Volltext: Liechtensteiner Volksblatt (2005)

MITTWOCH, 24. AUGUST 2008 •mttI INLAND 
3 NEBENSCHAUPLÄTZE Telekommunikation: Liechtenstein hilft SCHAAN - Durch die heftigen Regenfälle wurde gestern nicht nur der Strassenveikehr an mehreren Orten lahm gelegt, auch die Te­ lekommunikation hatte unter den grossen Wassermassen zu leiden: Gestern Morgen war es in Liechtenstein nahezu unmöglich, Anrufe vom Festnetz zu tätigen, die über «Preselection« abgewickelt werden, oder Mo­ biltelefone liechtensteinischer Netzanbieter zu nutzen, die Uber österreichische Netze ih­ ren Verkehr abwicklen. Ein Mitarbeiter der «Mobilkom Liechten­ stein» erklärte auf Volksblatt-Anfrage, dass sich der besagte Ausfall ziemlich genau um 1.30 Uhr in der Nacht von Montag auf gestern ereignete und bis zur Mittagsstunde andauer­ te. «Der Grund für den Netzausfall waren zwei Muren, welche in Tirol in der Nähe von Landeck zwei Hauptleitungen der «Mobil­ kom Austria» zerstört hatten», erklärte der Mitarbeiter des technischen Dienstes. Regie­ rungsrat Martin Meyer hielt auf Anfrage fest, dass die liechtensteinische Infrastruktur Je­ derzeit funktioniert habe. Die LTN habe gar den österreichischen Kollegen ausgeholfen und österreichischen Telefonverkehr Uber die heimischen Netze abgewickelt. Liechtenstein hilft also auch, wenn im eigenen Land Kri­ senzeiten anstehen. (pk) Strassensperren aufgehoben lf i 
5 k v _ 4 ii VADUZ- Folgende Strassen waren auf­ grund des Unwetters gestern zum Teil total gesperrt: • Luziensteig • Schlossstrasse • Malbun - Steg • Landstrasse Balzers - Triesen • Grenze Schaanwald Richtung Österreich Am späten Nachmittag gab die Landespoli­ zei Entwarnung und teilte mit, dass alle Stras­ sen wieder frei befahrbar sind. (haka) Verkehrssituation am Abend VADUZ - Nachdem der Grenzübergang in Schaanwald für den Verkehr Richtung Feld­ kirch gesperrt war, mussten zahlreiche Grenz­ gänger gestern Nachmittag die Ausreise aus Liechtenstein Uber Mauren oder Ruggell an­ treten. Wie Markus Kaufmann, Pressespre­ cher der Landespolizei mitteilte, kam es zu keinen grösseren Behinderungen. (haka) Evakuierungen nfitlg MALBUN - Aus dem hinteren Malbuntal wurden bereits in der Nacht vom 22. auf den 23. August 14 Personen evakuiert und im Ho­ tel Tüma untergebracht. Wie Rainer Schädler, Inhaber des Hotels Tüma, auf telefonische Anfrage mitteilte, sind alle «Zwangsgäste» wohlauf. Auch sein Hotel ist vom Unwetter verschont geblieben. Im Rahmen der gestri­ gen Pressekonferenz informierte die Landes­ polizei, dass insgesamt 40 Personen evakuiert werden mussten. Zahlreiche Personen wur­ den im Steg im Gebiet «im Wisli» zu ihrer ei­ genen Sicherheit evakuiert. (haka) ÖBB-Bahnuntertaruch WOLFURT - Auch die österreichischen Bundesbahnen kämpften mit den Folgen des Unwetters. Wegen unterspülter Gleise kipp­ ten mehrere Waggons eines Güterzuges in Ludesch aus den Schienen. Der Zugverkehr musste in ganz Vorarlberg eingestellt werden, erst gegen Abend wurden verkürzte Regional­ verbindungen 
wieder aufgenommen. Von und nach Tirol gab es auch am Dienstagabend kei­ ne Verbindung. (PD) 
«Wir haben vier gelernt» Wenn die Natur verrückt spielt, sind klare Köpfe bei Rettungskräften gefragt TRUSEN - Vor ahn Jahren hat* tan iHa  Sa wI nJa IHaaanbarg und Trtasan mit ainan JaMNM- dartunwattar zu Mmpftn, in für VonwUstungon In la Ma n Sa- malndan aargta. Albart RhNUa, Fauarwahrkanunandant van IHaaan, war achan Amata Hn- aabMtar. Und hauta Habt ar •In posftivas FazIL «Dar Bnaatz von Montag und Diamtag zaigt, dass wir aH Montagabend, 18.30 Uhr: Erste Alarmrufe treffen bei der Triesner Ortsfeuerwehr ein. Keller sind Uberflutet, die betroffenen Familien werden 
den Wassermassen nicht mehr Herr und Meister. Sofort bie­ tet Albert Kindle die Werk- und Forstgnippe auf, welche sich zu­ sammen mit der Feuerwehr um die nötige erste Hilfe kümmern. Bronalarm um 20.15 Uhr Es regnet in Strömen weiter. Um 20.15 Uhr stehen alle verfügbaren Feuerwehrmänner in Triesen in Alarmbereitschaft. Die Situation erfordert ein breites Wirken mit al­ len verfügbaren Kräften. Die Situa­ tion spitzt sich zunehmends zu: Zu den zahlreichen überfluteten Kel­ lern und Tiefgaragen kommen nun randvolle Rüfen, Schlamm- und Kiessammler. Der Kanal steht um Haaresbreite am Uferrand, der «Sä- gaweiher» tritt über sein natürli­ ches Ufer. Sperriges Schwemmholz muss 
beseitigt werden, Strassen sind unterspült, Kanalbrücken wer­ den vom Treibholz fast weggeris­ sen. Die Triesner Feuerwehr hat al­les 
im Griff und kontrolliert die Si­ tuation mit Bedacht, Ruhe, Einsatz­ kraft und Effizienz. An jedem der rund 30 Einsatzorte wird geholfen, vorgebeugt, Private, die in Not ge­ raten sind, erhalten Unterstützung und Zuspruch. Manche müssen be­ ruhigt werden - vor allem jene, die direkt am Kanal wohnen. Mit Sandsäcken wird geholfen, einzel­ ne Gebäude werden Uberwacht. 
den, um Holz von den Brucken fernzuhalten. Prekär wird die Situation am «Sägaweiher»: Zu den Unmengen von Holz strömen weitere Wasser­ mengen nach, die für neue Pegel­ höchststände sorgen. Hier kommt schweres Gerät zum Einsatz, das von Uberallher rekrutiert wird. Ge­ meinde und Private helfen, wo sie können. Die Nacht ist lang, die Ar­ beit nimmt nicht ab. Je zwei Personen überwachen die vollen Kiessammler und sind be­ reit, weitere anfallende Gesteins­ massen sofort zu melden, um Unter­ stützung anzufordern. Mittlerweile sind Beleuchtungswagen im Ein­ satz, die den Helfern Licht spen-Dienstag, 
14 Uhr: Mittlerweile ist ein wenig Ruhe eingekehrt. An der von den Sicherheitskräften or­ ganisierten Medienorientierung wirkt der Kommandant der Tries­ ner Feuerwehr weiter konzentriert 
und ruhig bei der Sache, aber müde und geschlagen nach der Nacht­ schicht. Albeit Kindle ist erleich­ tert, dass die Situation nun ent­ spannter ist und dass die grösste Gefahr gebannt ist. «Wir haben viel gelernt», so seine Rückschau auf das Jahr 1995, als «der Triesenberg nach Triesen kam». Zusammen jnit der Gemeinde seien zahlreiche Massnahmen und Sanierungen in Angriff genommen worden, Infra­ struktur wurde beschafft und Ver­ gleichswerte gesammelt. Obwohl die Situation der letzten Stunden überhaupt nicht mit dem Unwetter aus dem Jahr 1995 ver­ gleichbar ist, lässt sich etwas fest­ stellen: die Hilfskräfte haben ihren Ernsteinsatz bestanden. Im Einsatz bis zum Anschlag Wenn für die einen das Schlimmste vorbei ist - arbeiten andere noch hart borte (obM) noch vM IMz drin, das galt Sick «Int Wassarettsr 
vm dan TRUSEN - Bn Auaanachaln bai dan Aufriunurbalian In iHasan Hfast anaatzwataa arahnan, was dla 47 Minnar dar THaanar hu- •mahr In dan latztan 24 Stun- dan  ga lal it t haban. Müde und abgekämpft sind sie, die Männer, welche seit 24 Stunden auf den Beinen 
sind, um in lYiesen da­ für zu sorgen, dass alles wieder so ist, wie es sein sollte. Beim «Sägaweiher» treffen wir Alois Eberle, er schaut ruhig in Richtung Weiher und sagt nach­ denklich: «All dieses Holz muss noch raus.» Nur langsam bewegt sich das Holz in die Richtung, in der die Männer mit dem Bagger 
warten, um das Holz herauszufi­ schen, auf Lastwagen zu verladen und auf die Deponie zu bringen. Währenddessen sind die Auf­ räumarbeiten im Feuerwehrdepot von Triesen schon weit fortge­ schritten. Da werden Geräte und Fahrzeuge geputzt. Alles Material muss wieder an den richtigen Platz zurück. «Wir haben noch ein paar Pumpen im Einsatz», so Komman­ dant Albert Kindle. «Das meiste Material ist schon wieder an Ort und Stelle - sozusagen einsatzbe­ reit.» Die Männer haben sich ihren Schlaf redlich verdient und so ist es auch nicht verwunderlich, dass sich jeder nur noch Ruhe wünscht, (haka) 
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