Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DIENSTAG, 6. SEPTEMBER 2005 
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7 IN KÜRZE Vaduzer Jägermesse im Iraggell VADUZ-Am kommenden Sonntag, den 11. September 2005, findet im Iraggell die 2. Vaduzer Jä­ germesse statt, welche von der Jagdgesellschaft Vaduz orga­ nisiert wird. Die Bevölkerung ist herzlich ein­ geladen, mit Kaplan Dieter Kaufmann die heilige Messe zu Ehren des heiligen Eusta­ chius, einem der Jagdpatrone, zu feiern. Der Anlass wird von den Jagdhornbläsern der Liechtensteiner Jägerschaft umrahmt. Beginn ist 10.30 Uhr. Im Anschluss an die Messe bietet die Jagdgesellschaft reichlich Verpfle­ gung an. Von der Blockhütte (oberhalb des Hotels Son­ nenhof) ist die Iraggell-HUtte zu Fuss in einer Viertelstunde erreichbar. Es gilt allgemeines Fahrverbot. Wer schlecht zu Fuss ist, kann unter der Telefon-Nummer 777 29 53 oder 232 29 52 den Taxidienst in Anspruch nehmen. (PD) Vortragsreihe im Kloster St. Elisabeth in Schaan SCHAAN - Am Donnerstag, den 15. Sep­ tember 2005, beginnt im Kloster St. Elisabeth die dreiteilige Vortragsreihe «Bibel-Impulse» mit Max Feigenwinter. Max Feigenwinter, Jahrgang 1943, ist Leh­ rer und Erwachsenenbildner und lebt in Sar- gans. Er ist Autor mehrerer pädagogischer Fachbücher und NachdenkbUcher und ver­ steht es, uns mit Information, Gesprächen, meditativen Übungen und anderen Verfahren, die «Wunder Jesu und ihre Bedeutung für uns heute» näher zu bringen. Der Kurs findet jeweils am Donnerstag, den 15., 22. und 29. September statt. Die Kurskos­ ten betragen pro Abend 15 Franken (Besuch einzelner Abende möglich). Eine Anmeldung ist erforderlich bis zum 10. September unter Telefon 239 64 44 oder 239 64 57. (PD) Atem, Bewegung und Stimme SCHELLENBERG - «Sei still, du kannst nicht singen» oder «rede nicht so laut». Das sind Aussagen, die wir schon als Kind gehört und die uns die Freude an der eigenen Stim­ me genommen haben. Mit der Atemarbeit nach Ilse Middendorf und Maria Höller-Zan- genfeind möchten wir versuchen, diese stecken gebliebenen Tone wieder zu aktivieren. Wir werden durch sanfte Körperübungen unsere Atembewegung und den entstehenden Atem- fluss erfahren. Wenn wir unserer Stimme die­ sen natürlichen Atemfluss mitgeben, können wir unsere eigenen TOne spürend und hörend erleben. Vielleicht animiert dies, der Sing- und Sprechstimme in Zukunft mehr Freiraum zu gestatten und aus Herzenslust zu singen und zu sprechen. Der Kurs 232 unter der Lei­ tung von Hildegard Meier findet am Samstag, den 10. September 2005, von 14 bis 18 Uhr im Gemeindehaus in Schellenberg statt. An­ meldung und Auskunft bei der Erwachsenen­ bildung Stein-Egerta in Schaan, Telefon 232 48 22 oder per E-Mail  info@stein-egerta.li . (PD) BUdbeartiettung am PC mit der Digitalkamera leicht gemacht TRIESENBERG - Einfacher geht es nicht - Zielgruppe: Digitalkamera-Besitzer, welche die Bilder mit dem Computer verbessern, ver­ ändern und ausdrucken wollen. Kursinhalt: • Fotografieren • Einfaches Anschliessen der Digitalkamera an den Computer • Laden der Bilder • Bearbeiten, vergrössern, verkleinem, Rote- Augen-Korrektur sowie Text hinzufügen • Ordnen, erstellen von Alben • Ausdrucken in Fotoqualität • Kauftipps Der Kurs 438 unter der Leitung von Claudio Jäger findet am Montag, den 12. September 2005, von 13.30 bis 16.30 Uhr in der Schule Obergufer in Triesenberg statt. Anmeldung und Auskunft bei der Erwachsenenbildung Stein-Egetla in Schaan, Telefon 232 48 22 oder per E-Mail  info@stein-egerta.li . (PD) 
Buchstabensuppe für alle Weltalphabetisierungstag: Herausforderung für die Gesellschaft SCHAAN - Waltwatt führen rund 882 
MIHIOMK 
Mansdian ain La­ ban ahna Schrift. 600 Mllltonan, also mahr als zwai Drittel allar Analphabatan Man In dan naun ärmsten Staaten dar Erda. Der Generalsekretär der Uno, Kofi Annan, hat die Jahre 2003 bis 2012 zur Weltalphabetisierungsdekade erklärt. «Alphabetisierung ist ein Menschenrecht. Dass 20 Prozent aller Erwachsenen in der Welt die­ ses Rechts beraubt sind, sollte uns alle mit Scham erfüllen», sagte er anlässlich des Starts der Dekade in New York. Situation in Europa Doch nicht nur in Asien oder Afrika, auch in Europa ist die Zahl der Analphabeten gross. In Deutschland ist die Zahl von über 4 Millionen Menschen, die Schwie­ rigkeiten mit der Schrift haben und als Analphabeten eingestuft wer­ den, erschreckend hoch. In Ländern wie die Schweiz, wo Bildung der wichtigste Rohstoff ist, können rund 500 000 Menschen nicht rich­ tig lesen und schreiben, obwohl die meisten eine ausreichende Grund­ ausbildung absolviert haben. Diese erschreckende Zahl geht aus der Studie ALL (Adult Literary and Lifeskills) hervor, der P1SA- Befragung für Erwachsene. Die Betroffenen können zwar einen einfachen Text lesen, aber sie sind nicht in der Lage, ihn zu verstehen. Sie scheitern etwa bei der Aufgabe, während der Lektüre der Verpj* : ckungsbeüage von Aspirin zu sa­ gen, wie lange man das Medika-ausreichende 
Lese- und Schreib­ kompetenz. Im Unterschied zu mo­ torischen Handlungen, wie Schwimmen oder Laufen, kann man schriftsprachliches Handeln, also Lesen und Schieiben durch Nicht- nutzung auch wieder verlernen. Mass zum WaltalplMbatMaraiigatag statt. ment einnehmen darf - obwohl der Text es ausdrücklich erwähnt. Man bezeichnet dieses Phänomen als funktionalen Analphabetismus oder Illettrismus. Mit Tricks (Ha Dafllilta variwrgan Es ist kaum vorstellbar, dass heutzutage ein erwachsener Mensch, der nicht richtig lesen und schreiben kann, einen ganz norma­ len Alltag übersteht, ohne aufzufal­ len. Schliesslich wird er im Stras­ senverkehr, beim Einkaufen, auf Ämtern und natürlich bei der Arbeit mit .Geschriebenem konfrontiert. Die Betroffen mogeln sich vielfach mit Ausreden wie 
«Ich habe meine 
Brille verloren» oder «Ich habe mir die Hand verletzt, können Sie bitte für mich schreiben» Uber diese Hürden hinweg. Sie haben gelernt, sich an der Buchstabenwelt vorbei- zuschlängeln. Sie haben sich mit ihrem Defizit arrangiert. 
Am diesjährigen Weltalphabeti­ sierungstag, Donnerstag, den 8. September gibt es in Vaduz «Buch­ stabensuppe für alle» sowie die Ge­ legenheit, das Thai-Alphabet ken­ nen zu lernen oder Ihren Namen auf Arabisch zu schreiben. Wie fühlt man sich, wenn man ein Schriftzeichen nicht lesen kann? Probieren Sie es aus! . Von 11 Uhr bis 13 Uhr freut sich die Stiftung Erwachsenenbildung Liechtenstein und der Verein für interkulturelle Bildung auf Ihren Besuch auf dem Rathausplatz in Vaduz. (PD) FAKTEN • - * »tL..i Maat 
«Ltt trotz «nwpnicmr Auch regelmässiger Schulbesuch bedeutet nicht automatisch, dass man ausreichend lesen und schrei­ ben lernt. Alphabetismus kann durch die Schule gefördert, Anal­ phabetismus aber nicht verhindert werden. Auch ein SchulabscWuss ist kein lebenslanger Garant für eine ZUM 
GEDENKEN Resi Beck-Schädier t Am 18. Mai 2005 hat ei­ ne grosse Trauerge­ meinde 
auf dem Fried­ hof in Trie­ senberg von Resi Beck Abschied nehmen müssen. 
Die dabei aufs Grab gelegten Blumen und Kränze sind inzwischen ver­ welkt, aber die Erinnerung an diese herzensgute 
Frau bleibt für immer bestehen. Am 10. Oktober 1924 kam Resi als achtes von zehn Kindern des Johann und der Theres Schädler- Müller in Triesenberg zur Welt. Geboren wurde sie auf Leitawis im Haus Njp. 50. Später zog die Fami­ lie in deh Hag Nr. 18 und schliess­ lich in ihr neu erbautes Haus im Täscherloch Nr. 259. Zu ihrer Schulzeit in Triesenberg hinterlässt sie uns ein Zitat: «Mei­ ne Schulzeit endete am 3. April 1939. Leider, deiuijch hätte gerne weitergelernL« So arbeitete sie, wie's zur damaligen Zeit üblich war, an verschiedenen Stellen und an vielen verschiedenen Orten. Am 11. November 1954 trat Resi mit August Beck vor den Traualtar und bezog mit ihm das Haus Nr. 248 im Täscherloch. Ihre Ehe wurde mit fünf Kindern gesegnet. Neben der Erziehung ihrer Kinder nahm sie auch zwei Tanten ihres Mannes im Haus auf und pflegte diese bis zu deren Tod. Im Jahre 1961 traf Resi ein schwerer Schicksalsschlag: Ihr Ehemann August erlitt einen Hirn­ schlag und war von da an auf ihre 
Pflege angewiesen. Drei Monate später starb ihre Mutter, zu der sie ein sehr inniges Verhältnis hatte. Weitere Schicksalsschläge in ihrem Leben waren der frühe Tod ihres Va­ ters und all ihrer Brüder. Resi pflegte ihren Mann August 35 Jahre lang aufopferungsvoll, bis er im April 1996 verstarb. Sie muss- te in dieser Zeit auf vieles verzich­ ten. Mit dem Führen eines Schuh­ geschäftes während sieben Jahren und zusätzlicher Heimarbeit hielt sie ihre Familie über Wasser. Resi schöpfte Kraft aus ihrem unerschüt­ terlichen Glauben 
und ihrer immer positive^ Lebenseinstellung. Sie klagte nie und genoss die schönen Momente, die sich ihr boten. Ihre grosse Leidenschaft war das Lesen sowie das Schreiben und Dichten zu verschiedenen Anläs­ sen. Sie nahm auch aktiv am Ge­ meindegeschehen teil. So war sie im gemischten Chor, im Frauen­ gesangverein, im Pfarreirat, im Frauen- und Mütterverein Uber mehrere Jahre tätig. Ein besonde­ res Anliegen war ihr die Familien­ hilfe, bei der sie als Gründungsmit­ glied einige Jahre im Vorstand mit­ arbeitete, immer aktiv tätig blieb und später zum Ehrenmitglied er­ nannt wurde. Seit einigen Jahren war Resi ge­ sundheitlich angeschlagen. Sie brauchte nun ihrerseits Hilfe und Pflege, die sie von der Familienhil­ fe Triesenberg und besonders von ihrer jüngsten Tochter und deren Familie erhielt, die sie in ihrem Haus aufnahm. Trotz ihrer Krankheit genoss sie die regelmässigen Kontakte mit ih­ ren Verwandten und Bekannten. Ihr besonderer Stolz waren ihre elf En­ kelkinder und ihr Urenkel, zu de­ nen sie ein herzliches Verhältnis 
hatte. In letzter Zeit genoss sie be­ sonders die Ausfahrten mit ihrem Neffen Walter und ihrer Schwester Traudel. Unerwartet ist sie nun am Frei­ tag, den 13. Mai 2005, von uns ge­ gangen. Sie wird in den Herzen ih­ rer Lieben weiterleben und wir werden sie alle in ehrender Erinne­ rung behalten. Resi Beck ruhe in Frieden! Ludwig Jehle, Schaan t Am 17. Juli 2005 ist Ludwig Jehle, hoch­ betagt im 97. Lebens­ jahr, im Be- tagten- wohnheim in 
Schaan gestorben. Still 
und leise, nach einem reich erfüllten Leben, holte ihn der Schöpfer un­ seres Lebens zu sich. Am 20. Juli 2005 fand der feier­ liche Trauergottesdienst in der Pfarrkirche statt. Der Jodlerklub Edelweiss trug dabei in eindrück- licher Weise ihrem Gründungs- und Ehrenmitglied die bekannte Jodlermesse vor. Anschliessend wurde Ludwig auf dem Laurentius- ftiedhof zur letzten Ruhe gebettet. Angehörige, Freunde und Bekann­ te nahmen dort Abschied vom ver­ ehrten Verstorbenen. Ludwig Jehle . wurde an Maria Lichtmess, am 2. Februar 1909 als sechstes Kind von acht Kindern ge­ boren. 
Er verlor bereits in jungen Jahren seinen Vater und da er sehr zuverlässig war, Ubernahm er einen Grossteil der Verantwortung für 
seine Mutter und seine Qeschwis- ter. Von der Mutter übernahm er den Glauben an die Gottesmutter Marie, da sie die Kinder oft zum Beten ins Dux-Kirchlein mitnahm. Daher setzte sich Ludwig auch sehr dafür ein, dass das Dux-Kirchlein im ursprünglichen Zustand belas­ sen wurde. Ludwigs Leben war geprägt von Arbeit und Verantwortungsbe- wusstsein. Bereits als 10-Jähriger ging er als Hüterbub zur Alp und nach dem Besuch der Volksschule zur Spörry-Fabrik. Nach der Schliessung dieser Firma wechsel­ te er in die Firma Presto nach Eschen und brachte es aus eigenem Antrieb zum Kontrolleur und zum Stiftungsrat der Pensionskasse. Ein schwerer Schicksalsschlag war für ihn ein Autounfall im Ok­ tober 1974, 
bei dem seine Schwes­ ter ihr Leben verlor. Mit Filomena hatte er das gemeinsam erbaute Haus an der Bahnstrasse 47 in Schaan bewohnt. Bis zum Septem­ ber 2004 lebte er. alleine weiterhin in diesem Haus und besorgte die Umgebungsarbeiten und auch den grössten Teil des Haushaltes noch selbstständig. In seiner Freizeit sang er sehr gerne. 
So war er Mit­ glied des Männerchors und Grün­ dungsmitglied des Jodlerclubs Edelweiss. Gerne besuchte er auch das Sennerei-Kaffee und nahm an diversen Alters- und Presta-Aus- flttgen teil. Altersbeschwerden zwangen 
ihn, sein geliebtes Haus zu verlassen, und er fand eine Blei­ be im 
Betagtenwohnheirn, wo er nach 
einem erfüllten Leben am 17. Juli 
2005 friedlich - einschlafen durfte. Ludwig ruhe in Gottes ewigem Frieden. Den Angehörigen noch­ mals unser herzliches Beileid.
	        

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