Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

SAMSTAG, 24. SEPTEMBER 2008 VOJ*» I WIRTSCHAFT 17 REGION Hoffnung auf Rvttang von SotHa hat steh zerschlagen WIDNAU - Die im Textilbereich tätige Che- miefaserherstellerin Setila im st. gallischen Widnau schliesst ihre Tore definitiv. Drei aus­ ländische Interessenten haben sich zurückge­ zogen, wie Sachverw alter Pascal Strässle am Freitag einen Bericht des St. Galier Tagblattes bestätigte. AUe 100 Angestellten verlieren ih­ re Stelle. Die Firma befand sich bereits seit dem vergangenen März in der Nachlassstun- dung. Seither ist es nicht gelungen, einen Käufer zu finden, wie Strässle von der Sach­ verwalterin Provida Consulting AG erklärte. Deshalb wird die Produktion wie angekündigt per Ernte September eingestellt. Die letzten 100 Angestellten, denen bereits im Juni vor­ sorglich gekündigt worden war, verlieren ihre Stelle. Laut Strässle erhalten alle Mitarbeiter ihre letzten Löhne. Zudem dürften schon im Oktober erste Gelder aus verschiedenen Fir­ menfonds an die Entlassenen fliessen. Bis Ende Januar werden noch einige Mitarbeiter mit Aufräumarbeiten beschäftigt sein.. Grund für den Niedergang von Setila ist der ruinöse Preiskampf gegen die asiatische Kon­ kurrenz. Die Produktionskosten der Widnauer Firma waren deutlich höher als die Verkaufs­ preise auf dem Weltmarkt. Zudem war der Markt flir Spezialgame, auf die sich Setila vor dreieinhalb Jahren spezialisiert hat, zu klein. Die hohen Rohstoffpreise waren eine zusätz­ liche Belastung für die Firma. (AP) Bündner Bauwirtschaft im ers­ ten Halbjahr wottgohond stabil CHUR - Ein leicht höherer Auftragseingang, ein etwas grösseres Bauvolumen und weniger Arbeitsvorrat: Das ist die im Vergleich zum Voijahr weitgehend stabile Bilanz der Bünd- ner Bauwirtschaft im ersten Semester des lau­ fenden Jahres. Die eingegangenen Aufträge im ersten Halbjahr erreichten 482,6 Millionen Franken und lagen um 2 Prozent Uber dem Vorjahreswert, wie der GraubUndoerische Baumeisterverband am Freitag mitteilte. Die Zunahme beschränkt sich auf den Tiefbau. Die Aufträge im Wohnungsbau schrumpften um 5,3 und jene im gewerblichen-industriel- len Hochbau um 34,4 Prozent. Das realisierte Bauvolumen belief sich auf 320 Millionen Franken, was einer Steigerung um 0,8 Pro­ zent entspricht. Im Tiefbau, der um 6,1 Pro­ zent zulegte, profitierte die Branche von Grossprojekten mit den Tunnels Gotschna, Flims und von der Sanierung der Röhre am San Bernardino. ' (sda) i i - Bit Söll bis Ende Jahr verksuft  »«d en. Bm O»- rangel um Hafenantagen und Sdliffe ist gross. he Wellen. Etaig sind «ich die Pwtttat Alle iptcbec sich flir ei» WeiterfUhrong des Bc- trieb« durch die ÖBB «tu. Dhep bmm iMk aber nicht von ihren Plloe« Abringt». Mit deni Ffiawei», die SddfCMtrt gdJärtnfeht «M » ftmirirMfl wurden I i < iniiei lisfli ii w»d Schiffe zum NW^«a«ebc^Ang<*^ %-iPÜMm W» mm «L S&mh* abgeben i»tttk».Bingder l« <M M8 ci t wi»ldk\toJ- -^IltwatoWKW^njppe.DwUttdver- tnit grOsstem Einsäte, den Biaflufsdor (tffeaffiefaen Hwd auf 4» Ami mBodepm e5G^Se6i*a»«6«iW.O *' l" • »* rWfclltrKlM»; HHiifimiiiii n l>o Iw ' ' * ' 
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Battraa i tPraMrt »Ulf Wie ist dieses Forschungsprojekt entstanden? Hansjörg HUti: Derzeit planen Graubünden, St. Gallen, Vorarlberg und auch Liechtenstein innerhalb ihrer eigenen Grenzen unabhängig voneinander. Wenn wir versuchen die Landkarte mit den bestehenden Grenzen unter anderen Gesichts­ punkten zu betrachten, zeigt sich ein anderes Bild - nämlich das Bild der Personen- und Warenströme in der Region und es zeigen sich auch ökonomisch aktive oder ökono­ misch ruhigere Zonen. Neue Landkarten entstehen im Kopf So entstehen «neue Landkarten» im Kopf, welche bei genauerer Be­ trachtung viel stärker in unser Le­ ben eingreifen als die «alten» Gren­ zen. So wird das Al penr hintal zu einem idealen «ForP®®®aai^« in dem die Wechsclwi sehen Globalisierung sierung einerseits sowie lokalen und regionalen Bezügen anderer­ seits untersucht werden können. Inwiefern sind diese Auswirkun­ gen bereits spürbar? Hansjörg Hilti: Nehmen wir Liechtenstein mit seinen aktuellen Problemen als Beispiel. Die derzeit im Mittelpunkt stehenden Proble­ me im Sozialbereich, die steigen­ den Sozialausgaben oder das Ver­ kehrsproblem, zeigen deutlich auf, dass Probleme vorhanden sind. Bei uns konzentrieren sich viele Ar­ beitsplätze - das beeinflusst Wa- ren- und Personenströme und na­ türlich auch den Verkehr. Wenn wir versuchen, das Rheintal als Region ohne Grenzen zu betrachten, kann vieles anders gedacht werden. Bei­ spielsweise mUsste dann nicht mehr jedes Dorf ein eigenes Stand­ ortmarketingkonzept erarbeiten, sondern es könnte möglich werden, dass sich eine Gemeinde im Be­ reich Kultur engagiert, eine andere sich eher auf Tourismus speziali­ siert und wieder eine andere auf Dienstleistung setzt. In Bezug auf regionale Vernetzung liegt noch viel Arbeit vor uns. Wenn Sie vom Alpenrheintal sprechen, weiches Gebiet umfasst dies? Hansjörg Hilti: Als Untersu­ chungsraum verstehen alle For­ schungspakete das Alpenrheintal von Chur bis zum Bodensee. Aber die Grenzen sind fliessend, und vie­ le Fragen und Antworten sind euro­ paweit relevant und Ubertragbar. Was sind die Ziele und Schwer­ punkte des Projekts? Hans-Henning von Winning: Die beteiligten Institutionen haben in einer Vorstudie die Ziele und Schwerpunkte des Forschungspro­ jektes definiert. Dazu gehörte auch 
Inltter «•- - - imil nN^oV| MD (VoQRIJ eine Stärken-Schwächen-Analyse, die mit neun Expertinnen und Ex­ perten-aus der Region durchgeführt wurde, um Schlüsselfaktoren und Handlungsfelder der zukünftigen Siedlungsentwicklung im Alpen­ rheintal zu bestimmen. Dazu wol­ len wir untersuchen, was durchläs­ sigere Grenzen bedeuten wurden, aber auch, wie man Nähe liebens­ wert und Entfernung spürbar ma­ chen kü id wcklfr Kriterien wird :h gearbeitet? -Henning von Winning: ;hungspfokkt werden unter ichti^^p6k^gltt;lier, JW ^Ällschaftr iteri ni v^M al ri M)  dw möglichen räumlichen Entwick­ lung des Alpenrheintals entworfen. B|nn faktischfrund nachhaltige jfitwicklun$ 
kiiffen weit 
auseinan­ der. Anha|ddieser Szenarien unter­ suchen 
die Wissenschaftler/-innen der beteiligten Institutionen, wie ei­ ne zukunftsfähige Siedlungsent- wicklung im Alpenrheinta! ausse­ hen würde, wie sich die weitere Zersiedlung von Raum und Land­ schaft ygpneiden liesse und wie Lebensrnme bewusst gestaltet werden könnten. Durch die inter­ disziplinäre Herangehensweise im Forschungsnetzwerk und die Ein­ bindung externer Begleiter erhält das Projekt eine grosse Praxisrele­ vanz. Was verstehen Sie unter externer Begleitung? Hans-Henning von Winning: Ein Beirat mit Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwal­ tung und Gesellschaft wird das For­ schungsprojekt begleiten. Neben Vertretern und Vertreterinnen aus dem Alpenrheintal werden externe Fachleute dem Beirat angehören. Damit wird sichergestellt, dass so­ wohl lokales Wissen aus (fem Al­ penrheintal als auch Erfahrungen aus anderen Regionen in das Projekt - und in die möglichen Problemlösun­ gen einbezogen werden können. An wen sind die Ergebnisse der Forschungsarbeit gerichtet und was bringen de in der Praxis? Hansjörg Hilti: Das Projekt ent­ wirft zum einen verschiedene Sze­ narien für die zukünftig mögliche Siedlungsentwicklung im Alpen­ rheinta]. Zum anderen werden Poli­ tik und Verwaltung konkrete Vor­ schläge zur Nutzung und Organisa­ tion des Raumes unterbreitet, die sich am Ziel einer nachhaltigen Raumentwicklung orientieren. Die interdisziplinäre, problemorientier­te 
und politikfeldübergreifende Forschung gewährleistet, dass die Interessen verschiedener Fachres­ sorts und Akteure berücksichtigt werden. Zukunftsimpulse für Bürger und Wirtschaft Damit können die Ergebnisse des Projekts den Entscheidungsträgem und Entscheidungsträgerinnen und Bürger sowie Bürgerinnen wichtige Impulse für 
anstehende regionalpo­ litische 
Debatten geben. Das 
tW- jekt ist ein Angebot an alle, die sich mit den Veränderungen des 
Le- •*hwraiinp im Alpenrheintal 
aus­ einander setzen und die Potenziale grenzüberschreitender Kooperation ausschöpfen möchten. Wie wird sichergestellt, dass die Forschungsergebnisse an die richtigen Stellen gelangen? Hansjftg HUti: Das For­ schungsprojekt gliedert sich in fünf Forschungspakete und zwei Trans­ ferpakete. In den Forschungspake­ ten erfolgt die konkrete Forschung. Hier sind mehrere Doktorats- und Master-Arbeiten geplant und es ist vorgesehen, die Forschungsergeb­ nisse in diese Arbeiten zu integrie­ ren. Die beiden Transferpakete Po­ litikberatung und Kommunikation sichern den Transfer der For­ schungsergebnisse in die Praxis. Hohe Praxisrelevanz Für die Umsetzung der beiden Transferpakete werden entspre­ chende Fachleute engagiert. Im Pa­ ket Kommunikation werden alle In­ formationsaktivitäten geplant und koordiniert. Dem Einsatz von Bil­ dern kommt dabei besondere Be­ deutung zu, weil sich Szenarien der Landschaftsentwicklung mit Hilfe von Visualisierung gut darstellen lassen. Im Paket Poiitikberatung werden die Forschungseigebnisse für die Schlüsselakteure in Wirt­ schaft, Politik und Verwaltung auf­ bereitet, um die Umsetzung der Forschungsergebnisse in der Praxis sicherzustellen. Mit welchen Themenschwer- punkten wird sich die Hochscha­ le Liechtenstein befassen? Hans-Henning von Winning: Zum einen geht es um «Siedlungs­ entwicklung und Grenzen»: Die räumlichen Wirklichkeiten und ihre Dynamiken sind das Ergebnis eines 
komplexen Prozesses, in welchem Politik und Raumplanung nur zwei der prägenden Einflussgrössen dar­ stellen. Im Forschungspaket wer­ den die räumlichen Veränderungen im Alpenrheintal seit 1970 analy­ siert. Dabei werden die vor Ort re­ levanten Akteure und Determinan­ ten der Siedlungsentwicklung er­ uiert und bewertet. Die jeweiligen Funktionalräume werden rekon­ struiert und anschliessend überla­ gert, um die Raumstruktur im Al­ penrheintal zu erfassen. Mit digita­ len Kartensystemen und prognose­ basierten Simulationen und Szena­ rien für den Zeitraum bis 202S kön­ nen Tendenzen und Zielsetzungen visualisiert und diskutiert werden. Siedlungsentwicklung, Grenzen und Transport Zum anderen geht es um «Sied­ lungsentwicklung und Transport»: Der effiziente und nachhaltige Um­ gang mit Rächen 
und Energie wird entscheidend durch die Rahmenbe­ dingungen für Transport und 
Ver- Ittfcr tfceinflusst. In diesem For­ schungspaket werden erstens die Wirkungen ökonomischer und poli­ tischer 
Rahmenbedingungen des Transports auf die Siedlungsstruk­ turen untersucht. Zweitens werden Szenarien flir Siedlung und Trans­ port entworfen, die Flächen und Energie sparen und gleichzeitig die Mobilität steigern. Drittens wird untersucht, welche Mobilität wirk­ lich die Erreichbarkeiten und Wahl- freiheiten 
erhöht Im Vordergrund steht dabei der Personentransport; ansatzweise soll auch der Transport von Gütern, Energie und Informa­ tionen mit einbezogen werden. Ein Projekt dieser GrB—e nord- nung ist bestimmt mit hohen Kos­ ten verbunden. Ist die Finanzie­ rung dieses Projektes gesichert? Hanajörg HUti: Das Gesamtpro­ jekt ist in allen beteiligten Staaten noch nicht gänzlich finanziert. Der­ zeit versuchen wir, Geldgeber für Teilprojekte zu find«». Geldgeber gesucht Einige Stiftungen haben bereits Beiträge zugesagt. Die von der Re­ gierung Ober den Forschungsfonds der Hochschule als Gegenfinanzie­ rung angesagten Beiträge wurden (frastiseti reduziert. So stehen wir mit einem tollen Projekt da, für das wir aber noch viel Geld benötigen.
	        

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