Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

DIENSTAG, 30. AUGUST 2005 BLATT 
INTERNATIONAL 
28 VOLKS BLATT 
SPLITTER" Schwiegermutter von Prinz Edward gestorben LONDON - Mary Rhys-Jones, die Schwie­ germutter von Prinz Edward, ist tot. Wie der Buckingham-Palast am Montag in London mitteilte, starb sie am Sonntag nach kurzer Krankheit im Alter von 71 Jahren. Ihre Toch­ ter Sophie weilte bei ihrer Mutter am Sterbe­ bett, wie eine Sprecherin sagte. (sda) Papst empfingt Leiter der Lefebvre-Bewregung ROM - Papst Benedikt XVI. ist am Montag mit dem Leiter der ultrakonservativen Le- febvre-Bewegung zusammengetroffen. In sei­ ner Sommerresidenz Castel Gandolfo emp­ fing Benedikt den Nachfolger des verstorbe­ nen exkommunizierten Erzbischofs Marcel Lefebvre, Bischof Bernard Feilay. Das Tref­ fen habe in einem Klima der Liebe zur Kirche stattgefunden, sagte Vatikansprecher Joaquin Navarro-Valls. Aus Protest gegen das Zweite Vatikanische Kpnzil hatte Lefebvre 1969 die Priesterbraderschaft St. Pius X. gegründet. Er wurde 1988 von Papst Johannes Paul II. ex­ kommuniziert. Feilay, der Generalsekretär der Bruderschaft, hatte vor dem Treffen ange­ kündigt, er wolle Benedikt um eine Aufhe­ bung der Exkommunikation und eine unein­ geschränkte Zulassung auf Latein gehaltener Messen bitten. Die Begegnung gilt als neuer Versuch des Vatikans, die ultrakonscrvative Begegnung in den Schoss der Kirche zurück­ zuholen. (AP) In Dänemark sollen bald Frauen den Thron besteigen dürfen KOPENHAGEN - Die Schwangerschaft der dänischen Kronprinzessin Mary könnte mit Blick auf die Thronfolgeregelung zu einer Änderung der Verfassung führen. Bislang ha­ ben in Kopenhagen nur Männer das Recht, den Thron zu besteigen. Im Parlament gibt es aber eine deutliche Mehrheit, die auch Frauen das Recht auf den Königstitel einräumen will. Marys Schwangerschaft - noch ist unbekannt, ob sie einen Jungen oder ein Mädchen be­ kommt - hat nun den Reformeifer beflügelt. «Wir brauchen jetzt Gleichberechtigung im Nachfolgegesetz», erklärte Ministerpräsident Rasmussen. Auf einem Sondertreffen hätten alle sieben im Parlament vertretenen Parteien ihre Zustimmung signalisiert. Im Oktober könne der Gesetzentwurf dem Parlament vor­ gelegt werden. Im Oktober soll auch das Kind von Prinzessin Mary zur Welt kommen. Allzu gross ist der Handlungsdruck gleichwohl nicht: Sollte die Frau von Kronprinz Frederik ein Mädchen zur Welt bringen, blieben noch 18 Jahre Zeit. Erst vor dem Erreichen der Volljährigkeit, müsste das neue Gesetz in Kraft treten. Für eine Verfassungsänderung ist neben der zweimaligen Zustimmung des Par­ laments auch ein erfolgreiches Verfassungsre­ ferendum notwendig. (AP) ANZEIGE Politik - Wirtschaft - Sport - Bei uns ist alias im Prel VO abonnieren l9Mot*t»türCHF209r f Die günstigste Tages- zeltung Liechtensteins Anrirfen und bettelten 237 5141 Profitieren Sie als •Abonn e n t von Vorzugspreisen 
Gegen Verfassung Sunnitische Kampagne gegen irakischen Verfassungsentwurf gestartet BAGDAD - Bnsn Tag nach dar Varlaga das Verfassungsent­ wurfs haben sunnitische Geist­ liche Im Irak aina Kampagne gestartet, um die Verfassung bei der Volksabstimmung Im Oktober zu Fall zu bringen. Sie hegen weiterhin Vorbehalte. Bei einem von Religionsgelehrten angeführten Protestzug von Hun­ derten Anhängern des Ex-Präsiden­ ten 
Saddam Hussein am Montag in Tikrit riefen die Demonstranten die Iraker dazu auf, sich an dem Refe­ rendum zu beteiligen und mit Nein zu stimmen. Scheich Jahja al-Ata- wi, Mitglied des sunnitischen Rats der Religionsgelehrten, sagte, die Verfassung sei ein Schritt auf dem Weg zur Spaltung des Landes. Der Generalsekretär der Arabischen Li­ ga, Amre Mussa, bezeichnete den Verfassungsentwurf in einem Inter­ view 
des britischen Radiosenders BBC als «ein Rezept fUr Chaos». Er teile die Bedenken der Sunniten gegen den Föderalismus, sagte er. International breita Zustimmung Dagegen würdigten neben den USA die Uno und die EU die Ar­ beit der Verfassungskommission. Uno-Generalsekretär Kofi Annan nannte den Entwurf einen wichti­ gen Meilenstein auf dem Weg des politischen Wandels im Irak. Die Parteien im Irak mUssten ihren 
Die SÜMIITSN 
IM BIK 
demonstrierten gegen des Geist der «nationalen Aussöhnung» beibehalten. US-Präsident George W. Bush erklärte, das Kompromiss­ dokument spiegle fundamentale Prinzipien der Freiheit wider. Der irakische Ministerpräsident Ibra­ him al-Dschafari betonte unterdes­ sen, für die Baath-Partei von Sad­dam 
Hussein gebe es keinen Platz mehr im Irak. Wer aber einst nur zur Partei gehört und sich nicht an den Verbrechen des Regimes betei­ ligt habe, müsse sich genauso we­ nig fürchten wie die Angehörigen der Parteifunktionäre. An der Volksabstimmung über die Verfas­sung 
wollen sich nach einer Umfra­ ge mehr als 80 Prozent der Wahlbe­ rechtigten beteiligen. Nur 5 Prozent der 3667 im Auftrag der Zeitung «Al-Sharq Al-Awsat» Befragten gaben an, sie wollten der Volksab­ stimmung fernbleiben, der Rest ist noch unentschlossen. (sda) Merkel holt Wirtschaftsberater Ex-Siemens-Chef als Leiter eines «Rats für Innovation und Wachstum» vorgesehen MÜNCHEN - Nach dem Soiten- oinstelger Paul Klrchhef hat sich Unians-KanzierkandldatJn Angela Merkel weiteren Sach­ verstand von aussen gesichert. Der frühere Siemens-Chef Heinrich von Pierer soll nach einem Wahl­ sieg ihr wirtschaftspolitischer Chef­ berater werden, wie Sprecher der CDU und des Konzerns am Montag bekannt gaben. Merkel will Pierer heute auf einer Pressekonferenz in Berlin offiziell vorstellen. Kompetenzteam Der jetzige Siemens-Aufsichts­ ratsvorsitzende war bereits als Mit­ glied von Merkels so genanntem Kompetenzteam im Gespräch ge­ wesen, wo er für die 
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sorts Wirtschaft oder Finanzen ge­ handelt wurde. Pierer soll einen Eintritt in die Wahlkampfmann­ schaft aber, anders als der Steu­ erexperte und ehemalige Bundes­ verfassungsrichter Kirchhöf, abge­ lehnt haben. Nun soll der 64-Jähri­ ge einen aus zehn Mitgliedern be­ stehenden «Rat für Innovation und Wachstum» leiten, den Merkel «Bild» zufolge sofort nach einem Wahlsieg einsetzen will. «Das ist richtig», bestätigte Siemens-Spre­ cher Michael Scheuer. In ähnlicher Funktion war CSU-Mitglied Pierer auch schon von Bundeskanzler Gerhard Schröder zu Rate gezogen worden: Er gehörte zu einer Exper­ tenrunde von Spitzenkräften aus Wirtschaft und Wissenschaft zum Thema Innovation. (AP) 25 Jahre Solidarnosc Polnisches Parlament WARSCHAU - Das polnische Parlament hat der Gründung der Gewrk sch aft SoHdarnosc als ersten grossen Erfolg der FreHMriWiewegung In Mitteleu­ ropa gedacht Birengast war der ehemalige PrXsldont und Fiiedensnobelpreistriger Lech Walesa war im August 1980 Ver- handlungsführer der streikenden Arbeiter, die der kommunistischen Regierung im am 31. August 1980 unterzeichneten «Danziger Ab­ kommen» wirtschaftliche und poli­ tische Reformen sowie die Grün­ dung einer freien Gewerkschaft ab­ rangen. 
«Ich glaube, dass der Sieg von Solidarnosc für immer in unser nationales Erbe und kollektives 
erinnert an Gründung Gedächtnis eingeht», sagte Walesa. Er erinnerte daran, dass sich im August 1980 Menschen mit unter­ schiedlichen politischen Ansichten zum gemeinsamen Kampf zu­ sammenschlössen. Dies sei der Schlüssel zum Erfolg gewesen. «Im August 1980 ist das Grosse, Unwahrscheinliche passiert, das in diesem Teil der Welt als unmöglich galt.» Parlamentspräsident Wlodzi- mierz Cimoszewicz würdigte de­ ren Leistung: «Wir wollen den Millionen Teilnehmern des Augusts 1980 Ehre erweisen und all denen Dankbarkeit und Respekt aus­ drücken, die den ersten wichtigen Schritt für die Wiedererlangung von voller Souveränität, Freiheit und Demokratie machten.» (sda) 
Australier sollsn SYDNEY - Beim Duschen in den Dttareregionen im Südosten Australiens könnte es künftig eng werden: Um Wasser zu sparen, sollen sich Paare nach einem Vor­ schlag des Ministerpräsidenten des Bundesstaates Queensland gemeinsam unter die Brause stel­ len. Zugleich riet Peter Beattie, beim Duschen ein möglichst kur­ zes Lied zu singen, nach dessen Ende das Wasser abgedieht wild. Er selbst bevorzuge den Beatles Song «Let it Be», für den er höchstens zwischen zwei bis drei Minuten brauche, sagte Beattie am Montag vor Journalisten. 90 
Prozent des australischen Süd­ ostens gelten als Dürrezone. In allen grösseren Städten gelten Wassersparmassnahmen. (sda)
	        

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