft zur Erfüllung der COi-Reduktionsziele auf freiwilliger Basis im Rahmen des CO;-Geset- zcs. Liechtenstein ist eigener Vertragsstaat der Klimakonvention und des Kyoto-Proto­ kolls und mu.ss die CO;- Reduktionsziele ei­ genständig erfüllen. Deshalb findet der Kli­ marappen in Liechtenstein zunächst keine Anwendung. (27.9.05 LVA/LVO) Blachentoilettentasche In Kurs 145 der Erwachsenenbildung Stein- Egerta entwirft und näht jede Person eine Blachentoilettentasche und drei Blachenetuis. Kurs 145 findet am Samstag, den 3. Septem­ ber 2005, von 9 bis 17 Uhr in der Schule Öbergufer. in Triesenberg statt. (30.8.05 LVO/LjVA) Satz des Monats «Die Initiative ist ein Schritt zu einem fun­ damentalistischen katholischen Gottesstaat, von den man nur hoffen kann, das die Mehr­ heit unseres Landes ihn nicht billigen kann.» Pepo Frick im Landtag am 21. September 2005. *** Basierend auf den Ideen der Bevölkerung ent­ scheidet Ende Jahr eine Jury über das «Wort des Jahies 2005». Wer Vorschläge unter www.won.li oder  www.chwort.ch einbringt, hat die Chance, einen Büchergutschein der Buchhandlung Bücherwurm, Vaduz, zu ge­ winnen. (PD) 
Fürstliche Kunstwerke Ausstellung «Biedermeier im Haus Liechtenstein» «Katzenfell» erhält Rlmprei» BERN - Eier mit 20 000 Franken dotierte Filmpreis djs Kantons Bern geht in diesem Jahr an Monika.Minder (Bild). Die 57-jährige Filmschaffende wird für ihren Dokumentar­ film «Katzeijball» ausgezeichnet. Der Film er­ zählt fünf Geschichten lesbischer Liebe in der Schweiz. Die Geschichten aus fünf Generatio­ nen sind miteinander verwoben. «Katzenball» vermittle kern abgerundetes historisches Ge- sellschaftsbild, sondern werde der Komple­ xität des indjviduellen Lebens mit seinen Brü­ chen und Zweifeln gerecht, teilte die kantona­ le Kommission für Foto und Film am Freitag mit. Der mit 5000 Franken dotierte Anerken­ nungspreis jjeht an den 27-jährigen Filmema­ cher Marcel Wyss für seinen kurzen Doku­ mentarfilm «Nach dem FallDer ebenfalls mit 5000 { ranken dotierte Filmmusikpreis geht an Ben Jeger für seine Musik zum Spiel­ film «Die V6gelpredigt oder das Schreien der Möche» von Clemens Klopfenstein. (sda) 
VADUZ - Am 8. Oktober findet die «Lange Nacht der Museen»» Im Kunstmuseum Liechtenstein statt. Nur wenig später, näm­ lich am 21. Oktober, wird das Kunstmuseum eine neue Aus­ stellung erBffnen: «Biedermeier Im Haus Liechtenstein» - Die Epoche Im Licht der fürstlichen Sammlungen. »Tamara 
Fnwnmal t 242 Objekte aus der umfassenden Biedermeierkollektion der Samm­ lungen des Fürsten von und zu Liechtenstein zeigt das Kunstmu­ seum ab 21. Oktober in einem se­ paraten Raum. Die Objekte werden zum Teil aus Wien angeliefert, wo einige der Gemälde bereits anläss­ lich der Eröffnung im Liechtenstein Museum' im März des letzten Jah­ res gezeigt wurden. Die meisten Objekte befinden sich abeu. bereits in Vaduz, dem Sitz der Sammlung. Nur die restaurierten und neu ge­ kauften Werke kommen aus Wien. Die Biedermeier-Sammlung bildet den Endpunkt der Sammlungen des Fürsten von und zu Liechtenstein und umfasst nicht nur Gemälde und Aquarelle, sondern auch Möbel und Porzellan. Das Künstmuseum zeigt aus allen Bereichen die wich­ tigstein Beispiele, wobei besonders auf die letzten Neuerwerbungen des Fürsten Wert gelegt wird. Die ersten Werke stammen aus dem Jahr 1815, die letzten aus den Aus­ läufern der Epoche. Einige Stücke sind bisher nur selten oder gar nicht in der Öffentlichkeit präsentiert worden. Farbig, lebendig, naturvertiunden Der Biedermeier-Stil ist farbig und lebendig und zeigt sich sehr naturverbunden. Biedermeier hat nichts mit dem Wort «bieder» zu tun, sondern mit einem freien Mal­ stil vor der Natur und einer Abkehr vom strengen Akademismus. 
Vor­Porträt 
dar Prinzessin Marie Franziska von Liechtenstein im Alter von zwei Jahren, 1836, von Friedrich von Ameriing (1803-1887). Erworben 1927 von Fürst Johann II. denker wie Johann Wolfgang von Goethe hatten grossen Einfluss auf die Kunstwelt. Offene und harmo­ nische Bildkompositionen sind Merkmale des Stils. Die Künstler entdeckten die nähere und weitere Landschaft ihrer Heimat und reis­ ten bevorzugt nach Italien, Klein­ asien, in den Orient, in den Balkan und an die Schwarzmeerküste. So­ gar die Mode, Teppiche und Tape­ ten wurden von den Stilen und Tra­ ditionen der einzelnen Nationen geprägt. Blümchen und Blüten und 
elegante Streifenmuster zierten Dekorstöffe, Stühle und Kanapees. Hübe- und Schwerpunkte Highlights der Ausstellung sind die Kinderbildnisse von Friedrich von Ameriing, Grafiken von Fendi, Höger, Daffinger, Ameriing, Gau­ ermann und anderen sowie Gemäl­ de von Waldmüller, Fendi, Petten- kofen etc. Rund ein Drittel der Ex­ ponate machen Porzellanservices und Einzelstücke aus der Wiener Manufaktur der Epoche Conrad 
von Sorgenthal sowie Möbel aus den Manufakturen Danhauser und Thonet und anderen Wiener Möbel­ werkstätten aus. Ein Schwerpunkt der Ausstellung sind Aquarelle, welche die stille und beschauliche Seite des Biedermeier vertreten. Da Grafiken maximal drei Monate lang ausgestellt werden sollten und die Fülle der Objekte riesig ist, werden nicht alle zur selben Zeit präsentiert, was auch die Besucher animieren wird, die Ausstellung mehr als einmal zu besuchen. Symbolische Aussagekraft Vreni Schachtes Quilt-Art-Ausstellung «Inspirationen» im Domus Schaan SCHAAN - Inspirierend die For­ men und Farben, die symbolhaf­ te Gedankenwelt der Künstlerin Vreni Schächte, vielfältig aus­ gedrückt in spiralförmigen Aus­ sagen, die zu indivduellem Er- kennen, zum Zwiegespräch an­ regen. Mit vielen Gästen feierte die Künstlerin am Donnerstag­ abend im DomuS Schaan ihre Vernissage. «Thai?» Mat t Den künstlerischen Werdegang von Vreni Schächle inspirierte insbe­ sondere das Spiralenmotiv Frie­ densreich Hundertwassers, das er grundlegend für seine Form der Malerei entdeckte. Sie suchte und fand eine textile Technik, um ihre Sicht der Welt der «Hundert-Was- ser-Spiele» umzusetzen - in ihrer Quilt-Art. In ihrer Begrüssung ging Ida Meier vom Domus auf das Schaffen von Vreni Schächle ein, auf die Farben, Formen, Flexibi­ lität, Freiheit und Fröhlichkeit ihrer künstlerischen Aussage. Umrahmt wurde die Vernissage von den Allegros, vier Mundhar- monika-Musikern, die unter Lei­ tung von Vreni Schächles Mann Werner irische und schottische 
Künstlerin Vreni Schächle, Ida Meier vom Domus und Vtrnlssagaredner Georg Hörburger anlässlich der Vernissage (von links). Weisen sowie Blues zum Besten gaben. Farben und Formen In seiner originellen Vernissage- rede ging Georg Hörburger auf die «Hundert-Wasser-Spiele» ein, auf die von Vreni Schächle erspürten Fussabdrücke in den Werken von Hundertwasser. Er verwies auf eine 
Reise der Künstlerin nach Ghana, bekannt für die dort fabrizierten bunten, handgewebten Stoffe mit traditionellen Müstern, Anstösse zur Umsetzung in neue textile Wer­ ke. Vorerst sind die im Laufe von mehr als einem Jahr entstandenen Quilt-Arts ausgestellt, jedes ein Unikat mit inhaltsbezeichnenden Namen, beispielsweise «Muschel­auge» 
- «Schlangen-Zwiebelturm» - «Kürbiszeit». Insbesondere ins Auge springend ist das Werk «Son­ ne im Malbun», von dem der Red­ ner sagt, dass es in den letzten Mo­ naten in Vrenis Malbuner-Atelier in intensiver inspirierter Einsamkeit, in minutiöser Puzzle-Arbeit zu­ sammengefügt wurde. Er verwies darauf, die Sinne zu schärfen zu ei­ nem Erlebnis, bei dem Bilder spre­ chen, riechen, glänzen ... Erlebnisse bildhaft umgesetzt Dies ist die zweite Domus-Aus- stellung von Vreni Schächle aus Triesen. Von ihr gefertigte grössere Werke sind beispielsweise im Lan­ desmuseum, im Gemeindehaus Triesenberg und Ruggell, im Foyer Gemeindesaal Balzers zu sehen. Die eindrücklichen Quilt-Arts im Domus sprechen von einer ur­ sprünglichen Aussagekraft, einer Farben- und Formen-Vielfalt, die im schöpferischen Gestalten der freischaffenden Künstlerin Aus­ druck findet. Sehenswert die Aus­ stellung, geöffnet jeweils am Frei­ tag von 14 bis 20 Uhr, Samstag und Sonntag von 14 bis 18 Uhr. Weitere Informationen finden Interessierte auch im Internet unter www.patchwork.li . / 
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