Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

SAMSTAG, 17. SEPTEMBER 2005 blatI I WIRTSCHAFT 
15 LIECHTENSTEIN Vaduzer Visiorama wird von Afflchage übernommen VADUZ/GENF - Die Plakatyerberin Afficha- ge verstärkt ihr Nischengeschäft mit Touristik­ werbung. Die Genfer Gruppe Übernimmt die Vaduzer Visiorama und damit die «nationale Nummer 1 bei der Werbung am Berg». Der Kaufpreis wird nicht genannt Visiorama, die mit 27 Mitarbeitenden einen .Umsatz von gut 4 Mio. Fr. ausweist, werde als eigenständiges Unternehmen unter der Leitung des bisherigen Geschäftsführers Schimun Murk weitergeführt, teilte Afüchage am Donnerstag mit. Visiorama sei die bedeutendste Dienstleisterin für die Schweizer Touristikstationen und bediene Uber 90 Prozent der Bergbahnen mit Pistenleitsyste- men und Informationstechnologie. (sda) SCHWEIZ Weniger Arbeltslose/Stellen- suchende in Ausserrhoden HERISAU - Die Zahl der Arbeitslosen und Stellensuchenden ist in Appenzell Ausserrho­ den im August leicht zurückgegangen. Stei­ gend war der Anteil der unter 25-Jährigen an den Arbeitslosen, wie das Departement Volks­ und Landwirtschaft am Freitag mitteilte. Die Zahl der Stellensuchenden ging von 872 auf 857 zurück, jene der Arbeitslosen von 619 auf 610. Die Arbeitslosenquote blieb bei 2,2 Pro­ zent. 199 Stellenlose gingen im August einem Zwischenverdienst nach, 48 Personen befan­ den sich in Beschäftigungsprogrammen, Weiterbildungen oder Praktika. (sda) Swiss erweitert Streckennetz - Kooperation mit Henint beendet BASEL/ZÜRICH - Die Swiss fliegt ab Ok­ tober vier neue Destinationen an. Im Flugplan für den Winter werden zudem alle FlUge zwi­ schen der Schweiz und Deutschland im Co- deshare mit Lufthansa angeboten. Codeshare- Flüge bieten die beiden Airlines künftig auch ab Frankfurt und München nach Bremen, Leipzig und Köln-Bonn sowie ab Zürich nach Genf, Saloniki und Alicante, wie Swiss am Freitag mitteilte. Nicht weitergeführt wird die Zusammenarbeit mit Denim Airways, wie Swiss-Sprecher Dominik Werner auf Anfrage sagte. Davon betroffen sind die Destinationen Bologna, Florenz und Venedig, wobei Vene­ dig künftig von Swiss selbst angeflogen wird. Die anderen beiden Städte werden seit 12. September nicht mehr von Zürich aus ange­ flogen, hiess es bei Denim Airways. (sda) '()* CaMecom gellt an die Börse ZÜRICH - Was die Spatzen lange von den Dächern pfiffen, ist nun beschlossene Tatsa­ che: Cablecom will an die Börse. Der grösste Schweizer TV-Kabelnetzanbieter plant den ersten Handelstag an der Schweizer Börse SWX auf Ende Oktober: Ein entsprechendes Zulassungsgestich sei eingereicht worden, teil­ te Cablecom am Freitag mit Weitere Inforraa- tionenzu Zeitplan, Grösse und Struktur des ge­ planten Börsengangs würden in den nächst» Wochen mitgeteilt. Über die Publikumsöff­ nung wird bereits seit Anfang Juli spekuliert Londoner Finanzkreise liessen durchsickern, dass Cablecom mit Investmentbanken über ei­ nen Bönengang oder einen Verkauf gespro­ chen hatte. Ein Börsengang galt als die wahr­ scheinlichere Variante. Denn das Klima an den RnanzmMcten ist freundlich und die Altaktio­ näre können Kasse machen. (sda) 
MEINE MEINUNG: VON MARKUS BRUGGER Die Zukunft liegt in China Kleine Unternehmen können ureigenste Nischen im Reich der Mitte finden Markus Bruggar, CEO dar Prisma Ufa 
VarsiclMningsgMtttsdurft Alle Menschen rund um den Glo­ bus wollen fürs Alter finanziell ab­ gesichert sein. Dieses Urbedürfnis, das es in allen Kulturen gibt, steigt 
mit dem Wohlstand. So befassen sich auch immer mehr Chinesen mit dem Thema Lebensversiche­ rung - speziell für ihre Kinder, die in China nach wie vor traditionell als Altersvorsorge gelten. Und so mancher Chinese schaut sich dazu im Ausland um. Ein neuer Markt für Lebensversi­ cherungen mit Domizil in Liech­ tenstein ist im Entstehen. Dabei ist es auch für kleinere Unternehmen nicht unmöglich, was für Gross­ konzerne längst selbstverständlich ist: eine staatliche Zulassung zu er­ halten. PrismaLife hat sich getraut - und mit Geduld und Energie ist es gelungen. Nun kann bald jeder Chi­ nese eine Versicherungspolice ab- schliessen. Für Liechtenstein ist ei­ ne neue Nische gefunden. Ein Unternehmen, das in die Zu­ kunft denkt, kommt gar nicht 
drumherum, sich in China zu posi­ tionieren. Das Potenzial dieses Wachstumsmarktes mit seinen 1,3 Milliarden Menschen ist riesig. So schliessen zurzeit im Monat vier bis sechs Millionen Chinesen einen Mobilfunkvertrag ab 
und die Welt­ bank schätzt, dass China bis im Jahr 2008 über ein Bruttoinland- produkt von 2 Billionen US-Dollar verfügt und damit Grossbritannien hinter sich lassen wird. Die Zeit ist reif, China nicht nur als billigen Produktionsstandort zu sehen, sondern als gewaltigen Ab­ satzmarkt ins Auge 2u fassen. Und gerade kleine Unternehmen sollten sich für solche Ambitionen nicht belächeln lassen, sondern sich auf ihre Stärken besinnen. Mit flachen Hierarchien und überschaubarer Bürokratie können die Kleinen viel dynamischer sein und rascher Inno­vationen 
umsetzen als Grosse. Die Erfahrung mit den von Beratern ab­ hängigen Grossunternehmen dieser Welt 
spricht Bände: Kleine Unter­ nehmen sind den Big Boys hin­ sichtlich Flexibilität und Risikobe­ reitschaft oft Uberlegen. Nicht die Grösse eines Unterneh­ mens ist also entscheidend, sondern Erfahrung 
und, Know-how. Weil nur wenige in Europa die Finessen und Details in China wirklich kenn- nen, müssen Unternehmen mit eu­ ropäischen Modellen in den Markt einsteigen. Dabei zeigt sich, dass gar nicht so viel verändert werden muss, um Lösungen für den chine­ sischen Markt zu bieten. FUr den Wirtschaftsstandort Liechtenstein zeichnen sich damit neue Wege ab - noch nicht bei exklusiven Privat­ kunden, sondern gerade im Mas­ sengeschäft. «Verdeckte Ermittlung» Verkäufer machen das Geschäft-Spitzel auf Einkaufstour BERN - Konsumenten verlangen tadellose Produkte und verlas­ sen sich auf Qualitätskontrol­ len. Mit Mystary Shopping über­ prüfen immer mehr Unterneh­ men, wie Ihre Verkäufer bei Kunden ankommen. Einkaufen und Geld ausgeben ist ein Job. Jede und jeder kann sich als Mystery Shopper (verdeckter Ein­ käufer) bewerben. Allein die Tatsa­ che, dass wir alle Konsumenten sind, reicht als Qualifikation vollauf. Mystery Shoppers sind bezahlte Spitzel der Marktforscher. Sie ge­ hen einkaufen und bewerten die Auslage oder die Verkäufer. Ihren Lohn beziehen sie von den Markt- forschem, die im Auftrag von Unternehmen den Verkauf aus Kundensicht testen lassen. Die Marktforscher und die Auf­ traggeber legen im Vornherein fest, was bewertet werden soll. Die Post zum Beispiel, die in ihren Post­ shops dreimal Mystery Shoppers vorbeigeschickt hat, liess die Aus­ lage, den Auftritt und die Verkaufs­ und Beratungskompetenz des Per­ sonals Uberprüfen. Vorerst hat die Post genügend Daten gesammelt. Sie will sich nun im Sinne ihrer Kunden verbessern. ArMtsgesatz: Nfctt verboten Über die Testkäufe und ihren un­ gefähren Zeitpunkt waren die Post­ Mitarbeiter informiert, wie Post­ Sprecher Richard Pfister sagt. Das war auch nötig: «Die vorgängige In­ formation der Mitarbeiter wird vom Arbeitsgesetz 
verlangt», macht Christiane Aeschmann, Leiterin Ar­ beitnehmerschutz im Staatssekreta­ riat für Wirtschaft Seco, klar. Im Detailhandel würden die Mystery Shoppings aber oft nicht angemeldet, glaubt Catherine Laubscher. Sie ist bei der Gewerk­ schaft Unia für den Detailhandel zuständig. «Frech und unanstän­ dig» findet sie die Testkäufe, weil die Bewertungen von unqualifizier­ ten Personen stammen, die zudem keine Ahnung von den Arbeitsbe­ dingungen der Angestellten hätten. Besonders im Detailhandel ist verdecktes Einkaufen weit verbrei­ tet, aber auch Hotels, Restaurants und Banken setzen dieses Mittel ein, wie etwa die Basler Kantonal­bank 
(BKB). Bei der BKB sind es allerdings eigene Kunden, die sich zur Service- und Beratungsqualität äussern. Die Bank fand heraus, dass sich diese Qualitäten mit herzlichen und engagierten Mitarbeitenden verbes­ sern liessen. Schulungen allein reichten dafür nicht aus, weil der «Spiegel», die Rückmeldung, fehlte, wie sich Philipp Steck, Leiter Servi- cemanagement der BKB, an die Zeit vor den Mystery-Besuchen erinnert. Seit mehr als zwei Jahren über­ prüft die Bank nun ihre Schalterleistungen regelmässig - die Beratungsgespräche sollen fol­ gen - und zieht daraus pro Filiale Lehren. Sie will herausfinden, wo Verbesserungen im persönlichen Umgang mit Kunden möglich sind. Im Endeffekt strebt die BKB ein internes Klima an, in dem sich die Mitarbeitenden wohl fühlen und dieses Gefühl auch ausstrahlen. Denn befehlen lasse sich echte Freundlichkeit nicht, hält Steck fest. So wertvoll die Resultate eines Mystery Shoppings auch sind, sie bergen Risiken für die getesteten Mitarbeiter. Zu deren Schutz ist es unabdingbar, dass die Bewertungen durch Mystery Shoppers anonym erfolgen. Schliesslich geht um die Qualität des Verkaufs insgesamt, und nicht um die Leistung einzel­ ner Personen. NcMMon zum Mystary Shopping Seriöse Marktforscher weltweit halten sich deshalb an die so ge­ nannten Esomar-Branchenrichtli- nien Uber Mystery Shopping. Der Kodex besagt, dass den getesteten Mitarbeitern keine Konsequenzen drohen dürfen. Die Auswertungen müssen darum jegliche Rück­ schlüsse auf einzelne Personen verhindern, was andernfalls auch Fragen des Datenschutzes aufwirft. Das Personal ist gut beraten, sich Uber die Mystery Shoppings im ei­ genen Betrieb genau zu informie­ ren. Das wird in Zukunft noch wichtiger. Gemäss Experten des Verbands Schweizer Marketing- und Sozialforscher SMS ist der Anteil am Gesamtumsatz der Bran­ che 
zwar noch gering. Im letzten Jahr aber sind die Umsätze mit Mystery Shoppings sprunghaft an­ gestiegen. (sda) 
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AIMMMMT von Amalien von UB8 (D) Floor Fund - (Oer many) w (Wertpapler-Kann-Nummer: 849 077) UBS Fund Management (Swttzeriand) AG, Basel, a* Vertreter In dar Schwab das obge- nannten Anlagefonds deutschen Rechts hat beschloeaen, den öffentlichen Vertrieb von An­ teilen voc UBS (0) Floor Fund - (Germany) Ul In Liechtenstein ab 7, Oktober 2006 einzu­ stellen. Anteile von UBS (D) Floor Fund - (Germany) Ul kflnnen von dan Anlegern bis zum 7. Okt­ ober 2005 beim Vertreter bzw. jeder Zahlstelle tostanloe zurückgegeben werden. Vaduz, 17. September 2005 Zahlstelle und Vertreter In Liechtenstein: UseManiMiisdis Landssbank AkÜMgnilMMI StAdtle 44, 9490 Vaduz
	        

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