Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

FREITAG, 9. SEPTEMBER 2005 BLATT 
UNLAND 
5 Unruhe im Revier Kontroverse «Wildfütterung» - Jägerschaft und Amt suchen Einigung www HOTimmg IMQF?Mann GRABS - Steffin Ospelt (Bild), der tontti den StSdtk-Markt in Vaduz und des Ro*)u Markt in Balzen betreibt, erttifaet heute in Grab» ein weitem Geschäft mit Mljgvot̂to- duktea. Der Metzgenotm aus Schern bietet imneuenWiy-MaiirtanderStiiata8tra»89m Gn&s 
auf einer Fläche von nrnd 750 Qudrat- inetemzu 75 Prozent eifi Migros-Sortiment zu Migros-Preisenan. AnUtssUch dar 
heutigen Eröffnung pofitie- ren alte Kundinnen und Kunden von eisem at­ traktiven Eröffnungsrabat von 10 Prozent auf alle Produkte. (PD) ALPENVEREIN LAV-Biketour ins Prättigau SCHAAN - Am kommenden Sonntag, den 11. September, veranstaltet der LAV entgegen den üblichen Gepflogenheiten eine Moun- tainbikc-Tour ins Bikeparadies Prättigau. Viele Bergsteiger nutzen für den Hüttenan- und -abstieg oftmals das bequemere Berg­ fahrrad. Gerade an den jetzt beginnenden Spatsommertagen lassen sich schöne Rund­ touren an den bikegerechten Südhängen des Prättigaus planen. Die Route beginnt in Schiers und führt uns auf die 18(X) Meter hoch gelegene Alp Drusa am Fusse der mäch­ tigen Drusenfluh. Schon der Auftakt durch den wilden Schraubachtobel ist ein Erlebnis. Etwa 35 Kilometer und 1200 Höhenmeter bei maximal vier Stunden Fahrzeit werden ohne grosse fahrtechnische Schwierigkeiten zu ab­ solvieren sein. Wegen der Planung des Velotransportes bit­ te Anmeldung bei Tourenleiter Friedo Pelgcr (Telefon 392 19 31. abends). Abfahrt ist am Sonntag, den 11. September, um 7.30 Uhr beim Rheinpark-Stadion. Vaduz. Liechtensteiner Alpenverein 
lawr uns tfertrags- d «klOMh gen Jäger 
SCHAAN - «Mahr SacMteMrit» tu« Not, sagte Mb Nischer am Mittwochabend. Dar Leiter das Amtes für Wald, Ntur d Landschaft hatte zum und DtekusstoMaban den. Noch Immer lie und das Amt beim Thema «Mn- terfiittening» im Klinsch. Ein Bnigungspapler liegt nun hei der Regierung. • Martin Midi «Zum Gedankenaustausch» hatte das Amt für Wald, Natur und Land­ schaft eingeladen, wie Felix Nä- scher am Ende des Vortragsabends im Schaaner Rathaussaal sagte. Zu einer wirklichen Diskussion kam es dann 
jedoch erst nach dem offiziel­ len Teil des Abends und nur inner­ halb der Konfliktparteien. Zu ver­ härtet scheinen die Fronten. Pro und Kontra «Wildfütterung» sollten zuvor zwei geladene Exper­ ten aufzeigen. Professor Walter Ar­ nold von der Veterinärmedizini­ schen Universität Wien stellte als Erster seine Untersuchungen vor. Er werde nicht Ja oder Nein sagen zur Wildfütterung, sagte er im vor­ aus. Seine Ausführungen seien grundlegende Infos zur Biologie des Rotwildes. IMe überwintert Rotwild? Ausgehend vom Murmeltier zeigte Arnold den «Königsweg» der Natur auf, wie warmblütige Pflanzenfresser bei knappem Nah­ rungsangebot und Kälte zu überle­ ben verstehen. Seine Untersuchun­ gen an Rotwild hätten gezeigt, dass diese ihren Energiebedarf im Win­ ter nahezu halbieren könnten. Die Tiere halbieren demnach im Winter den Energiebedarf sogar dann, wenn das Nahrungsangebot künst­ lich unbegrenzt aufrecht erhalten wird. Daraus zieht Arnold unter an­ derem den Schluss, dass das Ab­ senken des Energiebedarfs eigent­ lich im Rotwild natürlich vorpro­ grammiert ist, in Analogie zum Murmeltier. Daraus kann der Schluss gezogen werden: Das Wild benötigt keine Winterfütterung, um zu überleben. Wenn da nicht der Mensch wäre. 
Ist WHdfüttenmg notwendig? - Elm vertiefte Auseinandersetzung war  aa getlrsM. Das Wild wird in unsererf Brei­ tengraden vom Menschen und sei­ ner Raumnutzung gestört. Vor al­ lem im Winter kann das fatale Fol­ gen für die Tiere haben. Denn nur sichere Tiere fahren ihren Stoff­ wechsel zurück und damit ihren Energiebedarf. «Ruhe im Revier ist oberstes Gebot im Winter», ist des­ halb eine Kernbotschaft von Ar­ nold. Ein anderer zentraler Befund seiner Forschung: Eine falsche Füt­ terung schadet mehr, als dass sie ihr eigentliches Ziel, die Minimierung von Verbissschäden am Wald, er­ reicht. Wenn Winterfütterung, dann sollte laut Arnold nur Heu als Fut­ ter verwendet werden. Dies reiche" für ein gesundes Überleben des Wildes vollkommen aus. Peter Meile, Wildbiologe und Verfasser einer Studie zur Jagdsitu­ ation in Liechtenstein, schloss sich den Ausführungen von AmoJd als zweiter Redner an und illustrierte diese anhand von Bildern und sei­ nen langjährigen Beobachtungen. Auch Meile wollte sich nicht klar festlegen lassen, ob in Liechten­ stein gefüttert werden soll oder nicht. Meile führte hingegen das Beispiel GraubUndcn an, wo seit längcrem nicht mehr gefüttert wird. Dort wurde die Jahrzehnte währen­ de Fütterungstradition im Einver­ nehmen mit den Jägern gebrochen. Erfolgreich ist dieses Modell aber vor allem, weil in Graubünden Ru­ hezonen ausgeschieden worden sind. Das Wild hat dadurch die 
Möglichkeit, ungestört zu überwin­ tern. Vertrat, ausser in Not In Liechtenstein geht man seit letztem Winter einen ähnlichen Weg wie in Graubünden. Grund­ sätzlich gilt ein absolutes Fütte­ rungsverbot. Bei extremen Witte- rungsbedingungen kann jedoch von Amtes wegen eine Notfütterung ge­ stattet werden. Dann darf dem Schalenwild der Zugang zu Heu verschafft werden. Das Heu dafür wird im Sommer vor Ort gewonnen und für die Not bereitgestellt. So weit sind die Liechtensteiner Jäger mit der Verordnung einverstanden. Kommission soN entscheiden Nicht einverstanden ist man laut dem Präsidenten der Jägerschaft, Markus Hasler, dass eine Person im Alleingang (der Amtsleiter) ent­ scheiden kann, wann eine Notsitua­ tion herrscht und wann nicht. -Die Jägerschaft hat deshalb der Regie­ rung einen Vorschlag unterbreitet, der ein demokratischeres Vorgehen mittels einer Kommission vorsieht. Noch in anderen Punkten hat ein Teil der Jägerschaft das Heu nicht auf der selben Bühne wie Amtslei­ ter Felix Näscher. Der Vorwurf lau­ tet, man habe die Verordnung zum Fütterungsverbot mit zu wenig be­ gleitenden Massnahmen und zu schnell umgesetzt. Dies habe wäh­ rend des letzten, sehr strengen Win­ ters ungewöhnlich viele tote Tiere 
zur Folge gehabt. Mitte März hat­ ten einige Jäger mit einem Manifest vor dem 
Regierungsgebäude in Va­ duz auf die aus ihrer Sicht unhalt­ baren Missstände hingewiesen. Konflikte bestehen auch immer noch im Bezug auf zu schaffende Ruhezonen. Felix Näscher wies am Mittwoch die Vorwürfe von sich. Massnah­ men seien genügend getroffen wor­ den. Die Todesrate im vergangenen Winter sei «normal» gewesen. Wei­ ter habe man einen Ruhezonenvor­ schlag vorgelegt, doch «die Jäger wollten nicht». Näscher lehnt ein Exklusivrecht für die Jäger ab, die damit als einzige Zutritt in gewisse Gebiete hätten. «Entweder gibt es Ruhezonen für alle oder für kei­ nen», so Näscher. Insgesamt soll laut Näscher für das Wild eine Ver­ teilungsstrategie gelten und länger­ fristig der Wildtierbestand gesenkt werden. Da das Amtund die Jägerschaft offensichtlich nicht auf dem selben Weg sind, liegt es nun an der Regie­ rung einen wegweisenden Entscheid zu fällen. Wie Näscher am Mittwoch gegenüber dem Volksblatt sagte, wird die Regierung voraussichtlich in einer der nächsten oder übernächs­ ten Sitzung über «den Vorschlag mit Präzisierungen» entscheiden. Viel­ leicht kehrt danach wieder Ruhe ein im Jagdrevier. Oder wie Näscher vor der Versammlung sagte: «Je länger wir uns bekriegen, je länger leidet das Wild.» AN/1 l(il' VOM MINI VAN BIS ZUM MAXI VAN MIT HYUNDAI FAHREN SIE BESSER 
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