Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

FREITAG, 2. SEPTEMBER 2005 BLATT 
I KULTUR 
21 SCHLOSSKINO BALZERS 
KULTUR IN KÜRZE Msdienkunst-festtval «Ars Etactronlca» in Unz LINZ - In Linz hat gestern das Medienkunst- Festival «Ars Electronica» begonnen. An der 26. Ausgabe des Festivals mit Ausstellungen, Symposien und Konzerten sind rund 450 Künstler und Wissenschaftler beteiligt. Sie be­ schäftigen sich in fund 90 Veranstaltungen mit dem Thema «Hybrid - living in paradox» als Inbegriff für Mischformen, die sich heute zwi­ schen den traditionell getrennten Bereichen Technik, Natur, Kunst und Politik entwickeln. Bei der Ars Electronica-Gala heute Abend im Brucknerhaus werden die «Goldenen Nicas» als Trophäen im Wettbewerb «Prix Ars Elec­ tronica» Ubergeben. Die Gewinner in den sechs Kategorien kommen aus Polen, Indien, Lettland, de USA und Kanada sowie aus Österreich. Das Preisgeld beträgt insgesamt 110 000 Euro (rund 165 000 Franken). Unterhaltsam präsentiert sich die zentrale Ausstellung im «Ars Electronica»-Center mit zahlreichen interaktiven Installationen. Den ironischen Umgang mit der Computerkunst betont die Schau «Hybrid Creatures and Para­ dox Machines» im Architekturforum, im Brucknerhaus und im Hauptbahnhof mit kunstvoll konstruierten, dabei nutzlosen Ap­ paraten, die rein poetisch wirken sollen. Eine. Ausstellung in der Kunstuniversität Linz wid­ met sich der Überlagerung von Identitäten und Kulturen im Kontext der Globalisierung. Ein eigenes Festival im Festival ist dem Be­ reich Computeranimation gewidmet. (sda) Museum für Kunst-Revolutionär BRÜHL - Mit einem Museum ehrt die rhei­ nische Stadt Brühl den Künstler Max Ernst (1891 bis 1976), der als Mitbegründer des Surrealismus Weltgeltung erlangt hat. Das von einer Stiftung in der Geburtsstadt Max Emsts getragene Haus zeigt einen Querschnitt durch das umfangreiche Lebenswerk des Kunst-Re­ volutionärs und präsentiert seine fantasievol­ len Skulpturen ebenso wie surreale Gemälde, Grafiken und die an dunklen Traumwelten orientierten Collagen. Zur Eröffnung morgen Samstag wird auch der deutsche Bundespräsi­ dent Horst Köhler erwartet. (sda) Basler Musikfestival mit ««Carte Blanche»» für Heitert Grönemeyer BASEL - Das Musikfestival «Avo-Session» in Basel präsentiert zu seinem 20-Jahr-Jubiläum nationale und internationale Stars der verschie­ densten Stilrichtungen. Zu den Highlights zäh­ len etwa Seal, Status Quo oder Simply Red. Herbert Grönemeyer erhielt eine «Carte Blan­ che». Was einst als «Basier Jazz Session» begonnen hat- te, ist heute ein renommiertes Festival mit Ausstrahlung weit über die Grenzen Basels hinaus. Für die Jubiläumsgabe vom 3. bis zum 18. November wurde das Budget um 700 000 Franken auf 4.6 Millionen Franken aufgestockt, wie Festi­ valpräsident Matthias Müller gestern vor den Medien sagte. Rund 35 Prozent sollen durch Eintritte gedeckt werden. Das erste der elf Doppelkonzerte im grossen Festsaal der Messe Basel bestreiten Vaya Con Dios und Michael von der Heide, während Herbert Grönemeyer den Schlusspunkt setzt. Er präsentiert sich dem Publikum indes nicht mit seiner regulären Band, sondern bringt sie­ ben Gruppen seines Plattenlabels «Grönland» nach Basel - «ein Wagnis zum Jubiläum», wie Festivalpräsident Müller sagte. Als weitere internationale Acts aus den Sparten Pop, Soul, Rock, Latin, Blues, Singer- Songwriter, R&B und Jazz stehen heuer Mari­ anne Faithfull, Dee Dee Bridgewater, Vonda Shepard, Francesco de Gregori, Lizz Wright, Barbara Hendricks, Jacques Loussier, Omara Portuondo, Classic Meets Cuba und a-ha auf dem Avo-Programm. Mit Seal wurden gleich zwei Auftritte in dem 15ÖO Personen fassen­ den Saal gebucht. (sda) 
«Innocent voices» - Kindheit im Kugelhagel In den 80er-Jahien herrscht in dem mittelamerikanischen Land El Sal­ vador ein heftiger Bürgerkrieg. Un­ versöhnlich und bis an die Zähne be­ waffnet stehen sich die Truppen der korrupten Regierung und Einheiten der Guerilla gegenüber. FMLN - Farabundo Marti National Libera­ tion Front - nenn! sich die von Land­ arbeitern organisierte Widerstands­ bewegung. Zwölf Jahre dauert ihr Befreiungskampf, in dessen Verlauf 75 000 Salvadorianer sterben, 8000 vom Erdboden verschwinden und ei­ ne knappe Million Menschen emi­ grieren. Einer von ihnen ist der zwölfjährige Oscar Tones. Was er damals erlebt hat, bildet die Grund­ lage für sein Drehbuch, nach dem «Innocent voices» entstand. Muxmäuschenstill liegen die Kinder auf den Wellblechdächem und verstecken sich (Bild). Doch das, was anderswo ein vergnügli­ ches Spiel ist, bedeutet bei Luis Mandoki bitterer Ernst. Es herrscht nämlich Bürgerkrieg anno 1980 in El Salvador; die sich da verstecken sind elf-, zwölQährige Knaben, die­ jenigen, die suchen, Rekrutierungs­ offiziere des Militärs. Mit zwölf, so lautet die Regel, wirst du eingezo­ gen - oder gehst freiwillig zur Gue­ rilla, der «Frente Farabundo Marti para la Liberacion Nacional». Auch Chava, 
aus dessen Sicht «Innocent voices» fast ganz gefilmt ist, liegt 75 Jahre Postmuseum VADUZ - Im Jahre 1930 wurde das Postmuseum auf Initiative von Konsul Hermann Sieger aus Lorch, Deutschland, gegründet und aufge­ baut. Der Grundstock wurde mit seiner Schenkung, einer Liech- tenstcinspezialsammlung gelegt. Diese Sammlung wurde erweitert und bis heute weitergeführt, was seinem damaligen Vermächtnis ent­ spricht. Archivierung Beim Postmuseum wird natürlich das Hauptaugenmerk auf die Liechtensteinausgaben gelegt. So werden von jeder Neuerscheinung, Skizzen, Entwürfe, einzelne Farb­ druckabzüge, Probedrucke, Druck­ platten, sowie zwei postfrische Bö­ gen, je ein Viererblock postfrisch und gestempelt, zwei Ersttagsbriefe (FDC) und eine Maximumkarte fein säuberlich und museumsge­ recht aufgemacht und archiviert. Zudem wird jedes Blatt Uber ein EDV-Programm registriert und be­ schrieben. Im Postmuseum werden auch ei­ ne Bildpostkartensammlung, eine Glückwunschkartensammlung und eine Sammlung von Andachtsbild­ chen sowie Dinge, die mit dem Postwesen in Verbindung stehen, verwahrt. 1000 Stiche, aufgeteilt in 20 The­ menbereiche Uber Kommunikation gehören auch zum Museumsbesitz. Diverse Stiche werden zum Teil als Ergänzung einer Ausstellung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dem Weltpostverein, Liechten­ stein ist im Jahre 1921 beigetreten, sind derzeit 190 Staaten ange­ schlossen. Unter den Mitgliedstaa­ ten werden von jeder Neuausgabe drei Marken ausgetauscht. Im Post­ museum werden die Marken nach Ländern geordnet und in Steckal­ ben abgelegt. Die Alben sind auf Wunsch einsehbar. 
auf dem Dach. Er lebt - nachdem sein Vater in die USA verschwand und sein Onkel in den Widerstand zog - mit seiner Mutter und zwei jüngeren Geschwistern im zwi­ schen den Fronten liegenden Dörf­ chen Cuscatazingo: Ausgangssper­ re, nächtliche Schiessereien, auf den Strassen liegende Leichen ge­ hören zu seinem Alltag. Keine 
«schöne» Kindheit ist das. Doch es ist gleichwohl eine Zeit der erwa­ chenden Geflihle, des Heranwach­ sens und Reifens, von der «Inno­ cent voices» erzählt. Mit hervorragenden Schauspie­ lern - Hauptdarsteller Carlos Padil- la gibt seine erste, grosse Rolle mit fiebriger Ernsthaftigkeit -, und im Vergleich mit Mandokis gefälligen 
Hollywoodfilmchen wie «Message in a Bottie» auch wohltuend nüch­ tern, erzählt «Innocent voices» vom Abschied von der Kindheit sowie dem (Über-) Leben im Krieg und wird dabei zum glühenden Plädoy­ er gegen jede Gewalt. «Innocent voices» ist ab heute Freitag im Schlosskino Balzers zu sehen. (PD) BRIEFMARKENECKE Bit BtMdi tan PwtmusMim MiRt steil richtung zuständig. Die Kuratorin Erika Babare erledigt die Aufma­ chung von Albenblättern, Archivie­ rung, Registratur, Vorbereitung voii Ausstellungssammlungen, etc. Sie wird von fünf Teilzeitangestellten unterstützt, die zur Hauptsache mit Museumsaufsicht beschäftigt sind. Für Briefmarkensammler ist es ein Muss, dem Postmuseum einmal 
einen Besuch abzustatten. Hier kann er Marken und Belege bestau­ nen, die er nicht in seinem Besitze hat und auch für seine eigene Sammlung Inspirationen holen. Um sich in einem öffentlichen Postmuseum zu bewegen, muss man sonst nach Bern, Wien oder Frankfurt reisen. Die «Briefmärkeier» können am kommenden Montag, den 5. Sep­ tember, wieder einmal ihre 
Sammlung mit selbstgefertigten Ersttagsbriefen auflockern und verschönern. Nachstehend einige Beispiele zur Frankierung: 85 Rappen ist Inland B-Post, 1 Fran­ ken ist Inland A-Post, 5-mal 1 Franken ist Einschreiben Inland, 1.30 Franken ist Ausland A-Post bis 20 Gramm. Genaue Angaben sind über www.lphv.li zu erfahren. Für den LPHV, Hans Oehri Der Museumsleiter, Hermann Hassler, ist für die strategische 
Aus­Spielregeln 
Einstioq ins Spiel moiwllich möglich • Zwischen dem 3.1.05 und dam 10.12.05 erscheint ctte«e Anzeige in unregatm&sai- gen Abständen, • Rechnen Sie Jeweils alte Zahlen mit den entsprechenden Operationszeichen wäh­ rend de« gesamten Jahna zusammen. • Immer am 12. jeden Monats können Sie das aktuelle Zwischenergebnis einsen­ den, Monatsprsiae gewinnen und sich für das Finale am 27.12.06 qualifizieren. • Teilnahmeberechtigt sind aüa, die Zutritt ins Catino Bad R^az tuten. Mlndaatattar 18 Jahn. Wt'itfrc Infus www volksbldtt.li
	        

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