Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DIENSTAG, 6. SEPTEMBER 2005 BLATT 
I INTERNATIONAL 28 buut [SPLI TTER Die Stimme John Lennons NEW YORK - Ex-Beatle Paul McCartney bekommt beim Songschreiben manchmal Hil­ fe von einem altem Freund: Wenn er kompo­ niere, höre er ab und zu die Stimme von John Lennon. «Ich denke daran, was wir gemeinsam • getan hätten. Und schon kann ich ihn meckern und zustimmen hören», sagte McCartney dem ; «Time Magazine». Sein neues Album «Chaos and Creation in the Backyard» wird am 13. September veröffentlicht. (AP) Einbildung hilft gegen Schmerzen WASHINGTON - Statt mit Medikamenten lässt sich Schmerz nach Erkenntnis von US- : Neurologen zu einem gewissen Grad auch mit ; Einbildung bekämpfen. Wer dagegen schlim- | men Schmerzen entgegenbangt, empfindet sie garantiert. Denn wer sich subjektiv auf einen ' erträglichen Schmerz einstellt, empfindet die- ; sen dann auch als weniger heftig. Dies be- ; richten Wissenschaftler in der neusten Ausga­ be des Fachblatts «Proceedings of the Natio­ nal Academy of Sciences». (sda) IWHN Mpi|ir RHUpnii HAMBURG - Alt «Bridget Jones» wurde Rente ZeUw^'vitäftctiihmt - die Identifi­ kation ihrer Person mit der Filmfigur rieht der Hollywoodstar deshalb getanen: , «Man hat nur seilen die Chance, mit einer Figur den Zeitgeist zu treffen und vielen Frauen aus der Seele zu sprechen», sagte sie der Zeitschrift «Woman» zufolge. Sie betrachte Bridget als eine Art imaginäre Freundin, erklärteZellwe- ger. Und sie könne gut damit leben, wenn die Figur polarisiere. «Das zeigt doch nur, dass sich die Menschen ernsthaft mit ihr beschäfti­ gen und ich meinen Job ganz gut gemacht ha­ be.» Als Star fühle sie sich nicht, betonte die Schauspielerin. Sie erwarte «von meinen Freunden eine Standpauke, falls ich mich mal nicht normal benehmen sötte!». Sie liebe ih- ren Beruf. «Doch die Schauspielerei ergänzt ein Privatleben nicht, sondern ersetzt es viel­ mehr, Was mir da an persöntichen Erfidmin- gen bleibt, möchte ich nicht trivialisieren, in­ dem ich es mit der Öffentlichkeit teile», wird Zellweger weiter zitiert «Ich machte Rollen für mich sprechen lasten und dahinter am liebsten verschwinden,» (AP) ANZEIGE J > - v1- . - , 
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Neun Deutsche sterben Seilbahnunglück in Österreich: Gondel in die Tiefe gerissen SÜLDEN - B«i vi Min 
tragischen SeilbahnunglUck Im Tlrotor fttz- tal sind gestern neun deutsche Touristen ums Uten gekom­ men, darunter nchl Kinder. Ein Transporthubschrauber verlor auf dem Weg zu einer Bergstation im Gletscherskigebiet von Sölden einen 750 Kilogramm schweren Betonkübel, der eine Gondel traf und in die Tiefe riss. Zwei weitere Gondeln gerieten so stark in Schwingungen, dass Insassen durch die Fenster herausgeschleu­ dert wurden. Bei allen neun Todesopfern han­ delte es sich um Deutsche, wie die österreichische Nachrichtenagentur APA meldete. Drei von ihnen star­ ben in der abgestürzten Gondel, sechs, weil sie aus einer anderen geschleudert wurden. Sieben Men­ schen wurden am Nachmittag ver­ letzt in Krankenhäuser geflogen, zwei von ihnen befanden sich in kritischem Zustand. Zum Zeitpunkt des Unglücks waren laut APA in sechs Gondeln insgesamt 35 Men­ schen, davon 16 in den drei betrof­ fenen Kabinen. Die deutsche Bundesregierung reagierte betroffen auf die Nach­ richt vom Tod der sechs Deutschen. Bundesaussenminister Joschka Fi­ scher sprach den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl aus. Auch Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe sprach von einem tragischen 
Am UngtUcfcsert warm mehrere Nctlrzts, Sanltittar and zwMf Hubschrauber hn Einsatz, darunter auch Ma­ schinen der Polizei und des Bundeslioores. Unfall und begab sich zum Un­ glücksort nach Österreich, uip sich ein Bild der Lage zu machen, wie sein Ministerium mitteilte. Auch der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber äusserte sich er­ schüttert. Der Hubschrauber sollte Beton zur Bergstation Schwarze Schneid fliegen. Die Last löste sich aus zu­ nächst ungeklärter Ursache und 
stürzte aus rund 200 Metern Höhe direkt auf eine der Gondeln der Seilbahn am Tiefenbachferner Gletscher, wie der Leiter der Inns­ brucker Kriminalpolizei, Edelbert Köhler, erklärte. Der Haken, an dem der Behälter festgemacht war, könne mechanisch und elektrisch ausgeklinkt werden, zitierte APA den Leiter der Hubschrauberfirma, Roy Knaus. Die Behörden kündig­ten 
eine Untersuchung des Un­ glücks an. Die Schwerverletzten wurden in die Kliniken nach Zams und Innsbruck geflogen, wie APA un­ ter Berufung auf das Rote Kreuz berichtete. Kriseninterventions­ experten des Roten Kreuzes waren unterwegs, um sich um die Ange­ hörigen der Opfer zu kümmern. (sda) Im Wettlauf mit der Zeit Die Suche nach Überlebenden des Hurrikans «Katrina» NEW ORLEANS - In einem Wett­ lauf mit der Zeit versuchen Ret- tungskrifta in der  übe rfl utet en US-Metropole New Orleans noch Hunderte eingeschlossene Men­ schen in Sicherheit zu bringen. Bergungstmpps suchten mit Boo­ ten und Helikoptern Haus um Haus nach Überlebenden und Toten ab. «Wir haben mehr Leichen als Le­ bende gesehen», sagte ein Ber- gungshelfer am Montag in New Or­ leans. Die Einsatzkräfte fanden oft Familien, die in den eigenen vier Wänden ertrunken waren. Aus Gebäuden der Stadt strömte starker Verwesungsgeruch. «Ich will die Leichen aus dem Wasser haben», sagte New Orleans' 
Bür-Es 
wird nach ExpartanscMKzungen Ms zu i ser aus dem Stadtgebiet abzupumpen. 
germeister Ray Nagin, «bevor Moskitos Krankheiten in der gan­ zen Stadt verbreiten.» Die amerikanische Küstenwache rettete nach eigenen Angaben bisher rund 18 000 Menschen. Das sagte Sprecher Frank Paskewich am Montag dem Sender CNN. 1 (XX) Menschen seien per Boot aus ihren Häusern geholt worden, 7Ö00 mit Helikoptern. Die Polizei erhielt weiterhin mehr als 1000 Hilferufe am Tag. Die Ka­ pazitäten der Rettungskräfte reich­ ten aber nicht aus, um alle Einge­ schlossenen schnell zu erreichen. Die Küstenwache appellierte an die Menschen, die noch in ihren Woh­ nungen ausharren, diese mit Klei­ dungsstücken zu markieren, (sda) Keine Wende Wer nach dem TV-Duell vorne liegt BERLIN - Du Femsehdueil zwi­ schen Bundeskanzler Gerhard Schräder und Herausforderin Angela Merkel bringt filr die SPD keine Tre ndw ene In der Vtfählerzustimmung. Das ist die Einschätzung fahrender Meinungsforscher in Deutschland. Forsa-Chef Manfred GUIlner sagte der Nachrichtenagentur Reu­ ters am Montag, Schröders Auftritt werde nur einige Unentschlossene zur SPD zurückbringen. Dagegen verwiesen die deutsche Regierung in Berlin sowie die SPD, die wie die Union den Sieg für sich reklamierten, auf Schrö­ ders Erfolg in Umfragen direkt nach dem Duell am Sonntag. SPD- Wahlkampfchef Kajo Wasserhövel 
sagte, die SPD habe vor allem bei unentschlossenen Wählern gepunk­ tet, mit denen sie den Rückstand auf die Union aufholen will. Nach dem einzigen direkten ^Streitgespräch wurde Schröder in allen Blitzumfragen als Sieger ge­ sehen. Dem Duell wird wegen der Rekordzahl von fast 21 Millionen Zuschauern eine Wirkung auf die Wahl zugemessen. In Umfragen liegt die SPD trotz leichter Gewinne klar hinter der Union. In einer vor dem Duell ge­ führten Forsa-Umfrage für den «Stern» und RTL legte sie gegen­ über der Vorwoche 1 Punkt auf 31 Prozent zu. CDU/CSU blieben bei 43 Prozent und hätten mit der FDP die absolute Mehrheit. (sda) 
4* + • 4* • • • Internationalos Kamtaifsgsrtrsffsn SONOGNO - Im kleinen Tessi- ner Dorf Sonogno haben sich am Montag Uber 400 Kaminfeger aus aller Welt getroffen. Hintergund des Treffens ist die Geschichte der einstigen «Spazzacaminikin- der», die bis 1950 als Arbeitskräf­ te ins Ausland vermietet wurden. An dem Treffen in Sonogno wa­ ren auch die letzten Zeitzeugen diesen tragischen Kapitels Indu­ striegeschichte anwesend. Die Kaminfegerkinder wurden bis 1950 von armen Arbeiter- und Bauernfamilien aus dem Hessin und Norditalien an Kaminfeger- Patrons in der Lombardei ver­kauft. 
Die Kinder wurden in der boomenden Wirtschaftsregion be­ nutzt, um Schornsteine zu reini­ gen. Als Verkaufszentren der «Spazzacaminikinder» im Tessin galten die beiden Dörfer Intragna im Centovalli und Sonogno im Val Verzasca. Die Kinder wurden von den Familien gegen ein Ent- geld den vorbeiziehenden Patrons überlassen. (sda) i
	        

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